05.06.2021 - 00:17 Uhr
Serenissima
1055 Rezensionen
Serenissima
Sehr hilfreiche Rezension
9
Eros' Garten des Windes
Francesca di Massimo, der die Geschicke der Spezerie Palazzo Vecchio/I Profumi di Firenze obliegen, versieht uns mit einem ganz besonderen Duft-Reiseführer, der in den "Garten des Eros" in Fiesole führt.
Vor den Toren der Florenz, inmitten begrünter Hügel, begrüßt uns die Stadt Fiesole freundlich.
Denn das ist sie: eine Stadt und nicht nur der bekannteste Villenvorort Florenz'.
Die Geschichte mal vergessend (kann man das überhaupt?), passieren wir herrschaftliche Villen, in großzügigen Parkanlagen gelegen; Olivenhaine, in deren Schatten kleine Pferde und Esel Rast machen und dabei einen kleinen Imbiss nehmen und folgende den weitsichtbaren, Zypressen bestandenen Wegen.
Diese grünen Speere weisen die Richtung und auch direkt in den Himmel, der Sonne entgegen.
Übrigens besaß auch ein Historiker, der mit Wissen, Liebe und Leidenschaft früher in der Berliner "Urania" gern besuchte Vorträge über die Geschichte seiner Heimat hielt, eine Villa in Fiesole.
Dorthin lud er regelmäßig die Teilnehmer der Studienreisen ein, nachdem Venedig und das Veneto sowie Florenz und die umliegende Toskana in interessanten Stadtspaziergängen und Tagesfahrten unter seiner Führung erkundet wurden.
Der letzte Abend der zehntägigen Reise wurde dann im schon vertrauten Kreis auf der Terrasse seiner Fiesoler Villa verbracht; mit unterhaltsamen Gesprächen und dem entsprechend Wein.
Es wurden häufig sehr lange Abende in zauberhafter Atmosphäre, an der die balsamische Luft den gleichen Anteil hatte wie der köstliche Wein.
Das war dann der schönste Abschluss einer Reise, die lange im Gedächtnis bleiben sollte.
Aber genug davon: sind wir doch auf der Suche des "Gartens des Eros".
Der Tag ist noch jung; es ist noch nicht zu warm, um entspannt umherzuschlendern und einen kleinen Picknick-Korb hat uns das Hotel gepackt.
Auch dort hieß es, wir könnten dieses Duft-Schmuckstück nicht verfehlen: es ginge "immer der Nase nach".
Die Nase hat in Fiesole schon viel zu tun, aber dann stehen wir davor und treten durch das alte schmiedeeiserne Törchen: hier sammelt also der Liebesgott seine Winde, versieht sie mit den entsprechenden Duftnuancen und schickt sie zu den Liebenden!
Schattige Zitrushaine begrüßen uns: es könnte gut der unter den Göttern immer wieder erwähnte "Garten der Hesperiden" sein.
Die hier noch kühle Luft ist jedenfalls von deren aromatischer Frische erfüllt: die unterschiedlichen Früchte, die reif, duftend und golden an den Ästen hängen, versprühen großzügig ihre bekannten Blatt-, Blüten- und Fruchtaromen.
Hier sind sie alle: Bitterorange (sicher finden sich irgendwo auch noch Orangenbäume), Bergamotte, Zitrone und Mandarine.
Im Vorbeigehen pflücken wir die eine oder andere schöne Frucht, um sie später unserem Imbiss beizufügen.
Aus dem Schatten der Bäume heraustreten, erstreckt sich vor uns die grüne, wellige Landschaft und ein Blumengarten, der sich selbst gestaltete: alles bekam den Platz, der ihm gefällt und wo es sich am schönsten leben lässt.
Diesen betreten wir, von einem zarten, aber doch gut spürbaren Neroli-Hauch begleitet.
Lavendel- und Rosengeranien-Stauden haben sich breitgemacht und erfüllen mit ihren würzigen sonnendurchwärmten Düften die Luft. Muskat und etwas Zimt flügeln wie Schmetterlinge vorbei, eine Prise Pfeffer führt uns weiter hinein in diese verzauberte Welt.
Rosen und die schönen fedrigen Gartennelken grüßen freundlich und wohlduftend, bevor sich der vor weißen Blütendolden strotzende Jasmin bemerkbar macht.
Er bringt das kleine, aber nie zu übersehende Maiglöckchen gleich mit:
Weißblüher müssen schließlich zusammenhalten!
Saftige Fruchtfrische und aromatisch gewürzte Gartenblüten werden bereits jetzt zu einem herrlich sommerlichen Chypre-Gebinde verflochten.
Nun darf auch bei diesem Duftstrauß die harzig, grüne und erdige Basis nicht fehlen.
Und natürlich finden wir sie alle: Eichenmoos und Vetiver - die fruchtige braungrüne Erde, die alles Leben hervorbringt und nährt. Benzoe und Myrrhe fügen ungeschliffene, aber dafür um so intensiver duftende Harzpartikel bei, bevor Patchouli in goldbraun fließender, sämiger Schönheit seinen ganz besonderen Duftglanz über alles breitet.
Nun ist es vollbracht!
Der Liebesgott Eros kann die Lüftchen eines zarten Einander-Annäherns, die sanften Winde eines unterhaltsamen Flirts oder auch die starken Stürme der Leidenschaft loslassen:
So ganz nach seinem Gusto!
Wir finden in dieser so das Herz weitenden Landschaft einen Platz für unser Picknick; die Blicke folgenden deren Auf und Ab und wir versuchen anfangs noch die Zypressen zu zählen, die die fortführenden Alleen begrenzen; sie ähneln grünen Bändern.
Mit "Vento di Eros" ist der "Spezerie Palazzo Vecchio/I Profumi di Firenze" ein zauberhaft Duftgemälde gelungen. In satten Dufttönen und Farbe, mit zahlreichen größeren und kleinen Facetten besetzt, präsentiert sich dieser Duftgott als sommerlicher Chypre-Begleiter mit gar nicht so geringer Duftfülle
und Haltbarkeit.
Es ist Sommer und wir sind gefühlt an einem der schönsten Plätze Italiens; diese Impression vermittelt "Vento di Eros": liebevoll und von Kennerhand komponiert.
Gelis, die wie ich diese kleine und doch so feine Marke liebt, hat mich so großzügig mit Duftproben versehen, dass es sich wahrlich lohnen würde, eine Unterkunft in Florenz zu suchen.
Denn es bieten sich noch so viele Duft-Spaziergänge an; so vieles wird zu entdecken sein.
Also lassen wir es uns in dieser Duftwelt gutgehen und begrüßen diese Duftwesen mit einem herzlichen "Buongiorno!"
Vor den Toren der Florenz, inmitten begrünter Hügel, begrüßt uns die Stadt Fiesole freundlich.
Denn das ist sie: eine Stadt und nicht nur der bekannteste Villenvorort Florenz'.
Die Geschichte mal vergessend (kann man das überhaupt?), passieren wir herrschaftliche Villen, in großzügigen Parkanlagen gelegen; Olivenhaine, in deren Schatten kleine Pferde und Esel Rast machen und dabei einen kleinen Imbiss nehmen und folgende den weitsichtbaren, Zypressen bestandenen Wegen.
Diese grünen Speere weisen die Richtung und auch direkt in den Himmel, der Sonne entgegen.
Übrigens besaß auch ein Historiker, der mit Wissen, Liebe und Leidenschaft früher in der Berliner "Urania" gern besuchte Vorträge über die Geschichte seiner Heimat hielt, eine Villa in Fiesole.
Dorthin lud er regelmäßig die Teilnehmer der Studienreisen ein, nachdem Venedig und das Veneto sowie Florenz und die umliegende Toskana in interessanten Stadtspaziergängen und Tagesfahrten unter seiner Führung erkundet wurden.
Der letzte Abend der zehntägigen Reise wurde dann im schon vertrauten Kreis auf der Terrasse seiner Fiesoler Villa verbracht; mit unterhaltsamen Gesprächen und dem entsprechend Wein.
Es wurden häufig sehr lange Abende in zauberhafter Atmosphäre, an der die balsamische Luft den gleichen Anteil hatte wie der köstliche Wein.
Das war dann der schönste Abschluss einer Reise, die lange im Gedächtnis bleiben sollte.
Aber genug davon: sind wir doch auf der Suche des "Gartens des Eros".
Der Tag ist noch jung; es ist noch nicht zu warm, um entspannt umherzuschlendern und einen kleinen Picknick-Korb hat uns das Hotel gepackt.
Auch dort hieß es, wir könnten dieses Duft-Schmuckstück nicht verfehlen: es ginge "immer der Nase nach".
Die Nase hat in Fiesole schon viel zu tun, aber dann stehen wir davor und treten durch das alte schmiedeeiserne Törchen: hier sammelt also der Liebesgott seine Winde, versieht sie mit den entsprechenden Duftnuancen und schickt sie zu den Liebenden!
Schattige Zitrushaine begrüßen uns: es könnte gut der unter den Göttern immer wieder erwähnte "Garten der Hesperiden" sein.
Die hier noch kühle Luft ist jedenfalls von deren aromatischer Frische erfüllt: die unterschiedlichen Früchte, die reif, duftend und golden an den Ästen hängen, versprühen großzügig ihre bekannten Blatt-, Blüten- und Fruchtaromen.
Hier sind sie alle: Bitterorange (sicher finden sich irgendwo auch noch Orangenbäume), Bergamotte, Zitrone und Mandarine.
Im Vorbeigehen pflücken wir die eine oder andere schöne Frucht, um sie später unserem Imbiss beizufügen.
Aus dem Schatten der Bäume heraustreten, erstreckt sich vor uns die grüne, wellige Landschaft und ein Blumengarten, der sich selbst gestaltete: alles bekam den Platz, der ihm gefällt und wo es sich am schönsten leben lässt.
Diesen betreten wir, von einem zarten, aber doch gut spürbaren Neroli-Hauch begleitet.
Lavendel- und Rosengeranien-Stauden haben sich breitgemacht und erfüllen mit ihren würzigen sonnendurchwärmten Düften die Luft. Muskat und etwas Zimt flügeln wie Schmetterlinge vorbei, eine Prise Pfeffer führt uns weiter hinein in diese verzauberte Welt.
Rosen und die schönen fedrigen Gartennelken grüßen freundlich und wohlduftend, bevor sich der vor weißen Blütendolden strotzende Jasmin bemerkbar macht.
Er bringt das kleine, aber nie zu übersehende Maiglöckchen gleich mit:
Weißblüher müssen schließlich zusammenhalten!
Saftige Fruchtfrische und aromatisch gewürzte Gartenblüten werden bereits jetzt zu einem herrlich sommerlichen Chypre-Gebinde verflochten.
Nun darf auch bei diesem Duftstrauß die harzig, grüne und erdige Basis nicht fehlen.
Und natürlich finden wir sie alle: Eichenmoos und Vetiver - die fruchtige braungrüne Erde, die alles Leben hervorbringt und nährt. Benzoe und Myrrhe fügen ungeschliffene, aber dafür um so intensiver duftende Harzpartikel bei, bevor Patchouli in goldbraun fließender, sämiger Schönheit seinen ganz besonderen Duftglanz über alles breitet.
Nun ist es vollbracht!
Der Liebesgott Eros kann die Lüftchen eines zarten Einander-Annäherns, die sanften Winde eines unterhaltsamen Flirts oder auch die starken Stürme der Leidenschaft loslassen:
So ganz nach seinem Gusto!
Wir finden in dieser so das Herz weitenden Landschaft einen Platz für unser Picknick; die Blicke folgenden deren Auf und Ab und wir versuchen anfangs noch die Zypressen zu zählen, die die fortführenden Alleen begrenzen; sie ähneln grünen Bändern.
Mit "Vento di Eros" ist der "Spezerie Palazzo Vecchio/I Profumi di Firenze" ein zauberhaft Duftgemälde gelungen. In satten Dufttönen und Farbe, mit zahlreichen größeren und kleinen Facetten besetzt, präsentiert sich dieser Duftgott als sommerlicher Chypre-Begleiter mit gar nicht so geringer Duftfülle
und Haltbarkeit.
Es ist Sommer und wir sind gefühlt an einem der schönsten Plätze Italiens; diese Impression vermittelt "Vento di Eros": liebevoll und von Kennerhand komponiert.
Gelis, die wie ich diese kleine und doch so feine Marke liebt, hat mich so großzügig mit Duftproben versehen, dass es sich wahrlich lohnen würde, eine Unterkunft in Florenz zu suchen.
Denn es bieten sich noch so viele Duft-Spaziergänge an; so vieles wird zu entdecken sein.
Also lassen wir es uns in dieser Duftwelt gutgehen und begrüßen diese Duftwesen mit einem herzlichen "Buongiorno!"
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