Asterope

September in Griechenland. Wie jedes Jahr. In der Hitze des Nachmittags trete ich aus dem kühlen Haus in Sonne, zwischen alte, knorrige Olivenbäume. Rundherum, von der Sonne verbrannte Gräser. Es duftet nach Trockenheit und süßlichen Harzen und Hölzern. Es duftet nach dem letzten Akt des griechischen Sommers.

Hérmes verwöhnt uns nach "Un Jardin sur la Lagune | Hermès" ein weiteres Mal mit einem absolut einzigartigen Meisterwerk in Nischenqualität - zu einem unschlagbaren Preis. Die Trockenheit des Duftes spiegelt nicht nur die spätsommerliche Hitze in der griechischen Natur wieder, sondern portraitiert zeitlose sommerliche Eleganz, wie es dir typisch blumig-fruchtigen Parfums niemals könnten.

Mündliche Prüfung 2. Staatsexamen. Der Hosenanzug war bereit gelegt, die Pumps geputzt, die Bluse gebügelt. Doch welchen Duft trägt man zu diesem Anlass? Wie wollte ich an diesem wichtigen Tag, vor dem ich so viel Respekt hatte riechen?
Ich definierte es für mich folgendermaßen:
- elegant aber nicht überheblich
- unaufdringlich aber nicht ausdruckslos
- erwachsen aber nicht altbacken

Alle diese Kriterien erfüllt La Douceur de Siam für mich zu 100%. Der Duft ist für mich der Inbegriff einer selbstbewussten Frau, die weiß was sie kann und bereits ist sich zu beweisen ohne Angst zu haben.
Der Duft startet sehr blumig feminin, wobei ich die Mairose am prominentesten wahrnehme. Im Verlauf wird der Duft dann weniger spritzig und cremiger. Bei dieser edlen Cremigkeit verbleibt er dann über mehrere Stunden, bevor er immer weiter zu einer angenehmen Sandelholznote verblast.

Den Dusita Duften wird ja nachgesagt sehr nischig zu sein, aber diesen hier finde extrem rund und gefällig, einfach schön.

Poets of Berlin ist einer der wenig Düften, bei denen mir die Kopfnote tatsächlich besser gefällt als alles was danach kommt: Eine sommerliche, grüne Vanille, wobei ich die Heidelbeere nicht ausmachen kann. Danach bleibt eine durchaus angenehm, „teuere“ Vanille, die man allerdings auch ohne Weiteres bei Häusern finden würde, die in der Preisgestaltung etwas entspannter sind. Insgesamt wird er mir im Verlauf etwas zu unbesonders, für einen Nischenduft mit diesem Preisschild.
Trotzdem ist Poets of Berlin mein Liebster Vanilleduft für den Sommer und ich würde ihn daher nicht missen wollen.

Ein wundervoller, zarter Duft, dessen Haltbarkeit und Sillage leider etwas besser sein könnten. Aber einfach Linde pur. Der Duft bringt zurück an ein wunderschönes Sommerwochenende in Berlin, vor ein paar Jahren. Düfte die mit solchen Erinnerungen direkt verbunden sind, sind für mich unbezahlbar.
Wer den Duft von Lindenblüten liebt, aber selbst nicht so gern danach durften möchte: Es gibt eine Yankee Candle die exakt so duftet.
Was mich leider auch etwas enttäuscht hat, ist der Flakon: das Design finde ich ganz hübsch, aber es ist tatsächlich see lumpigste Flakon in meiner Sammlung. Die Kappe liegt eigentlich nur auf, also auf keinen Fall am Deckel heben! So richtig günstig ist Frau Toni ja dann auch nicht, also da würde ich schon etwas hochwertigeres erwarten..

Ja, auch ich kann die Ähnlichkeit mit Alien deutlich wahrnehmen. Eine Verwandtschaft mit l‘interdit, den ich selbst auch in meiner Sammlung habe, kann ich dagegen gar nicht feststellen, da ich hier den Jasmin schon wesentlich deutlicher bekomme als die Tuberose. Insgesamt finde ich Rouge Malachite aber noch wesentlich runder, reifer und erwachsener als Alien. Obwohl sich Haltbarkeit und Sillage auch wirklich nicht verstecken brauchen, finde ich ihn im Vergleich zum Alien auch zurückhaltender, auf eine ganz Stilvolle Art und Weise. Während Alien ein Duft ist, den ich gerne im Club getragen habe, ist Rouge Malachite eher etwas für eine gehobene Bar und für den Club viel zu schade!