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Top Rezension
Sinnesverwirrung oder Stilhaftigkeit?
Wenn Erdbeere in einem Parfum enthalten ist, sehe ich normalerweise wenig Grund, es zu testen. Zwar bin ich neugierig, doch bei Noten wie Erdbeere hört diese Neugier auf. Fruchtcocktails passen einfach nicht zu mir – nicht in Form von einem Getränk und noch weniger in Form von einem Parfum.
Dass ich Mojito Chypre dennoch getestet habe, liegt daran, dass ich gespannt war, was Pierre Guillaume aus der Erdbeere macht – und der Meinung war, hoffen zu dürfen, nicht in einem fruchtig-klebrigen Albtraum zu landen.
Mojito Chypre startet mit Erdbeeraldehyd. Wer wissen will, wie dies riecht, der möge sich Erdbeerjoghurt kaufen und daran riechen. Denn dieser Stoff wird nicht nur in Parfums eingesetzt, sondern auch in der Lebensmittelindustrie. So ziemlich alles, wo „Erdbeere“ draufsteht, beinhaltet Erdbeeraldehyd (aber das ist ein anderes Thema; doch als Denkanstoß wollte ich es erwähnt haben).
Zur Erdbeere gesellt sich Minze und somit ein ganz klares Urlaubsfeeling. Ein unbeschwertes Sommerduo, das irgendwie Spaß macht.
Moment – das macht mir Spaß? Bei diesen Noten dürfte das doch gar nicht der Fall sein. Aber doch, ganz klar – Erdbeere und Minze riechen nach einem Cocktail und zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. Was ist da passiert?
Erstens: All dem liegt eine strenge Basis zugrunde, die die Süße perfekt im Griff hat. Das Chypre-Thema ist nach dem Lehrbuch durchexerziert, wenngleich Erdbeere und Minze eher Exoten in diesem Genre darstellen. Doch eben diese Verankerung stellt sicher, dass der Duft nie zu mädchenhaft wird.
Zweitens: Das Reisethema hat mich gepackt. Er riecht einfach unglaublich toll nach Urlaub am Meer, unbeschwerten Nächten, Lebensfreude und viel mehr. Es riecht nach etwas zu süßen Drinks in einer Bar, die eigentlich gar nicht so nach dem eigenen Geschmack sind, aber die man nimmt, weil die Stimmung passt und es einem eigentlich egal ist, dass man das sonst nicht mag. Denn eben jetzt passen sie.
Drittens: Wie bereits erwähnt. Manchmal passt es einfach. Wie es Tage gibt, an denen man lieber Joguretten mit Erdbeergeschmack als wirklich gute Schokolade isst, braucht man manchmal auch ein Gute-Laune Parfum. Und wenn dieses dann nicht nur diese gute Laune heraufbeschwört, sondern die Sinnesverwirrung mit solch einer edlen Basis in handwerklich perfekter Ausführung präsentiert, dann wird die Sinnesverwirrung plötzlich zu Stil.
Dass ich Mojito Chypre dennoch getestet habe, liegt daran, dass ich gespannt war, was Pierre Guillaume aus der Erdbeere macht – und der Meinung war, hoffen zu dürfen, nicht in einem fruchtig-klebrigen Albtraum zu landen.
Mojito Chypre startet mit Erdbeeraldehyd. Wer wissen will, wie dies riecht, der möge sich Erdbeerjoghurt kaufen und daran riechen. Denn dieser Stoff wird nicht nur in Parfums eingesetzt, sondern auch in der Lebensmittelindustrie. So ziemlich alles, wo „Erdbeere“ draufsteht, beinhaltet Erdbeeraldehyd (aber das ist ein anderes Thema; doch als Denkanstoß wollte ich es erwähnt haben).
Zur Erdbeere gesellt sich Minze und somit ein ganz klares Urlaubsfeeling. Ein unbeschwertes Sommerduo, das irgendwie Spaß macht.
Moment – das macht mir Spaß? Bei diesen Noten dürfte das doch gar nicht der Fall sein. Aber doch, ganz klar – Erdbeere und Minze riechen nach einem Cocktail und zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. Was ist da passiert?
Erstens: All dem liegt eine strenge Basis zugrunde, die die Süße perfekt im Griff hat. Das Chypre-Thema ist nach dem Lehrbuch durchexerziert, wenngleich Erdbeere und Minze eher Exoten in diesem Genre darstellen. Doch eben diese Verankerung stellt sicher, dass der Duft nie zu mädchenhaft wird.
Zweitens: Das Reisethema hat mich gepackt. Er riecht einfach unglaublich toll nach Urlaub am Meer, unbeschwerten Nächten, Lebensfreude und viel mehr. Es riecht nach etwas zu süßen Drinks in einer Bar, die eigentlich gar nicht so nach dem eigenen Geschmack sind, aber die man nimmt, weil die Stimmung passt und es einem eigentlich egal ist, dass man das sonst nicht mag. Denn eben jetzt passen sie.
Drittens: Wie bereits erwähnt. Manchmal passt es einfach. Wie es Tage gibt, an denen man lieber Joguretten mit Erdbeergeschmack als wirklich gute Schokolade isst, braucht man manchmal auch ein Gute-Laune Parfum. Und wenn dieses dann nicht nur diese gute Laune heraufbeschwört, sondern die Sinnesverwirrung mit solch einer edlen Basis in handwerklich perfekter Ausführung präsentiert, dann wird die Sinnesverwirrung plötzlich zu Stil.
9 Antworten


Toll beschrieben, neugierig gmacht, dabei ich hasse ich Erdbeergruch.