Blumenblut:@Adan:
Also erstens mal hast du mir nicht mehr zurückgeschrieben, dabei hatte ich den tollsten Urinproben-Joke des Jahres (oder sogar der Welt) gemacht.
Ich bin vor Lachen über der Tastatur zusammengebrochen und konnte nicht mehr antworten.
(Hypothese bestätigt: Frauen hassen es, ignoriert zu werden).
Und das mit dem Parfumgeschmack der Partnerinnen kann ich nicht bestätigen, nicht alle Auskennerinnen arbeiten in Parfümerien.
Meinte ich eigentlich auch nicht, aber seit ich selbst in einer Parfümerie arbeite, habe ich eben mit allen Arten von Leuten zu tun. Grob gibt es Kunden, die wirklich Zeit und Grundinteresse an Parfums mitbringen und dann wiederum eben Kunden mit Brett vor'm Kopf.
Ich finde natürlich die Mentalität, einfach einen Duft zu haben den man dann immer trägt, absolut akzeptabel. Ich denke ich könnte mich aus meiner Sammlung auch mit Ambre Topkapi z.B. anfreunden und den dann tragen, bis er leer ist. Aber wenn man wirklich einen Duft finden will, für den man sich committed, dann sollte man doch mehr Zeit und Energie investieren und vor allem nicht wie jeder andere riechen. Es gibt genug gute Parfums, um eine bunte Population zu generieren.
Man merkt aber richtig hart, dass manche Leute wirklich von dieser Illusion von Prestige geblendet werden. Ich hatte mal einen Jungen als Kunden, der war so alt wie ich und hatte seine Freundin dabei, dem haben so Sachen wie L'Homme, La Nuit oder Dior Homme eigentlich ganz gut gefallen. Aber sowohl er als auch seine Freundin fanden die Düfte trotzdem befremdlich, weil sie vorher immer nur bei dem Procter & Gamble Kram geblieben sind ("Ja, ich hatte schon das Lacoste und ein paar von Diesel").
Und die Freundin so: "Ja also ich finde, Boss passt am Besten zu dir!"
Während ich das als massiven Disrespect interpretiert hätte, hat er sich darüber gefreut, hat sich 'ne Flasche Boss Bottled gekauft und war happy.
Noch dazu kommen natürlich die Selbstbetrüger, die sich den altbewährten Mainstream-Kram kaufen und dann so tun, als hätten sie den Duft erfunden oder natürlich das ganz klassische "ja aber das riecht ja an jedem anders!" bringen. Gut, vielleicht ist es ihnen auch wirklich egal.
Aber ich hatte bisher keinen Kunden, der einfach gesagt hat "Ich will mal was ganz anderes, etwas, was keiner hat, was können sie mir da zeigen?". Ich meine, ist das den Leuten wirklich shitegal, dass sie wie jeder andere riechen?