Aura

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Aura vor 12 Jahren 4 2
3
Duft
Ab zur Kirchmesse
Auf dem Papierstreifen riecht er sehr gut, dieser "helle Orientale", wie er mir von der passend in Schwarz gekleideten Chanel-PR-Dame angepriesen wurde.
Nix sooo Typisches für ältere Pelzstola-Damen, wie hier schon kommentiert wurde, sondern ein klassisch-edler Duft mit einem Spürchen "mehr" an dunkler Würze.

Die Vanille erkenne ich zwar nicht, aber dafür sehr schön Jasmin und Rose, vermischt mit Moschus, dem dunkelfärbenden Patchouli und einem sehr spannenden Hauch Weihrauch – und als Überbleibsel der Kopfnote meine ich sogar noch die Orange wahrzunehmen. Lecker!

Auf meiner Haut kommt er aber dann, der Weihrauch-Overkill und ich muss der Pelzstola-Assoziation mürrisch aber eindeutig zustimmen. Wenn während der Messe grade mal der Weihrauch aus ist, könnte man ersatzweise auch mit der Pelzstola wedeln.

Schade. Bloss nicht blind kaufen, sondern unbedingt auf der Haut testen und mindestens eine Stunde abwarten!
2 Antworten
Aura vor 12 Jahren 3 1
2.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Kaugummi im Bettlaken
Flakon: Pseudo-Punk-Rock-Girlie

Zu erwartender Duft: muffig-süsser quietschpinker Kaugummi

Tatsächlicher Duft: Ich verbinde damit eine Kindheitserinnerung. Bei meiner Grossmutter kamen die weissen Bettlaken nach dem Waschen nur geglättet und gestärkt zurück in den Schrank. Das besorgte eine kleine, in einem Hinterhof gelegene Mangelei in unserem Ort. Wenn wir die Wäsche abholten, war sie oft noch warm und hatte ziemlich genau diesen Duft. Es ist also auch ein Hauch Chemisches dabei. Aber ein süsser, höchtens hellrosa Kaugummi, der beim Waschen nicht rausging und durch die Wärme umso mehr mit dem Gewebe verschmolzen ist, lässt sich nicht wegdiskutieren.

Zusammenfassung: Frisch gemangelter und gestärkter Kaugummi ;o)

Der Mensch zum Duft: Japanische Mädchen in sauberen Schuluniformen und mit coolen Mangahaircuts.

Dieses Parfum hat mich fürchterlich irritiert. Die Assoziation, die der Flakon in mir hervorruft mit dem Duft auf einen Nenner zu bringen, ist mir unmöglich. Genau das macht ihn aber eigentlich sogar spannend.
Er bietet weder hohe Parfumeurkunst, noch entwickelt er sich. What you smell is what you get. Die Sillage ist nicht sehr stark. Am Besten haftet er auf Kleidung, von wo aus er mir aber den ganzen Tag immer wieder seinen lieblichen Frischehauch in die Nase weht.

Letztlich zählt sowieso nur eins: Ich liebe es, mich damit einzusprühen und mich darin einzukuscheln oder vor dem Insbettgehen einfach nochmal kurz die Nase an den Zerstäuber zu halten. Er wird mir im Herbst sicherlich das Gemüt erhellen, wenns draussen nass und grau ist.

Ich kann mir vorstellen, dass viele ihn nur als süss empfinden, aber es wird sicherlich auch ein paar geben, die wie ich Frische und Klarheit darin erkennen. Beim nächsten Kaufhausbesuch unbedingt einfach mal testen!
1 Antwort
Aura vor 12 Jahren 12 1
1
Duft
Nicht jede Frau ist eine Lolita
Da ich grundsätzlich nichts gegen schöne Vanilledüfte wie etwa Joop le Bain, Casmir oder Roberto Cavalli einzuwenden habe und "L" hier so viele positive Bewertungen erhalten hat, war ich neugierig geworden und eilte heute mittag in die Parfümerie meines Vertrauens.

Sie hatten ihn da, und dann auch noch in Aktion um unglaubliche 65(!!!!!) Prozent reduziert. Glaubt mir, ich war EXTREM offen dafür, diesen Duft zu mögen.
Der erste Hauch davon war grossartig... frisch und offen, klar und freundlich bezirzte eine sonnige Bitterorange meine Nasenschleimhäute und trug das Versprechen von baldiger Wärme mit sich.

Die Wärme kam tatsächlich dazu... und das wars dann auch schon. Bisschen frisch, viel aufdringlich süss, ich riech wie ein Kindergeburtstag mit ner kuchenbekrümelten Tischdecke aus hellgelbem Synthetikstoff. Weihnachtskekse mit nem Spritzer künstlichem Zitronat trifft es auch. Aber ich will nicht nach Keksen riechen. Wenn ich könnte, würde ich "L" in die Zeitmaschine packen und an mich im Jahre 1989 schicken, da war ich 13 und hätte es geliebt.

Ich bin definitiv keine Lolita mehr, weder vom Alter noch vom Typ her und finde "L" für Frauen jenseits der 25 eher ungeeignet. Aber schade ist es schon, wo doch der Flakon so hübsch ist. Und um die 65%-Aktion tut es mir natürlich grausam leid, seufz... Ich brauch jetzt, wie auch jedes Mal nach dem Keksebacken, erstmal ein Salamibrot, um mich zu neutralisieren.
1 Antwort
Aura vor 12 Jahren 4 5
10
Duft
Erzwängeltes Glück
Hallo zusammen, ich bin neu hier und gebe meinen ersten Kommentar zu meinem liebsten Sommerduft ab, dem Eau Fraiche von MaDame.
Ich kenne mich nicht so gut mit den ganzen Begriffen rund um Herz-, Basis- und Kopfnoten aus, aber ich erzähle Euch, wie ich zu diesem Duft gekommen bin und warum er mich seit zwei Jahren jeden Sommer aufs Neue begleitet und begeistert.

Zu jeder Ferienreise gönne ich mir ein neues Parfum, sozusagen "der Duft zur Reise", um die neuen Bilder und Eindrücke mit einem olfaktorischen Erlebnis zu verbinden, welches mir die Reise auch im Nachhinein wieder lebhaft in Erinnerung ruft. Dabei suche ich mir nie vorher einen Duft aus (wenn ich einen bestimmten im Visier habe, muss der immer SOFORT getestet werden), sondern schnuppere mich einfach quer durch das Angebot des Duty-Free-Ladens oder einer Parfumerie in der Ferienregion (ich habe eine ausdauernde Nase, die fast nie den Überblick verliert) und entscheide spontan (oder eigentlich eher kopflastig, haha).
Vor zwei Jahren also ging es nach Portugal und vor dem Abflug streifte ich durch den Duty-Free-Shop, aber nichts konnte mich so recht begeistern. Da ich wusste, dass unser Ferienhäuschen sehr entlegen und untouristisch an einer Surferbucht liegen würde, war das aber meine einzige Chance, zu meinem Ferienduft zu kommen. Der Entscheid für das Eau Fraiche von MaDame war dann mangels besserer Alternativen eher etwas erzwängelt, ich fand es nach dem ersten Schnuppern eigentlich etwas zu stechend, fast schweisselnd, und befürchtete, dass er mir schnell auf die Nerven gehen würde. Aber der Flug wurde aufgerufenen und Grundsatz ist Grundsatz, also kam er mit.
Der Urlaub wurde sehr heiss – der Atlantikwind blies zwar tapfer dagegen an, aber meine Haut klebte vom Salz und vom Schweiss und ich trug zwei Wochen lang nur Bikini und Sand an meinen nackten Füssen. Das Eau Fraiche hielt, was es versprach: es erfrischte mich, und sobald der erste säuerliche Geruch verblasste, trat die Mischung aus Orange und vor der dominanten pinken Grapefruit fruchtig, süss und durch eine zarte blaue Beinote äusserst sexy hervor und machte mich noch freier, als ich es in diesen Tagen sowieso schon war.
Natürlich habe ich, wieder daheim, auch das Eau de toilette und das Eau de Parfum getestet, aber das sind andere, weil schwerere Kaliber, die das Eau fraiche meiner Meinung nach nicht toppen können. Es ist wie beim Kochen, zB einem Pilzragout: ein kleiner Schuss Cognac macht daraus etwas Besonderes, aber zu viel ist einfach zu viel.
Nichtsdestotrotz hat das Eau Fraiche zumindest auf meiner Haut eine hohe Haltbarkeit, und so benutze ich es auch mal verschwenderisch auf meinem ganzen Körper nach dem Duschen, wenn ich abends ausgehe. Und denke dabei an Portugal...
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