MariElla

Envy tragen ist wie:

ein herrlicher Frühsommertag, ich bin schon ganz zeitig wach, alle schlafen noch, es ist ganz still.
Ich krempele die Hosenbeine hoch und gehe barfuss in den Garten, laufe über den vom Tau feuchten Rasen.
Herrlich, die Zehen kribbeln, es ist sooo schön, das weiche, kühle Gras zu spüren.
Ich schließe die Augen und rieche an den Blättern der Bäume, nehme ihren Duft in mich auf, die Luft ist klar und frisch.
Die Sonne geht auf, so nach und nach erwachen zuerst die Vögel und dann die Menschen, es wird lärmig, mich stört das nicht, denn „mein“ Garten ist wie eine kleine Oase in der Betriebsamkeit, die nun um sich greift.
Ich fühle mich wohl, bin entspannt und freue mich auf das Frühstück und die erste Tasse Tee mit meinen Lieben im Haus.

Envy kenne ich schon lange, es ist ein heiterer, zugleich eleganter Duft.
Ich empfinde die Kopfnote zitrisch, frisch, mit der Magnolie würde ich sie nicht assoziieren.
Sie vergeht recht bald und es setzen sich grüne Noten durch, auch etwas helles Holz ist dabei. Insgesamt sehr angenehm, dezent verwoben. Die Blumen stehen eher im Hintergrund.
Die Basis empfinde ich als leicht pudrig, warm, sehr dezent.
Süß finde ich Envy insgesamt nicht.
Ein Duft, der gut in die warmen Monate des Jahres passt, ich trage ihn allerdings das ganze Jahr über, wenn ich Lust auf „Kribbelfüße“ habe.
Die Haltbarkeit ist gut, die Sillage angenehm.

Liebe Chloé,

wie lange kennen wir uns nun schon?
Ja, Du hast Recht, mehr als 30 Jahre.
Weißt Du noch, wie wir uns kennengelernt haben, damals im Hotel, wo ich als Zimmermädchen gearbeitet habe, um mir nach dem Abitur etwas Geld zu verdienen?
Nie hast Du verraten, dass ich heimlich an den Parfümflakons der weiblichen Gäste geschnuppert habe....
Und da warst Du, und ich mochte Dich sofort!
Über all die Jahre bist Du mir ans Herz gewachsen, auch wenn ich Dich manchmal etwas "stiefmütterlich" behandelt habe, warst Du immer "da". Auf Dich konnte ich mich immer verlassen.
Mit Dir fühle ich mich einfach wohl, Du tust mir gut mit Deiner Wärme, Deiner Sanftheit, Deiner Sinnlichkeit, die Du Dir über all die Jahre bewahrt hast.
Ich bin sicher, unsere Freundschaft wird noch lange bestehen.

Dieser Duft ist "Rosa" pur.
Von UniqueCherie (vielen Dank, liebe Anna, wir PN-en noch) habe ich ein Pröbchen dieses Duftes bekommen.

Zunächst startet Love of Pink nicht schlecht, mit einer angenehmen Note aus zitrischen und im Hintergrund nicht zu süßen blumigen Akkorden.
Sehr schnell jedoch setzt sich ein ziemlich süßer blumig - fruchtiger Duft durch, der alles dominiert. Ob es die Magnolie ist? Er drängt sich in den Vordergrund, lässt keinen Raum für andere Akzente und hält sich erstaunlich lange.
Die Basisnote klingt sanft, leicht pudrig aus, die Süße ist fast völlig verflogen, ich ahne Zeder und Moschus, leider insgesamt zu schwach.

Love of Pink passt so gar nicht in mein "Beuteschema", es ist mir zu süß (ich habe da aber eine relativ niedrige Schmerzgrenze). Ich assoziiere den Duft mit:
rosa Petticoats
rosa Tutus
rosa Wölkchen
rosa Lollipops usw.

Für "gestandene" Frauen halte ich den Duft für nicht geeignet, er ist zu flach, ohne Überraschungen, Ecken und Kanten.
Für junge Mädchen ist er allerdings sicherlich sehr schön.

Auf der Suche nach einem Parfüm, das nach Tonkabohnen duftet, wurde ich auf Joop Le Bain aufmerksam und fand: ein Kuriosum...

Sofort nach dem Auftragen schnupperte ich ganz intensiv Tonkabohne und Vanille statt der zitrischen Noten, die ich laut Duftpyramide erwaret hatte.

Kurz danach kam etwas Holziges/Frisches dazu, und dann umschmeichelte mich wieder Tonkabohne + Vanille mit ganz dezent im Hintergrund frischen Komponenten.

Dazu, dass Le Bain ein Duft ist/war, den eine zeitlang jedes "Lieschen Müller" getragen hat, kann ich nichts sagen, da ich viele Jahre auf "meine" Lieblingsdüfte zurückgegriffen habe, denen ich schon sehr lange treu bin. Grundsätzlich interessieren mich auch Moderichtungen bei Parfüm nicht die (Tonka)Bohne, ich trage WAS und WANN es mir gefällt.

Sicherlich ist Le Bain kein Geniestreich der Parfümeriekunst, aber ein Wohlfühlduft für kühlere Tage, der auch für schmalere Geldbeutel erschwinglich ist.
Für mich gehört er in die Kategorie "Gourmand" Düfte.

Meine ersten Erfahrungen mit Blue Grass hatte ich vor fast 30 Jahren als Studentin, ich mochte den Duft sehr. Dann vergaß ich ihn, als ich mich seiner erinnerte und nachlaufen wollte erntete ich in den Parfümerien nur Kopf schütteln, Schulter zucken und gibt es nicht - Kommentare.
Vor ein paar Jahren dann fand ich bei ebay ein Angebot "Blue Grass Flower Mist", in einem hübschen Flakon aus Milchglas, mit Pferdereliefs verziert, es muss wohl eine ältere Version des Duftes sein.
Anfang diesen Jahres habe ich dann gesehen, dass Blue Grass wieder angeboten wird und habe mir ein EDP der neuen Generation zugelegt.
Ich habe bei Tests aus beiden Flakons allerdings keine signifikanten Unterschiede bemerkt.
Blue Grass ist "der" Ausnahmeduft in meiner kleinen Sammlung, er ist so ganz anders, sehr eigenwillig. Er erschließt sich nicht leicht, frau muss Geduld aufbringen, Mainstream ist er jedenfalls nicht.
Zunächst startet er etwas kratzig, das verfliegt aber schnell,ich rieche dann eine deutliche Grasnote, würzig, holzig, intensiv (wahrscheinlich das, was von anderen als "Insektenmittel" bezeichnet wird). Die Grasnote bleibt bis zum Schluss erhalten, der rote Faden des Duftes, der nach ca. 1 Stunde auf meiner Haut erheblich weicher, sanfter wirkt.
Süß ist Blue Grass kein bißchen, der Wiedererkennungswert groß.
Ein Love it or Hate it - Duft, den ich mir auch sehr gut als Herrenduft vorstellen kann.
Den Flakon finde ich weder sonderlich unschön, noch sonderlich ansprechend, sondern schlicht, praktisch, handlich, ohne Schnörkel und "Rüschen", so kompromißlos wie den Duft selbst.