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Top Rezension
Das dunkle Rauschen von Koffein
Seid heimlich und leise. Sie sollen nicht sehn, wenn wir in die Betelnüsse gehn. In ihr bitter harziges Koffein, das dunkle Rauschen in Kolablättern, Kräutergrün an Beerensträuchern, Kohlensäuren in Melassen. Knistern, das wir aus der Kindheit noch kennen. Wenn wir Funken sprühen mit Nelkennägeln. Auf ihren zarten Rauchfäden fliegen. Mit dünnen Fetzen von Tierhautflügeln. Durch eine Hinokiholzmembran aus kühlen hellen Nebeln. Folgt schleichend dem geteerten Garn. Durch feine Fasern der Nussgraswurzeln, die wie Adern in dunklen Tabakblättern ihren Weg durch die Erde pulsieren. Um sich wieder in Räucherwerk zu verlieren. In Myrrhe, die herb wie Kautschukspuren aus Reifensand auf Rindenstäbchen bittere Mandeln weben.
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Dieser Don Morisco stößt den anonymen Fraghead zu Beginn tief in bittere Betelnüsse, so dunkel als taste man sich durch den schwarzen Bodensatz eines berauschenden Koffeingetränkes, fast schon melassig durch Galbanumharz. Nur allmählich sind herbgrüne Mateblätter am Rand sichtbar, tritt eine fruchtige Johannesbeere zutage, entstehen entfernte Assoziationen von Kräutern einer Cola, dem Knistern über der Oberfläche, welches die Gewürznelken bitterscharf perforieren. Stechwacholder und Teer bilden bald zarte Rauchfäden, die wie eine lange dünne Brücke unter dem Mondlicht der Frucht der Jo-Beere zu dünnen, abgewetzten, animalischen Lederfetzen (Bibergeil, Zibet) über leicht säuerlich-erdigen Nussgräsern führen. Hinoki wirkt wie eine hellgrüne Hintergrundstrahlung, ein Nordlicht. Unten am Boden kann man subtil dunklen Tabak finden, incensy Oudchips, die von gummiartiger Myrrhe überzogen sind und mit der Tonkabohne eine Bittermandelnote erzeugen.
Dieser Don ist wandlungsfähig, zeigt sich mal transparenter und rauchig-würziger, ein andermal dunkler, undurchdringlicher, bitterer, aber stets dezent in seiner Projektion über einige Stunden.
(Mit Dank an PerfumeAl)
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Dieser Don Morisco stößt den anonymen Fraghead zu Beginn tief in bittere Betelnüsse, so dunkel als taste man sich durch den schwarzen Bodensatz eines berauschenden Koffeingetränkes, fast schon melassig durch Galbanumharz. Nur allmählich sind herbgrüne Mateblätter am Rand sichtbar, tritt eine fruchtige Johannesbeere zutage, entstehen entfernte Assoziationen von Kräutern einer Cola, dem Knistern über der Oberfläche, welches die Gewürznelken bitterscharf perforieren. Stechwacholder und Teer bilden bald zarte Rauchfäden, die wie eine lange dünne Brücke unter dem Mondlicht der Frucht der Jo-Beere zu dünnen, abgewetzten, animalischen Lederfetzen (Bibergeil, Zibet) über leicht säuerlich-erdigen Nussgräsern führen. Hinoki wirkt wie eine hellgrüne Hintergrundstrahlung, ein Nordlicht. Unten am Boden kann man subtil dunklen Tabak finden, incensy Oudchips, die von gummiartiger Myrrhe überzogen sind und mit der Tonkabohne eine Bittermandelnote erzeugen.
Dieser Don ist wandlungsfähig, zeigt sich mal transparenter und rauchig-würziger, ein andermal dunkler, undurchdringlicher, bitterer, aber stets dezent in seiner Projektion über einige Stunden.
(Mit Dank an PerfumeAl)
28 Antworten
Und der Duft scheint diesem Eindruck ja zu entsprechen. Dafür liegt man sich doch gerne auf die Lauer.🙂
In diesem Duftdschungel könnte ich stundenlang spazieren gehen..
Eine glänzende Erzählung 👌
🏆