Über- und unterschätzte Parfüms!?

Mich würde interessieren, welche Männer- und Frauen-Düfte eurer Meinung nach in diese Kategorie fallen und am besten warum (eine kurze Begründung oder der Verweise auf eigene Kommentare). Ich gehe darauf später noch ein.

Der Vanille-Duft von Yvs Rocher. Selten so eine leckere, authentische und intensive Bourbon-Vanille gerochen. Zudem auch noch sehr langanhaltend und mit üppiger Silage ausgestattet.
Sämtliche Amor Amor-Versionen und natürlich Amor Amor als solches. Tolle Düfte, sehr einzigartig und individuell, überhaupt nicht dieses 'einer von Vielen'-Gefühl.

La Vie Est Belle. Einfach traumhaft, für mich auch weder mit Coco Mademoiselle, noch mit Flowerbomb zu vergleichen; La Vie Est Belle schlägt beide um Längen. Wunderbar facettenreich und tiefgründig, sehr sehr sehr langanhaltend und ein absolut individueller Charakterduft.

Hallo

ich denke gerade durch den niedrigen Preis wird "Muschio Bianco / White Musk" von Tesori d'Oriente oft unterschätzt.

Bei mir hält er ewig,gerade in den Sachen ist es noch am nächsten Tag gut zu erschnuppern.Wurde schon auf den Duft angesprochen da der so schön cremig riecht.Er ist wirklich sehr schön,werde jetzt mal weitere Düfte von dennen testen;-)Billig ist nicht immer billige Qualität

LG Denise

Hi RedShadow,
zieht man da nicht den Parfumo-Fluch auf sich, wenn man einen Duft als überschätzt ansieht und dieser von nicht wenigen als DAS MEISTERWERK betrachtet wird?
Manchmal werden Kommentatoren heftig angegriffen, nur weil sie ein (vermeintliches oder echtes) Meisterwerk weniger gut bewertet haben ...

Ach ja, und ich kann MiriamHa nur zustimmen. Ich denke, sie meint Vanille Noire, den ich an Frauen sehr mag. Eine schöne und dunkle Vanille - und das mir!! Gewöhnlich lehne ich Vanille in Parfums ab.

Überschätzt - ich bleibe dabei : "Vallee des Rois". Hab mir gerade meinen winzigen Rest vorgenommen und finde das Balsamische darin sehr banal, erinnert mich nach wie vor an "Joop Femme" und auch an "Gabriela Sabatini".

Dem kann ich mich nur anschließen. Ist besonders bei der heiligen Kuh Guerlain der Fall. Um beim Thema zu bleiben: Habit Rouge halte ich für überbewertet...

Mir ist unerklärlich, wie Baiser Volé von Cartierdoch viele anscheinend anspricht bzw. überhaupt als Parfum bezeichnet werden kann (sorry an alle Liebhaber) ....ich denke, dass ein No-Name Parfum das so abscheulich riecht keine 10% bekommen würde. Da hat der Name Cartier bestimmt nachgeholfen...meiner Meinung nach!

Misouko finde ich überbewertet - nicht weil es schlecht wäre. Aber weil es maßlos hoch bewertet wird. Das schöne an Mitsouko beruht auf einem Trick, einem Kniff, einem sonderlichen Einfall, wie immer das zu bezeichnen ist. Nämlich dem berühmten Klecks Pfirsich auf einem (bitter) ernsten Fond. Nur mitlerweile sind so viele Tricks in Parfüms realisiert worden, dass Mitsouko sich einreihen muss, und gar nicht mehr so besonders ist.

Schalimar wird unterbewertet - noch immer die Orientale mit perfekt ausgewogegen Zutaten, von wegen 'Oma' ...

Secretions Magnifiques ist überbewertet - es ist keineswegs so scheusslich, wenn man sich dran gewöhnt hat

Borsari 1870 wird unterbewertet - denn was will man mehr, wenn es um ein sonniges etwas geht? Meistens ist das Gute einfach gut genug.

[Dem kann ich mich nur anschließen. Ist besonders bei der heiligen Kuh Guerlain der Fall.]

Genau auf den habe ich auch angespielt.

Und vorhin wollte ich es nicht sagen, aber ich teile zu 100% die Meinung von Showdown. Habit Rouge ist maßlos überbewertet. Zu pudrig und aufdringlich, zu feminin und zu wenig maskulin. Für mich ist der fröhliche Reigen, der um diesen Duft getanzt wird, unverständlich.

Nun ja, da ich mit Mitsouko erheblich besser kann als mit Shalimar (dem Eau de Parfum jedenfalls, das Eau de Toilette finde ich ganz schön), sehe ich diese beiden heiligen Guerlain-Kühe umgekehrt über- bzw. unterbewertet. Aber L'Heure Bleue ist immer noch schöner als beide!

Und da bin ich dann schon bei meiner Kritik an der Fragestellung: Es gibt etliche beliebte Düfte und ganze Marken, von denen ich persönlich nicht viel halte, weil ich sie nicht mag. Das heißt aber noch nicht, dass die deswegen objektiv überschätzt wären.
Das würde ich dann eher bei Düfte/Marken sehen, die sehr teuer sind, aber vom Duft her nichts Besonderes. Ich kenne sie nicht, aber die Bond No. 9-Düfte werden mit schöner Regelmäßigkeit so oder ähnlich eingeschätzt.

Leider scheint es oft so zu sein,das ein Ding oft überbewertet wird, wenn es nur "gekonnt" genug gehypt wird. Ich unterstelle zwar niemandem ein willenloses Opfer der Werbung und des Marketing zu sein, habe aber oft den Eindruck, das dies sich oft verselbstständigt. Mir persönlich ist es zum Beispiel völlig schleierhaft wie ein dermaßen offen und aggressiv konsumorientiert vermarktetes Produkt wie "1 Million" ein solcher Erfolg beschieden sein kann. Mithin kann ich mit der Meinung, das etwas, was viele kaufen deshalb automatisch Qualität besitzen muss sowieso herzlich wenig anfangen, da dies für mich noch nie ein Kriterium war. Allerdings ist es mir andererseits auch egal, ob etwas was mir gefällt zufällig auch den Geschmack von anderen trifft.

Tja, wenn man so will, kann man mit dieser Grundfrage alles infrage stellen. Wer ist denn eine objektive Instanz, die das beurteilen dürfte oder könnte. Wer darf zum Beispiel objektiv festlegen, dass Bond No. 9 objektiv überschätzt wird? Luca Turin, der Dalai Lama oder Barack Obama? Wohl kaum einer der genannten, objektiv kann man das doch nicht eben objektiv festlegen, deshalb schwingt natürlich immer etwas Subjektivität mit. Es sind doch gerade die persönlichen Begründungen interessant, mitunter sogar dann so, dass man trotz anderer Meinung diese Sichtweise nachvollziehen kann bzw. als fundiert ansieht. Ich finde andere Perspektiven zumindest oftmals recht spannend, deshalb lese ich auch gerne Kritiken und persönliche Impressionen, auch wenn sie eben persönlich sind, aber das liegt an der Natur der Sache. Selbst eine Formel, die auf Objektivität abzielt, wäre hier subjektiv gefärbt. Insofern finde ich solche Einwände recht kleinlich, die Fragestellung ist doch klar. Wenn man es so sieht, dann kann man gleich jede Form von Kritik einstampfen, objektiv wird nämlich keine, egal wie sehr sich jemand um Ausgewogenheit und Sachlichkeit bemüht.

Meines Erachtens chronische unterschätzt: die Klassiker von Estée Lauder, als da wären "Azurée", "Alliage", "Cinnabar" und "Aromatics Elixir", sowie deren maskuline Pendants "Aramis", "Devin", "JHL" und "Aramis 900" - und "Lauder for Men"!
Für mich gehören sie (allesamt übrigens von Bernard Chant) zu den Großtaten der Parfumgeschichte, neben Ernest Beauxs Werk für Chanel (No 5 etc.), Edmond Roudnitskas Kreationen für Dior und Jacques Guerlains Meisterwerke.
Nach meinem Empfinden überschätzt: "Aventus" von Creed (überhaupt die ganze Marke), fast alles von Bond und überhaupt jede Menge "Nischenware", die vor lauter Exklusivität zwar jede Menge "Nische" mitbringt, aber oftmals wenig Qualität (von großartigen Ausnahmen wie Nicolaï, Tauer, Veroporfumo, F.Malle, ELDO, Histoire des Parfums, Puredistance, Parfums MDCI u.a. natürlich abgesehen).

Eindeutig überschätzt sind für mich die Profumum Roma Düfte.
Ich finde sie viel zu intensiv, Kopfschmerzen erzeugend und finde einfach, dass trotz der langen Haltbarkeit es genauso gut günstigere Düfte gibt, die den gleichen Effekt erzielen.

Auch "By Night White" finde ich ein bisschen zu sehr in den Himmel gelobt. Es riecht angenehm ja, aber das stach mir auch einfach in der Nase nach einer gewissen Zeit. Da gibt es auch was günstigeres, dass genauso viel Spaß macht.

Zu unterschätzt fällt mir eigentlich kein wirklicher Duft ein, den ich persönlich mal gerochen habe. Meine eigenen Düfte finde ich natürlich gut, sonst würde ich sie nicht besitzen, aber ich kann auch verstehen, wenn viele davon eben nix wissen wollen. Ist ihr gutes Recht

Ach ja und das "1 Million" und "Le male" mitläufertum der breiten masse finde ich halt dämlich. hat aber nix mit dem duft an sich zu tun, den kann tragen wer will. ich muss und will es nicht tun, aber die Haltung die bei manchen Trägern entsteht finde ich gelinde gesagt einfach davon zeugend, dass nicht viel eigene Meinung drin steckt.

Ich finde den Thread gut, es wird denke ich Zeit sich mal mit dem zunehmenden Hype um bestimmte Parfums (Marken) zu beschäftigen. Seit einiger Zeit habe ich das gefühl, dass gerade bei Neuerscheinungen 90% der Mittel in Werbung gesteckt wird und nicht ins Handwerk, nicht in die Kreativität oder Rohstoffe. Natürlich leben wir in Zeiten wo das Image alles ist, bei Mensch wie beim Produkt. Das ist sehr zu bedauern.

Für meine Nase sind vor allem Düfte wie 1 Million und Le Male vollkommen überbewertet. Freilich mag hier der Erfolg, nein die nackten Zahlen für beide Düfte sprechen, aber Qualität in Sachen Zutaten kann ich da leider nicht entdecken. Hier stimmt halt der Coolness-Faktor für die jüngere Generation, das ist auch ok, ich war früher nicht anders. Bei einigen "Edelmarken" oder "Nischenmarken" finde ich deren hauseigene Legendenbildung mitunter ziemlich abenteuerlich. Vor allem bei Creed wird meiner ansicht nach so manche Legende ersponnen. Hier erschließt sich mir nicht der Erfolg von Bois du Portugal, Aventus und Millesimé Imperial.

Auch bei Guerlain kann ich nicht jeden Duft mit Beifall empfangen, besonders einige neuer Guerlains sind nicht so mein Fall, z.B. Guerlain Homme und L'Instant de Guerlain pour Homme Eau Extrême. Dagegen finde ich einige Parfums von Bvlgari unterschätzt, vor allem die Eau Parfumée au Thé Reihe. Auch unterschätzt werden die Düfte von Penhaligons.

+1 für Penhaligons und ebenfalls unterschätzt (vielleicht auch nur unbekannt) die wundervollen Düfte von Roja Dove

Von denen kenne ich bisher nur einen, "Scandal", und finde ihn großartig. Allerdings... und das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, warum die Marke bzw. ihre Düfte weitgehend unbekannt ist/sind, mit £ 195 (ca. 225,- Euro) für 100ml ist Roja Dove auch nicht gerade im Budgetrahmen eines Normalverdieners.

genau +1

Im Grunde ist das doch eine sinn- endlos - Diskussion, eine Frage, die nicht zu beantworten ist, da es kein objektives Kriterium gibt, wie bewertet werden müsstee.
Was ist unterbewertet? Was überbewertet? Mir ist das völlig egal, was irgendwer sagt, ich teste Düfte ohne mich beeindrucken zulassen von anderen Bewertungen oder dem evtl. "großen" Namen des Parfumeurs oder der Firma, zumindest versuche ich es.
Und wenn mir ein Duft gefällt, ist es mir absolut egal, ob es Yves Rocher ist oder Guerlain.
Von daher interessieren mich auch die Top-Listen hier und anderswo überhaupt nicht.
Freut Euch doch, wenn ihr noch ein paar Düfte als "Geheimtipp" habt, sonst wird über Einheitsplörre und Mainstream gemosert, aber wnn nicht Hinz und Kunz mit dem "unterbewerteten" Duft rumläuft, ist es auch nicht richtig?
Dass leider allzu viele Leute heutzutage nicht im Stande sind, einen eigenen Geschmack zu entwickeln und sich jedem "angesagten" Trend anschließen, ist bedauerlich, das haben wir ja schon im "Streikthread" diskutiert

@ mariElla

+1

Ja genau so ist es.

Jeder bewertet für sich selbst. So ist es ja hier auch.

Trotzdem lässt sich eine Tendenz der Gesamtbewertungen erkennen. Zum Beispiel werden Guerlain Düfte von mehr Personen aufgewertet als S.Oliver Düfte.
Ob das gerechtfertigt ist, ist immer noch eine andere Frage. Es spielen bei der Bewertung sicher auch Image, Prestige, Tradition und vor allem der Preis, aber auch mehr eine Rolle.

Ich muss das berücksichtigen, um für mich selbst den passenden Duft zu finden. Das geht nicht, ohne ihn zu testen.
Das wäre natürlich blind - d.h. ohne die Marke zu kennen am besten.

Es gibt nämlich Leute, die bewerten ein und das gleiche T-Shirt anders, wenn sie wissen, dass es Hugo Boss im Label trägt, als wenn KIK drin steht.

Diesen Faktor sollte man beim Parfumtest unbedingt berücksichtigen.
Aber es ist letztendlich auch egal. Wenn das Hugo Boss Shirt den Träger glücklich macht, oder er es mit Stolz trägt, hat er eben für genau dieses Gefühl den Differenz Betrag bezahlt.

Ein anderer Faktor, der mitspielt, ist, wenn man bestimmte Duftstoffe nicht riechen kann oder anders empfindet. Ich könnte zB sagen, Molecule 01 sei überbewertet, weil ich es fast nicht riechen kann und das, was ich knapp über meiner persönlichen Geruchsschwelle wahrnehme, nicht irgendwie besonders ist. Genauso könnte ich sagen, die Serge Lutens wären überbewertet, weil ich viele davon als eklig empfinde, weil für mich irgendeine sehr unangenehme Note mitschwingt.

Yep, ein guter Punkt, wobei ich meine, dass man da schon differenzieren kann und sollte. Ich mag Weihrauch zum Beispiel nicht sonderlich, aber da gibt es durchaus Parfüms, wo dieser Riechstoff gut interagiert bzw. intregriert ist. Anders gesehen würde ich jetzt keinen Duft als überbewertet sehen, nur weil ich persönlich mit der Weihrauch-Note nichts anfangen kann. Ich persönlich meine da eher Parfüms, wo nichts gegen die Inhaltsstoffe spricht, auch eben kein bekannter Störfaktor, und man sich gerade deshalb fragt, woher der Hype bzw. die Zuneigung kommt. Da finde ich schon, dass man unterscheiden kann, es heißt ja nicht Parfüms, die ich sehr gerne oder gar nicht mag, überbewertete Düfte müssen ja nicht unbedingt schlecht sein.

BTW: Heute Abend werde ich dann mal meine Liste erstellen.

So ist es. Und genau deswegen schreibe ich immer "meines Erachtens" oder "nach meinem Empfinden", weil es in Sachen 'Parfum' fast nirgendwo objektive Maßstäbe gibt.
So redet man sich halt die Köpfe heiß, aber das mach doch auch Spaß, oder?!
Das größte, tollste, beste, anziehenste etc. Parfum gibt es nicht, ebensowenig das schlimmste, grusligste, stinkenste etc. Alles eine Frage des subjektiven Empfindens, der momentanen Laune - und uns darüber auszutauschen sind wir doch hier, oder habe ich da etwas falsch verstanden?