02.10.2013 - 08:54 Uhr
Chnokfir
198 Rezensionen
Chnokfir
Hilfreiche Rezension
3
An mir zu streng
Manchmal kommt man ja zum Duft wie die Jungfrau zum Kind. Da ist man übers Wochenende auf einem City-Trip in der sehenswerten Innenstadt von Würzburg und kommt an einer Parfumerie vorbei, die bedauerlicherweise gerade Ausverkauf hat. Schnell sind ein paar kleine Schnäppchen gemacht und die Inhaberin ist sichtlich erfreut, dass ich mich über die Schnäppchen freue. Wir unterhalten uns über dies und das, das Aussterben der kleinen Geschäfte in den Innenstädten, den Druck der Filialisten auf die Kleinen, sei es bei Mengen, Margen, Preisen als auch Mieten für Geschäfte. Und wie ich mich dann nett bei ihr verabschiede, steckt sie mir neben zahllosen Pröbchen noch einen ganzen Flakon in meine bereits prall gefüllte Tüte. „Etwas Besonderes, ich hoffe, Sie haben Freude daran!“
Es war eine dunkelblaue, fast schon schwarze Kartonrolle mit schlichtem, weissem Aufdruck. Darin ein fragil anmutender Flakon aus sehr dunkelblauem Glas in Form eines nach oben stark verjüngten Glaskolbens. Einen Deckel gibt es nicht, statt dessen zwischen Sprühknopf und Glas einen Kragen ähnlich dem Schraubgewinde einer Glühbirne. Ein sehr schöner Flakon, sehr schlicht, zerbrechlich wirkend, einfach nur die pure Form in Farbe, ganz ohne irgendwelchen Schnickschnack.
Der Duft startet frisch und grün, mit einem frisch blumigen Einschlag. Ohne Pyramide könnte ich nicht sagen, was das sein soll. Auf Veilchen wäre ich im Leben nicht gekommen. Schwere und süsse Noten folgen schnell nach. Ich rieche eine sehr starke Bande aus Vanille und Kokos, muss dann irgendwann auch an Tonka, Heliotrop und sogar Ylang-Ylang denken. Irgendwas kratz dann noch ziemlich streng und dauerhaft im Hals- und Rachenraum und nur etwas weniger stark in der Nase, ich deute es als sehr trockene Zeder, die mir allerdings sehr synthetisch und beissend rüberkommt. Irgendwann kann ich die Pyramide dieses Duftes nachlesen und ich bin dann doch ziemlich erstaunt.
Wow, was für ein Verlauf! Wäre da nur nicht diese herbe und künstliche Strenge, die mir gar nicht passt. Der Auftakt ist sehr OK und auch an den Gourmand-Noten habe ich meine helle Freude, wäre da nicht diese trockene und fiese Basisnote. Habe den Duft zum Vergleich noch mal in einer Parfumerie quergeprüft, kam da jedoch zum gleichen Ergebnis. War also doch nicht, wie zunächst vermutet, ein gekippter Duft. In seiner Gesamtheit ein sehr männlicher, frisch-herber Gourmand-Duft, charaktervoll und abwechslungsreich, doch leider nicht für meine Nase bestimmt. Dabei hätte mir die deutliche Sillage, gepaart mit der Haltbarkeit über knappe zehn Stunden, an sich schon sehr zugesagt. Schade!
Gar nicht schade für meinen Kumpel, der sich, selbstlos, wie es nur ein guter Freund sein kann, dieses Duftes annimmt und ihn adoptiert. Er hat wirklich seine Freude an diesem Duft, kauft ihn auch noch immer fleissig nach. Komischerweise kommen bei ihm diese herben Noten nicht so zur Geltung. Komisch!
Sicherlich ein sehr charaktervoller, aussergewöhnlicher Duft, an mir leider zu streng.
Es war eine dunkelblaue, fast schon schwarze Kartonrolle mit schlichtem, weissem Aufdruck. Darin ein fragil anmutender Flakon aus sehr dunkelblauem Glas in Form eines nach oben stark verjüngten Glaskolbens. Einen Deckel gibt es nicht, statt dessen zwischen Sprühknopf und Glas einen Kragen ähnlich dem Schraubgewinde einer Glühbirne. Ein sehr schöner Flakon, sehr schlicht, zerbrechlich wirkend, einfach nur die pure Form in Farbe, ganz ohne irgendwelchen Schnickschnack.
Der Duft startet frisch und grün, mit einem frisch blumigen Einschlag. Ohne Pyramide könnte ich nicht sagen, was das sein soll. Auf Veilchen wäre ich im Leben nicht gekommen. Schwere und süsse Noten folgen schnell nach. Ich rieche eine sehr starke Bande aus Vanille und Kokos, muss dann irgendwann auch an Tonka, Heliotrop und sogar Ylang-Ylang denken. Irgendwas kratz dann noch ziemlich streng und dauerhaft im Hals- und Rachenraum und nur etwas weniger stark in der Nase, ich deute es als sehr trockene Zeder, die mir allerdings sehr synthetisch und beissend rüberkommt. Irgendwann kann ich die Pyramide dieses Duftes nachlesen und ich bin dann doch ziemlich erstaunt.
Wow, was für ein Verlauf! Wäre da nur nicht diese herbe und künstliche Strenge, die mir gar nicht passt. Der Auftakt ist sehr OK und auch an den Gourmand-Noten habe ich meine helle Freude, wäre da nicht diese trockene und fiese Basisnote. Habe den Duft zum Vergleich noch mal in einer Parfumerie quergeprüft, kam da jedoch zum gleichen Ergebnis. War also doch nicht, wie zunächst vermutet, ein gekippter Duft. In seiner Gesamtheit ein sehr männlicher, frisch-herber Gourmand-Duft, charaktervoll und abwechslungsreich, doch leider nicht für meine Nase bestimmt. Dabei hätte mir die deutliche Sillage, gepaart mit der Haltbarkeit über knappe zehn Stunden, an sich schon sehr zugesagt. Schade!
Gar nicht schade für meinen Kumpel, der sich, selbstlos, wie es nur ein guter Freund sein kann, dieses Duftes annimmt und ihn adoptiert. Er hat wirklich seine Freude an diesem Duft, kauft ihn auch noch immer fleissig nach. Komischerweise kommen bei ihm diese herben Noten nicht so zur Geltung. Komisch!
Sicherlich ein sehr charaktervoller, aussergewöhnlicher Duft, an mir leider zu streng.
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