Biker

Er möchte noch möglichst lange unerkannt bleiben. Dabei stammt er aus der ehrwürdigen Familie der Atkinsons. Aber er prahlt nicht mit seinem Nachnamen.
Neulich lief ich ihm im Flughafen über dem Weg. Nach einem kurzen Kennenlernen wurden wir Freunde.
Er ist ja eher der distanzierte Typ und scheut größere Ansammlungen. Viele von Euch werden Ihn deshalb nie kennenlernen. Er bevorzugt lieber wirkliche, als viele Freunde zu haben. Seit nicht verärgert. So ist er eben. Lernt man ihn dennoch kennen, begegnet er einem anfangs etwas spröde. Aber wer seine Freundschaft gewonnen hat, wird sich glücklich schätzen.

Genug Geschwafel.

Ja, James ist in Wahrheit ein Parfümname.
Aber meine Einleitung sagt schon einiges über diesen “Typ“.
Als Kurzbeschreibung würde ich sagen: Es ein wunderbar aromatischer Vetiverduft.
Kein „Süßholzraspler“, sondern was für Kenner und Liebhaber krautig würziger Düfte.

Oftmals ist es ja so, dass der erste Eindruck in unserer Urteilsfindung sehr entscheidend ist.
Und ich muss gestehen, dass dies für Viele, die ihn flüchtig testen, möglicherweise nicht die „Schokoladenseite“ vom James ist. Etwas krautiges kommt einem da entgegen , so als ob man sich durch struppiges Unterholz kämpft. Dazu gesellt sich oft noch eine Angewohnheit, dass man kurz nach dem Aufsprühen auf den Handrücken mit der Nase dicht ran geht, um zu schnuppern. Dies ist beim Erstkontakt nicht ideal. Ich empfinde den Duft wirklich als sehr angenehm, wenn man ihn mit etwas räumlichen und zeitlichen Abstand inhaliert. Das krautige wird changiert mit leicht süßlichen Aromen, wodurch ein männlicher, aber auch eleganter Eindruck entsteht.
Die Silage könnte man positiv ausgedrückt als nicht erschlagend bezeichnen. Der eigentliche von mir sehr angenehm empfundene Dufteindruck lässt leider schon nach etwa einer Stunde merklich nach, obwohl der Duft direkt an der Haut geschnuppert mindestens 5 Stunden hält.
Das Parfüm sollte zur Persönlichkeit passen. Ich sehe da vor allem gereifte Männer ab 40. Zu denen kann dieses Parfüm gut passen. Es ist in seiner Anwendung ein Allrounder und passt sowohl zur eleganten Abendgarderobe als auch zur rustikalen oder sportlichen Bekleidung.
Jedem, der gut mit Vetiverdüften zurecht kommt, ist dieser „James“ auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Darüber hinaus natürlich auch, wenn man mal einen weniger süß würzigen Duft in seiner Sammlung haben möchte.
Wer Parfüms, wie „Encre Noire“ oder „Sycomore“ kennt, weiß in etwa, was ihn erwartet.

Wenn man schon mal Bekanntschaft mit Parfümen gemacht hat, bei denen der Weihrauch eine dominante Rolle spielt, dann hat man auch eine ungefähre Vorstellung vom Duft, wenn man sich solch ein Parfum kauft, ohne es zuvor getestet zu haben.
Die positiven Rezensionen und dazu ein supergünstiger Preis; was soll da noch schiefgehen?

Der erste Sprühstoß, das erste Inhalieren, den Duft auf die Psyche wirken lassen. Das kennt ja jeder. Aber irgendwie habe ich einen anderen Duft erwartet. Da ist gleich ein wenig Enttäuschung im Spiel. Woran liegt das? Sicher auch an meiner mangelnden Erfahrenheit.
In der Kopfnote treiben Safran und Myrrhe ihr Spiel, gefolgt vom Weihrauch.
Diese Kombination erzeugt einen sehr markanten feinwürzigen süßlichen Duft. Wer Safran mag, wird damit happy sein. Für mich war es hingegen etwas neues und obwohl meine Erwartung eine andere war, ist meine anfängliche Enttäuschung doch schnell vorbei gewesen.
Es ist wirklich ein klasse Duft, der wunderbar zur Winterzeit passt. Im Gegensatz zu einigen anderen Winterdüften ist hier nichts gourmandiges enthalten, was irgendwie an Weihnachtsnaschereien erinnern würde.
Aber man kann sich den Genuss dieses tollen Parfüms auch leicht verderben, wenn man zuviel sprüht. Dann ist er zunehmend penetrant und störend. Also sparsamer Umgang bringt mehr Freude und lieber mal nach 4 Stunden bissl nachlegen.

Nach gefühlt 2 Stunden verabschiedet sich die süßliche Allianz aus Safran und Myrrhe. Die anfangs stark empfundene Sillage schwindet und der Weihrauch wird von balsamerischen Duftnoten unterstützt. Eine schöne Phase, in welcher das Parfum auch etwas mehr Wärme vermittelt. Die Haltbarkeit ist mit 6 bis 7 Stunden ganz ordentlich.

Ein Wort noch zum Flakon. Der ist im Prinzip der gleiche, wie bei den anderen Rammstein Parfüms. Um das Glas ist eine mattschwarze Folie mit der typischen Beschriftung aufgeschrumpft. Also besonders attraktiv ist das nicht und es ginge ohne Mehrkosten auch besser. Sogenanntes geeistes Glas, wie beim Flakon "Weidmanns heil" , in schwarz, kombiniert mit weinroter Beschriftung hätten den Flakon aufwerten können.
Dafür ist der Inhalt top und eine Empfehlung wert.

Welche Assoziation besteht zwischen Rammstein und diesem Parfum?
Beides sind in meinen Augen Provokateure des jeweiligen Establishments.
Rammstein polarisiert und provoziert als Band sowohl mit seiner Musik, Text und Bühnenshow.
Damit haben Sie sowas wie eine Alleinstellung und eines muss man ihnen lassen ; sie machen das grandios.
Aber ebenso verhält es sich mit den Parfümen, die unter ihren Namen erschienen.
Auch diese provozieren auf ihre Art. Das fängt schon beim Namen "Kokain Gold" an. Oh Schreck.
Es setzt sich fort beim Preis. Der ist nämlich eine Kampfansage an all jene, die vergleichbare Parfüms für das dreifache und mehr anbieten. Nun könnte man sagen: " Rammstein Parfüme sind ja Drogerieparfüms ohne Markenbezug und deshalb wie die meisten auch recht billig."
Aber billig gemacht ist "Kokain Gold" nicht! Man hat für die ganze Parfümserie einen Parfümeur engagiert, der sein Handwerk sehr gut beherrscht.
Im Zusammenhang aus der Qualität dieses Parfüms und seinem Preis ergibt sich eine Provokation an die etablierte Parfumgemeinde. Ich behaupte mal, dass für den überwiegenden Teil der Parfümliebhaber die "Rammsteins" noch unter ihrem "Radar" fliegen.
Zum Duft:
Der eröffnet mit einer starken Kombi aus sehr feinem dunklen Leder und Weihrauch. Diese Phase ist sehr opulent und wenn man zu viel sprüht, schadet es dem Dufterlebnis. Es wäre sonst eine Provokation, für sich selbst und Andere.
Nach etwa 15 Minuten legt sich das und der Duft verliert von seiner Abstrahlung. Der im Auftakt so herrlich wahrgenommene Lederakkord lässt nach und zum Weihrauch gesellen sich leichte zitrisch fruchtige Noten, wobei das Rauchige weiterhin die Oberhand behält. Der Duft verhält sich dann relativ linear und wird hautnäher. Eine Provokation ist dies nun nicht mehr, aber dafür ein männlich markanter und auch eleganter Duft. Wenn möglich, würde ich nach 3 bis 4 Stunden leicht nachsprühen.
Als Zielpersonen würde ich gestandene Männer ab 35 ansehen. Einsatz: Nicht unbedingt auf Arbeit, lieber beim Treffen mit Freunden oder beim Ausgehen oder ganz einfach, um sich mit diesem Duft wohlzufühlen.
Gut gemacht Rammstein!

Ja, ein bißchen muss ich bei der Betitelung schon provozieren, aber dazu später.
Auf der Suche nach neuen Dufterlebnissen, lese ich mich gerne durch die Kommentare. "Cologne Intense"kam so auf meine Merkliste.
Ein paar der typischen Cologne-Sommerdüfte habe in meiner Sammlung. Meine Neugier war aber geweckt, als ich in Yatagans Kommentar las. Die Kombination aus zitrischen und orientalischen Zutaten; das ist doch mal ungewöhnlich und sollte den Duftcharakter dieses Colognes eine etwas dunklere, männlichere Note verleihen als das bei Colognes normalerweise der Fall ist. Soweit meine Vorstellung von diesem Parfüm.
Schließlich kam ich durch einen Parfümtausch zu diesem herrlich klassischen Flakon. Das sieht schon rein optisch gesehen recht opulent und edel aus. Runter mit der schweren Kappe und erst mal riechen am Sprühkopf. Oh ja, das riecht klasse. Meine Vorstellung von diesem Duft schien sich in diesem Augenblick zu bestätigen. Also volle "Kanne" damit auf den Handrücken. Boah was ist denn das? Unter dem wirklich sehr fein herben Duft nahm ich einen Geruch wahr, bei dem das Wort "animalisch" eher harmlos klingt. Man könnte es auch Körperflüssigkeit nennen, leicht unter Sonne angetrocknet.
Also ein Parfüm, mit dem man Alle auf Abstand hält? Enttäuschung machte sich breit und der Gedanke, dass ich dieses Cologne wieder verkaufen sollte. Trotzdem hatte ich meine Zweifel. Bin ich denn so ein Parfüm Trottel, dass bloß mir dieser Untergeruch so sehr auffällt? Das kann doch nicht die Absicht des Herstellers sein.
Es waren 2 Aspekte, die bei meinem Anfangstest wahrscheinlich schief liefen. Der Handrücken war nass vom Parfüm, also sehr konzentriert und meine Nase war direkt drauf. Nach einer halben Stunde und mit Abstand von mindestens 10 cm war alles ok. Wenn der Duft fein verteilt auf den Körper trifft, nehme ich auch jetzt noch unterschwellig den "Drecksgeruch" wahr. Aber nach wenigen Minuten entwickelt sich ein wirklich edler "Cologne-Duft", der in seiner Anwendung nicht unbedingt ein Duft für einen heißen Sommertag, sondern eher für einen Sommerabend ist. Drüber hinaus ist er bei dezenter Anwendung für alle Gelegenheiten geeignet. Somit trifft auch die Bezeichnung "dunkles Cologne" zusätzlich zu. Ich habe zwischenzeitlich meine Bewertung für den Duft aufgestuft. Manchmal braucht es eben etwas Zeit und Erfahrung.

Was für eine Herausforderung! Als Mann den ersten Kommentar für ein Damenparfum zu schreiben.
Es ist meine zweite Schnüffelrunde mit diesem Parfüm und ich finde es hat gute Chancen geliebt zu werden.
Wie komme ich eigentlich dazu dieses Parfüm zu kommentieren? Ich kaufte online in Italien ein Herrenparfüm und als kleine Draufgabe war dann im Paket eine großzügige Probe von 10 ml dieses Parfüms.
Nun, ich hätte es ja einfach meiner Frau geben können, aber dann hätte sie auch gewußt, dass ich mir "schon wieder" ein Parfüm gekauft habe. Also dachte ich mir; erst mal selber testen und dann bei passender Gelegenheit schenken.
Der Duft hat mich doch echt überrascht, da er so gar nicht süß oder frisch ist, wie ich angesichts des aktuellen "weiblichen Parfummainstreams " erwartet hätte, sondern leicht pfeffrig, herb-fruchtig und eigentlich keine Süße. Von Anfang an ein Duft mit Wiedererkennungspotential und den ich nicht ausgesprochen sehr jungen Frauen empfehlen würde. Er spricht eher für Erfahrenheit, Selbstbewustsein und ein wenig Verwegenheit. Zur Kopfnote entwickelt sich rasch eine von mir empfundene leicht pudrige Basis. Die Silage ist wirklich ordentlich und hält ca. 7 Stunden an und auch danach ist der Duft hautnah noch gut wahrnehmbar. Das kontrastierende Zusammenspiel von Vanille und Patchouli, verleiht dem Duft Eleganz als auch Verwegenheit. Man nimmt solch ein Parfum nicht so häufig wahr und ich könnt mir vorstellen, wie sich so mancher hals danach verdreht.
Wenn man mich fragen würde, an welches andere Parfüm mich der Duft am ehesten erinnern würde, dann an Eau des Merveilles. Das aber nur unter Vorbehalt, weil ich relativ wenige Parfums kenne.