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Top Rezension
Multitasking total - Heimliche Stars: Teil 6
Meine Oma hatte immer ein kleines Fläschchen 4711 in der Handtasche, manchmal auch Tosca. Diese Düfte dienten nicht nur als Parfum. Sie brachten auch Erfrischung, die man sich an heißen Tagen zufächelte, und auf ein Taschentuch getupft waren sie zum Abputzen von klebrigen Fingern gut oder zum Abreiben von unterwegs irgendwie zugezogenen Flecken auf der Kleidung. Nicht zuletzt dienten sie zur Abwehr schlechter Gerüche und zum Desinfizieren vermeintlich bakteriell verseuchter Gegenstände vor dem Anfassen. Selbst kleine Verletzungen wurden unterwegs mit 4711 oder Tosca desinfiziert.
Es heißt ja, früher oder später werde man unweigerlich wie seine Eltern. Bei mir ist das anders. Ich werde wie meine Oma. Was meiner Oma 4711 und Tosca waren, ist mir Eau de Rochas Fraîche.
Aber wie es sich für einen echten, heimlichen Star geziemt, hat Eau de Rochas Fraîche mich lange über die wahren Verhältnisse im Dunkeln gehalten.
Dabei hätte ich es eigentlich schon letztes Jahr merken können, als ich mir meinen Flakon kaufte. Entschied ich mich doch kurzerhand und begeistert für den 220ml-Splashflakon. Aber meist sieht man den Balken im eigenen Auge ja zuletzt.
Und so fiel es mir erst diesen Herbst auf: Ich war dabei, für eine Bahnreise zu packen, Gepäck, das ich streckenweise auch tragen musste. Also musste alles Schwere weichen. Auch bezüglich Parfüms war Beschränkung angesagt: nur Taschenzerstäuber aus Kunststoff und möglichst nur 2-3 Düfte, eventuell zusätzlich kleine Herstellerproben ebenfalls in Kunststoff. Ich änderte die Duftauswahl bestimmt 10 mal. Und mir wurde klar: Eau de Rochas Fraîche muss definitiv mit. Aber warum denn eigentlich? Das war doch ein Duft für den Hochsommer. Ein Frischeduft, wie der Name schon sagt. Erst dann wurde mir klar: Eau de Rochas Fraîche geht nicht nur immer, sondern auch für alles.
Dabei hatte ich es anfangs wirklich einfach nur als Duft benutzt und auch als solcher gefiel es mir schon sehr gut.
Im Auftakt mit der typischen Eau de Cologne-Frische von Bergamotte und Orangenblüte der zartesten, harmonischsten Art, kommt alsbald ein leicht pudriger Ton dazu. Dieser Iris-Puder ist ebenfalls zart und leicht und gibt der Spritzigkeit der weiterhin spürbaren Bergamotte etwas Boden und Halt. Über die ganze Herznote bleibt der Duft leicht, zitrisch und frisch, bekommt durch die Iris aber etwas mehr Ruhe als ein so zitrischer, leichter Duft sonst vermitteln könnte. Die im ersten Moment starke Sillage schmilzt mit der Herznote schnell dahin und ich kann Eau de Rochas Fraîche nur noch körpernah oder bei starker Bewegung wahrnehmen. Genau das ist im Sommer wundervoll, man erfrischt sich kurz und wird danach nicht zu intensiv mit Geruch behelligt, aber weg ist er zum Glück auch nicht gleich, er ist eben genau richtig dezent und behält den Frischefaktor über den gesamten Verlauf. Dabei ist die Haltbarkeit für einen solchen Duft recht beachtlich, insgesamt kann ich ihn bestimmt 7 Stunden riechen, wenn auch die überwiegende Zeit schwach. Bis auf ein zunehmendes Zurückziehen der Bergamotte, die von zartem Eichenmoos als Frischeträger ersetzt wird, bleibt der Duft nunmehr linear. Von Moschus merke ich nichts.
Für heiße Tage im Sommer habe ich Eau de Rochas Fraîche also schon länger geliebt.
Aber wieso wollte ich ihn beim Packen für die Reise im Herbst unbedingt dabei haben?
Langsam dämmerte es mir: Mit seiner alkoholisch-zitrischen Kopfnote vermittelt er nicht nur Erfrischung bei Hitze, sondern auch Auffrischung im Sinne von Reinigung. Keinen anderen meiner Düfte hielte ich als zur Herstellung eigener Erfrischungstücher für geeignet. Mit keinem meiner anderen Düfte würde ich mir die Hände abputzen wollen, um hinterher, sagen wir, Huhn in Bananen-Kokos-Sauce und Couscous mit der Hand zu essen. Wenn ich sagen sollte, welchen Duft meiner Sammlung ich, tränke ich ihn versehentlich, für am wenigsten schädlich hielte, wäre es ebenfalls Eau de Rochas Fraîche.
Von welchem meiner Düfte könnte ich mir wirklich vorstellen, dass er einen leichten Fleck entfernen würde, ohne gleich den Stoff zu schädigen oder selbst einen Fleck zu hinterlassen? Ebenfalls nur Eau de Rochas Fraîche. Wobei, auf weißem Stoff wäre ich bei der leicht bläulichen Färbung des Flascheninhaltes doch schon etwas skeptisch und würde es erstmal an einem Stückchen Saum innen testen.
Nun ja, wie Ihr seht, habe ich es noch nicht alles ausprobiert, aber viel mehr zählt doch dieses Gefühl der Gewissheit, Rochas Fraîche sei eben dieser köstlich erfrischende Alleskönner.
Und zuletzt: Welchen meiner Düfte hielte ich auch bei gleichzeitiger Benutzung eines anderen für am wenigsten störend? Eau de Rochas Fraîche wäre einer von zweien.
Das ist ein sehr wichtiger Punkt, bedeutet er doch, dass ich Eau de Rochas Fraîche auch benutzen kann, wenn ich ihn gerade nicht als Duft möchte, sondern einen anderen trage.
Ich habe Eau de Rochas Fraîche zwar nicht immer in meiner Handtasche, aber fast immer. Auf Reisen muss er auf jeden Fall mit, allein schon als Raumspray für eventuell komisch riechende Hotelzimmer. Mein Unbewusstes wusste, was es tat, als es jauchzend und hemmungslos den 220ml-Splash bestellte.
Ich werde wie meine Oma. Und das ist auch gut so.
Meine Oma und Eau de Rochas Fraîche sind für mich auf vielfache Weise heimliche Stars!
Es heißt ja, früher oder später werde man unweigerlich wie seine Eltern. Bei mir ist das anders. Ich werde wie meine Oma. Was meiner Oma 4711 und Tosca waren, ist mir Eau de Rochas Fraîche.
Aber wie es sich für einen echten, heimlichen Star geziemt, hat Eau de Rochas Fraîche mich lange über die wahren Verhältnisse im Dunkeln gehalten.
Dabei hätte ich es eigentlich schon letztes Jahr merken können, als ich mir meinen Flakon kaufte. Entschied ich mich doch kurzerhand und begeistert für den 220ml-Splashflakon. Aber meist sieht man den Balken im eigenen Auge ja zuletzt.
Und so fiel es mir erst diesen Herbst auf: Ich war dabei, für eine Bahnreise zu packen, Gepäck, das ich streckenweise auch tragen musste. Also musste alles Schwere weichen. Auch bezüglich Parfüms war Beschränkung angesagt: nur Taschenzerstäuber aus Kunststoff und möglichst nur 2-3 Düfte, eventuell zusätzlich kleine Herstellerproben ebenfalls in Kunststoff. Ich änderte die Duftauswahl bestimmt 10 mal. Und mir wurde klar: Eau de Rochas Fraîche muss definitiv mit. Aber warum denn eigentlich? Das war doch ein Duft für den Hochsommer. Ein Frischeduft, wie der Name schon sagt. Erst dann wurde mir klar: Eau de Rochas Fraîche geht nicht nur immer, sondern auch für alles.
Dabei hatte ich es anfangs wirklich einfach nur als Duft benutzt und auch als solcher gefiel es mir schon sehr gut.
Im Auftakt mit der typischen Eau de Cologne-Frische von Bergamotte und Orangenblüte der zartesten, harmonischsten Art, kommt alsbald ein leicht pudriger Ton dazu. Dieser Iris-Puder ist ebenfalls zart und leicht und gibt der Spritzigkeit der weiterhin spürbaren Bergamotte etwas Boden und Halt. Über die ganze Herznote bleibt der Duft leicht, zitrisch und frisch, bekommt durch die Iris aber etwas mehr Ruhe als ein so zitrischer, leichter Duft sonst vermitteln könnte. Die im ersten Moment starke Sillage schmilzt mit der Herznote schnell dahin und ich kann Eau de Rochas Fraîche nur noch körpernah oder bei starker Bewegung wahrnehmen. Genau das ist im Sommer wundervoll, man erfrischt sich kurz und wird danach nicht zu intensiv mit Geruch behelligt, aber weg ist er zum Glück auch nicht gleich, er ist eben genau richtig dezent und behält den Frischefaktor über den gesamten Verlauf. Dabei ist die Haltbarkeit für einen solchen Duft recht beachtlich, insgesamt kann ich ihn bestimmt 7 Stunden riechen, wenn auch die überwiegende Zeit schwach. Bis auf ein zunehmendes Zurückziehen der Bergamotte, die von zartem Eichenmoos als Frischeträger ersetzt wird, bleibt der Duft nunmehr linear. Von Moschus merke ich nichts.
Für heiße Tage im Sommer habe ich Eau de Rochas Fraîche also schon länger geliebt.
Aber wieso wollte ich ihn beim Packen für die Reise im Herbst unbedingt dabei haben?
Langsam dämmerte es mir: Mit seiner alkoholisch-zitrischen Kopfnote vermittelt er nicht nur Erfrischung bei Hitze, sondern auch Auffrischung im Sinne von Reinigung. Keinen anderen meiner Düfte hielte ich als zur Herstellung eigener Erfrischungstücher für geeignet. Mit keinem meiner anderen Düfte würde ich mir die Hände abputzen wollen, um hinterher, sagen wir, Huhn in Bananen-Kokos-Sauce und Couscous mit der Hand zu essen. Wenn ich sagen sollte, welchen Duft meiner Sammlung ich, tränke ich ihn versehentlich, für am wenigsten schädlich hielte, wäre es ebenfalls Eau de Rochas Fraîche.
Von welchem meiner Düfte könnte ich mir wirklich vorstellen, dass er einen leichten Fleck entfernen würde, ohne gleich den Stoff zu schädigen oder selbst einen Fleck zu hinterlassen? Ebenfalls nur Eau de Rochas Fraîche. Wobei, auf weißem Stoff wäre ich bei der leicht bläulichen Färbung des Flascheninhaltes doch schon etwas skeptisch und würde es erstmal an einem Stückchen Saum innen testen.
Nun ja, wie Ihr seht, habe ich es noch nicht alles ausprobiert, aber viel mehr zählt doch dieses Gefühl der Gewissheit, Rochas Fraîche sei eben dieser köstlich erfrischende Alleskönner.
Und zuletzt: Welchen meiner Düfte hielte ich auch bei gleichzeitiger Benutzung eines anderen für am wenigsten störend? Eau de Rochas Fraîche wäre einer von zweien.
Das ist ein sehr wichtiger Punkt, bedeutet er doch, dass ich Eau de Rochas Fraîche auch benutzen kann, wenn ich ihn gerade nicht als Duft möchte, sondern einen anderen trage.
Ich habe Eau de Rochas Fraîche zwar nicht immer in meiner Handtasche, aber fast immer. Auf Reisen muss er auf jeden Fall mit, allein schon als Raumspray für eventuell komisch riechende Hotelzimmer. Mein Unbewusstes wusste, was es tat, als es jauchzend und hemmungslos den 220ml-Splash bestellte.
Ich werde wie meine Oma. Und das ist auch gut so.
Meine Oma und Eau de Rochas Fraîche sind für mich auf vielfache Weise heimliche Stars!
8 Antworten


Toller Kommentar, dafür lasse ich einen Erfrischungspokal da!
Ich hab mir geschworen nicht wie meine Oma zu werden ... aber das mit dem 4711 kenn ich zu gut von früher ;)