13.07.2024 - 17:49 Uhr

Chizza
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Chizza
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27
Farewell, TSVGA!
Es gab Zeiten, in welchen ich TSVGA zunächst klasse aufgrund der damals ungezügelten Duftimpressionen fand. Alleine Vicki-Lin: pechschwarz, giftiger, dunkler Rauch strömt empor. Dann Fiona: gefühlt kannte man so viele Tiere vorher gar nicht. Damals mit dieser Masse an Ingredienzen eine Rarität, heute im Artisanbereich Standard, ja fast schon sparsame Verwendung von Rohstoffen.
Dann gab es Zeiten, in welchen ich mich am Instagramauftritt und auch an der temporären Releasepolitik rieb. Monat für Monat neue Kreationen um Geld via Patreon hereinzuholen, ewige Ankündigungen dass die Marke verkauft wird nur um wenig später dann doch Myriaden an weiteren Werken zu veröffentlichen.
Doch nun ist Schluss. Den Abschluss fand James Barry mit einem Triumvirat; die Düfte, die ich kenne, waren wieder ordentlich, es waren gute Releases. Doch richtig angetan im Sinne eines Kaufs - und da sonst irgendwie bezeichnend - hatte es mir der allerletzte Duft, den es gar nicht zu kaufen gab. Vanilla Spice. Lag als Präsent bei entsprechenden Bestellungen bei. Genau den erwarb ich dann und schildere nun, weshalb.
Am Anfang war dreckige Vanille. Gepaart mit allerlei Gewürzen, allen voran Zimt und vor allem nicht süß. Auch der Kardamom besitzt eine prominente Rolle, sorgt für eine schmuddelig-spannende Nuance. Für mich ist diese Vanille erstmal recht intensiv, wird sukzessive etwas sahnig, entwickelt diesen „schmierigen“ Touch, den man dabei kennt. Das meine ich keineswegs despektierlich, denn irgendwie ist das in Kombination mit einem rauchigen Grundrauschen etwas, was viele bereits gewagt haben, hier aber so gelungen wie selten erscheint. Zunächst allerdings ist da Wärme. Heimelig, Kaminrauch, trockene Luft und trockene Vanille, die Szenerie statt in Puderschnee im Zimtpuder-Pendant. Dies alles wird zum späteren rauchigen Grundgerüst transformiert.
Ja, eigentlich war es das. Nicht gerade wandlungsreich oder olfaktorische Eskapaden bietend, manifestiert sich das Kaminzimmer. Im Verlauf mit dosierter Rauchabgabe und latenter Spannung. Doch diese ist umsonst. Vanilla Spice verharrt nun und mag kein Meisterwerk sein. Doch einfache Ideen in perfekter Umsetzung sind krachend scheiternden epochal angedachten Einfällen womöglich überlegen.
Für mich ist das ein versöhnlicher Abschluss mit der Marke TSVGA. Irgendwo mag James Barry eine Art Vorreiter sein. Der vielleicht erste aus der US-Artisan-Szene, der Patreon für limitierte Werke nutzte. Vorweggehend bei quantitativen und qualitativen Steigerungen in Sachen Rohstoffe. Inklusive der deutlichen Preissteigerungen und letztlich auch wieder Rückkehr zu individuelleren Flakondesigns. Nach ihm kamen viele, die aktuell im kleinen Kennerkreis ihre Werke feilbieten. Womöglich hat TSVGA all dem mit die Tür geöffnet. Aber das gelingt in der Regel nur, wenn die eigene Leistung positiv ist. Insofern: Farewell, TSVGA und James Barry.
Dann gab es Zeiten, in welchen ich mich am Instagramauftritt und auch an der temporären Releasepolitik rieb. Monat für Monat neue Kreationen um Geld via Patreon hereinzuholen, ewige Ankündigungen dass die Marke verkauft wird nur um wenig später dann doch Myriaden an weiteren Werken zu veröffentlichen.
Doch nun ist Schluss. Den Abschluss fand James Barry mit einem Triumvirat; die Düfte, die ich kenne, waren wieder ordentlich, es waren gute Releases. Doch richtig angetan im Sinne eines Kaufs - und da sonst irgendwie bezeichnend - hatte es mir der allerletzte Duft, den es gar nicht zu kaufen gab. Vanilla Spice. Lag als Präsent bei entsprechenden Bestellungen bei. Genau den erwarb ich dann und schildere nun, weshalb.
Am Anfang war dreckige Vanille. Gepaart mit allerlei Gewürzen, allen voran Zimt und vor allem nicht süß. Auch der Kardamom besitzt eine prominente Rolle, sorgt für eine schmuddelig-spannende Nuance. Für mich ist diese Vanille erstmal recht intensiv, wird sukzessive etwas sahnig, entwickelt diesen „schmierigen“ Touch, den man dabei kennt. Das meine ich keineswegs despektierlich, denn irgendwie ist das in Kombination mit einem rauchigen Grundrauschen etwas, was viele bereits gewagt haben, hier aber so gelungen wie selten erscheint. Zunächst allerdings ist da Wärme. Heimelig, Kaminrauch, trockene Luft und trockene Vanille, die Szenerie statt in Puderschnee im Zimtpuder-Pendant. Dies alles wird zum späteren rauchigen Grundgerüst transformiert.
Ja, eigentlich war es das. Nicht gerade wandlungsreich oder olfaktorische Eskapaden bietend, manifestiert sich das Kaminzimmer. Im Verlauf mit dosierter Rauchabgabe und latenter Spannung. Doch diese ist umsonst. Vanilla Spice verharrt nun und mag kein Meisterwerk sein. Doch einfache Ideen in perfekter Umsetzung sind krachend scheiternden epochal angedachten Einfällen womöglich überlegen.
Für mich ist das ein versöhnlicher Abschluss mit der Marke TSVGA. Irgendwo mag James Barry eine Art Vorreiter sein. Der vielleicht erste aus der US-Artisan-Szene, der Patreon für limitierte Werke nutzte. Vorweggehend bei quantitativen und qualitativen Steigerungen in Sachen Rohstoffe. Inklusive der deutlichen Preissteigerungen und letztlich auch wieder Rückkehr zu individuelleren Flakondesigns. Nach ihm kamen viele, die aktuell im kleinen Kennerkreis ihre Werke feilbieten. Womöglich hat TSVGA all dem mit die Tür geöffnet. Aber das gelingt in der Regel nur, wenn die eigene Leistung positiv ist. Insofern: Farewell, TSVGA und James Barry.
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