4ajbukoshka

4ajbukoshka

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6 - 10 von 73
4ajbukoshka vor 2 Jahren 15 13
8
Flakon
10
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Virtuosität auf Digitalpiano
Feinde der Metabeschreibungen, nehmt euch in Acht! (Oder wandert einfach direkt weiter zum nächsten Abschnitt.)
Salem: Oder disappariert! Denn Tshajbukoshka tut wieder, was sie viel zu oft macht.
Salem unternimmt einen kläglichen Versuch, sich die Ohren mit seinen flauschigen Pfoten zuzuhalten. Nachdem dieses Unterfangen an seiner Untauglichkeit scheitert, wendet er sich wieder Tshajbukoshka zu.
Salem: Möchtest du den Ton nicht noch etwas lauter drehen, damit man dich bis in den letzten Winkel der nach selbigen benannten Gasse hört? Warum sind die unverzeihlichen Flüche nur so...
Tshajbukoshka fröhlich lachend: Unverzeihlich? Verboten? Nicht dazu ausgelegt, für Katzen zu funktionieren?
Mit diesen Worten dreht sie sich spitzbübisch grinsend um. Sauer macht lustig! Sie pfeffert Salem eine Prise Zimt ins Gesicht. Der verzieht keine Miene. Da fällt es ihr wie Drachenschuppen von den Augen.
Tshajbukoshka: Oh. Ich habe die Kopfhörer nicht eingesteckt. Dabei wollte ich doch nur für mich spielen.
Salem: Ich habe mich wohl verhört. SPIELEN? Womit? Mit meinem Gehörsinn? Geruchssinn? Oder doch eher mit meinem LEBEN und dem der gesamten Nachbarschaft dazu?! ALLE in einem Umkreis... von zwanzig Metern Luftlinie müssten das hier mitbekommen haben.
Tshajbukoshka reicht ihm einen Strauß Maiglöckchen, den sie eigentlich für jemand Anderen gepflückt hatte: Hier, guck mal. Jetzt krieg dich doch wieder ein! Bitte.
Salem zieht die angedeuteten flauschigen Augenbrauen hoch: Genau. Zimt und Kunstblümchen. So romantisch passen die beide zusammen, ich möchte mir daraus eine Suppe kochen - und dich bei Merlins wohl entfernter Männlichkeit versehentlich auf die heiße Herdplatte schubsen. Was ist nur in dich gefahren? Meinst du das ernst?! Nach all dieser Zeit?
Tshajbukoshka: Immer.
Noch während sie das sagt, steckt sie die Klinke des Kabels in den dafür vorgesehenen Anschluss und wackelt mit den Fingern, streckt sie, um sie sogleich wieder auf dem Klavier zu platzieren. Dem strahlend weißen, heller als die Haut und der silbrig schimmernde Haaransatz des Herren in schwarz-grün, der vor ihrem geistigen Auge auftaucht und gleichzeitig Trauer und Freude in ihr auslöst, ein Gefühl von Dankbarkeit, an das sie sich die letzten Jahre gewöhnt haben sollte. Und tat es doch nie. Sie schließt die Augen und spielt weiter.
Sollte das alles wahr sein oder passierte es doch nur in ihrem Kopf?
Salem: Natürlich passiert das nur in deinem Kopf, Tshajbu. Warum sollte das aber heißen, dass es nicht echt wäre?
Während der seidig schwarze Kater in übertriebenen Schmerzen das Gesicht verzieht, springt er von den weißen und schwarzen Tasten und hinein in seine geliebte Dunkelheit, von der er sich nur allzu gerne verschlingen lässt.
Tshajbukoshka spürt die aufkeimende Dunkelheit, spürt sie über sich. Ein paar Tränen wandern lautlos über ihr Gesicht, sie wischt sie nicht weg. Denn um die Melodie zu spielen, braucht sie ihre Augen nicht, sie braucht ihre Ohren - und ihr Herz.
Schlagartig tauchen viele kleine Lichter auf, klein, aber so groß in ihrer Anzahl, dass sie das dunkle Mal über ihrem Kopf vertreiben.
Und mit jedem sanften Druck auf die Tasten, jedem Ton des Ensembles, kehrt etwas Glück dorthin zurück, wie ein weihnachtliches Dessert mühelos noch in den Magen, der doch eigentlich längst voll sein sollte.
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Wie soll ich es kurzfassen, wie soll ich es ausdrücken?
Salem hasst den Herrn hier. Vielleicht aus Eifersucht.
Salem: Vielleicht hasse ich aber auch die Unentschlossenheit, das Wirrwarr, die Lautstärke, die Eleganz eines Digitalpianos, das es niemals mit der Virtuosität qualitativer Zutaten aufnehmen kann und gegen MEINE Favoriten schlimmer stinkt als drei Monate in der Manteltasche aufbewahrter Plumpudding.
Tshajbukoshka: Schwachkopf! Schwabbelspeck! Krimskrams! Quiek!
Salem: Ja, so kann man es auch sagen. Bitte behalte den hier drin, in deinem sogenannten 'Haus', meiner persönlichen Kammer des Schreckens. Ich kann mir keinen passenderen Anlass hierfür vorstellen.
Tshajbukoshka: spielt mit einem Lächeln im Gesicht noch lange weiter, ihre Disziplin zumindest heute ohnegleichen.
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Aus Gründen der Opportunität und Lesbarkeit unsichtbare Anführungszeichen weisen darauf hin, dass nicht alle verwendete Wörter und Ausdrücke mein eigen sind.
Zutiefst verbundener Dank für die Inspiration geht also raus an J.K. Rowling und die Person, die Youtube-Tutorials erfunden hat - heute ganz besonders dieses: https://www.youtube.com/watch?v=kQnQCqyvo6Y
13 Antworten
4ajbukoshka vor 2 Jahren 13 10
7
Flakon
8
Haltbarkeit
6
Duft
Natash(k)a ist (k)eine Meeresschildkröte, sie ist eine Legende.
Salem: Verehrte Nachteulen! Wenn Sie wie ich schon nach dem Lesen der Überschrift der Meinung sind, dass Tshajbukoshka von was auch immer es da nimmt weniger nehmen sollte, lesen Sie nicht weiter. Es wird wirr, es wird wenig nachvollziehbar, es wird langatmig, es wird in einem Wort ‚tshajbukoshkaesk‘!
Tshajbukoshka: Man wird ja wohl noch singen dürfen! Wer sich wirklich sooo sehr für den Duft interessiert, möge zum vorletzten Absatz gehen.
Salem: (hält sich mit beiden Pfoten die Ohren zu und kringelt sich unter dem Schrank ein) Na, Tshajbukoshka, hast du gerade ein Déjà-vu?
Tshajbukoshka: Eindeutig ja! Und wenn du Natasha nicht oder nur von Memes mit sprechenden Katzen kennst, hast du etwas verpasst. Aber kein Problem, wir holen das nach…
Salem: Ich habe Pfoten! Wie soll ich denn bitte googeln? Ach, was soll’s. Hey Siri! Wer ist Natasha?
Siri: Natasha ist die Kurzform von ‚Natal’ja’ und damit wiederum der Vorname folgender bekannter Persönlichkeiten. Natal‘ja Rudina, Pseudonym ‚Natali‘, geboren im März 1974 in Dzerzhinsk in Russland […]
Salem: Mooment! Das ist doch in Belarus!? Annektiert?!
Tshajbukoshka: Nein, das gibt es mehrmals, in Belarus, Russland und der Ukraine.
Salem: Zurück zum Thema! Es geht also um das Blondchen, das „Oh Gott, was für ein Mann! Brad Pitt und Johnny Depp in einem Flakon“ und „Ich möchte von dir einen Sohn!“ trällert? ^
Tshajbukoshka: Nein. Bekannt geworden ist sie mit einem anderen Lied - mein Favorit ist aber die ‚Meeresschildkröte namens Natashka‘. ^^ Und jetzt kommen wir kurz zu dem verwirrenden Punkt. Waijjjsssst du noch, damals, in der Sovjetunion?
Salem: Da waren wir beide noch nicht geboren, du Honk!
Tshajbukoshka: Okay okay. Jedenfalls gab es seinerzeit dieses Parfum für Damen namens Natasha. In manchen Regalen, wie beispielsweise dem von Tante Sveta (und jetzt die Hände hoch, wer KEINE Tante Sveta hat! - Nein? Tut mir sehr leid.), steht es auch heute noch, irgendwo weiter hinten. Weil (angeblich) Männern der Duft so sehr gefallen hat, hat man später daraus ein Eau de Cologne gemacht, das sich optisch nur in der Aufschrift auf Umverpackung sowie Aufkleber unterschied. (Dort stand dann ‚Cologne‘ statt ‚Duft‘/ ‚Parfum‘ //duchi//.)
Salem: Aha, okay. Und wie riecht das Zeug jetzt?
Tshajbukoshka: Für einen Preis von etwa 500 Rubeln (für das Vintage; aktuell knapp 8,60€) findest du es heraus! Du kannst es immer noch kaufen! Und das Krasse ist: Es hat mal 1 Rubel 50 gekostet und ist immer noch erschwinglich.
Salem: Das kann nichts Gutes heißen.
Tshajbukoshka: Nun, benannt wurde es, wenn überhaupt, nach der LEGENDEN-Natasha, der, die man wohl auch in zwei Generationen noch kennen wird, auch wenn ich nichts gegen die andere einzuwenden habe.
Salem: Wer IST das denn?
Siri: Die in Charkov geborene lebende Legende Natal‘ja Fateeva ist aktuell 87 Jahre alt. Sie ist sowohl als Leinwandheldin durch ihre Darstellung in mehr als fünfzig Filmen als auch durch politisches Engagement bekannt.
Tshajbukoshka: IST, nicht war. Im Jahr 2013 hängte Fateeva auf ihrem Balkon ein Banner für den Moskauer Bürgermeisterkandidaten Naval‘nyj auf: „Naval‘nyj. Verändere Russland, beginne mit Moskau.“ Auf die polizeibehördliche Aufforderung, das Banner zu entfernen, folgte ihre Verweigerung und Stunden später dessen behördliche Entfernung. 2014 unterzeichnete sie einen Appell gegen die Ukraine-Politik ihres Präsidenten. Sie unterzeichnete außerdem den Aufruf zur Abhaltung eines Kongresses „Gegen den Krieg, gegen die Selbstisolation Russlands, gegen die Wiederherstellung des Totalitarismus“, der die Annexion der Krim an Russland verurteilte.
Salem: Was habe ich also zu erwarten?
Tshajbukoshka: ICH habe Anarchie erwartet! Power! Diese Frau, brünett mit blauen Augen, hat nicht nur dort etwas zu bieten, wo sie keinerlei Einfluss hat, Stichwort: Genetik, sondern Millionen begeistert! Auch wenn sie heute und wohl bis ans Ende ihrer Tage auf Krücken gehen wird, ist sie stark. Wenn sie den Mund öffnet, dann niemals, um belanglosen Smalltalk zu führen. ^^^
Salem: Wow.
Tshajbukoshka: Dann sind wir uns wohl einig.
Salem: Darin, dass du zu viel redest? Ja. Also. Wummser? Fougère? Chypre? Pantydropper?

Tshajbukoshka: Hör auf, Begriffe aneinanderzureihen, deren Bedeutung wir nicht kennen, du bist nicht Miss Turd. Aaaaalso… Ich habe dir gesagt, was ich erwartet habe. Und jetzt… ist, was du bekommst. ‚Natasha‘ im Flakon ist freundlich, blumig, aldehydig-sauber und holzig in der Basis.
Salem: Das ist ALLES?
Tshajbukoshka: Vielleicht gibt es Amber in der Basis, ich bin mir nicht sicher, das kommt mir bekannt vor… und ich meine, in der Blumenpampenbrühe ein wenig Jasmin herauszuriechen. Oder… hmmm… irgendeine Blume, die sehr oft in Parfums benutzt wird. Vielleicht komme ich drauf, vielleicht auch nicht.
Salem: Generisch?!
Tshajbukoshka: Nichtssagend. Aber hey, immerhin kratzt mir nichts in der Nase. Und halten tut es auch ganz gut, auf sieben Stunden (Handgelenk) komme ich locker, im Kleiderschrank dürften es mehr werden.
Salem: Willst du es da verstauben lassen?
Tshajbukoshka: Nein! Vielleicht schenke ich es Tante Sveta.
Tante Sveta: hat so viel Persönlichkeit, dass sie kein Parfum braucht und auch Luft ihren Charakter unterstreichen würde - wenn sie denn mal atmen würde (beim Reden tut sie das jedenfalls nicht)
Salem: Ist es also doch die andere Natasha?
Tshajbukoshka: Das Bild der Blondine auf dem neueren (aber immer noch Vintage-) Cover spräche dafür. Wie dem auch sei… Hey Siri! Spiel bitte ‚Veter s morja dul‘ von Natali! (geht die Kopfhörer suchen)

^Lied: „O Bozhe, kakoj muzh4ina“ (og: О, Боже, какой мужчина! - „Oh Gott, was für ein Mann!“. 2014)
^^Lied: „4erepashka“ (og: Черепашка - „Schildkröte“. 2000)
^^^Artikel auf eg.ru vom 20.6.2022. Quelle: https://www.eg.ru/showbusiness/2312752-peredvigayushchayasya-na-kostylyah-natalya-fateeva-ya-stala-jertvoy-bezrazlichiya-i-ravnodushiya-so-storony-nashih-vrachey/amp/
10 Antworten
4ajbukoshka vor 2 Jahren 4 6
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
„Nachahmung ist die höchste […] Anerkennung“. Oder: Muss man denn eigentlich alles essen können?
Salem: Geistige Verwirrtheit hat viele Gesichter, aber heute trägt sie das von Tshajbukoshka.
Tshajbukoshka: Als ob niemand das kennen würde? Man hat etwas und denkt an etwas Anderes. Es liegt einem auf der Zunge, aber man kommt einfach nicht darauf, auf den Namen. Man versucht, ein Bild zu zeichnen und sieht vor dem geistigen Auge, wie die Konturen verschwimmen.
Salem: Okay. Neville hat also ein Erinnermich in der Hand und waijjjssss, dass er etwas vergessen hat, kommt aber nicht darauf, was es ist. Kommt das dem nahe?
Tshajbukoshka: Jaaaaah! Also… Ich stehe da vor Lindas Kommode und sie folgt meinen Blicken und heißt mich, den Abzug zu drücken.
Und da ist er! (Im Hintergrund pöbelt Bushido „Wouh! Ich bin der Endgegner! […] Mich kennt jeder!“) Dieser eine, dessen Name nicht Voldemort ist, sondern ‚Backe backe Kuchen‘ oder so, vaaaffancuuuulooo, du waijjjsssst, wen ich meine, diesen Zahnarzt-/ Krankenhaus to go, den man auch in den Dupes findet, wo sie dann in der Pyramide gerne behaupten, es wäre Safran. Pahahahahaha. Dabei haben sie noch nie in ihrem Leben ihre Nase in Safran gesteckt. Jedenfalls bekomme ich diesen Krankenhausvibe, der mich entfernt an Jod erinnert. Und wenn ich kurz warte und versuche, ihn zu ignorieren, bekomme ich… Beeren? Pfirsichringe?
Salem: Wie wäre es mit Apfel? Guckstu Pyramide, drückst du Copy und Paste und sind alle zufrieden, die sowieso nicht verstehen, was du ihnen mitteilen willst.
Tshajbukoshka: Häh? Echt jetzt? Apfel, Pfirsich und Vanille? (kratzt sich am Hinterkopf)
Salem: Hat das Äffchen schon lange niemand mehr entlaust? Musst du eigentlich so ein Gesicht ziehen?
Tshajbukoshka: Jaaaaaah! Was mache ich nun? Was sage ich? Soll ich Linda für ihren Geschmack loben? Aus dem Fenster springen?
Salem: Join Life!
Tshajbukoshka: Nein, danke. Wallah, diese nix gut. Ich möchte nicht näher kommen als nötig.
Salem: Wallah, diese serrrrr gut! (schnurrt und steckt sich einen Vorrat der kleinen Fläschchen ins räudige Katzenfell) Die Leute sollen endlich aufhören, mir mit ihrem Miezmiez und den Drecksgrapschern zu nahe zu kommen. (sprüht sich ein paar Runden mit ‚Go Fruity‘ ein, um seinen Dunstkreis zu vergrößern)

Nixo kapiiischo? Dann gibt es hier einmal die Kurzform.
Der Duft reiht sich für mich ein in die Riege derer, die nicht gerochen werden sollten, in der "Baccarat Rouge 540 (Eau de Parfum) | Maison Francis Kurkdjian" in allen Variationen sowie auch "Red Temptation Women | Zara" and ze likes sich befinden.
Grund dafür ist die für meine(!) Nase sehr penetrante, stechende medizinische, alles dominierende Note, die ich in manch anderen Parfums aus dem unteren Bereich des Regals (Stichwort ‚Bückware‘) schon als Safran bezeichnet entdeckt habe, hier in der leicht homöopathisierten Form.
Äpfel und Pfirsiche bekomme ich als solche nicht explizit, ich bekomme Beeren und mit Anstrengung eine geöffnete Tüte Pfirsichringe. Möglicherweise ist das dieses Chemiebaukastenaroma xy, in das man theoretisch alles hineininterpretieren könnte, ich waijjjssss niiiiischt.
Auch niiiiischt: Entwicklung oder Duftverlauf nach der ersten halben Stunde.
Äußerst positiv anzumerken ist die umweltfreundliche Sillage (schnell relativ körpernah; Salem mosert in der Ecke, da sein Plan, sich alle vom Leib zu halten, wieder einmal ein Schuss in den Ofen war).
An der Haltbarkeit gibt es ebensowenig etwas auszusetzen wie an dem schlichten Flakon. Meiner Recherche zufolge bekommt man 30ml in solidem Glasflakon mit Lettern bedruckt für 7€.
Für mich persönlich sind diese besser in Pfirsich- und Apfelringe investiert.
Salem: Aber man muss nicht immer alles essen. Das Zitat im Titel, das vielen von Oscar Wilde geläufig sein wird, weist übrigens darauf hin, dass vermutlich Baccarat Rouge, DER Parfumhype, seit es Parfumhypes gibt, als Inspiration hierfür hergehalten hat. Ah, Tshajbu, bevor ich es vergesse! Herzliche Grüße von Stan.
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4ajbukoshka vor 2 Jahren 15 9
Sprechen Sie Parsel?
„Falls du dich wunderst, was hier so komisch riecht, Mutter: Eine Schlammblüterin ist gerade reingekommen.“ Er rümpfte die Nase.
- „Tzzzz. Mein Junge, weißt du denn nicht, dass auch mein Herr, großartiger und mächtiger als du es dir in deinen heranwachsenden Träumen nur vorstellen kannst, nicht reinen Blutes ist? Tzzzz.“
Dem Schlangenemblem auf seiner linken Brust zum Trotz wollte er ihr ganz offensichtlich keinerlei Beachtung schenken. Was für ein unangenehmer, blasser Bengel, der da mit gespielt gebieterischer Stimme die Weisheiten eines Zweitklässlers kundgab! Tzzzz.
Nagini schlich vorbei. Dieser Möchtegernbösewicht könnte niemals der Erbe von Slytherin sein, nicht einmal Parsel beherrschte er. Hätte sie nicht vor zwei Stunden erst diesen dicken Muggel verspeist, hätte sie ihn gegessen, nur, um ihm nicht weiter zuhören zu müssen.

Wie Draco Malfoy (der hier aus Band 5 der HP-Saga zitiert wird) spreche ich kein Parsel und verstehe nicht allzu viel von Schlangen. Ein einziges Mal in meinem Leben eine Schlange angefasst, schwanke ich bei diesen Wesen zwischen Faszination und Abscheu. Ein treffender Duftvergleich.
Die Stimme der Schlange startet für mich extrem laut, rauchig, wird medizinisch(er - blwärg, wir werden mit Safran einfach keine Freunde) und bleibt dabei zugegebenermaßen irgendwie stimmig, beeindruckend, geheimnisvoll - und dann doch wieder abstoßend.
Nagini schleicht sich über durch brühende Hitze ausgetrocknete Erde davon. Kein Schlamm. Maximal abbrennendes Holz, knackende Äste von Rosenbüschen krümmen sich, Nagini windet sich elegant an den Blüten vorbei. Dieser Eindruck zieht sich durch den gesamten Duftverlauf, auch wenn nach kurzer Zeit hauptsächlich Leder wahrnehmbar ist und den Ton angibt, kein leises Zischen, aber doch auch für solche, die keine Liebhaber_innen von Lederdüften sind, erträglich bis angenehm.
Für eine Schlange ist mir dieser Gucci hier etwas zu laut geraten und sowieso sind die nicht vollständig aufgelisteten Bestandteile des Parfums in dem wunderhübschen Keramikgefäß hier nicht mein Fall, aber cool gemacht ist der schon, an der Grenze zum Bösewicht und dabei trotzdem irgendwie leichtfüßig, vielleicht passend zu einer Schlange, die einen Tag lang ihre fünf Minuten hat.
Hat jemand dieses Zischen gehört?
Keine Ahnung, was sie gesagt hat, aber Nagini ist verschwunden. Hoffentlich frisst sie mich nicht auch noch.
9 Antworten
4ajbukoshka vor 2 Jahren 35 16
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Du…
- schmiegst dich an mich wie eine schnurrende Katze an meine Beine, wenn sie gerade versucht, mich dazu zu bringen, ihren Futternapf heute zum siebten Mal zu füllen, obwohl sie auf Diät ist und schon zwei Portionen zu viel hatte.
- bist genauso süß wie eine Katze, die auf meinen Schoß springt, weil sie der Meinung ist, dass nichts und niemand interessanter ist als sie und sowohl Arbeit als auch sämtliche Freizeitaktivitäten überflüssig sind, solange ich nur ihre Gegenwart genießen kann.
Und das kann ich.
Du…
- hast meine Erwartungen übertroffen.
Was ich von ‚Mon Précieux Nectar’ erwartet habe: nicht viel, zumindest nicht viel Gutes. Der Name hatte mich dazu gebracht, in meinem Hinterkopf Gollum auf Dauerschleife abzuspielen, wie er den Ring ansieht und dabei „Mon précieux - mon trésor“ murmelt. Gruselig. Beinahe giftig starrte mich deine goldgelbe Flüssigkeit in dem herzallerliebsten Bienenflakon an und ich fragte mich, was du mir damit sagen wolltest. Und ließ (vorerst) von einem Test ab.
Du…
- hast mich vergessen lassen (99 problems und noch viel mehr).
- hast mich verzaubert mit deiner edelseifig-honigartig süßen, marzipanigen Eröffnung.
Und das wiederum war erst der Anfang. Die Blicke, der Ausdruck und die Vollkommenheit deiner mandelförmigen Augen ruhten lange auf mir und ließen mich nicht los.
Aber da war noch mehr.
Orangenblüte und Jasmin, OMG, ohne diese Kombination zu leben ist möglicherweise möglich, aber sinnlos.
Du…
- bist elegant und trotz nicht kleiner Rolle von Jasmin nie aufdringlich oder overdressed.
Hier ist alles, wo es sein soll, es gibt kein Halten, kein zu Viel oder zu Wenig oder „ach, hätte(n) sie doch mal“-Geseufze.
Du…
- bringst mich maximal zum Seufzen, weil ich gerne noch mehr von dir hätte.
Du…
- erinnerst mich wirklich an eine Katze, eine, die ich mir nie zugelegt habe und die dann plötzlich da ist, ihren festen Platz in meinem Herzen hat und bei der ich mich nicht frage, wie sie das geschafft hat, sondern hoffe, dass sie bleibt. Auf dem Boden der Tatsachen angekommen bist du anders als die meisten anderen (Guerlains), aber die Landung ist immer noch weich, sehr weich.
Ich hab’s!
Du…
- bist eine Samtpfote!
Und wenn du dich nicht schnurrend auf meinem Bauch einkringelst, dann lege ich mich eben auf deinen.
*schnurr schnurr*
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