DanielFR87

Da sich meine Nase Verändert hat, man sich auch sonst weiterentwickelt und ich letztens auch das neue Dior Homme Parfum testen konnte, musste ich mich nochmal mit der DH-Linie auseinandersetzen.
Meine Meinung zum Dior Homme Sport und Cologne haben sich allerdings nicht verändert, die gehören aber auch nicht so wirklich zum Hauptthema.

Diese Reevaluation hat DHI am schlimmsten erwischt.

DHI startet für mich ohne nennenswerte Kopfnote. Direkt rein in eine sehr zuckrig,breiige Kombination aus Iris, Amber und Birnenlikör. Puder/Lippenstift ohne Ende und Sirup bis zum Anschlag.
Für mich entwickelt sich der Duft dann auch kaum noch. Die Iris lässt nach, es wird noch liköriger, vanilliger und zum Ende hin gesellen sich leicht holzige Noten dazu. So viel mehr kann ich dem Duft olfaktorisch einfach nicht abgewinnen.

Tolle Haltbarkeit und Sillage. Da gibts garnichts zu beanstanden. 12 Stunden locker und raumfüllend.

Im Endeffekt mittlerweile ein Totalausfall für mich. Ich kann ihn nicht guten Gewissens als Herrenduft bezeichnen und er hat weder die Klasse noch die anzugschicke Eleganz des normalen Dior Hommes(Uach wenn der nicht für mich ist). Klebriger Clubduft in extrem Feminin und etwas erwachsener als die üblichen Vertreter. Eher ein hochwertigeres One Million als ein ernsthafter Kandidat für mich.
Allerdings funktioniert er an Frauen in gesetzterem Alter sehr gut, was meine Mutter(61) regelmäßig beweist, da sie meine Abfüllung bekommen hat. Geht an einer Frau Deutlich besser durch als an jedem Mann an dem ich ihn bisher riechen konnte(verhält sich ähnlich wie Joop Homme).

Ich weis Hype kann einen mitreissen, aber diesen Hype kann ich absolut nicht mehr nachvollziehen.

Da sich meine Nase Verändert hat, man sich auch sonst weiterentwickelt und ich letztens auch das neue Dior Homme Parfum testen konnte, musste ich mich nochmal mit der DH-Linie auseinandersetzen.
Meine Meinung zum Dior Homme Sport und Cologne haben sich allerdings nicht verändert, die gehören aber auch nicht so wirklich zum Hauptthema.

DH startet charakterstark mit einer ordentlichen Portion Würze aus Lavendel und Salbei, unterlegt mit einem kleinen Spritzer Zitrus der allerdings schnell verschwindet. Hier ist bereits die kräftige, buttrige und pudrige Iris-Note (Lippenstift) zu erkennen die den Kern dieses Duftes bildet. Zu diesem Zeitpunkt sehr Metro- bzw. Unisex.
Wenn die Würze der Kopfnote nachlässt zeigt sich eine süsse und dunkle Schokolade (Kakao und Amber) die den Duft sehr weich und warm macht und von einer sehr weichen Ledernote aus der Basis unterstrichen wird.
Im späteren Verlauf verlässt uns der Lippenstift und wird durch eher herbe Vetiver und Patchouli-töne ersetzt die die Basis etwas herber und erdiger machen. Immernoch weich und schokoladig, aber jetzt rauer und deutlicher maskulin als in Kopf und Herz.
In den letzten Zügen bleibt eine ledrige Amber-süsse mit grünen Nuancen auf der Haut zurück.

Der Duft weist sehr gute Haltbarkeit und Sillage auf. Gut und gerne 10-11 Stunden und eine für lange Zeit ziemlich große Duftwolke um den Träger.

Dior Homme ist ein durchgestylter Dress-up Duft für die kühleren Jahreszeiten. Für mich am wenigsten Casual in der ganzen Linie. Besser zum schwarzen Anzug und bei gehobeneren Anlässen Abends.

Ich hatte eine schöne Zeit mit diesem Duft, aber er ist mir über geworden, und ich habe auch einfach nicht das Gefühl, dass er wirklich zu mir passt. Mittlerweile zu androgyn und geschliffen für mich.
In jedem Fall einen Blick wert wenn einem die Richtung liegt.

Durch Zufall bin ich in München, auf einem Verkaufstisch ohne irgendwelche zusätzliche Werbung, auf Pure Coffee gestossen und musste ihn für 60€ einfach mitnehmen.
Vorab: hätte ich ihn zu den überhöhten Hype-Preisen bei Ebay oder so gekauft, hätte ich mich schwarz geärgert, aber so find ich ihn richtig fein.

Natürlich kann man kaum einen Pure-Flanker beschreiben ohne den Vergleich zum Vater zu ziehen.
Im Auftakt schlägt einem gleich eine kräftige Portion Röstkaffee entgegen, gepaart mit dem Schoko-Patchouli. Erinnert mich ans Herz des Ur-Dufts minus die gewaltige (für manche unerträgliche) Kopfnote und einer noch größeren Menge Kaffee. In der Basis zeigt sich die bekannte Vanille/Karamell-Kombination aber weniger süß durch die höhere Dosis an Röstaromen.
Pure Coffe ist deutlich linearer und Entwicklungsärmer als A*Men, dadurch allerdings auch deutlich alltagstauglicher und seriöser einsetzbar.
Ein kuschelig warmes und leckeres Kaffeegetränk mit Schokolade, ein Bisschen Vanille und einem Hauch Moschus in der Basis.
Unkomplizierter, aber dadurch auch für Mugler-Neulinge leichter erfassbar.

Der Duft ist nicht so stark wie das Original, aber immernoch kräftig genug für fast alles. Circa 9-10 Stunden auf meiner Haut und eine kräftige, wenn auch nicht raumfüllende, Sillage. Voll ausgehtauglich, aber leichter für Büro oder Alltag dosierbar als das Original.
A*men light, aber dadurch ne Ecke praktischer.

Für mich fast immer tragbar. Kaffee kommt als Duft kommt eigentlich immer gut, solange man auf die Dosierung achtet. Ich bin auch der Meinung, dass praktsich jeder, inklusive der Damenwelt, ihn tragen kann.

Insgesamt ein toller Kaffeeduft der allerdings aufgrund seiner Seltenheit deutlich überhyped wurde. Sehr fein, aber nicht zu den Sammlerpreisen

Heute mal eine Schnellschuss-review am ersten Tag. Black Soul Imperial ist mir in den Rankings aufgefallen, wo er plötzlich und unerwartet aufgetaucht ist. Bei dem Preis und der interessanten Duftpyramide hab ich blind zugegriffen.

Vorab muss ich sagen, dass ich mir die Pyramiden auf mehreren Seiten angesehen habe und nicht 100% mit der hier gezeigten konform gehe.
Im Auftakt rieche ich einen starken Zitruscocktail(für mich primär Bergamotte und Orange), dekoriert mit vielen Minzblättern und unterlegt von einem Kräftigen,dunklen Röstaroma das sich zu beginn noch nicht ganz zuordnen lässt.
Wenn die Zitrusnoten schwächer werden wird klar, dass es sich bei dem Röstgeruch tatsächlich um Kaffee handelt, allerding wirklich mehr die stark geröstete Bohne als das fertige Getränk. Wenn das sichtbar wird, wird der Kaffee auch schon umspielt von Safran und einer gehörigen Portion Zimt, während die Minze den Duft daran hindert im Herzen zu dunkel zu werden.
In Richtung Basis zeigt sich als erstes eine harzig,rauchig, süsse Duftnote die für mich ganz klar Tolubalm ist(hab ich als Räucherware pur hier), durch die der Kaffee nun doch eher zum fertigen Mokka mit ein wenig Zucker wird.
Während die Minze langsam verschwindet zeigen sich Amber und Leder, die zusammen mit dem Tolubalm eine süsse und Anschmiegsame Unterlage für den Gewürzkaffe obendrauf bilden. Ein bisschen Holz ist hier zu erriechen, aber für mich beim besten Willen kein Oud, eher Guajak und Zeder.
Black Soul Imperial erinnert mich Richtung Herz und Basis deutlich an den Goldbarren von Paco, allerdings, dunkler, orientalischer, maskuliner, natürlicher und weniger kaugummisüss.
Definitiv, vor allem bei dem Preis, ein feiner Duft, aber nichts was mich vom Hocker reisst.

Haltbarkeit kommt bei mir so auf 8 Stunden mit recht kräftiger Sillage in den ersten 2-3 Stunden, danach eher hautnah(allerdings durchaus kuschlig und lecker). Nicht schlecht aber auch kein Powerhouse.

Insgesamt für mich eher ein jüngerer Duft zum Ausgehen und Abends an kälteren Tagen

Im Endeffekt werde ich ihn jetzt in der kalten Jahreszeit bestimmt tragen, aber ein Top-Favorit wird er nicht.

*

scheinbar waren mein ersten Testsprüher(also das was im Ansaugröhrchen war) ein wenig gealtert im Vergleich zu dem was jetzt aus dem Kopf kommt. Nochmal weicher, wärmer und leckerer.
Ich korriegiere meine Bewertung um 10% nach oben und die Sillage scheint jetzt auch dauerhaft kräftiger

Jetzt hab ich doch noch einen Ellena-Duft bei mir. Zeit zum Testen, guter Preis und Lust auf etwas herbstliches für Regenwetter haben dazu geführt.
Ich bin kein großer Fan des Terre d'Hermes EdTs und das EdP ist nicht so gravierend anders, aber in der Summe sind die kleinen Veränderungen für mich deutlich mehr als jede für sich, darum auch der deutliche Prozentunterschied den ich beiden gebe.

Auf zum Duft und was er für mich besser macht als die ursprüngliche Version.

Der Auftakt ist weniger herb und zitrisch. Immernoch pfeffrig, aber die Grapefruit ist hier leichter und weniger sauer, während die Orange deutlich süsser, reifer und fleischiger daherkommt. Nach den ersten Minuten taucht auch schon der Vetiver im Hintergrund auf und wird uns holzig, trocken begleiten bis zur Basis.
Jetzt folgt der berühmte Feuersteinakkord. Steinig, erdig und darin irgendwo ein paar Blumennuancen. Er erinnert mich irgendwie an eine Kiesgrube gemischt mit Waldboden. Im EdT ist alles etwas trockener und staubiger. Hier im EdP hat es mehr geregnet, der Stein wirkt ein wenig nass und weicher. Wahrscheinlich der höheren Konzentration geschuldet.
Die Basis ist eine charakterstarke Mischung aus Vetiver,Patchouli und Benzoe. Die Benzoe ist hier stärker als im EdT und macht die Basis wärmer, weicher und süsser, ohne den bekannten Charakter zu verfälschen.

Um es auf den Punkt zu bringen. Das Parfum ist weicher, wärmer,süsser und legt den Fokus mehr auf den erdigen und holzigen Teil von TdH.
Genau das macht ihn für mich deutlich schöner als das EdT. Die Kopfnote ist weniger spitz, zitrisch und der Rest wirkt weniger strahlend, dafür dunkler und eventuell fast ein wenig muffig für manche. Dazu scheint die stärkere Benzoe in der Basis die Iso-E Super Note abzuschwächen die mich im EdT gestört hat. So hat TdH für mich mehr Charakter und Charme als die zu glatt ausbalancierte Urversion.

Schon das EdT hält bei mir sehr gut und das Parfum setzt nochmal einen drauf. Locker 12 Stunden auf meiner Haut. Die Sillage ist ähnlich bei beiden Versionen im mittleren bis kräftigen Bereich je nach Temperatur, wobei das EdP durch den dunkleren Charakter evtl. etwas weniger ausstrahlend ist.

TdH funktioniert für mich in allen Jahreszeiten und bei so ziemlich allen Anlässen. Einzige Vorraussetzung ist für mich ein gewisses Mindestalter(ich finde so ab 25) und ordentliche Kleidung. Terre ist für mich so elegant gemacht um zu Schlabberlook oder Sportklamotte zu passen.
Das Parfum gefällt mir am besten für regnerische Tage im Herbst und Frühling.

Eigentlich sind beide Versionen garnicht so verschieden, aber durch das Feintuning und den neuen Fokus des Duftes hat es TdH Parfum geschafft der erste Ellena zu werden den ich wirklich mag.