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11 - 15 von 58
xoxo vor 10 Jahren 2
6
Duft
Eau Chaude (pour Homme)
Auf den ersten Riecher: Eine volle Dröhung kandierter Ingwer aus dem Reformhaus + etwas frisch aufgeschnittener Ingwer + eine Spalte Zitrone + bittere Grapefruit

Interessant: Ein EDC, das frisch und gleichzeitig eher fruchtig ist und sich erwärmt – und trotzdem "scharf-kantig" durch Ingwer wirkt. Leider hat der Ingwer hier eine Zeit lang für mich etwas, was mich an eine Zahnarztpraxis oder an Desinfektionsmittel denken lässt. Das mildert sich mit dem Drydown, der sehr schnell von statten geht, aber glücklicherweise ab. Den schönen Osmanathus kann ich leider nicht wahrnehmen, mit viel Phantasie ein Anflug von Aprikose? (Riecht mal "Inlé" von Memo, wenn ihr an Osmanthus interessiert seid.)
Mit dem Drydown wird er immer weicher, süßer, der Ingwer bleibt aber intensiv. Ich nehme eine ganz transparente, echt schöne Vanille wahr und weißen Moschus. Der Duft klingt dann aber leider recht schnell ohne starke Basis aus wie "ausgefaded" aus.

Gut gemacht, kein schlechter Duft. Vor allen sehr originell, weil erfrischendes, scharfes EDC ohne die klassischen Inhaltsstoffe.
Aber wahrscheinlich nicht für meine Chemie gemacht? Aufgrund des Ingwers erscheint er mir auch gleichermaßen, wenn nicht sogar besser, für einen Mann tauglich!
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xoxo vor 10 Jahren 20 1
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Masculin Feminin . Heller Rosenpatch mit Kante
Frisch-spritzige Bergamotte, frische weiße (später auch rote) Rosen, helle Blüten, süße Ambrettesamen + eine Messerspitze Seifenwürze durch den Koriander. Feucht-erdiger Patchouli ist als Bett dieser Mischung direkt schon wahrnehmbar. Sind ein Quäntchen Aldehyde verschwiegen worden?

Alles zusammen ergibt einen cremig-hellen Eindruck, der ätherische Schatten wirft: Das Paradoxon weisser Patchouli geht auf – trotz der recht charakteristischen Patchouli-Note. (Finde die Kampagne sehr schön passend in diesem Fall. Auch der mich an Art Deco und Elfenbein erinnernde Flakon passt perfekt.)
Nimmt mit der Zeit an Öligkeit und Crispness ab, er wird runder, trockener mit minimalem Puder. Er bleibt aber gleichermaßen vollmundig wie frisch und leicht. Alles vermengt sich, der Patchouli taucht mehr ein, verliert noch etwas von dem Erdigem. Der Duft wird süßer und wärmer. Am ehesten rieche ich leicht lippenstiftmäßig Rosen und Ambrette, eventuell Sandelholz und Räucherstäbchen.
Der Gesamteindruck ist stilvoll klassisch-modern, nichts ist hier muffig-omamäßig. Was ich sehr schätze: White Patchouli verbindet sich schön mit der Haut und strahlt trotzdem gut ab.

Metallisch würde ich ihn nicht beschreiben, dafür ist er zu cremig und natürlich-erdverbunden für meine Nase. Aber unweigerlich hat er einen Touch von einem Männerduft, der das sonst allzu rund-feminine Rosen-Patch-Bouquet in moderner Weise aufhellt und aufbricht. Durch das Spiel mit dem Gender-Gegensätzen, die Patchoulibasis und die Bergamotten-Frische erinnert es mich konzeptuell an Coco Mademoiselle EDP mit seiner Bergamotte-Vetiver-Tomboy-Kante. Unisex ist WP aber nicht!

Fazit:
Frischer, sexy Chypre-Stil-Edelseifenduft mit dunklem Würz-Touch. Luxushippie aus dem Marais.
Lässig-elegante Frau, geduscht mit feiner Rosenseife, beduftet mit Patchouli-Öl und einem Spritzer herberem Parfum von ihrem Freund. Sauber, aber nicht rein – genau im richtigen Maße dirty.
Sehr einprägsam und speziell, aber trotzdem sehr gut tragbar. Passt in die Oper, in die Bar und zum weißen T-Shirt am Tag. Er hat das Zeug zur Signatur für die Frau ab 25 und zum modernen Klassiker. Meines Erachtens hier unterschätzt!

Gefällt wahrscheinlich Fans von: YSL "Nu", "Midnight Poison", "Addict 2002", "Coromandel", "Rive Gauche". Geht auch als die reifere Alternative zu Givenchys Eaudemoiselle durch (riecht in der Basis ähnlich).
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xoxo vor 10 Jahren 17
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Tantig und Hip
Pudrige, fröhliche Orangeblüte - fast soliflor - mit Vintage-Touch und einem Hauch frischem Jasmin.
Keine Orange! Allgemein keine Zitrusnoten und keine scharfe Neroli-Petitgrain-Dröhnung wie 4711 und Co., sondern fein, rund, hochwertig natürlich und fast klassisch-elegant.
Außer dem Neroli sticht keine Blumennote hervor. Ohne Grünzeug, aber trotzdem frisch. Nicht seifig, aber Blumenseifenmäßig-sauber, verbindet sich schön mit der Haut.
In der Basis verleiht ihm ein heller, süßer Moschus weitere Cremigkeit. (Für meinen Geschmack hätte es einen Ticken weniger Moschus sein können, bin bei Moschus aber extrem empfindlich.) Die Süße ist fein ausgewogen. Bei mir kommt ganz zum Schluss, als letzter Hauch, der Jasmin nochmal fein und realistisch wie am Strauch hervor.
Ein typischer Andrier, ein Immer-Geher und Signatur-Kandidat!

Hat etwas Tantiges, Retro-mäßiges – aber irgendwie auch doch nicht, weil minimalistischer und cremig-sauber-frisch? (Kann ich leider nicht besser erkären.) Er ist schön ausgewogen zwischen pudrig-blumig und frisch-natürlich.
Riecht für mich ein bißchen so wie die italienische Frau aus der Dolce-Werbung riechen sollte. (Dolce riecht leider nicht so. ;))

Oder auch als anderes Bild, was das Gesamtbild des Dufts vervollständigt: Eine selbstbewusste Mailänderin oder Pariserin in einem dunklen, klassisch angehauchten Outfit mit ungestylten Haaren und einem Boho-Detail als Twist, wie einem in satten Farben gemußterten Seidentuch.
(So würde ich ihn auch versuchen zu tragen... Auf keinen Fall zum Kostüm oder zur Hochsteckfrisur!)
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xoxo vor 10 Jahren 7 1
8
Flakon
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Hotellobby-Duft: Lilie und Sonnenöl
Teuer und edel riechende satte, noch frisch abgeschnittene Lilie, die nicht komatös wirkt. Zu Anfang zudem mit hellgrünen, blattigen Anklängen.
Innerhalb von ein paar Minuten scheint sich die weiße Lilienblüte zu öffnen, die Tiare und er Jasmin gesellen sich erkennbar hinzu. Die Blüten wirken allesamt schön natürlich, extrem hochwertig und nur leicht gesüßt – Le Labo muss gute Duftstoffe einkaufen. Noch ein wenig später erkenne ich die Tuberose, aber sie fügt sich auch gut in den hellen Blütenakkord ein. Die Lilie tritt immer mehr hinter den anderen Blüten zurück, der Duft wandert von frisch mehr Richtung sattblumig.
Sonnig riecht der Duft tatsächlich, keineswegs omahaft, damenhaft oder schwer. Die Tiaré gibt ihm diesen Urlaubsvibe á la Lauder Azuree Soleil und eine schöne Leichtigkeit und Modernität. Mit längerer Einwirkzeit der Herznote aus den Blüten verbindet sich der Duft mehr und mehr mit der Haut wie ein gutes (ihr wisst schon welches ich meine) Sonnenöl. Er wirkt nun auch wieder leicht pudrig – die Lilie scheint wieder etwas durchzukommen, aber diesmal nicht mehr grünlich angehaucht.
Hölzer und Vanille gibts auch, sie sind aber mehr die Supporting Actors, den Blumen unterstellt zur Süßung und allgemeinen Verstärkung.
Der Duft klingt mit dem Ton seiner Herznote langsam aus, die Vanille kommt einen Ticken mehr raus...
Die Sonne geht unter.

Für mich alles in allem vom Geruch her ähnlich zu dem Sonnenöl-Konzept von Bond Fire Island. Aber meines Erachtens ist Lys 41 die stilsicherere Wahl, denn es wirkt gänzlich unklebrig (Sonnenöl ohne Öligkeit, Billigkeit und Tackiness), schön sonnig-frisch und elegant durch das anfangs grüne, später leicht pudrige Lilienthema.
Irgendwie erinnert er mich an eine schöne, mit bequemen Couchen und Lilienbouquets ausgestattete Hotellobby mit Blick durch große Fensterflächen auf den sonnigen Strand.

60%, nur weils einfach nicht so meinen Geschmack trifft, ist aber toll gemacht und könnte aber für jemand anderen sicherlich auch ein 80%-Duft sein.

Kleine Edit: Der Pizzabote eben so "Sie riechen gut!" (Eine gute Sillage hat es wohl auch.)

P.S.: Alexa Chung benutzt ihn laut einem Interview, man weiß aber nicht ob da ein PR-Deal mit den britischen Le Labo am Werke ist...
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xoxo vor 10 Jahren 12 1
10
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Törtchen
Candy Florale ist von Geist her meiner Meinung nach auch ein typischer Candy, aber nunmal die Sommerinterpretation – was dann in der Übersetzung von Miuccia und Daniela bedeutet:
Limoncello
(ja, riecht wirklich so! – süße Zitronen mit einem Spritzer Alkohol)
+ hellrosane Puderzucker-Luftschloss-Blumen
(sie könnten bei manchem die Lufterfrischer-Assoziation auslösen, das leuchtet mir ein)
+ ein Touch weißer, sauberer Moschus und Benzoe + nur ein Hauch Karamell
(die Basis hinterlässt nur eine ästherische Ahnung vom Original, ist aber schon klar als Candy erkennbar)

Candy ist ein unkompliziertes Mädchen: Ich empfinde kaum Entwicklung, kurz nach dem Auftragen bleibt der Duft als fluffiges, fröhliches Gemisch aus diesen Zutaten auf der Haut stehen. Wie alle Candies hat auch dieser Duft einen Touch Naivität, aber er wird nie zu süss oder kitschig-schwülstig. Stattdessen riecht er richtig lecker-luftig-puder-puderzuckerig, wie frisch gebadet oder auch ganz leicht wie Mäusespeck – einfach irgendwie zum Anbeißen...
Ich weiß nicht, ob ich nur ein Opfer der ästhetischen Reklame mit der schönen Léa Seydoux bin, aber der Duft erweckt in mir tatsächlich die Assoziationen einer blonden Frau und weicher Porzellanhaut. Katniss hat diesen Eindruck wohl mit "leichten Puderakzenten einen weiblichen Saubereffekt" erzeugend beschrieben.
Im Speziellen (man darf es als Hetero-Frau vielleicht sagen) assoziere ich komischweise sogar schöne runde Brüste mit rosa Brustwarzen. Das etwas andere Törtchen?! ;)
Also irgendwie auf ihre Art und Weise lasziv ist auch diese Candy, welche Noten dafür verantwortlich sind kann ich nicht sagen. Vielleicht kann jemand anderes das Geheimnis dieser leichten Laszivität in diesem beschwingten Duft lösen?

Es stimmt, dass er sich nicht so klischeehaft in die Reihe der restlichen Pradadüfte einreiht, aber er hat doch auch eine gewisse Sauberkeit und diese hochwertige, keineswegs plastik-synthetisch-schrille Wirkung der Duftstoffe (die Haltbarkeit ist überraschend gut für einen hellrosanen Duft).
Bei Prada habe ich immer das Gefühl, dass es viel ausmacht, dass Miuccia Prada nunmal noch ihre eigene Marke führt und wohl als Art Direktorin gemeinsam mit Stamm-Parfumeurin Andrier auch viel Liebe zum Detail in die Düfte steckt. Die Konzepte, die Düfte und die Reklamen von Prada sind einfach immer toll und treffen einen Nerv. (Ein Gegenbeispiel wäre Jil Sander, auch wenn die neueren Düfte auch nicht superschlecht sind...)
Ohnehin hat Candy Florale aber meiner Meinung nach seine Daseinsberechtigung: Ich habe einen so schönen mädchen-rosanen, nicht zu romantisch blumigen, unverwässerten bzw. unaquatisierten, stilvoll gezuckerten und doch sauberen Duft bisher noch nicht finden können. Vom Stil und der luftigen Sauberkeit her erinnert er mich irgendwie an die leichteren Moschino Cheap and Chics.

Eine absolut stilsichere Wahl wenn mal Lust auf einen typischen augenzwinkernden Mädchenduft (in zudem einem sehr schönen Flakon) hat!
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