Skylab

Skylab

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6 - 10 von 183
Skylab vor 8 Jahren 7
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Wässrige (aber nicht verwässerte) Version der L´Eau DNA
„Neuer Wein in alten Schläuchen“ – dies ist die Prämisse aller Parfum Hersteller, allen voran Issey Miyake, der mit dem neuen Eau De Toilette Fraîche den gefühlten 70. Duft im gleichen Flakon verkauft. Das Hauptaugenmerk liegt seit Jahren wohlwissend auf dem Urknallduft des Miyake Herren Duftkosmos´es - das beweisen nicht nur Flakongestaltung, sondern auch die zahllosen Sommerversionen! Obgleich ich dem klassischen Vaterduft durchaus zugeneigt bin – L´Eau d´Issey Pour Homme gehört für mich mitunter zu den besten Zitrus Parfums – hat mich diese Ausschlachtung der Serie schnell gelangweilt. Irgendwann vor 10 Jahren hatte ich aufgehört zu zählen und mittlerweile habe ich den Überblick verloren. Schon allein weil die Nuit Reihe nichts mit dem klassischen L´Eau gemein hat, obwohl sie im gleichen Flakon vermarktet werden.

Beim neuen Eau De Toilette Fraîche ist es natürlich selbstverständlich, dass sich dieses Wässerchen im gleichen Flakon präsentiert, wie das Original Parfum von 1994. Die Flasche präsentiert sich kontextbewusst in glasklarer Architektur, sodass eine Differenzierung auch für Laien unmissverständlich gegeben ist. Vorsicht aber bei der Kartonage, diese weicht kaum von der klassischen Optik ab. Lediglich der Zusatz Fraîche und ein helleres Grau lassen erkennen, dass es sich hierbei um die neuste Ausgabe handelt. Wie riecht also L´Eau Nr. 324 *sarkastisch*?

Entgegen dem prickelnden Zitrus Auftakt seines großen Bruders offenbart das Fraîche eine bittere, lieblichere Kopfnote. Die Grapefruit ist deutlich erkennbar! Es wirkt satter, mitunter auch ein wenig fruchtiger. Während des Verlauf´s das klassische L´eau deutlich floraler und würziger wird, begegnet man beim Fraîche eine beinahe ätherische, gar medizinische Note. Ganz klar vom Salbei stammend! Lavendel birgt einen maskulineren Aspekt, welcher mir beim Original (Unisex Charakter) deutlich fehlt!

Auch das Fraîche enthält verständlich die klassische L´Eau DNA, diese flirrt aber dezent hinter dem Frische Kleid, welche kühl und belebend wirkt. Der Klassiker hat einen cremigen, kuschligen, wärmeren Aspekt. Später verliert sich dieser belebende Ton und der würzige, zitrusgespickte Flair vom Original tut sich auf. Die Grapefruit ertönt nochmal und lässt mich an Hermés Terre D´Hermes Eau Tres Fraiche denken.

Die Basis ist beim Fraîche deutlich holziger, als beim Urduft, verständlich, denn dank sinnlicheren Zutatenliste ist dieser deutlich ambrierter und pudriger!

Insgesamt gesprochen ist das EDT Fraîche, wie im Titel schon erwähnt, aquatischere Ausgabe des Originals. Deutlich frischer, kühler mitunter auch etwas herber und heller, als der große Bruder, so wie ich mir das vorab vorgestellt hatte! Auf meiner Haut liegt die Haltbarkeit beim Original bei annähernd 7 Stunden, während die Sillage beim Original deutlich höher liegt, als beim neusten Familienmitglied. Ich bin gespannt, wie das Fraîche ankommt, denn es präsentiert sich durchaus attraktiv und freundlich. Einziehen wird es aber auch nicht bei mir... ;)
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Skylab vor 8 Jahren 15 9
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Fruchtbrause meets Code DNA / Fuck you One Million!
Wenn du glaubst, es geht nicht mehr – kommt doch noch ein Flanker daher!
Was für Yves Saint Laurent die“ L´Homme“ und für Dior die „Dior Homme“ Reihe ist, ist für die Macher der Giorgio Armani Parfums schlichtweg die Code Serie. Vor über 10 Jahren lanciert und mit gut und gerne 9 Ablegern (inkl. diversen Sommerversionen) gewinnbringend etabliert! Ich selbst trug ihn einige Zeit lang und leerte gut und gerne drei 50ml Flaschen. Damit hat sich das aber auch schon, denn ich hab der Serie keine Aufmerksamkeit mehr schenken wollen! Zum einen, weil ich das Parfum „satt“ gerochen hatte und zum anderen, weil mir der Hype zuwider wurde. Jedes Jahr auf's Neue erscheinen – gefühlte – 2 Ableger und man fragt sich, wann dieser Gaul totgeritten bzw. diese Cashcow leergemolken ist…

Als ich den äußert schönen Flakon (ich habe ihn sogar schon in Händen halten können) das erste Mal sah, habe ich instinktiv schon gewusst, an welches Klientel sich das „Profumo“ richten, zumindest welches Zugpferd der Branche attackiert werden soll. Doch der Reihe nach:

Der Auftakt ist mit einem leicht synthetisch, bissigen Ton gekennzeichnet.
Ein säuerlich, süßer Mix – flirrend in der Luft, der mich sofort an YSL´s L´Homme Parfum Intense erinnern lässt. Erst mit Hinblick auf die Pyramide kann ich den Apfel ausmachen. Dieser lässt - in Kombination mit Kardamon schnell die typisch, balsamisch/ grüne Code DNA erstrahlen! Treffendes Stichwort, denn das Parfum leuchtet förmlich – Orangenblüte sei Dank. Spätestens ab da muss jedem klar sein, dass das Profumo ganz klar One Million den Mittelfinger zeigt! Verwunderlich, dass Armani dies relativ spät in Angriff nimmt!? Mit dem weiteren Verlauf plustert sich der Duft selbstbewusst auf. Gülden, Pudrig, Samitg, Prickelnd, Herb! Attraktive Synonyme, dennoch birgt diese Combo - ich sage immer plump „Fruchtzucker/Brause“ – einen leichten Kopfschmerzcharakter. Für mich wirkt sie auf Dauer einfach zu penetrant und störend. Zu kitschig und jugendlich.

Nach drei Stunden ertönen die Basis Akkorde. Die Tonkabohne befeuert die Code DNA gekonnt mit balsamisch, holzigen Akzenten, welche mittlerweile etwas tiefgründiger wirkt. Holzige Töne lassen das Parfum nach etwa 6 Stunden ausklingen. Die Haltbarkeit werte ich auf befriedigende 8 Stunden Plus. Sillage: Code Profumo besitzt eine gute Projektion in der Anfangsphase, diese sinkt aber im Verlauf auf Hautniveau ab, wobei ich es selbst die ganze Zeit wahrnehme!

Zusammengefasst: Code Profumo ist ein direkter One Million Konkurrent und dessen Nachahmer. Mit allen kandierten, pudrigen und säuerlichen Akzenten dieses Duft Genres. Eine "wärmere", mitunter fruchtigere Code Ausgabe. Für mich ganz klar für die kalten Tage gedacht, welche ja noch ein paar vor uns liegen dürften...zu der anfänglichen Cashcow Frage: es dürften uns sicher noch weitere Code Kandidaten erwarten...das ist so sicher wie das AM(arni)EN in der Kirche...!
9 Antworten
Skylab vor 9 Jahren 9 4
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Riecht wie 9 andere Parfums oder warum hacken alle auf Sauvage???
Man könnte meinen, es gäbe aktuell nur ein Thema auf Parfumo - der neue Herrenduft von Dior!? Diese dominante Thematik wird gar so breitgetreten und ausgeschlachtet, dass man schon annehmen könnte, das "Herren Parfum" stehe kurz vor seinem existentiellen Ende! "Riecht wie AXE oder billiges Duschgel" sind mitunter die prägnantesten Synonyme! Dabei frage ich mich, welche Duftneuheit kann denn noch zu 100% Punkten? Oder welch neuste Kreation riecht nicht wie ein vorangegangenes Konkurrenzprodukt? Ich selbst stelle fest, dass jeder zweite, neue Herren Duft in irgendeiner Weise diese prollige One Million DNA in sich trägt! Sauvage wird verhöhnt und verspottet, dabei hat es sich auf dem Markt noch nicht mal etablieren können! Nach 2 Wochen Sauvage Dauertragens und mittlerweile erworbenem Wohlgefallen widme ich mich heute (kurz) einer anderen "maskulinen" Neuerscheinung, welche aber – in meinen(r) Augen/Nase - in keiner Weise maskulin in Erscheinung tritt! Welch Mann möchte denn schon gerne nach "Schaumwaffeln" riechen? Ist das besser als ein massentaugliches "Duschgel" (keine Angst, es folgt kein Balmain Homme vs. Dior Sauvage Vergleich) Aber dazu später...

Balmain: für Modegurus und Duftjunkies durchaus ein Begriff, für Laien womöglich Neuland. Ich selbst möchte gar nicht "wikipedialike" ins Detail gehen. Nur so viel, das 70. Jährige Unternehmen blickt auf eine turbulente und wechselhafte Zeit zurück: Balmain als Sprungbrett für Karl Lagerfeld, Rufmord durch Lizenz "Verwässerung", drohende Insolvenz, mehrere Eigner und etliche Chefdesigner, welche sich die Klinke in die Hand gaben. An aktueller Kreativspitze der 29. Jährige Oliver Rousteing (der jüngste Chefdesigner nach Yves Saint Laurent), der vor fünf Jahren das Zepter von Cristophe Decarnin übernahm. Er führt das Erbe der Lederjacken, engen Schnitte und Militärjacken fort. Apropos, der Flakon des neuen Herrenwässerchens ist nach solcher nachempfunden. Im dunklen Blau gehalten…so lockt man die Herren. Blau assoziiert Kühle, blau assoziiert Frische. Doch Balmain Homme ist bietet beides nicht! Er ist ein Orientale im Stil von Joop! Homme Wild, Versace Eros, Valentino Uomo oder Dior Homme Eau For Men…

Balmain Homme startet mit einer leicht synthetischen, für mein Empfinden, ozonen Kopfnote. Es wirkt bitter und irgendwie metallisch, glänzend. Bis dorthin hat man fast den Eindruck, Balmain Homme steuert in eine sachliche Richtung. Büroduft lässt grüßen. Kurze Zeit später tritt das Veilchenblatt in den Vordergrund und offenbart einen grün, kampferartigen Aspekt (Zegna Uomo oder Mercedes Benz for Men lassen grüßen). Veilchenblätter sind aber auch bekannt für ihre pfreffrigen Nuancen und die lassen den Duft strahlen! Ich habe hierbei stets YSL´s L´Homme Parfum in der Nase, welcher mir aber ein wenig wärmer erscheint. Daher ist das Blau doch schon beinahe wieder gerechtfertigt! Bis hierhin kann keiner meckern, wenn auch ich stets dieses „schon oft dagewesen“ oder „beliebig“ Bild vor mir habe.

Der weitere Duftverlauf verläuft mäßig. Der angesprochene „Schaumwaffel“ Vergleich ist für meine Begriffe nicht so weit hergeholt. Ich assoziiere die Herznote ebenfalls mit dunkler Schokolade und „pinker“ Zuckerglasur – dieses Pink kann aber auch von einer gewissen Lippenstiftnote kommen, welche in meiner Nase kitzeln.Vielmehr rieche ich aber Fruchzucker Komponente, welche ich auch zuletzt bei Dior Homme Eau For Men ins Gesicht geklatscht bekommen habe. Bei Dior kann ich das noch ertragen, doch hier beinhalten diese Akkorde eine gewisse Penetranz. Es duftet „bissig“, ja fast „scharftönig“! Kopfschmerzcharakter! Zedernholz läutet die trockene Basis ein. Die Sillage ist auf meiner Haut „okay“…vermutlich vernebelt Balmain Homme meine Wahrnehmung und die Projektion ist um einiges stärker…zumindest auf Papier ist die Reichweite gut und gerne 1 Meter! Also im Club, worauf der Duft in meinen Augen definitiv ausgelegt ist, wird er auf jeden Fall auffallen! Und er übersteht Hitze und Schweiß! Den gestrigen Test bei den letzten „schwülen“ Temperaturen habe ich bereut. Für mich ist Balmain nur im Herbst/Winter und an kühlen Frühjahrstagen tragbar!

Die Basis ist nach rund 4-5 Stunden erreicht und bietet holzig, pudrige Akkorde (Tonkabohne).
Diese hat aber Durchhaltevermögen und ist selbst nach dem Duschen noch auf der Haut wahrnehmbar! Somit kommt das Parfum auf sehr, sehr gute 10+ Stunden!

Zusammengefasst ist Balmain Homme ein weiterer Vertreter in der Liga der üppig gestalteten Zuckerdüfte. Man fällt mit ihm definitiv auf, bleibt aber nicht in Erinnerung, da wie bereits erwähnt, jeder zweite neue Duft so duftet. Schlussendlich frage ich mich, warum jeder auf Sauvage so rumhackt und lostrampelt, schließlich riecht auch Balmain Homme wie 9 andere Parfums und ist somit nicht innovativ, außergewöhnlich, oder….ach ja, ich wollte ja kein Balmain vs. Dior Vergleich niederschreiben…*g*

PS: Vielen Dank übrigens an die großzügige Spende meines Gönners!
4 Antworten
Skylab vor 9 Jahren 35 11
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Der "neue" Gral und Depp, der Heilsbringer...
Was hat man über ihn geschrieben, vermutet, gemunkelt und gerätselt:
10 lange Jahre zogen ins Land, ehe ein komplett neuer, großer Herrenduft der Marke Dior lanciert werden sollte! Ein ganzes Jahrzehnt nach dem großen, für viele (auch für mich) revolutionären und einzigartigen Dior Homme (und den etlichen, dazugehörigen Flankern - fünf an der Zahl) präsentiert uns das französische Couture Haus nun endlich wieder ein Eau De Toilette mit neuem Namen und neuer Aufmachung!

Abermals - wie konnte es anders sein mit prominenter Unterstützung. Nach Jude Law und Robert "Schlafzimmerblick" Pattinson wird kein geringerer als Johnny Depp dafür werben! Doch bis heute warb dieser noch nicht!? Selbst einige Wochen vor offiziellem Marktstart gab sich Dior selbst bedeckt! Jede Art der Kommunikation durch Blogger oder Duftseiten wurde unterbunden! Es ging sogar soweit, dass explizite Inhalte und Fotos (sogar auf Instagram) gelöscht wurden! Wie man solch Marketing Strategie halten mag ist fraglich, persönlich empfinde ich sie befremdlich und für die Branche recht ungewöhnlich! Wollte man womöglich jegliche Art der "Vorab Kritik" unterbinden? Dabei steht das Parfum bereits in einigen Duty Free Shops in Übersee und sogar in einigen Douglas Filialen hierzulande - lange vor offiziellem Marktstart! Mir selbst wurde sogar vor Wochen ein 100ml Flakon in OVP angeboten! Doch der Kauf von einem asiatischen Privatmann war mir dann doch zu riskant und letztendlich auch zu teuer!

Dank fachkundigem Personal und betreffendem Parfumo Thread (Ankündigung eines neuen Dior Herrenparfums war dort sogar noch vor offizieller Pressemitteilung) wissen wir - der neue Dior Hoffnungsträger startet bereits Ende August und hört auf den schlichten Namen "Sauvage". Wie bitte? Ja auch ich hatte mich gefragt, ob der Marketing Abteilung die Kreativität flöten gegangen ist, oder es sich um einen schlechten Scherz handelt? Namedropping auf den Schultern des großen Bruders "Eau Sauvage" halte ich persönlich gar für Gotteslästerung, aber es scheint zu funktionieren, wie zuletzt mit "Eau Sauvage Cologne"!

"Sauvage" präsentiert sich in einem massiven, tintenblau/grau verlaufenden Flakon, welcher der Dior Priveé Reihe nachempfunden ist. Der Verschluss schließt magnetisch. Der Zerstäuber Knopf und der Flaschenboden haben die Initialen "CD" eingelassen. Die Kartonage greift das Re-Design der Fahrenheit Kartonage auf und innerhalb des Kartonagen Deckels ist die stilisierte Dior Homme Biene abgedruckt, welche sich auch in der gedrechselten Verschlusskappe widerfindet. Wunderbare Optik und tolle Details, doch irgendwie hat man das Gefühl, Dior verkaufe neuen Wein in alten Schläuchen...und wie vermag dieser neue Wein zu schmecken? Im Vorfeld wurde er mit unzähligen Düften in Verbindung gebracht! Jeder hat in ihm die unterschiedlichsten Wässerchen gesehen! Zuletzt wurde er als Bleu de Chanel/Aventus/Fierce Mashup abgestempelt und empfinde dies als nicht zu weit hergeholt! Doch der Reihe nach:

Sauvage startet mit einer saftig, süßen Bergamotten/Citrus Note. Es wirkt strahlend und prickelnd. Man hat das Gefühl die saftigen Hesperiden Früchte wurden nach einem eiskalten Wasserbad in Puderzucker gewälzt. Pudrig, würzige Nuancen dank (pinkem?) Pfeffer gab es schon beim zuletzt erschienenen Eau Sauvage Cologne und liebe ich auch bei Bleu de Chanel! Daher sehe ich die ähnlich, pikante Parallelen zu Bleu durchaus gegeben, wenn auch nur kurz und beschränkt in den ersten 5 Minuten. Entgegen dem "orangigen", wärmeren Bleu duftet Sauvage kühl und grün.

Nach 30 Minuten zieht sich Sauvage überraschenderweise auf Hautnähe zurück und zelebriert einen lieblich, krautigen Aspekt (Lavendel) - dennoch kommen aber keine Fougére Gedanken auf. Leichte Frucht (Ananas/Apfel - gebe Olfacto Recht) Nuancen heitern das Ganze etwas auf und verleihen dem Duft einen eher jugendlichen, als maskulinen Charme. Dieser Kontext lässt mich an Montblanc's Legend erinnern, der ja auch bekanntlich als Fierce Pendant gehandelt wird! Und auch Fierce besitzt diesen kühl, grünen Frische Charakter, somit war der vorlaute Vergleich legitim.

Die Basis, welche meines Erachtens bereits innerhalb einer Stunde erreicht wird, bestreiten dezent kratzige Holz und Moschus Töne, die bis zum Ende diesen bissig/scharfen Grundton vom Anfang an beibehalten. Die Haltbarkeit liegt bei befriedigende 7-9 Stunden (je nach Dosierung). Die Sillage empfinde ich auf Papier stärker, als auf meiner Haut. Trotz wertiger Komposition lässt mich Sauvage etwas fragend und unbefriedigt zurück...

"DAS" ist also nun der neue große Dior Herrenduft, der laut Pressemitteilung "eine noch nie dagewesene neue Art der Männlichkeit verkörpern soll"?! Das lassen wir mal unkommentiert so stehen...! Den Namen "Wild" wird er in meinen Augen nicht gerecht. Er ist linear, clean und beinahe androgyn gestrickt...er wirkt gar "Bübchenhaft" und es fehlt ihm etwas an eigenem Charakter/Wiedererkennungswert.

Zugegeben habe ich mir sehr viel von Sauvage erhofft und wurde leider etwas enttäuscht. Kein Tabak/Rum/Leder Parfum, welches den rockig, verruchten Charakter von Johnny Depp unterstreichen würde. Stattdessen ein Crowdpleaser mit etwas monotonem Duftverlauf. Er eckt wahrlich nicht an, fällt aber auch nicht sonderlich auf.
Natürlich konnte man kein neues Fahrenheit erwarten, doch schafft Dior in meinen Augen Konkurrenz in eigenen Reihen. Für mich geht er neben den Dior "Frische" Vertretern "Homme Sport/Eau For Men", "Higher" und "Higher Energy" etwas unter, doch diese Sorgen haben die Verantwortlichen nicht - Sauvage soll Umsatz bringen und das wird er...! AMEN!

EDIT 24.11.2015:

Sauvage ist mittlerweile zu meinem Signature Duft mutiert, nachdem ich ihn seit seinem Erscheinen - bis auf wenigen Ausnahmen - täglich trage! Sogar bei meiner kirchlichen Hochzeit flutete ich das ehrwürdige Gotteshaus mit Sauvage! Sogar Aftershave und Deodorant Spray zogen bei mir ein! Ich will aktuell nichts anderes tragen, nach jedem "Fremdgehen" komme ich auf Sauvage zurück!

EDIT 16.03.2016:

Mittlerweile zogen auch Duschgel, Aftershave Balm und Deo Stick ein. Besitze nun erstmals die komplette Range eines Duftes! Ich bekomme stets Komplimente, was mir mit den meisten "Crowdpleaser" Düften aus meiner Sammlung nicht passiert!
11 Antworten
Skylab vor 9 Jahren 19 10
10
Flakon
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Cologne = das neue Sport / Eau Sauvage Extreme Light!
Nachdem Dior ihre Cashcows "Homme" und "Fahrenheit" so gut, wie ausgemolken haben, scheint nun die Eau Sauvage Reihe wieder in den Fokus zu rücken, deren bisheriges Trio (Original, Extreme und Parfum) mit dem "Cologne" um einen weiteren Flanker anwächst.

"Cologne" ist scheinbar "DER" Begriff im Parfumjahr 2015!! In meinen Augen aber nur das neue "Sport"! Dabei ist dieses Thema im Mainstream Segment schon seit Jahren auch mit anderem Vokabular wie Eau d'ete, Light, Tonique oder Eau Fraiche vertreten, daher find ich es ein wenig überzogen, daraus nun einen Hype zu generieren!

Wie mein lieber Freund "Chnokfir" bereits richtig erkannt hat und ich darf ihn zitieren: Der Begriff "Cologne" ist wohl der vermeintliche "Versuch der Industrie uns Light-Produkte mit weniger Haltbarkeit und Projektion als Zeitgeist und ein schon immer dagewesenes Oldschool-Dufterlebnis zu verkaufen. Ganz im Gegentum natürlich zu den extremen Intense-Bomben."

Zum Thema Oldschool muss man erwähnen, dass Eau Sauvage in einer Zeit erschien, als "Mann" sich nicht "parfümieren", sondern lediglich gut "riechen" wollte. Revitalisieren, erfrischen und beleben dank Zitrusnoten und würzigen Akkorden. Trotz Eau De Toilette Ausgabe hält sich die Haltbarkeit und die Sillage von Eau Sauvage zumindest auf meiner Haut in Grenzen. Die aktuelle Fassung, welche vor gut 4 Jahren von Monsieur Demanchy seziert wurde, ist sogar noch luftiger gehalten. Daher die Frage, warum bedarf es unbedingt einer, augenscheinlich noch transparenteren Ausgabe? Es ist der Geltungsdrang der Konzerne, das Mitmischen auf dem global Market und die Angst vom Kuchen nichts abzubekommen!

Ich frage mich ob meine Umwelt das neue Eau Sauvage Cologne "abbekommen" bzw. wahrnehmen wird?! Und darin liegt das Detail. Cologne's mit einem Duftölanteil zwischen 2-5% reichen für meine Begriffe daher nicht aus, um aufzufallen bzw. selbst lange etwas vom Duft zu haben. Parfums, welche ich trage, müssen nicht Räume fluten, oder mich lange vorher ankündigen, doch möchte ich diese selbst länger an mir wahrnehmen können. Warum kaufe ich mir dann solch luftige Vertreter? Es ist der allgemeine Flair, Charakter, der Mythos des Originals und die Sammelleidenschaft bestimmter Reihen (das Eau Sauvage Parfum habe ich mangelnder Nutzung jedoch verkauft).

Dank eines günstigen Ebay Angebotes habe ich mir, entgegen meinen Prinzipien, das Cologne sofort und ohne zu Zögern zugelegt! Ob es bleiben darf, wird sich zeigen...Den Startschuss bestreiten ein Korb voll Hesperiden Noten . Bergamotte verleiht der Kopfnote einen schön, säuerlich, wässrigen Charakter, während Grapefruit und Mandarine etwas fruchtige Tiefe bringen. Es überwiegt Petitgrain mit einem krautigen Orangen Aspekt, dessen Parallelen ich bei Terre d'Hermès Eau Très Fraîche wiederfinde, nur dezenter und ausgewogener.

Den metallischen, kühlen Flair des Originals birgt auch das Cologne, welches dort vermutlich vom Vetiver zu stammen scheint. Pudrig, würzige - fast cremige - Aromen (kenne ich von Bleu de Chanel) stammen wohl von rosa Pfeffer. Trotz angenehmem Duft Ambiente, ein großes Spektrum bietet sich nicht. Der Duft ist linear und komplex gehalten, wie ich das auch vom Original her kenne.

Die Sillage ist erwartungsgemäß, typisch "colognelike" körpernah und unaufdringlich! Die Haltbarkeit auf der Haut hingegen liegt bei rund 3-4 Stunden. Klassisch die Kampagne, wofür wieder ein altes Alain Delon Portrait wirbt, welches Dank Photoshop ein wenig "aufgehüpscht" wurde. Es stammt aus dem Film "The Last Adventure" (Die Abenteurer), aus dem Jahre 1967.

Trotz Name und Aufmachung (weiße Banderole und weißer Magnet Verschluss), ähnelt das neue Cologne, dem großen Bruder aus den 1960er Jahren, zu keiner Zeit. Es ist eine moderne Adaption ohne "oldschool" Züge. Für mich ein Mashup von Terre d'Hermès Eau Très Fraîche und Dior Homme Colgone 2013. Vielmehr noch - es ist für mich eine Light Version des aktuellen, neu aufgelegten Eau Sauvage Extreme. Nice to have, aber nichts, wo unser einer in die Luft springen müsste...
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