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Tipps Zum Noten üben

Tipps Zum Noten üben vor 11 Jahren
Hallo Forum!
Es klappt zwar nur mäßig gut, aber ich gebe es einfach nicht auf, in meiner Dufterkundung etwas systematischer werden zu wollen. Das betrifft besonders das Noten üben. Das Noten üben stelle ich mir so vor, dass ich mir eine Blume, ein Kraut, ein Holz ausgucke und dann eine Weile lang nur Düfte teste, die diese Note in ihren charakteristischsten Ausprägungen und Zusammenhängen zeigen. Möchte ich Vetiver üben, würde ich mir dann einen Duft vornehmen, in dem ein rauchiger Vetiver bestimmend ist, dann einen mit einem grünen Vetiver und so weiter. So ergibt sich ein Bild und man weiß am Ende mehr als zuvor. Dieses nicht sehr neuartige Vorhaben hatten von euch doch bestimmt auch schon so einige. Darum frage ich: hat jemand hier in dieser Art schon ein bisschen katalogisiert und kann mir seine Aufstellung zukommen lassen? Ganz so bürokratisch, wie es klingt, will ich es auch gar nicht machen, nur ein Leitfaden ist einfach manchmal schöner. Smile
Fällt euch etwas dazu ein? Vielen Dank, falls ja! Und auch so. Smile
viele Grüße
von Knickzimt
vor 11 Jahren
Hallo Knickzimt, vor einiger Zeit startete ich unter dem Titel "Duftatlas" einen ähnlichen Versuch wie du. Leider gabs darauf wenig Antworten, ist das Vorhaben zu ambitioniert?

Dann beginne ich mal mit Vetiver (damit habe ich die meisten Erfahrungen:
- reiner Vetiver: F. Malle Vetiver extraordinaire (hat man das gerochen weiß man, was diese Note ausmacht), um die Note zu lernen super geeignet
- eher frischer Vetiver: Tom Ford Grey vetiver
- rauchig, holziger Vetiver: Lubin Itasca, Lalique: Encre Noir
- Vetiver mit Gourmandnoten: Hermes Vetiver Tonka (süßliche Tonkabohne dabei) und Atelier Cologne: Vetiver fatale (Vetiver mit Pflaume)
Würde mir ähnliche Listen wünschen zB für:
- Zeder
- Patchouli
- Oud
- Amber
- Iris
....
vor 11 Jahren
Dann mach ich mit Iris weiter:

pudrig-warm: "Iris de Nuit"
pudrig-kühl, seifig/sauber: "Infusion d'Iris"
leicht würzig, mehr Betonung auf der Iriswurzel: "Hiris"
kühl & klar, ebenfalls mit mehr -wurzel: "Iris Silver Mist"
würzig, grün, leicht harzig: "Iris Taizo"

Einige Parfum-Blogs haben in diese Richtung auch schon Guides verfasst:
NowSmell This, Rosen-Guide
Perfume Smellin' Things: Vetiver
Candy Perfume Boy: Schokolade, Neroli, Tuberose, Oud, Lavendel

Und auch bei Bois de Jasmin und Perfume Shrine gibt es zu den einzelnen Duftnoten sehr umfangreiche Posts.
Zuletzt bearbeitet von medicine am 13.04.2013, 21:01, insgesamt 3-mal bearbeitet
vor 11 Jahren
Haaa, geht ja doch Smile.
vor 11 Jahren
Sehr sehr schön eure Listen und Links! SO habe ich mir das gedacht. Smile SO müsste es jetzt in diesem Thread weitergehen. Wenn noch jemand Zeit hat, von den Erfahrenen vor allem, wäre das ein großer Gewinn. Es kann jede Note sein! Lilien, Maritimes, Eisenkraut, was weiß ich, alles. Wink
vor 11 Jahren
Hallo, Knickzimt,

zum Thema "Duftnoten erriechen lernen" gab's hier auch schon mal einen Thread. Informativ. Leider finde ich ihn auf die Schnelle nicht Sad...

Schöne Grüße
Undine

edit: doch gefunden - es sind sogar mehrere Fäden: erstens der hier, zweitens der hier und drittens der hier. Vielleicht findest du da ja noch Hinweise.
vor 11 Jahren
Habe ganz vergessen, dass ich auch schon sehr bescheiden beitragen kann, nämlich für die Bergamotte:
Euphorische, fedrige, volltönende Bergamotte:
"Blu Mediterraneo - Bergamotto Di Calabria"
Bergamotte mit sauergrünem Anstrich:
"Bergamote"
Florale, schmeichelnde Bergamotte:
"Bergamotto Mediterraneo"
vor 11 Jahren
Hey, dann komme ich doch mal mit Orangenblüte dazu Very Happy.

Cremig und süß: "Classique (Eau de Parfum)", "Roberto Cavalli", "Safanad"
cremig-herb: Boiccoli d'Arancio e Zenzero von Borsari 1870
blumig: "Pure Poison", "in the mood for love"
citrisch: Fleurs d'Oranger von Mazzolari
aquatisch-maritim: "Seathalasso"
grün-krautig: Séville à l#Aube von l'Artisan
(sonnen-(cremeartig: "Louanges Profanes No.19", "APOM pour femme"

- ähm, kommt mir gerade selber nicht so ganz akkurat vor Embarassed. Übrigens sind ja "Neroli" und Orangenblüten anscheinend zwei verschiedene Duftnoten, die in ihrer natürlichen Form auch unterschiedlich gewonnen werden. Daher habe ich die Neroli-Düfte außer Acht gelassen; gibt aber oft genug Überschneidungen, z. B. "Orangers en fleurs" von Houbigant ist durchzogen von einer herben Neroli-Note, hat aber gleichzeitig noch einen opulenten blumigen Anteil.
Oud vor 11 Jahren
@Venice: Du hast bei den nerolifreien Orangenblüten "APOM pour homme" vergessen. Wink

Da in den bisherigen Links nichts zu Oud zu finden war, mal dazu ein Paar Tipps: Sorry, dass die sehr nischig sind, aber das ist bei der sehr selten in natürlicher Form anzutreffenden Komponente wohl verständlich.
Die dezidiert fäkalische Seite kommt sehr deutlich beim "Dahn Oudh Al Shams" zum Vorschein. Wer sich diesen Aspekt mit diesem Duft einprägt, erkennt ihn leicht wieder und kann z.B. von Zibet gut unterscheiden.
Der ätherisch-frische Aspekt wird betont in "Collection Excessive - Oud Shamash".
Die klassische Kombination mit Rose ist sehr gelungen in "Rose Aoud".
vor 11 Jahren
Ronin, du hast bei der Orangenblüte die süßen Interpretationen vergessen! Wink

"Divin'Enfant", als zuckersüße Leder-Amber-Aschenbecher Variante und "Vanitas", die herrlich klebrig, knautchige Kaugummiversion mit viel Frucht und Vanille.
vor 11 Jahren
Ronin:
@Venice: Du hast bei den nerolifreien Orangenblüten "APOM pour homme" vergessen. Wink[...]

Oh, mea culpa Embarassed - an die Herrendüfte denke ich meistens nicht...

Lolita:
"Divin'Enfant", als zuckersüße Leder-Amber-Aschenbecher Variante und "Vanitas", die herrlich klebrig, knautchige Kaugummiversion mit viel Frucht und Vanille.


Huch, in "Vanitas" habe ich keine O-Blüte gerochen Confused, mehr Zucker und Vanille; schon wenn ich daran denke, kriege ich Zahnschmerzen...
Opoponax vor 11 Jahren
Opoponax, dieses etwas schwer greifbare Harz, was zwischen hell und dunkel changiert, frischer als so manch andere Basisnote, warm-süß und kokelig-rauchig-harzig zugleich. Sehr zu empfehlen ist die Diptyque-Duftkerze mit passendem Namen: 'Opoponax'.
Wie schön die Note sein kann, ist in "Ligea La Sirena" zu riechen.
Wie sehr sie an der Kante ist und wie leicht sie durch andere Noten angeschubst werden kann, um diese Kante herunter zu fallen und geradezu widerlich zu werden, beweist "Interlude Man" eindrücklich. Ein Duft, bei den ich immer noch nicht weiß, ob er ob seiner Konsequenz Größe hat oder einfach nur schlecht gemacht ist. Aber zum Opoponax-Lernen nicht schlecht.
vor 11 Jahren
Habt ihr Tipps für Zedernholz und Sandelholz?
Zeder vor 11 Jahren
Zeder ist nicht ganz einfach, weil es zum einen die echte Zeder mit ihren lokalen Ausprägungen gibt, z.B. libanesische oder Atlaszeder. Zu letzterer gibt es den wunderschönen Soliflor "Cèdre Divin". Der hat nun zwei Nachteile - zum einen bekommt man ihn fast nur in Marrakech. Dort ist ebenfalls von "Les Parfums du Soleil" ein Zedernholzraumduft erhältlich, der hilfreich beim Erlernen ist. Und in den Souks findet man garantiert Zedernholzstücke (plus pflanzlichen Moschus (Extrakte vom Bisameibisch), plus Gewürze, plus mit viel Glück Ambregris ...). Der zweite Nachteil - so viel hat das nicht mit dem zu tun, wie wir Zeder normalerweise in Parfums kennen. Denn fast immer wird Texas- oder Virginiazeder verwendet, botanisch sind das Wacholder, wie Erik Kormann in seinem aromatischen Blog akribisch darlegt. Diese Öle riechen etwas nach Bleistift und sind, passend zur Form eines Bleistifts, enge, harte Noten, die hervorragend geeignet sind, einem Parfum Halt zu geben, Takt, Struktur. Atlaszeder ist viel weicher, fast moosig. Solo gerochen für mich viel schöner, für Parfumeure wahrscheinlich nicht so interessant, weil es eben nicht so eingesetzt werden kann wie die amerikanischen Wacholderhölzer. Und schwerer erhältlich ist die Atlaszeder auch noch.
Als Meister klar abgegrenzter Noten mag Jean-Claude Ellena Zeder ungemein. Kein Wunder also, dass "Hermessence Poivre Samarcande" und "Terre d'Hermès" Rekordwerte für Gehalte an Texaszedernöl erzielen. Aber Ellena wäre nicht Ellena, würde er diesen Naturstoff nicht zu einer abstrakten Note, so wie er sie haben möchte, modifizieren. Das hat er mit Iso E Super gemacht, was hervorragend eine abstrakte Holzigkeit unterstützt und eine große Transparenz beisteuert. Beim "Terre d'Hermès" kommt noch Vetiver hinzu, eine Kombination, die seit diesem Duft geradezu emblematisch für Herrenparfums ist - und nicht mehr Sandel-, sondern Zedernholz gilt als typisch männlich.
Aus dem eben Geschriebenen folgt, dass die beiden Düfte zwar voll mit (Texas-)Zeder sind, aber nicht wirklich geeignet sind als Zederreferenz.
Ich kenne den Duft nicht, aber Estebans 'Cèdre' soll gut geeignet sein, die Note zu verstehen. Und die moschusgebettete texanische Zeder in "Cedro".
vor 11 Jahren
Atlaszeder hat etwas cremiges, butteriges und auch lederiges. Meine Assoziation dazu geht dabei eher in Richtung indisches Sandelholz, allerdings nicht ganz so lieblich sanft. Man könnte sagen Atlaszeder stellt eine Verbindung zwischen der Härte der Virginiazeder und der Sanftheit des Sandelholzes dar. Ich mag diese Note sehr gerne.
vor 11 Jahren
Nasenmann:
Atlaszeder hat etwas cremiges, butteriges und auch lederiges. Meine Assoziation dazu geht dabei eher in Richtung indisches Sandelholz, allerdings nicht ganz so lieblich sanft. Man könnte sagen Atlaszeder stellt eine Verbindung zwischen der Härte der Virginiazeder und der Sanftheit des Sandelholzes dar. Ich mag diese Note sehr gerne.
Ach, Nasenmann, das hast Du schön gesagt. Danke. Smile Ich finde Sandel noch milchiger und süßer als Atlaszeder.
vor 11 Jahren
Leider kann ich nicht sagen, an welche Zeder handelt es beim "Le Baiser du Dragon" von Cartier, aber es kommt sehr stark durch, zusammen mit Mandeln wirkt es aber durchaus feminin.
Und so ein "bleistift"-Zeder kommt sehr gut vor beim "Lalique White".
vor 11 Jahren
Vielen Dank für die Tipps zur Zeder, ich glaube die Note habe ich durch die Hilfen gelernt (Bleistifte in Lalique White, in Autoportrait von Olfactive Studio, Carbone de Balmain und in Straight to heaven von Kilian und siehe da: überall Zeder drin).
Habt ihr noch Tipps zu Patchouli, keine Ahnung wie das riecht.
vor 11 Jahren
Picknicker:
Vielen Dank für die Tipps zur Zeder, ich glaube die Note habe ich durch die Hilfen gelernt (Bleistifte in Lalique White, in Autoportrait von Olfactive Studio, Carbone de Balmain und in Straight to heaven von Kilian und siehe da: überall Zeder drin).
Habt ihr noch Tipps zu Patchouli, keine Ahnung wie das riecht.

Wenn es möglichst reines Patchouli sein soll, dann kann ich Patchouli Noir und Patchouli Leaves empfehlen.
Das Gegenteil davon wäre dann z.B. White Patchouli, da ist Patchouli sehr zart.
vor 11 Jahren
In den Galeries Lafayette in Berlin gibt es beim Lancome-Corner derzeit einen extra Stand mit drei Parfums (eines davon "Balafre", die anderen drei weiß ich nicht mehr), bei denen man jeweils drei Haupt-Duftnoten auf so Keramikstäbchen riechen kann, darunter Iris, Oud etc. Die einzelnen Duftnoten sind für sich schon extrem komplex und schön! Laut Aussage der Verkäuferin gibt's das nur dort in Berlin und in Paris.

Edit: auf der Balafre-Seite steht unter Wissenswertes: "Balafre wird lediglich in den Luxuskaufhäusern ,,Harrods" und ,,Selfridges" in London verkauft." - s.o.
vor 10 Jahren
Im KaDeWe gibt's beim Stand der Collection Privée von Dior Parfumöle zu den einzelnen Privées zum Proberiechen (jeweils eines), also insgesamt 12 verschiedene, z.B. Iris, Tuberose, Oud, Bergamotte, Lavendel - viele riechen ganz anders, als man erwarten würde.
vor 10 Jahren
Blumenblut:
Im KaDeWe gibt's beim Stand der Collection Privée von Dior Parfumöle zu den einzelnen Privées zum Proberiechen (jeweils eines), also insgesamt 12 verschiedene, z.B. Iris, Tuberose, Oud, Bergamotte, Lavendel - viele riechen ganz anders, als man erwarten würde.

Das scheint es übrigens bei allen Collection-Privée-Countern zu geben. Ich hatte beim Dior-Stand im Düsseldorfer Edel-Douglas vor etwa einem Monat erstmals die Gelegenheit, unverdünntes Vetiveröl zu riechen. Im ersten Moment hatte das einen Geruch wie Uhu Flinke Flasche aus einer Zeit, in der von einem Verzicht auf Lösungsmittel noch nicht die Rede war. Nach etwa 2 Minuten ließ sich erstmals erahnen, dass sich aus diesem Geruch einmal die typische Vetivernote würde entwickeln können. Und heute, nach einem knappen Monat lose auf dem Schreibtisch, hat der Teststreifen, den der Verkäufer damals in die Phiole getunkt hatte, einen reinen und immer noch klar erkennbaren Vetiverduft. Ein wirklich tolles Erlebnis!

Ein Besuch bei Dior sei also auch von mir allen wärmstens empfohlen!
vor 10 Jahren
Ein Besuch bei 1000 und 1 Seife von Herrn Kormann. Der hat einen ganzen Schrank voller natürlicher und synthetischer Duftstoffe im Laden. Er weiß, was man damit macht, kann erklären warum er dieses oder jenes verwendet und macht kein Geheimnis aus seinen Parfums. Kann recht unterhaltsam sein und so ein Iso e Super wie er es hat hab ich noch nie gerochen.
vor 10 Jahren
Colognissimo:
Blumenblut:
Im KaDeWe gibt's beim Stand der Collection Privée von Dior Parfumöle zu den einzelnen Privées zum Proberiechen (jeweils eines), also insgesamt 12 verschiedene, z.B. Iris, Tuberose, Oud, Bergamotte, Lavendel - viele riechen ganz anders, als man erwarten würde.

Das scheint es übrigens bei allen Collection-Privée-Countern zu geben. Ich hatte beim Dior-Stand im Düsseldorfer Edel-Douglas vor etwa einem Monat erstmals die Gelegenheit, unverdünntes Vetiveröl zu riechen. Im ersten Moment hatte das einen Geruch wie Uhu Flinke Flasche aus einer Zeit, in der von einem Verzicht auf Lösungsmittel noch nicht die Rede war. Nach etwa 2 Minuten ließ sich erstmals erahnen, dass sich aus diesem Geruch einmal die typische Vetivernote würde entwickeln können. Und heute, nach einem knappen Monat lose auf dem Schreibtisch, hat der Teststreifen, den der Verkäufer damals in die Phiole getunkt hatte, einen reinen und immer noch klar erkennbaren Vetiverduft. Ein wirklich tolles Erlebnis!

Ein Besuch bei Dior sei also auch von mir allen wärmstens empfohlen!
Dann war das kein Vetiveröl, sondern Vetiverylacetat, oder?
vor 10 Jahren
Ronin:
Dann war das kein Vetiveröl, sondern Vetiverylacetat, oder?

Habe leider bei meinem letzten Besuch in Düsseldoft wieder vergessen, deswegen nochmal nachzufragen. Nachdem ich zum einen den einschlägigen Artikel in Erik Kormanns Blog gelesen habe (für alle die ihn noch nicht kennen: www.aromatisches-blog.de/2010/10/17/von-vetive r-und-vetiverylacetat-salicylsaeure-und-aspiri n-acetylgruppen-und-acetylisierung/) und ich außerdem kürzlich in einem Naturkosmetikgeschäft noch ein anderes Vetiverfläschchen unter der Nase hatte, gehe ich aber davon aus, dass Du Recht hast. Vielen herzlichen Dank für die Aufklärung!
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