Alan

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Alan vor 9 Jahren 15 5
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Duft
Staub und Regen
Nischenmarken schlagen bei der Beschreibung ihrer Düfte oft etwas über die Stränge. Die absonderlichsten Duftnoten sollen da manchmal enthalten sein, von Schießpulver bis zu Tennisbällen, und doch riechen diese Düfte oft überraschend - nun, normal. Nicht unbedingt schlecht, nein, doch in nichts von dem Douglassortiment abweichend, von dem sie sich abheben wollen. Und dann findet man manchmal ein Parfum, das verspricht einem eine edle, regelrecht klassische Komposition, und hält nichts davon, um einen stattdessen auf unbekannte Pfade zu führen. "Nacre" ist ein solches Parfum.

Ich hatte Iris erwartet, entweder cremig oder aber pudrig, mit einem Hauch von Süße. Stattdessen fand ich Staub und trockenes, vergrautes Holz, wie die Balken eines alten Dachbodens, und den Geruch alter Bücher, vergilbtes Papier und zerfallende Stoffeinbände. Kein Moder, kein Schimmel hat sich hier eingenistet, es ist trocken, und die dünne Staubschicht und der Geruch von Ungenutztheit sind die einzigen Anzeichen dafür, dass dieser Dachboden sich selbst überlassen wurde.

Und doch riecht "Nacre" feucht, als hätte jemand das Fenster aufgestoßen und den Geruch von Regen auf noch sonnenwarmen, verstaubten Strassen hereingelassen, der Geruch einer Stadt unter einem Schauer, der Abkühlung nach einem heißen Sommertag bringt. Nicht nasse Erde, nicht feuchtes Grün, sondern staubiger Asphalt, auf den die Regentropfen die ersten dunklen Flecken malen. Das ist "Nacre", Regen auf staubigen Straßen, der erste kühle Windhauch in warmer Luft.

Es ist eigentlich kein schöner Duft, um ehrlich zu sein. Da ist keine Süße, keine Cremigkeit, und die versprochenen Blumen entpuppen sich als Staub. Aber das spielt keine Rolle, denn ist der Duft einer Erinnerung; an späte Sommernachmittage, im offenen Fenster sitzend, ein Bein baumeln lassend und dabei ein Buch im Schoß, während die ersten Regentropfen auf das alte Schieferdach trommeln, ein trockener Unterschlupf, aus dem ich den niedergehenden Regen beobachte. Es ist ein grauer Duft, "austere" würde ich ihn nennen, wenn ich ihn mit einem einzigen Wort beschreiben sollte, aber ich verbinde damit auch ein Gefühl von Behaglichkeit. Sicherlich ist es ein eigenartiger Duft, eine Kreation, die ich eher Comme des Garçons zugetraut hätte, als sie in die Reihe von Armani Privé zu stellen. Da ist keine Opulenz, kein komplexer Aufbau, kein facettenreicher Verlauf. Nur ein eingefangener Moment, beginnender Regen.
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Alan vor 10 Jahren 6 2
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Duft
Oud, Oudh, Aoud - genug davon!
Für meine Leser in der fernen Zukunft oder aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass der geneigte duftbewanderte Leser die letzten Jahre unter einem Stein gelebt hat: Adlerholz, auch Oud genannt, liegt gerade sehr im Trend. Alleine in der Kategorie "neu und beobachtenswert", in der Parfumo achtzehn ausgewählte Neuerscheinungen präsentiert, finden wir aktuell "Taif Aoud" von Roja Parfums, "Oud Bouquet" von Lancome, "Hand in Hand - Rose & Oudh" von Ramon Monegal, "Amber Oud" von Floris und "N° 9 Oud" von Trish McEvoy. Sogar Lip Smacker soll bald die Geschmacksrichtung "Oud Cherry" herausbringen. In Ordnung, in Ordnung, das war nun erfunden, aber der Oudhype ist mittlerweile derart umfassend, dass Oud als Lippenbalsamaroma nicht mehr vollkommen absurd klingt. In anderen Worten, Oud ist einfach allgegenwärtig.

Das wäre großartig, wenn ich ein Oud-Fan wäre. Wenn, sprach der Lakonier, und das ist genau das Problem: Ich mag Oud nicht. Zumindest mag ich Düfte mit starker Oudnote nicht, in natürlicher Form hatte ich Adlerholz noch niemals unter der Nase. In Parfums begegnet mir die Duftnote als holzig und stark medizinisch, mit einer leicht animalischen Note. Dementsprechend enttäuscht war ich zunächst, dass sich "Al Mas" als sehr oud-lastig erwies - und umso überraschter, als ich nach einer Weile feststellte, dass mir der Duft gefiel.

"Al Mas" ist ein Attar und dementsprechend ölbasiert, und startet mit der gefürchteten holzig-medizinische Noten, doch das Adlerholz ist hier nicht so stechend, wie ich es sonst kenne, und es wird durch eine milchige Süße gemildert. Cremige Vanille, Safran und Rosinen glaube ich zu erschnuppern, während wir mit dem Auftakt den medizinischen Eindruck hinter uns lassen und die Oudnote sich von einer warm-holzigen Seite zeigt. Eine sehr milchige Sandelholznote gesellt sich hinzu, die versprochene Rose lässt sich höchstens als ein Hauch erahnen und ist dann gleich wieder fort. Zurück bleibt die Idee eines Desserts, süßer Safranreis mit Rosinen, in mit Sandelholz und Vanilleschoten aromatisierter Milch getränkt und mit Oudstückchen gesprenkelt, ein Geruchseindruck zwischen holzig und essbar.

Mit seiner Mischung aus Holz und Dessert ist "Al Mas" ein entfernter Verwandter von "Dries Van Noten par Frédéric Malle", der zwischen Sandelholz und Waffeln schwankt, dabei aber trockener bleibt und sich der Idee eines Desserts nicht so weit annähert, wie sein Vetter es tut. Dennoch kippt "Al Mas" nie ins Klebrige, sondern bleibt durch die Holznoten geerdet. Diese sind es auch, die am längsten auf der Haut verbleiben, eine warme Holzigkeit, die schließlich eine winzige Spur der animalischen Note aufweist, die ich normalerweise mit Oud verbinde. Der gefürchtete harsche Eindruck bleibt aus und Adlerholz bildet hier stattdessen ein wohltuendes Gegengewicht zu den süßen Aspekten des Duftes.

So erfreulich diese Entdeckung auch ist, ich bleibe dennoch dabei: Gebt uns endlich etwas anderes als Oud, oder Lip Smacker kommt tatsächlich noch auf dumme Ideen. Nach der lange andauernden Oud-Welle braucht es einfach Abwechslung. Wie wäre es mit Benzoin? Oder Osmanthus, das klingt auch hübsch exotisch. Labdanum vielleicht? Irgendetwas!
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Alan vor 10 Jahren 6
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Duft
Die $5,000-Frage
Wenn man über "Yu" von Mane liest, geht es selten um den Duft. Es geht um den Preis. $5,000 legt man für einen Flakon des strikt limitierten Duftes auf den Tisch. Ist er das wert? Ist überhaupt ein Parfum diesen Preis wert? Aber mit dieser Frage will ich mich heute nicht beschäftigen, sondern alleine damit, was meine Nase wahrnimmt.

Yu soll das chinesische Wort für Regen sein, mit dem Geruch nach Petrichor hat der Duft allerdings reichlich wenig zu tun. Stattdessen startet er mit frischen Blüten und Obst, ein typischer Vertreter der Richtung "fruchtig-floral". Der florale Aspekt wird durch durch die frische und etwas würzige Note von Champaka und durch Orangenblüte gestellt. Orangenblüten sind für meine Nase oft schrill, aber hier treten sie glücklicherweise mit milder Süße auf. Dazu gesellen sich Fruchtnoten, obwohl diese in der Duftpyramide nicht vermerkt sind. Meine Nase interpretiert sie als Nashi, saftig und süßlich, mit einem kleinen Stück Wassermelone nebenbei. Es ist eine wässrige Fruchtigkeit, nicht übermäßig süß oder gar klebrig, und durchaus angenehm.

Dann gesellt sich Ylang-Ylang hinzu. Um fair zu bleiben, muss ich sagen, dass Ylang-Ylang für mich generell eine schwierige Note ist, entweder buttrig oder an Weichspüler erinnernd, und "Yu" ordnet sich solide in die zweite Kategorie ein und rundet das mit etwas Vanillin ab. Weißer Moschus scheint den süßlich-sauberen Eindruck noch zu unterstreichen und ich erschnuppere eine versteckte Minzigkeit, im Kontext mehr an Zahnpasta, als an frische Minze erinnernd. Es ist kein unangenehmer Geruch, aber wenn ich nach nach Weichspüler riechen wollen würde, würde ich einfach welchen verwenden.

Die Weichspülernote verblasst schließlich schließlich und als Basis verbleibt ein abstrakter fruchtig-floraler Eindruck, der mich an meinen ehemaligen Deutschlehrer denken lässt. Nicht etwa, weil er nach Obst und Blüten geduftet hätte, sondern weil er zu sagen pflegte, es gäbe keine vernichtendere Kritik als "ganz nett". Und das ist genau das Urteil, zu dem ich über "Yu" gekommen bin. Der Auftakt ist nett. Die Herznoten sind in Ordnung. Was nach einigen Stunden auf der Haut verbleibt, geht mir nicht auf die Nerven. In anderen Worten, "Yu" ist das perfektionierte Mittelmaß, es spricht nichts dagegen, aber es spricht irgendwie auch nichts dafür. Ich würde nicht behaupten, dass "ganz nett" das Schlimmste ist, was sich über einen Duft sagen lässt, aber in einer Welt, in der in der gleichen Duftfamilie Düfte wie "Péché Cardinal" existieren, ist für mich "ganz nett" einfach nicht ausreichend, ganz gleich in welcher Preisklasse.
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Alan vor 10 Jahren 17 11
Ich dusche nur noch mit Weihwasser
Ich bin außerordentlich erleichtert, dass ich "Jardenia" in meinen eigenen vier Wänden und nicht etwa in der Boutique von JAR höchstpersönlich getestet habe. Ein Besuch dort soll übrigens ein ganz besonderes Erlebnis darstellen. Erzählungen zufolge taucht man in eine pluschige, violette Welt aus Samt ein, bestückt mit gedämpfter Beleuchtung und einem geschulten Verkäufer, der in stiller Andacht über die Glasbehälter herrscht, die jeweils ein mit Parfum getränktes Stück Stoff beinhalten. Ohne die Noten zu verraten würde er dann für mich die Glasdeckel anheben und damit das Geruchserlebnis offenbaren. Und ich, ich würde unter seinem erwartungsvollen Blick nach Worten ringen, während mir der Geruch von "Jardenia" in die Nase steigt, denn es gibt einfach keine diplomatische Art zu sagen: "Dieses Parfum riecht penetrent nach Champignons."

Da ich mich jedoch fern der heiligen Hallen befinde, kann ich es offen sagen: Ja, es riecht in der Tat nach Champignons. Pilznoten sind mir nun nicht vollkommen neu, kenne ich die Kombination von Pilzen und Blüten doch bereits aus Afteliers "Cepes and Tuberose", wo die namensgebenden Komponenten eine ungewöhnliche, aber seltsam harmonische und fesselnde Mischung ergeben. Unglücklicherweise ist "Jardenia" nicht "Cepes and Tuberose", sondern vielmehr "seit einer Woche im Kühlschrank vergessene Champignons und Gardenie". Und wer nun denkt, die Gardenie wäre etwa frischer, der irrt ganz gewaltig.

Ganz im Gegenteil, als wolle sie nicht, dass ihre pilzigen Mitbewohner darüber Komplexe entwickeln, dass ihre Kappen bereits einen schleimigen Belag aufweisen, tut sie ihr Bestes, um sich in möglichst überreifer, verwelkter Pracht zu zeigen. Das Wasser, in dem sie steht, ist längst trüb und faulig, die Blütenblätter sind braun und weich geworden. Nach etwa zwei Stunden besitzen aber immerhin die meisten Champignons endlich den Anstand, sich selbst in den Kompost zu entsorgen. (Ein paar Unbelehrbare gibt es immer.) Die Gardenie hat aber kein Einsehen, dass sie höchstens noch für den Biomüll taugt. Sie hat zwar längst das Zeitliche gesegnet, aber kein bisschen an Hartnäckigkeit verloren, und in meiner Vorstellung robbt sie sich an meinem Arm hinauf, eine Zombiegardenie, nur das sie nicht "Braaainsss!!", sondern "Nooosesss!!" ächzt, während sie immer weiter Richtung meines Gesichtes wandert. Dieses Parfum lässt Babys im Schlaf weinen, wenn man derart beduftet an ihren Bettchen vorbeigeht, so eindringlich erzählt es von Friedhöfen und Verfall. (Dislclaimer: Hierbei handelt es sich um eine rein spekulative Annahme des Schreibers. Keine Kinder kamen bei dem Test von "Jardenie" zu Schaden.)

Sie wie auch Zombies nicht besonders für ihre Entwicklung bekannt sind, zeigt sich auch unsere Gardenie nicht besonders entwicklungsfähig. Stattdessen zerfällt sie bloß in ihre Einzelteile, da mal ein Unterkiefer, hier mal ein Beinchen - Verzeihung, da ein welkes Blütenblatt, dort ein welkes Blütenblatt, und am Ende zerlegt sich "Jardenia" so weit, bis nur noch ein vage modrig-blumiger Hauch auf der Haut verbleibt, dem man schließlich mit Wasser und Seife zu Leibe rücken muss. (Am besten Weihwasser. Bloß kein Risiko eingehen.)
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Alan vor 10 Jahren 16 9
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Duft
Der Albtraum des Forstaufsehers
"Norne" ist der Außenseiter unter meinen Duftproben. Niemals muss ich mir Sorgen machen, meine kleine Phiole unter den unzähligen anderen Pröbchen nicht zu finden, denn unter den transparenten, champagnerfarbenen und tiefgoldenen Gesellen sticht "Norne" hervor wie ein Goth unter einer Ansammlung von Balletttänzerinnen: Schwarz wie Tinte sinniert er über den Weltenschmerz in seiner Phiole, und ich achte immer ganz streng darauf, ihn ja nicht neben die rosa getönte "Narcotic Venus" zu legen, ich will hier immer keinen Zank in meiner Probenbox. "Norne" soll ausschließlich aus natürlichen Absolues komponiert sein, worauf ich die dunkle Farbe zurückführe. Entweder das, oder der Schöpfer empfindet eine perfide Freude daran, an den Trägern seines Parfums olivgrüne Flecken zu hinterlassen. Beware!

Nachdem nun also mein Arm erst einmal aussieht, als hätte man mich misshandelt, führt mich "Norne" geradewegs in meine Kindheitstage zurück, die ersten paar Minuten unglücklicherweise ausgerechnet zu jenen Tagen, an denen der Geruch von Wick Vaporub von meiner Brust aufstieg. Vermutlich wäre der medizinische, kampferartige Geruch nicht halb so schlimm, würde ich ihn nicht ausgerechnet mit Triefnasen und Hustenanfällen verbinden, und das sind naturgemäß keine besonders glanzvollen Erinnerungen.

Glücklicherweise ist der medizinische Auftakt nicht besonders beharrlich und weicht schon bald dem Eindruck eines Nadelwaldes. Trotz der dunklen Farbe und des düsteren Marketingsprechs erscheint mir "Norne" nicht als finsterer Spukwald, was vielleicht daran liegen mag, dass als Kind der Wald mein liebster Spielplatz war, in endlos erscheinenden Sommern. Die Sonnenstrahlen erwärmen die Nadelbäume und lassen ihren aromatischen Geruch zwischen den harzigen Stämmen schweben, während man über den schattigen, federnden Waldboden schreitet, den weder Sonne noch Regen so richtig erreichen können. Denn dies ist ein reiner Nadelwald und wie bei seinem realen Vorbild hat dieser duftige Wald kaum saftig-grünes Unterholz zu bieten. Der Boden ist trocken und von abgestorbenen Nadeln bedeckt, und bietet so nur wenig Anreiz für feuchtes Moos und dichtes Gestrüpp zu den Füßen der Nadelbäume, höchstens ein wenig genügsamer Efeu klammert sich an. Das ist "Norne" für mich: Holz, klebriges, duftendes Harz, warme Kiefernadeln und gefiltertes Sonnenlicht.

Zumindest ein Teil davon. Der andere Teil ist Rauch, und wenn dieser Rauch von Weihrauch gestellt wird, so ist es der erste deutlich wahrnehmbare Weihrauch, der mich nicht schreiend in die entgegengesetzte Richtung laufen lässt. Mein Vater hatte die Angewohnheit, Totholz und abgeschnittene Äste in einer Grube auf der Wiese zu verbrennen, und dieser Geruch begegnet mir nun wieder, nicht der frische Rauch, sondern der Geruch angekokelten Holzes. Das Feuer ist niedergebrannt und ein erster Regen hat die versengten Holzteile bereits von den größten Brandrückständen reingewaschen und lässt nur den Geruch nach leicht angebranntem Holz zurück. Jemand hat also in diesem trockenen Nadelwald ein Lagerfeuer entzündet, und während der Forstaufseher unseres olfaktorischen Waldes gerade eine ernsthafte Panikattacke erleidet, genieße ich immer wieder tief einatmend dieses Zusammenspiel. Kommt man näher, dominieren die rauchigen Noten, aus der Entfernung umweht einen ein Kiefernwald. "Norne" riecht nicht wie ein Parfum, sondern wie ein Ort, und erst nach einigen Stunden erhält man mehr als diesen rohen, aber bestechenden Dufteindruck.

Der Duft wird ein wenig rauchiger, die Harze balsamischer und ein klein wenig süßer. Zum ersten Mal bemerkt man, dass man hier doch nicht im Wald steht, sondern etwas Menschgemachtes unter der Nase hat. "Norne" wird runder, weicher und harmonischer und verbleibt auf diese Art wiederum einige Stunden als Begleiter auf der Haut, ehe sich am Ende des Tages schließlich eine Gewürznote einmischt, mit der ich nicht so recht warm werden will. Für mich riecht sie nach Galgant, ein Gewürz, dessen Geruch ich am ehesten als scharf, bitter und ein wenig säuerlich beschreiben würde. Es ist nur ein Hauch davon und kurz darauf muss der olivgrüne Fleck auf meinem Arm auch wieder nach einem langen Tag der Dusche weichen.

Übrigens erschnuppere ich hier nicht die geringste Spur des angegebenen Schierlings, welcher für mich einen ziemlich einprägsamen Geruch besitzt, recht beißend, ähnlich wie, nun, gewisse Unterführungen. Vielleicht war hier vielmehr ursprünglich die Hemlocktanne gemeint, vielleicht soll die Duftpyramide "Norne" aber auch nur einen gefährlichen Anstrich verleihen. Vollkommen gleichgültig, dieser Duft ist reinste Aromatherapie. Und genau da ist auch ein wenig mein Problem: "Norne" ist außergewöhnlich und zugleich ein Wohlgeruch, aber es ist sicherlich nicht das, was man klassisch als Parfum betrachten würde. Zu welchen Gelegenheiten trägt man Kiefernwald und Lagerfeuer? Nach viel Gehadere mit mir verringere ich meine ursprüngliche Bewertung daher um zehn Prozent, da ich "Norne" eher als Duftreise betrachte und mir nicht vorstellen kann, ihn regelmäßig als Parfum zu tragen, dazu beschwört er für mich einen zu realistisch riechenden Ort herauf. Ohne schimpfenden Forstaufseher, zugegebenermaßen, aber wie die riechen, das weiß ich auch gar nicht so genau.
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