07.12.2022 - 02:19 Uhr

Midnights
25 Rezensionen

Midnights
Top Rezension
4
Eine weitere verlorene Kirsche...
Begeistert von der Duftpyramide wollte ich den Duft schon blind bestellen. Vorsichtshalber entschied ich mich doch für eine Abfüllung. Kaum hatte ich "Venom of Love" aufgetragen, kam mein Mann zur Tür herein und meinte: "Das riecht nach was, was Du zu Weihnachten haben willst." Aus meinem begeisterten "Oh, ja!" wurde eine Stunde später "Weisst Du was? Lass mal." Was dazwischen geschah...
Frisch aufgetragen steigt mir ein fast schon chemischer, beissender Geruch in die Nase, der sich innert weniger Sekunden in eine schöne Melange aus Schokolade, Mandel und Kirsche verwandelt. Ich hatte etwas mehr Kirsche erwartet, die Schokolade und die Mandel dominieren klar. Gefällt mir trotzdem, gourmading, boozy, süss und lecker dieses Likörchen... Die Kopfnote verflüchtigt sich schnell, die Schokolade bleibt erhalten, die Kirsche rückt in den Vordergrund. Jetzt gefällt mir der Duft richtig gut. An dieser Stelle rückt "Venom of Love" recht nahe an die grosse Schwester "Lost Cherry" von Tom Ford heran, bleibt aber dunkler, gourmandiger, vielleicht sogar etwas erwachsener. Die Schokolade macht wohl den Hauptunterschied aus, sie verleiht dem Duft eine sanfte Cremigkeit. Das Ganze ist nicht wirklich neu. Spätestens seit "Lost Cherry" wurde die Kombination Kirsche / Mandel / Kirschlikör in unzähligen Variationen neu interpretiert / kopiert. "Venom of Love" beschreitet keine neuen Wege, macht seine Sache bis zu diesem Zeitpunkt aber richtig gut. Spätestens, als sich die Rose und der Jasmin dazugesellen, ist es unmöglich, den Vergleich zu vemeiden.
Nach gut 15 - 20 min ist es so weit. Die blumigen Akkorde übernehmen, es wird lieblich und floral, die Schokolade zieht sich so gut wie vollständig zurück, ein Hauch von Kirsch und Mandel bleibt im Hintergrund. Und genau hier beginnt der Duft auszufransen. Er ist keine 30 Minuten auf der Haut, aber schon körpernah. Sillage? Projektion? Fehlanzeige. Erschreckend blass wirkt "Venom of Love" plötzlich, ein Duft, der in diversen YouTube-Rezensionen immer wieder als "Beast" bezeichnet worden ist. Die eben noch duftenden Blumen haben jegliche Kraft verloren, aus dem dunklen, gourmandigem, erwachsenem Saft wird ein süsses, florales Wässerchen. Es erinnert mich an etwas, was sich junge Menschen von ihrem ersten Taschengeld kaufen würden (was nicht abwertend gemeint ist, als junger Mensch greift man / frau i. d. R. eher zu Gefälligem).
Damit wäre zu "Venom of Love" alles gesagt. Der Dry Down ist nicht erwähnenswert, der Duft wird so schwach, dass ich keine angegebene Note differenziert wahrnehmen kann. Zurück bleibt die Enttäuschung und die Suche nach der verlorenen Kirsche (welche ich in der Zwischenzeit in einer etwas anderen Form im fantastischen "Raw Cherry" von Aaaron Terence Hughes gefunden habe...)
Frisch aufgetragen steigt mir ein fast schon chemischer, beissender Geruch in die Nase, der sich innert weniger Sekunden in eine schöne Melange aus Schokolade, Mandel und Kirsche verwandelt. Ich hatte etwas mehr Kirsche erwartet, die Schokolade und die Mandel dominieren klar. Gefällt mir trotzdem, gourmading, boozy, süss und lecker dieses Likörchen... Die Kopfnote verflüchtigt sich schnell, die Schokolade bleibt erhalten, die Kirsche rückt in den Vordergrund. Jetzt gefällt mir der Duft richtig gut. An dieser Stelle rückt "Venom of Love" recht nahe an die grosse Schwester "Lost Cherry" von Tom Ford heran, bleibt aber dunkler, gourmandiger, vielleicht sogar etwas erwachsener. Die Schokolade macht wohl den Hauptunterschied aus, sie verleiht dem Duft eine sanfte Cremigkeit. Das Ganze ist nicht wirklich neu. Spätestens seit "Lost Cherry" wurde die Kombination Kirsche / Mandel / Kirschlikör in unzähligen Variationen neu interpretiert / kopiert. "Venom of Love" beschreitet keine neuen Wege, macht seine Sache bis zu diesem Zeitpunkt aber richtig gut. Spätestens, als sich die Rose und der Jasmin dazugesellen, ist es unmöglich, den Vergleich zu vemeiden.
Nach gut 15 - 20 min ist es so weit. Die blumigen Akkorde übernehmen, es wird lieblich und floral, die Schokolade zieht sich so gut wie vollständig zurück, ein Hauch von Kirsch und Mandel bleibt im Hintergrund. Und genau hier beginnt der Duft auszufransen. Er ist keine 30 Minuten auf der Haut, aber schon körpernah. Sillage? Projektion? Fehlanzeige. Erschreckend blass wirkt "Venom of Love" plötzlich, ein Duft, der in diversen YouTube-Rezensionen immer wieder als "Beast" bezeichnet worden ist. Die eben noch duftenden Blumen haben jegliche Kraft verloren, aus dem dunklen, gourmandigem, erwachsenem Saft wird ein süsses, florales Wässerchen. Es erinnert mich an etwas, was sich junge Menschen von ihrem ersten Taschengeld kaufen würden (was nicht abwertend gemeint ist, als junger Mensch greift man / frau i. d. R. eher zu Gefälligem).
Damit wäre zu "Venom of Love" alles gesagt. Der Dry Down ist nicht erwähnenswert, der Duft wird so schwach, dass ich keine angegebene Note differenziert wahrnehmen kann. Zurück bleibt die Enttäuschung und die Suche nach der verlorenen Kirsche (welche ich in der Zwischenzeit in einer etwas anderen Form im fantastischen "Raw Cherry" von Aaaron Terence Hughes gefunden habe...)
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