wonach riecht Chypre? / Wissenswertes über Chypre

Meinereiner:
Evtl. ist "Chypre" nur eine imaginäre Einbildung und existiert eigentlich gar nicht. So wie die Stadt Bielefeld

Meinereiner:
Evtl. ist "Chypre" nur eine imaginäre Einbildung und existiert eigentlich gar nicht. So wie die Stadt Bielefeld

Medusa00:
Danke Fran! Und Chypre geht auch tierisch, animalisch und sowas von dreckig, porno und miauuuuuu

Meinereiner:
Die wohl fachlich fundierteste und sprachlich prägnanteste Charakterisierung von 'Chypre' wurde von unserer hochgeschätzten Medusa00 bereits vor einger Zeit dem Foren-Auditorium ins Poesiealbum geschrieben. Pulitzer-Preis-verdächtig!

Verfasst am: 19 September 2011 23:14

Medusa00:

NEIN das ist er nicht. No 19 ist ein grüner Florale.

Florblanca:

Während meines Interviews mit Ramón Monegal hat er gesagt, sein Lieblingsduft sei "Chanel N°19, ein wunderbarer, grüner Chypre". Du sagst aber es ist gar keiner *irritiertguck*. Ich hätte auch gesagt es ist einer. Dagegen hast Du mir mal gesagt mein "So Pretty" wäre ein Chypre, von dem hätte ich es wiederum gar nicht gedacht...

Louce:
Ich hab SO lange gebraucht, um Chypre zu kapieren!
Dabei ist es ganz einfach.

Theoretisch liest sich das nicht unbedingt nach etwas mit hohem Wiedererkennungswert. Zitrus im Kopf, eine möglichst klassische Blumenmitte und dann eine gehaltvolle Basis... das ist superallgemeingültig und nicht charakteristisch. Hier kommt Sprache nicht mit, beschreibt einen klaren Sinneseindruck recht unklar.

Ich versuch´s mal: Chypre ist unsüß (nicht nur "nicht süß", sondern betont unsüß), Chypre hat so eine Art Kante im Dufteindruck. Ob diese Kante eher moosig, holzig oder sonstwie ist, ist bei der Bezeichnung "Chypre" egal, es geht um diese Kante.
Wie kann ich die Kante beschreiben...? Hhm… bitter trifft es nicht, herb schon eher. Aber nicht auf die bekannte „maskulkine“ Art herb, sondern eingebettet in eine ganz tiefe gehaltvolle Bodenhaftung. Da ist was Volles und Reiches dahinter, trotzdem wird die Note dadurch nicht üppig, cremig, pudrig, vanillig oder blumenhold…. keine Form von süß.
Hmmm… vielleicht trifft es antilieblich besser, als herb. Trotzdem kann gerade in dieser Verweigerung eine ganz ordentliche Sexyness liegen.

Mit – schwachen – Worten würde ich die Chyprenote als antiliebliche Kante bezeichnen.

Am allerschlauesten, ist, die Chyprenote gezielt zu riechen. Nimm Dir 3 richtige Chypredüfte und schnuppere die Gemeinamkeit heraus. Chypre ist klar zu erkennen, wenn man´s mal „kapiert“ hat.

TooSmell27:
In Bezug auf Duftbetty: Ja, ich kann es auch gar nicht mit Worten definieren, weiß aber augenblicklich, wann es ein Chypre ist. Das geht ruckzuck, ohne Reflexion. Aber "die unliebliche Kante" kann sicher hilfreich sein.

Medusa00:

Zustimm. Duftbetty nimm doch mal "Azurée", "Cabochard" und "Paloma Picasso", 3 typische Chypres, aber trotzdem unterschiedlich. Die "Kante" kriegt man schnell mit.

Duftbetty:

Danke!
Azuree und Cabochard hab ich hier. Von der PP besorg ich mir eine Schnupperprobe.
Sooo schnell gebe ich nicht auf.

Gibt's noch typische Chypre in meiner Sammlung?

Dann werden die alle gemeinsam beschnuppert - und dann wollen wir mal sehen, was 'ne Kante ist.

So ist der Plan.

Callas:
Ich habe bei Dir nachgeschaut.
Auf jeden Fall gehören noch Jean-Louis Scherrer und Je Reviens dazu

Medusa00:

Habe nochmal bei Dir nachgeguckt und 3 typische Chypres gefunden:
"Le Dix"
"Ivoire de Balmain"
"Mitsouko"