Forum durchsuchen

Beeinflussbarkeit bei Bewertungen

26 - 39 von 39
vor 1 Jahr

Naja, wir sind Menschen, und es ist nur natürlich, dass wir eher die kritischen Stimmen wahrnehmen, als ellenlange Lobhudeleien zu ertragen. Und natürlich bringen einem Dinge wie die Duftpyramide oft mehr als tausend Worte, aber am Anfang meiner eigenen Erkundungsreisen in die Welt der Düfte verwirrten mich die Noten oft mehr, als sie mir hilfreich waren. Damals dachte ich auch, Statements und Co. könnten mir ein besseres Bild von einem Duft vermitteln… 


…natürlich war das, bevor ich die erbarmungslose Subjektivität solcher Schilderungen vollends verinnerlicht hatte, bevor ich verstanden hatte, dass manche Leute bestimmte Düfte/Marken gerne pushen oder schlecht machen, je nach Gusto. Heute sehe ich einfach keinen Informationswert mehr darin, und offen gesagt, wenn ich Prosatexte oder Poetik lesen will, greife ich dann doch gerne auf andere Quellen zurück. Ich verstehe jeden von euch, der Hilfreiches aus Reviews und Statements ziehen kann, aber ich kann es nicht. C‘est la vie. 

Habt ein schönes Wochenende Smile

vor 1 Jahr 1

Bei Nutzern, die ich schon eine Weile kenne, kann ich zwischenzeitlich gut aus Statements und Rezensionen herauslesen, ob auch ich den Duft mögen könnte. Ein paar Parfumos und Parfumas können auch meinen Geschmack sehr gut einschätzen. Und wenn dann auch noch der Tipp kommt, den Duft mal zu probieren, oder gar eine kleine Probe ins Haus wandert, ja, dann hat man mich schonmal.

Blindkäufe tätige ich nie. Das kann eigentlich nur daneben gehen. Von rund 50 Düften auf meiner Merkliste kaufe ich nachher vielleicht einen einzigen. Tätigte ich da einige Blindkäufe, oh je, oh je....

vor 1 Jahr 10

Aber natürlich lasse ich mich  von Rezensionen und Statements inspirieren und auch beeinflussen - wenn auch nicht von jeder. 

Wenn jemand einem Duft eine Note unterhalb von 5 gibt, zur Erklärung aber lediglich in viereinhalb dahingeschlodderten Sätzen durchfunkt, daß der Duft gar nicht ginge,  weil z.B. Gartennelke enthalten ist, dann werde ich das nicht ernst nehmen. 

Am anderen Ende der Skala läuft das genauso: Da werden Düfte (interessanterweise fast immer von Neuanmeldungen und fast immer Hypedüfte im dreistelligen Taler-Bereich) in drei Sätzen als Blindbuy-Must angelobt, weil sie "geil" riechen (wahlweise auch "unique") und Frauen beeindrucken und mit 10 bewertet. Nicht Euer Ernst, oder?

Aber es gibt eine Vielzahl von Usern hier, die sich sehr viel Mühe geben, Düfte so detailliert wie möglich zu beschreiben. 

Das kann mal ein Stimmungsbild sein ("Sie schob sich die nasse Locke aus der Stirn und betrachtete mit vorgezogener Schmoll-Lippe den Nebel, der sich unerbittlich in das schottische Hochmoortal drückte..."). Das ist auch nicht meine Welt, schon allein deshalb nicht, weil ich jetzt schon mal in einem schottischen Hochmoortal gestanden haben sollte, um mit dem Bild was anfangen zu können. Hab ich aber nicht.

Solche Rezensionen helfen mir persönlich nicht weiter, aber ich erkenne an, daß sich jemand viel Mühe gegeben hat und wer weiß, vielleicht können sich andere Parfumos gerade über die geschilderten Stimmungen angesprochen fühlen.

Ich mag am liebsten die Rezensionen, die sich sicht- und lesbar darum bemühen, möglichst differenziert den persönlichen Dufteindruck zu schildern. Rezensionen, in denen man eine gewisse Ernsthaftigkeit erkennen kann. Die anderen Parfumos erkennbar bei der Auswahl von Testkandidaten helfen wollen. Und solche Rezensionen dürfen dann auch sehr gerne mit einer persönlichen Note versehen sein - so lerne ich was über die Autoren, hab vielleicht was zu lachen oder zu schlucken - und im besten Fall sind diese kleinen Anektoden sogar sehr hilfreich bei der Einordnung des Duftes.

Pyramiden interessieren mich nur insofern, daß ich ein paar Showstopper habe - Duftbestandtteile, die ich die gar nicht leiden kann. So ein Duft ist dann tatsächlich schon beim Lesen einer Duftpyramide raus. Oder eben auch dann, wenn ich in einer Rezension, in einem Statement lese, daß dieser Duftbestandteil bei dem beschriebenen Duft stark wahrnehmbar ist. Dann kann es auch passieren, daß ich sinngemäß antworte, daß der Duft für mich nicht in Frage käme.

Ansonsten halte ich die Aussagekraft einer Duftpyramidenangabe für ziemlich beschränkt. Düfte können exakt die gleichen Duftstoffe in gleicher Reihenfolge angegeben haben und dennoch völlig, wirklich völlig!,  unterschiedlich riechen. Ist der Duft jetzt eher herb, reserviert, zurückhaltend, still? Oder - bei gleicher Pyramide - süß,  fett, laut, dicht, pastös?  Keine Ahnung.

Eine gute und ernsthaft geschriebene Rezension kann aber genau das: Mir eine Ahnung davon geben, wie ein Duft riechen könnte. 

Und wenn die Rezension dann von jemanden hier stammt, von dem ich im Laufe der Jahre schon oft inspiriert wurde, dessen Sammlung ähnlich der meinen zusammengestellt ist, dann ist das schon ein Wegweiser für mich.

Es gibt hier nicht wenige Autor*Innen, deren Duftgeschmack ich vertraue und deren Rezensionen daher wirklich hilfreich für mich sind.

Zuletzt bearbeitet von Ttfortwo am 16.12.2022, 12:37, insgesamt 4-mal bearbeitet
Es kommt darauf an vor 1 Jahr 1

Es gibt mehrere Arten von Statements. Es gibt die, die nur Floskeln dreschen - uninteressant, es gibt die poetischen - schön, aber letztendlich erfahre ich nichts über den Duft und die, die mir tatsächlich einigermaßen sachlich den Duft beschreiben ("pudrig", "frisch") - die können tatsächlich wegweisend sein. Ich lese Statements sehr gerne, aber mehr for funsies als dass ich mich davon wirklich beeinflussen lasse. Ich muss einen Duft immer selbst testen.

Rezensionen lese ich manchmal, aber meistens sind sie mir zu lang und zu sehr mit persönlichen Details gespickt. Da erfahre ich dann wenig über den Duft selbst und um den gehts mir ja.

Aber es kommt so ein bisschen auf die Person drauf an, die den Text verfasst hat. Man kriegt mit der Zeit raus, wer einen ähnlichen Geschmack hat.

vor 1 Jahr 2

Die Duftpyramide ist wenig aussagekräftig, nur ein erster Anhaltspunkt, sie nennt ja nicht, was "drin ist", sondern was der Hersteller will, dass man wahrnimmt. Deshalb ist für mich die tatsächliche Wahrnehmung unterschiedlicher Nasen hier genauso wichtig für Testwunsch oder gar Blindkaufentscheidung bei Düften, die hier auf dem Land schwer erreichbar sind.

Duftschulung vor 1 Jahr 2

Da ich auf einige Duftkomponenten allergisch reagiere, belese ich mich gerne hier und studiere die Duftnoten, bevor ich mich wirklich zum Kauf eines Parfums entschließe. Die Textlektüre ist für mich allerdings eher ein literarisches Ereignis - es sind so hübsche Impressionen bei den Rezensionen und knackig-satirische States dabei zu finden. Das ist sehr unterhaltsam Smile ... und aus Neugierde habe ich dann manches in der Stadt gestestet und auch meinen Duftgeschmack erweitert. Nun mag ich auch rauchige Komponenten und holzigcremigere Basis, was ich früher nie in Betracht gezogen hätte. Die Moleculparfume hätte ich ohne parfumo wohl auch nicht entdeckt.

Wie Ihr seht, ist das hier eine Art spielerische Schule, in der ich viel lerne und auch viel Spaß habe. Das beeinflußt mich natürlich auch. Keine Frage!

vor 1 Jahr

Ich war auch bei einigen Rezensionen überrascht, wie viel Privates manche Leute preisgeben. Das muss aber natürlich jeder selbst wissen.

vor 1 Jahr

Ich persönlich achte bei den Bewertungen besonders auf Sillage und Haltbarkeit, da mir diese beiden Punkte neben sem eigentlichen Geruch sehr wichtig sind. Und diese zwei Punkte sind weniger subjektiv als der Duft selbst.

vor 1 Jahr 3

Bewertungen, Rezension und Statements sind für mich durchaus wichtig. Es ist nicht so, dass ich einen Duft nach diesen Ausführungen kaufe, sondern sind für mich eine Inspiration, welche Düfte ich mir in der Parfümerie ansehe.

Der Markt ist einfach zu groß, um blind in eine Parfümerie zu gehen. Ich muss auch gestehen, wenn ich ein paar Düfte gerochen habe, dann fällt es mir schwer, noch Nuoncen und Feinheiten wahrzunehmen. Insofern gehe ich immer mit einer kleinen Wunschliste im Kopf zum Testen. Und diese Wunschliste ist nicht selten aus Kommentaren und Bewertungen hier „generiert“.

Ich schau hier mir durchaus die positiven wie auch negativen Kommentare an und bilde mir mein eigenes Bild. Oftmals kann man ja auch zwischen den Zeilen etwas herauslesen, nicht alles entspricht ja auch dem eigenen Geschmack und so kann man sich doch mit etwas Geduld ein eigenes Bild formen.

Insofern bin ich echt dankbar, dass hier so fleißig von den Mitgliedern bewertet wird und auch textuell etwas hinterlegt wird. 

"Beeinflussbarkeit" vor 1 Jahr 6

Da ich sehr viel Düfte tausche und empfange, weitergebe und Abfüllungen mitgebe, orientiere ich mich natürlich immer am Geschmack der Tauschpartners. Ich schreibe auch gern Statements und Rezensionen über Parfums. Daher gehe ich da so vor: Ich teste den entsprechenden Duft und verlasse mich auf meine eigene Nase. Ich schreibe meine Bewertungen und Eindrücke dazu ERST und lese später die Meinungen anderer "Mitnasen" dazu. Da auch ich "nur ein Mensch" bin und denke, dass das vorherige Lesen doch Spuren hinterlassen könnte, trickse ich mich daher sozusagen selber aus. 

Bei mir gilt auch, soweit es möglich ist, das Motto: "Lesen allein reicht lange nicht aus. Selber testen ist hingegen immer sicher. Mir ging es schon ähnlich wie Vielen: Ich las die Duftpyramide und dachte, dass Dieser oder Jener nichts für mich sei. Konnte ich es jedoch dann unabhängig selber riechen, hat sich schon so manche positive Überraschung ergeben. Anders herum ebenso! Da hilft nur die eigene Nase!!! SONST NIX! Smile)

vor 1 Jahr 4

Ich halte es da mit einem Mittelweg bei den Bewertungen.  So 0815 Sachen, wo im Prinzip nur oberflächlich was zusammen geschrieben wird überlese ich. Die Duftpyramide kann ich ja selbst nachlesen und muss sie da nicht noch mal vorgekaut bekommen. Auch so Bewertungen, wo alles toll, easy und kuschelig beschrieben wird und sonst nichts, lese ich nicht. Lese an sich gerne, aber wenn hier so ein ellenlanger Bandwurmbericht kommt, wo man bei Adam und Eva beginnt und doch nicht auf den Punkt kommt, ist bei mir auch Schluss. Plaudert einer aus dem privaten Nähkästchen, wo die Story auch keinen Bezug zu Düften hat, auch das überlese ich. Was informativ aber nicht zu knapp oder zu ausführlich beschrieben wurde, lese ich. Mit der Duftpyramide dann ordne ich den Duft im Vorfeld für mich ein und überlege einen Test. 

Verlasse mich aber dann da auf meine Nase, denn was andere schlecht finden, kann für mich toll sein. Auch finde ich es dann recht sonderbar, wie heftig man dann kritisiert und angemacht wird, wenn man einen angeblich miesen und /oder preiswerten Duft toll finden kann. 

vor 1 Jahr 2

Ich lese sowohl Rezensionen wie Statements. Rezensionen, weil sie detailliert sind und auch oft etwas über den "Vibe", also die mitschwingende Stimmung aussagen. Die Statements, weil sie meist objektiver sind. Rezensionen werden meist von Leuten geschrieben, die von dem Duft begeistert sind. Wer einen Duft langweilig oder belanglos findet, wird sich selten die Mühe machen eine Rezension zu schreiben. Das ist aber auch eine wichtige Info.

Ich habe mir während eines Lockdowns Mon Guerlain (Eau de Parfum)Mon Guerlain Eau de Parfum blind gekauft aufgrund der guten Rezensionen und der Pyramide. Dann noch von Guerlain, kannste nichts falsch machen, hab ich gedacht. Als ich den dann zum ersten Mal aufgesprüht habe, war ich geradezu entsetzt. Für mich roch der nach ethylmaltoltriefender Langeweile. Hätte ich mal lieber die Statements gelesen, da wurde das öfters angedeutet, wie ich dann im Nachhinein gemerkt habe.

vor 1 Jahr 2

Meine Recherche beginnt immer mit dem Lesen der Statements, dabei lese ich die negativen Statements zuerst. Wenn mich der Duft weiterhin interessiert lese ich auch ein paar der kürzeren, analytisch gehaltenen Rezensionen. Für ausschweifende, lange Rezensionen habe ich ehrlich gesagt nicht mehr die Zeit.

vor 1 Jahr 2

Rezensionen und Statements beeinflussen meine Duftwahl nur ansatzweise. Düfte, die z. B. sehr süß oder holzig sind (laut  Herstellerbeschreibung) werde ich kaum testen, auch wenn die Statements Loblieder darauf singen. Um einen Test komme ich besonders bei preisintensiveren Düfte nicht herum, am besten vor Ort in einer Parfümerie. Hier fällt oft schon eine Auswahl, ob ich grundsätzlich eine Abfüllung haben möchte. Es genügen da oft ein bis zwei Sprüher von einem Testflakon.

Einst sah ich in einer Parfümerie ein interessantes Parfum. Es gab keinen Tester. Ich recherchierte unter anderem hier auf Parfumo. Flakondesign, Name und Farbe der Flüssigkeit versetzten mich in Begeisterung. Die Rezensionen und Statements klangen vielversprechend. Ich orderte eine Abfüllung und war enttäuscht. Der Duft war in seinen Noten gut ausbalanciert,  sprach mich in der Gesamtkomposition aber nicht an und ich fand den Duft zu lieblich/brav. Ich hatte mir jedoch einen grünen, leicht würzigen Duft vorgestellt.

Statements und Rezensionen lese ich daher mit Vorsicht,  manchmal ist der Unterhaltungswert höher als der Informationsgehalt, zum Teil erfährt man viel über den Verfasser einer Rezension und weniger über den Duft. Manch ein Verfasser fühlt sich wie Rilke, wenn er poetisch schreibt. Hier frage ich mich, ob manch einer für sein dichterisches Können bewundert werden möchte und die Parfumbeschreibung eher in den Hintergrund tritt.

26 - 39 von 39
Bei Antworten benachrichtigen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:
Übersicht Parfum allgemein Beeinflussbarkeit bei Bewertungen
Gehe zu