Privé 2018 Eau de Parfum

Flanker
23.02.2021 - 09:03 Uhr
42
Top Rezension
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft

Freundliche Bitte um ein wenig mehr Aufmerksamkeit ;-)

Woran erkennt man, dass einfach zu viele Düfte auf den Markt geschwemmt werden?
1. Mit einem einfachen Blick in die Parfumo-Datenbank
2. Mit einem schnellen Blick auf euer Bankkonto
3. Daran, dass ein solcher Duft wie Privé von Ormonde Jayne kaum Beachtung geschenkt bekommt

Sicherlich hat Ormonde Jayne seinen festen Kundenstamm, der nachbestellt, aber nicht groß darüber spricht. Wie es aussieht, legt die Kundschaft auch keine gesteigerten Wert darauf Parfum-Flakons zu fotografieren oder Textzeilen über Dufteindrücke zu kreieren.

Der gemeine Parfumo in freier Wildbahn hingegen sucht, ob er es will oder nicht, das Neue, das Bessere, den (ja ich muss es aussprechen) HEILIGEN GRAL DER DUFTERLEUCHTUNG.
Selbst in neue Batches werden Hoffnungen und viel Energie gesteckt. Ja, sogar einen Parfumkeller zu Lagerung, Reifung der bestehenden Batches wird angemietet.

Liebe Parfumo-Gemeinde, ich sage euch: „Wir werden ihn finden, feiern und verehren. Selbst, wenn er das letzte ist, was wir riechen“.

Für die Statistiker unter euch:
Privé ist seit 2018 auf dem Markt
Bewertungen: 27
Statements: 7
Parfum-Fotos: Bis vor kurzem 0 (in Worten „Null“)
Kommentare: 1

Echt Leute? Nein, jetzt im Ernst. Das schaffen andere Düfte am Tag! Ich erwähne hier explizit keine Namen. Nicht, dass wieder mein Postfach überquillt mit neuen Kommentaren für ihr wisst schon wen.

Wenn ich den Auftakt beschreiben müsste, dann wäre es wohl Neroli, Pfeffer und die leicht blümerante Seite. Nichts davon wirklich dominant vertreten zum Glück. Ich kann Neroli mittelfristig nicht ausstehen, möchte nicht nach Pfeffersteak riechen und habe Heuschnupfen sowie eine generelle Abneigung gegen zu viel Weißblüher.

Prinzipiell macht es jedoch keinen Sinn einzelne Bestandteile aufzulisten, da der Duft auf mich im Gesamteindruck eher synthetisch, jedoch zugleich unglaublich gepflegt und wohlig wirkt. Timbersilk und Ambroxan haben hier sicherlich ihre Tentakel im Spiel. Hach, synthetisch? Wär hätte es gedacht? Der Geza war’s.

Basmatireis esse ich gerne, er riecht und schmeckt gut. Hier macht er das Duftbild für mich, als Nicht-Chemiker, lediglich greifbarer/beschreibarer. Das ist schon so ein dampfig-frisch-wohliger Vertreter seiner Duftgattung ;-)

Der Duftverlauf bleibt in seinem eigentlichen Charakter sehr beständig, auch wenn er anfangs heller mit floraler Tendenz und lauter wirkt. Das geht jedoch einigen Düften von OJ so. Wie sagt man so schön: „Hinten kackt die Kuh“.

Das stabile Duftbild mag für einige etwas monoton rüberkommen. Ich mag es jedoch sehr, da es sich um einen absoluten Unisex-Alltagsduft handelt, der mir treu sein und nicht alle 30 Minuten seine olfaktorische Erscheinung ändern soll. Wer im übrigen bereits Timbersilk in Reinform gerochen hat, bitte um Rückmeldung. Das Zeug muss von Maggi released worden sein. Einmal damit gekocht, benötigt man eine Umschulung, um darauf verzichten zu können.

Dass ein Duft schlecht zu beschreiben ist, spricht für den Duft und nicht unbedingt dagegen. Ich hoffe zumindest, eure Aufmerksamkeit etwas auf ihn gelenkt zu haben. Den hier muss man einfach selbst gerochen und nicht selbst gelesen haben.
Dieses angekommen sein und nicht mehr testen wollen, ist Quark, jedoch ist man vor allem nach einer längeren Parfumo-Abstinenz mit bestimmten Düften einfach zufrieden und sehr passend beduftet.

15 Antworten