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Warum riechen die selben Duftnoten so unterschiedlich?

Warum riechen die selben Duftnoten so unterschiedlich? vor 8 Jahren
Ich bin recht neu in der Parfüm-Welt und hätte eine brennende Frage ^^
Wieso riechen die „eigentlich“ gleichen Duftnoten teilweise so unterschiedlich, wie z.B. Düfte aus den 80ern verglichen mit den neuen von heute? Die von damals riechen heute sehr Vintage und sind meist für die Zielgruppe Ü30. Neue Düfte hingegen riechen anders, trotz fast gleicher Duftpyramide und sind von der Zielgruppe U30. Ist die Vanille von damals beispielsweise nicht die gleiche von heute? Sind die einzelnen Duftnoten wirklich von Marke zu Marke unterschiedlich, sprich das Sandelholz riecht bei Mugler anders als bei Hugo Boss? Dabei ist doch eigentlich Sandelholz = Sandelholz
vor 8 Jahren 1
Das liegt daran, dass eine Duftpyramide keine Inhaltsangabe ist, sondern dem Leser nur einen ungefähren Eindruck davon verschaffen soll, wie das Parfum duftet. Steht also Sandelholz und Vanille darauf, ist nicht notwendigerweise dieser Rohstoff darin auch zu finden. Parfumrezepturen bestehen normalerweise aus sehr viel mehr Inhaltsstoffen, als Noten in der Duftpyramide zu finden sind, und viele dieser Inhaltsstoffe klingen nicht sehr attraktiv, sondern eher aus dem Chemieunterricht entsprungen. Daher steht nicht Damascone in der Pyramide, sondern Rose. Oder wenn der Stoff nur zur Abrundung eingesetzt ist, steht auch gar nichts dazu. (Zudem, selbst wenn natürliche Rose eingesetzt wird, kann Rosenöl je nach Herkunft, Sorte und ähnlichen Dingen ziemlich unterschiedlich duften.) Die Parfums riechen für dich also unterschiedlich, weil sie schlichtweg unterschiedlich sind, auch wenn die Duftpyramide ähnlich ist.
vor 8 Jahren
1. Unterschiedliche Qualitäten beispielsweise. Ein Weihrauch CO2 riecht anders als Weihrauch als ätherisches Öl, falls jenes überhaupt noch verwendet wird. Oder der Unterschied zwischen synthetischen (Ersatz)-Stoffen und Naturstoffen. Beispiel Javanol und Sandelholz.

2. Kombination. Backkakao in Milch mit Zucker - Heiße Schokolade. Backkakao pur - bitter und staubig.
vor 8 Jahren
Terra:

...
2. Kombination. Backkakao in Milch mit Zucker - Heiße Schokolade. Backkakao pur - bitter und staubig.

Sehr schönes Beispiel.
Dazu möchte ich ergänzen:
Wenn es jemand weniger süß mag, wird er weniger Zucker nehmen.
Wer es herber mag, wird vielleicht mehr Kakao nehmen.
In beiden Fällen wird der Kakao jeweils anders schmecken, trotz der selben Zutatenliste.
vor 8 Jahren
Die Parfumindustrie ist heutzutage in der Lage, die einzelnen Riechstoffe aus Pflanzen so zu isolieren, wie sie diese gerade möchte. So kann sie aus Vetiver z.B. nur die holzigen oder cremigen Anteile herausnehmen.hier wirds beschrieben

Ferner kommen natürlich hinzu, dass z.B. Lavendel nicht immer gleich Lavendel ist. Es kommt bei vielen Pflanzen auf den Boden, das Klima, das Wetter und die Erntezeit an. Alles in Allem gibt es soviele Faktoren, die es bedingen, dass die gleichen Riechstoffe einer Liste dennoch unterschiedliche Parfums ergeben.
vor 8 Jahren
Düfte sollten damals auch anders riechen als heute Idea. Das ersieht man schon an den viel umfangreicheren Duftpyramiden älterer Parfums, die ja, wie bereits erwähnt, mitnichten die tatsächlichen Inhaltsstoffe auflisten, sondern zum Marketing gehören. Anderer Zeitgeist Arrow andere Parfums Wink.
vor 8 Jahren
@Venice
Tatsächlich? Ich dachte eigentlich dass in den wenigsten Parfums- zumindest nicht in den billigeren - tatsächlich die natürlichen Duftessenzen der in der Pyramide angegebenen Inhaltsstoffe wirklich drin sind. Eher synthetisch hergestellte Stoffe die halt riechen wie Rose, Veilchen etc.
Aber versteh ich das richtig? Man hat ftüher Sachen aufgelistet die mit dem Duft gar nichts zu tun hatten? Nur damits nach mehr aussieht?

Was mir aufgefallen ist, ist dass viele alte Düfte gehaltvoller und schwerer duften als altuelle. Waren damals tazsäcjlich andere Füfte gefragt oder haben sich die transparenten und leichten Düfte von Anno-dazumal einfach nicht halten weil sie halt zu sehr Einheitsbrei waren?
Suf jeden Fall haben die älteren Düfte die ich kenne allgemrin etwas "reiferes", angestaubteres, als würde man ihnen ihr Alter anmerken.
Re: Warum riechen die selben Duftnoten so unterschiedlich? vor 8 Jahren
JanNiklas:
Sind die einzelnen Duftnoten wirklich von Marke zu Marke unterschiedlich, sprich das Sandelholz riecht bei Mugler anders als bei Hugo Boss? Dabei ist doch eigentlich Sandelholz = Sandelholz

Aber die einzelnen Duftstoffe sind doch immer zusammen mit anderen verbaut. Du hast doch nie z.B. das reine Sandelholz vor dir, sondern immer eine Komposition mit zig anderen Duftstoffen ... von daher kann ein Vergleich doch eh nicht funktionieren.
vor 8 Jahren
ElysaShades:
@Venice
Tatsächlich? Ich dachte eigentlich dass in den wenigsten Parfums- zumindest nicht in den billigeren - tatsächlich die natürlichen Duftessenzen der in der Pyramide angegebenen Inhaltsstoffe wirklich drin sind. Eher synthetisch hergestellte Stoffe die halt riechen wie Rose, Veilchen etc.
Aber versteh ich das richtig? Man hat ftüher Sachen aufgelistet die mit dem Duft gar nichts zu tun hatten? Nur damits nach mehr aussieht?
...

Anders Wink :
Bei der Duftpyramide geht es nicht um die Frage, ob es natürliche oder synthetisch hergestellte Duftstoffe sind. Das ist heute so und war sicher auch früher so. Damit einher gehend erledigt sich auch die Frage, ob etwas, das nach Rose riecht und bei dem Rose in der Duftpyramide steht, tatsächlich auch Rose enthält.
Die Duftpyramide soll eher dem Konsumenten einen Eindruck vermitteln, ob es sich um einen holzig-wüzigen, leichten sommerlichen oder sonst wie gearteten Duft handelt.
vor 8 Jahren
ElysaShades:
@Venice
Tatsächlich? Ich dachte eigentlich dass in den wenigsten Parfums- zumindest nicht in den billigeren - tatsächlich die natürlichen Duftessenzen der in der Pyramide angegebenen Inhaltsstoffe wirklich drin sind. Eher synthetisch hergestellte Stoffe die halt riechen wie Rose, Veilchen etc.

Äh, ja nichts Anderes habe ich doch gesagt Confused. Dachte ich jedenfalls...

Aber versteh ich das richtig? Man hat ftüher Sachen aufgelistet die mit dem Duft gar nichts zu tun hatten? Nur damits nach mehr aussieht? [...]


Nee... Ich wollte eigentlich nur sagen: Ältere Düfte riechen für uns heute opulenter, und dass sie als opulente Düfte konzipiert wurden, lässt sich aus den Duftpyramiden erkennen - vgl. z. B. "Poison (Esprit de Parfum)", "Loulou" und "Chloé (Eau de Parfum)".

Edit: Ok, Gerry hat dir die Antwort gegeben, die ich dir zuerst auch geben wollte. Aber k. A., verstehe die Frage oben auch nicht richtig Confused...
vor 8 Jahren
Gerry:

Anders Wink :
Bei der Duftpyramide geht es nicht um die Frage, ob es natürliche oder synthetisch hergestellte Duftstoffe sind. Das ist heute so und war sicher auch früher so. Damit einher gehend erledigt sich auch die Frage, ob etwas, das nach Rose riecht und bei dem Rose in der Duftpyramide steht, tatsächlich auch Rose enthält.
Die Duftpyramide soll eher dem Konsumenten einen Eindruck vermitteln, ob es sich um einen holzig-wüzigen, leichten sommerlichen oder sonst wie gearteten Duft handelt.

Sehe ich anders!
Eine Duftpyramide, die angibt, dass es z.B. nach Rose duften soll, soll bestimmt nicht den Eindruck erwecken, dass das Parfüm nur blumiger Art ist, sondern, dass das Parfum eben auch nach Rose duftet. Nur muss der Rosenduft nicht zwingend von Rosen kommen, sondern kann auch z.B. durch Geranie, Tuberose oder Beifuß oder einer geschickten Mischung versch. Riechstoffe herrühren. Diese können dann natürlicher oder synthetischer Herkunft sein, das Ergebnis sollte allerdings eine Rosennote haben.
vor 8 Jahren
@Venice
Ich habe deine Antwort perfekt verstanden (Alans ausführlichen Beitrag übrigens auch) Wink
vor 8 Jahren
@Olfacto: Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt.
Natürlich, wenn da Rose steht, soll es nicht einfach nur blumig duften, sondern schon nach Rose.
vor 8 Jahren
Vielen Dank für die ganzen Kommentare, verstehe es jetzt und kann es besser nachvollziehen!

Wie ist mit den „synthetischen“ und natürlichen Duftstoffen. Arbeiten die meisten bekannten Mainstream-Marken zum Großteil mit „synthetischen“ Duftstoffen? Gibt es auch ausnahmen wie z.b. Chanel oder Prada (Die wie ich finde sehr hochwertig riechen) im Mainstream? Sind die Nischenmarken in der Regel aus natürlichen Duftstoffen und damit den hohen Preis gerechtfertigt?
vor 8 Jahren
Synthetik kann ja teurer sein als Natur. Etwas nachzubilden kann manchmal sehr aufwendig sein, denke ich mal.

Allerdings waren früher bestimmte "Stoffe" wie Eichenmoos nicht verboten, heute kommen wohl nur synthetische Ersatzstoffe zum Einsatz. Das dürfte auch einen Unterschied in der Duftwahrnehmung früher <-> heute begründen.
vor 8 Jahren
In vielen Nischendüften, genauso wie in vielen Designerdüften riecht man eine Kombination aus beiden, die Gründe sind sehr unterschiedlich. Teilweise sind natürliche Duftstoffe enfach billiger, da lohnt es sich nicht, auf synthetische zurückzugreifen, teilweise werden synthetische Riechstoffe eingesetzt, da die Natürlichen verboten sind (aus gesundheitsgefährdenden / allergieauslösenden gründen oder weil man sonst Tiere Jagen müsste). Oft werden synthetische Riechstoffe auch verwendet, um Natürlichen Riechstoffen bestimmte eigenschaften zu geben / unerwünschte merkmale auszukaschieren usw.
Es gibt kaum Düfte, die nur natürliche Inhaltsstoffe enthalten (tauerville vetiver & petitgrain, cologne du maghreb, vetiver veritas). Aus gesundheitlicher Sicht gibt es (im großen und ganzen) nichts gegen synthetische Riechstoffe einzuwenden, im gegensatz zu natürlich gewonnenen Duftstoffen, beide können das potential haben Allergien auszulösen. Besorgniserregend sind eher Stoffe, die als Vergällungsmittel / Konservierungsmittel, Fixateur oder UV - Filter verwendung finden, da viele im verdacht stehen das erbgut zu verändern, krebs auszulösen, sich in den Organen anzureichern und wie Hormone zu wirken. Natürlich gibt es über diese Stoffe keine klinischen representativen Studien (warum denn auch Very Happy)/ langzeitstudien (bzw. es laufen momentan welche), welche eine gefahrenabschätzung möglich machen würden (und das sehe ich als recht besorgniserregend an, da es in anderen bereichen Fälle gab, bei denen auch erst später entdeckt wurde, welche katastrophalen auswirkungen diese Stoffe hatten, wie z.b. einige stoffe, die nach der POP- Konvention verboten sind, oder ammoniumdichromat, welches früher für experimente im Chemieunterricht genutzt wurde). (Diethylphthalate, benzophenone-3 usw. Sind beispiele für stoffe in parfüms (das erste ein weit verbreitetes vergällungsmittel, oft auf der inci liste mit alcohol denat oder sd alcohol 39 abgekürzt) das zweite ein UV Filter). Das sollte man auch wissen / beachten. Zumal einige dieser Stoffe sich durch die Tröpfchen des Sprühnebels auch schnell in der Lunge befinden können, wenn man den Raum, in dem man Parfums benutzt nicht danach verlässt (z.b. Bad)
vor 8 Jahren
JanNiklas:
Vielen Dank für die ganzen Kommentare, verstehe es jetzt und kann es besser nachvollziehen!

Wie ist mit den „synthetischen“ und natürlichen Duftstoffen. Arbeiten die meisten bekannten Mainstream-Marken zum Großteil mit „synthetischen“ Duftstoffen? Gibt es auch ausnahmen wie z.b. Chanel oder Prada (Die wie ich finde sehr hochwertig riechen) im Mainstream? Sind die Nischenmarken in der Regel aus natürlichen Duftstoffen und damit den hohen Preis gerechtfertigt?

Besser als wir das hier stückchenweise erklären können, lese doch bitte den Blog von Ronin.
Dort findest Du allerhand zu diesem Themenkomplex.
www.parfumo.de/Benutzer/Ronin/Blog
Wink

Zur Frage, was den Wert teurer Nischenmarken ausmacht, bitte hier nicht weiter diskutieren. Dazu finden sich auf Parfumo reichlich Threads, in denen das diskutiert wird.
vor 8 Jahren
Ich werde mit den Blog in Ruhe anschauen Smile
Vielen Dank für eure Hilfe, verstehe einiges jetzt besser... Razz
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