03.02.2021 - 09:09 Uhr
Chizza
344 Rezensionen
Chizza
Kritik Top Rezension
28
Bitte passende langweilige Überschrift einfügen
Leather Up von Phuong Dang kostet schlappe 450 US-Dollar je 100ml. Sehr häufig verleitet uns das, hohe Erwartungen an einen Duft zu formulieren, man vermutet oder wünscht gar eine olfaktorische Offenbarung. Leider ist die Realität eine harte, eine andere. So auch hier wie ich heute einmal sachlich ganz ohne Geschichte beschreiben möchte.
Ich habe mir auf der Website ausführlich die Beschreibung zu Leather Up durchgelesen, wohin uns der Werbetext also geistig reisen lassen möchte, welch imposante Impressionen erschaffen werden sollen. Samt anmutiger, reizvoll anzusehender Dame auf der Seite. Die leider zugleich das Beste ist. Von Passion und Leidenschaft merke ich leider wenig. Aber genug der Introduktion.
Zunächst musste ich an die Riege der Veilchenleder, der Veloursleder denken. Für mich eher feminin. Natürlich haben wir hier jede Menge florale Noten. Die Rose, welche einen deutlich begleitet, elegant aber eben auch plakativ. Iris, natürlich, das darf in keinem sanften Wildleder-Duft fehlen. Klar bemerkbar, sie sorgt für trockene Akzente.
Doch von vorne, diese Noten schälen sich erst nach grob zwei Stunden heraus. Zunächst ist da eine stark verzerrte Mandarine, welche von der Karotte dominiert wird, anders kann ich mir die gekünstelte Spritzigkeit und die Reduktion der eigentlichen Mandarine nur schwer erklären. Gerne würde ich sagen, dass rassiger Safran oder ein vernünftiger Whiskey eine Rolle spielen, angegeben ist das ja. Leider kann ich das nicht. Jedenfalls haben wir wenn überhaupt keine hochwertige Whiskey-Note.
Danach wird es zügig blumig ohne feingliedrig zu werden. Man steht eher vor einer undefinierbaren Wand. Das Wildleder mischt sich ein und hier blitzt auf, was sein kann. Dunkles, gehaltvolles Wildleder mit Charakter. Eine sublime Strenge breitet sich aus aber - zu kurz! Diese Augenblicke entschwinden rasch, sie verweilen nicht! Stattdessen wird das Leder floral weichgespült und vom Moschus überwältigt.
Was Oud angeht, so bin ich kein Experte. Laotisches Oud soll facettenreich sein und unter anderem eine erdige Fruchtigkeit aufweisen, darüber hinaus ist es sehr kostspielig denn das Adlerholz gibt es in Laos nicht gerade so häufig wie Reis mit Fisch aus dem Mekong. Diese fruchtigen Noten sind wirklich vorhanden, sie duften auch gut. Allein: die Ausgewogenheit fehlt mir respektive das Gesamtarrangement. Das Konstrukt wirkt reichlich unausgereift, unaustariert.
Zarte, moosige Anklänge sind enthalten, immerhin. Von der Gewichtigkeit her handelt es sich lediglich um eine Art Cameo-Auftritt.
Vielleicht hätte ich wenigstens 7/10 gegeben aber das habe ich nicht über mich bringen können. Leather Up reiht sich ein in die Riege in der auch Leather Forever von De Gabor beheimatet ist. Schamlos überteuert, hoffnungslos grau und Mittelmaß. Quasi der VfL Bochum der Lederdüfte. Nur möchte man Eintrittspreise wie in London sehen. Das klingt jetzt vielleicht hart und dramatisierend. Stimmt. Objektiv ist Leather Up wirklich in Ordnung, sagen wir lieber ganz okay. Die Frage, welche meinen Kommentar offenkundig leitet, ist allerdings ob es solch überteuerte Düfte benötigt wo man meinetwegen mit geringerer Qualität aber dem gleichen Dufterlebnis mit 30-50 Euro hinkommt. Leather Oudh von Orientica duftet besser (subjektiv), kostet zehn Euro die 30 ml. Natürlich sehe ich dass die meisten Tester dieses Dufts wirklich Höchstnoten vergeben - da kann Leather Up meine konträre Meinung sicher aushalten!
Ich habe mir auf der Website ausführlich die Beschreibung zu Leather Up durchgelesen, wohin uns der Werbetext also geistig reisen lassen möchte, welch imposante Impressionen erschaffen werden sollen. Samt anmutiger, reizvoll anzusehender Dame auf der Seite. Die leider zugleich das Beste ist. Von Passion und Leidenschaft merke ich leider wenig. Aber genug der Introduktion.
Zunächst musste ich an die Riege der Veilchenleder, der Veloursleder denken. Für mich eher feminin. Natürlich haben wir hier jede Menge florale Noten. Die Rose, welche einen deutlich begleitet, elegant aber eben auch plakativ. Iris, natürlich, das darf in keinem sanften Wildleder-Duft fehlen. Klar bemerkbar, sie sorgt für trockene Akzente.
Doch von vorne, diese Noten schälen sich erst nach grob zwei Stunden heraus. Zunächst ist da eine stark verzerrte Mandarine, welche von der Karotte dominiert wird, anders kann ich mir die gekünstelte Spritzigkeit und die Reduktion der eigentlichen Mandarine nur schwer erklären. Gerne würde ich sagen, dass rassiger Safran oder ein vernünftiger Whiskey eine Rolle spielen, angegeben ist das ja. Leider kann ich das nicht. Jedenfalls haben wir wenn überhaupt keine hochwertige Whiskey-Note.
Danach wird es zügig blumig ohne feingliedrig zu werden. Man steht eher vor einer undefinierbaren Wand. Das Wildleder mischt sich ein und hier blitzt auf, was sein kann. Dunkles, gehaltvolles Wildleder mit Charakter. Eine sublime Strenge breitet sich aus aber - zu kurz! Diese Augenblicke entschwinden rasch, sie verweilen nicht! Stattdessen wird das Leder floral weichgespült und vom Moschus überwältigt.
Was Oud angeht, so bin ich kein Experte. Laotisches Oud soll facettenreich sein und unter anderem eine erdige Fruchtigkeit aufweisen, darüber hinaus ist es sehr kostspielig denn das Adlerholz gibt es in Laos nicht gerade so häufig wie Reis mit Fisch aus dem Mekong. Diese fruchtigen Noten sind wirklich vorhanden, sie duften auch gut. Allein: die Ausgewogenheit fehlt mir respektive das Gesamtarrangement. Das Konstrukt wirkt reichlich unausgereift, unaustariert.
Zarte, moosige Anklänge sind enthalten, immerhin. Von der Gewichtigkeit her handelt es sich lediglich um eine Art Cameo-Auftritt.
Vielleicht hätte ich wenigstens 7/10 gegeben aber das habe ich nicht über mich bringen können. Leather Up reiht sich ein in die Riege in der auch Leather Forever von De Gabor beheimatet ist. Schamlos überteuert, hoffnungslos grau und Mittelmaß. Quasi der VfL Bochum der Lederdüfte. Nur möchte man Eintrittspreise wie in London sehen. Das klingt jetzt vielleicht hart und dramatisierend. Stimmt. Objektiv ist Leather Up wirklich in Ordnung, sagen wir lieber ganz okay. Die Frage, welche meinen Kommentar offenkundig leitet, ist allerdings ob es solch überteuerte Düfte benötigt wo man meinetwegen mit geringerer Qualität aber dem gleichen Dufterlebnis mit 30-50 Euro hinkommt. Leather Oudh von Orientica duftet besser (subjektiv), kostet zehn Euro die 30 ml. Natürlich sehe ich dass die meisten Tester dieses Dufts wirklich Höchstnoten vergeben - da kann Leather Up meine konträre Meinung sicher aushalten!
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