Caecilie

Caecilie

Rezensionen
11 - 15 von 31
Caecilie vor 8 Jahren 13 3
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
4
Duft
Seht Ihr auch den großen, lila Elefanten ?

Also, ich habe mir gerade Velvet Orchid aufgesprüht und sehe seitdem von Zeit zu Zeit große, lila Elefanten vorbeilaufen…
Ok, ich übertreibe. Halluzinationen habe ich nun nicht bekommen, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass nicht mehr viel dazu fehlen würde. Zumindest sollte man beim Tragen von Tom Fords Velvet Orchid auf weitere legale Drogen wie Alkohol oder Zigaretten verzichten, wenn man die Realität weiterhin unverfälscht wahrnehmen möchte. Ich empfinde diesen Duft als dermaßen berauschend und betörend, dass ich zuerst absolut begeistert davon war. Nach und nach wurde er mir aber eindeutig viel zu intensiv und schwülstig.

Was meine Nase sofort angezogen hatte, war das Jasmin-Absolue kombiniert mit Honig und Vanille. Dazu noch Bergamotte, Cattleyaorchidee, Magnolie, Orangenblüte und schließlich die holzigen und harzigen Noten , nicht zuletzt der markante Perubalsam, der zwar nicht hier, aber in anderen Parfümforen aufgelistet ist…..unglaublich cremig, rund, tiefgründig und lecker das Ganze! Das Parfum ist in den ersten 15 Minuten eine echte Gourmand-Verwöhnbombe für den Herbst!

Zunehmend schlechter gefiel mir dann die Weiterentwicklung des Duftes:
Die zitrischen Noten gaben anfangs noch etwas Frische , doch mit der Zeit schwächt sich die Frische leider immer mehr ab. Die Honignote entwickelt sich von einer runden in eine zu satte Richtung, der Perubalsam wird zu stechend, der Jasmin zu schwülstig. Die Summe der Teile ergibt einen sehr schweren, raumgreifenden Duft , in dem die harzigen , vanilligen und honigartigen Noten dominieren. Immerhin ist der Jasmin noch lange wahrnehmbar , doch macht das den Duft auch nicht leichter. Im Gegenteil, nach einigen Stunden bleibt lediglich ein sehr satter, aber dennoch unharmonischer, tendenziell herber und gleichtzeitig etwas stechender Duft übrig, der sich übrigens auch sehr penetrant in die Kleidung eingräbt.

Sehr schade, denn er hatte so gut angefangen! Vielleicht haben ja einfach zu viele Parfümeure bei der Komposition mitgewirkt? Zu viele Köche verderben ja bekanntlich den Brei - auch wenn die Köche sehr gut sind…..
Der Flakon ist ein Traum, alleine schon deswegen, weil Lila eine meiner Lieblingsfarben ist - aber vielleicht sollte ich mir stattdessen einfach lieber einen lila Elefanten zulegen....

3 Antworten
Caecilie vor 8 Jahren 8 3
10
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Wenn der Geist aus der Flasche sein wahres Gesicht zeigt…

Aus dem wunderbaren, schlicht gehaltenen Flakon sprühe ich mir die eher dunkle , ja cremig anmutende Flüssigkeit auf meine Handgelenke. In gespannter freudvoller Erwartung eines mysteriösen, dunklen und dennoch blumigen, vanilligen Duftes beginne ich langsam daran zu schnuppern – und ja, was ich da rieche, gefällt mir so richtig, richtig gut. Alkoholisch angehauchte, feuchte, nur wenig süße Vanille mit blumigen und gleichzeitig mandelartigen, leicht holzig-rauchigen Noten – mmmmmh, genau so einen Duft wollte ich schon immer haben! Dabei stört mich auch nicht, dass ich Einzelnoten wie Orange, Rose, Veilchen oder gar Litschi oder Schokolade kaum herausriechen kann.

Ich sehe mich schon mit dem Duft lässig-elegant gekleidet durch den Alltag gehen, wie er mir dann genau den geheimnisvollen , sinnlichen Touch verleiht, den ich, obwohl ich auch blumige Düfte liebe, schon immer an mir betonen und nach außen tragen wollte. Ich freue mich , dass Orchidée Vanille offenbar all das in sich vereint, was ich mag: feuchte Blumigkeit, nur wenig Süße , cremige Vanille und ein Schuß Dunkelheit.

Zehn Minuten später muss ich nun leider der Wahrheit ins Gesicht blicken, die sich zumindest auf meiner Haut präsentiert: kaum noch Blumigkeit, viel zu viel Süße, staubtrockene Vanille, die mich im Hals kitzelt und die ich nicht gerne einatme und - ok, der Schuß Dunkelheit bleibt immerhin erhalten.
Orchidée Vanille ist mit Sicherheit ein gut gemachter Duft, der viele begeisterte Träger/innen findet, doch ist er für meine Nase leider nur in den ersten fünf Minuten seligmachend, danach wird er mir zu süß und zu trocken, sodass ich ihn nicht mehr gerne einatme.
Ich werde mich in demnächst lieber an Fords Velvet Orchid oder Velvet Orchid Lumière versuchen, vielleicht erfüllt einer von diesen Düften ja meine ungestillte Sehnsucht nach blumiger, vanilliger Dunkelheit…
3 Antworten
Caecilie vor 9 Jahren 12 2
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Frischer Vanille-Feenstaub
Neulich durfte ich in einer besonders schönen, geräumigen Frankfurter Parfümerie "Want" testen und bekam eine nette kleine Abfüllung davon gratis mit, die ich heute endlich nach einer überstandenen Bronchitis wieder ausgepackt und sehnsüchtig und neugierig zugleich auf mein Handgelenk gesprüht habe.
Da ich immer noch auf der Suche nach dem perfekten Vanille-Duft für mich bin, bin ich angenehm überrascht, dass mir gleich, als ob eine Fee Ihren Zauberstab schwingt, ein dichtes, pudriges Vanillewölkchen um die Nase weht, welches begleitet durch die anfangs etwas synthetische Mandarine und den würzigen rosa Pfeffer einen frisch-fruchtigen Touch bekommt. Der Ingwer bringt noch einen kühlen Hauch mit hinein, der sich aber durch Rose, Heliotrop und Neroli bald in eine luftige Blumigkeit verwandelt, die von nun an den Duft begleitet. Die Fee hat nun also schon zum zweiten Mal den Feenstaub verstreut. Die Rose rieche ich nicht explizit heraus, aber sie tut ihre Wirkung und zum Glück verliert die Mandarine nun ihren synthetischen Charakter und ordnet sich organisch den Blütennoten unter.
Und simsalabim, nach ca. einer Stunde Zeit kommen noch tiefere Vanillenuancen und ein holziger Unterton, wenn auch nur ein zarter, dazu. Der Feenstaub bekommt nun eine angenehm runde, vanillige und andeutungsweise blumige Substanz. Nun schnuppere ich besonders gerne an meinem Handgelenk - und der Duft erinnert mich auf einmal an Guerlains "Angélique Noire" , nur dass er nicht dunkel wirkt, sondern hell - feenmäßig eben.
Beim ersten Aufsprühen hatten mich ja die synthetische Note der Mandarine und die minimale Schärfe des rosa Pfeffers etwas gestört, doch schon nach einer halben Stunde überwog die Weichheit des Duftes, die im Laufe der Zeit in ein rundes, blumiges, vanilliges Ganze mündete.
Ich hätte es in den ersten fünf Minuten nicht gedacht, weil mir der Duft da noch zu frisch gewesen war, aber jetzt muss ich feststellen: Er gefällt mir - ja , richtig gut!
Er hat in den ersten Stunden für meine Dimensionen eine mittlere bis kräftige Sillage, die nur langsam abnimmt und bleibt den ganzen Tag sehr gut wahrnehmbar. Den Flakon finde ich einfach süß und sehr passend den Duft wiederspiegelnd: Feenmäßig pastellig in der Farbe , dabei rund und substanzreich in der Form.
Ein wunderbarer Duft, den ich bestimmt noch häufiger testen werde - und mal sehen, was aus uns beiden wird...
2 Antworten
Caecilie vor 9 Jahren 7 5
8
Flakon
6
Sillage
10
Haltbarkeit
3.5
Duft
Unerwartete Duftentwicklung
Da war ich doch im Rahmen meines vorweihnachtlichen Stadtbummels tatsächlich am Mittwoch 'mal in dem Yves Rocher Laden. Sofort fand ich das Objekt der Begierde "Vanille Noire" im Regal und ließ es mir auch sogleich von einer netten, jungen Verkäuferin auf einen Teststreifen sprühen. Hm, roch nach kurzem Alkoholschwall, wie erwartet, mandarinig, vanillig-bittermandelig und lecker- also sprühte ich es gleich reichlich auf beide Handgelenke und Unterarme. Die Bittermandelnote steht zwar nicht in der Duftpyramide, war für mich aber eindeutig vorhanden, was sich auch darin zeigte, dass mich das Parfum stark an Diors "Hypnotic Poison" erinnerte. Auch die freundliche Verkäuferin bestätigte mir den eindeutigen Hypnotic-Poison-Effekt.
Ich verließ den Laden und tätigte meine Einkäufe, wobei ich von Zeit zu Zeit immer mal wieder an meinen Handgelenken schnupperte. Und was soll ich sagen? Der Duft entwickelte sich definitiv weiter - aber in eine Richtung, die für mich zunehmend unakzeptabler wurde. Hatte anfangs noch die Mandarine für fruchtig-feuchte Fülle und die Mimose für feinherbe Blumigkeit gesorgt, nahmen nun Vanille und Zedernholz das Ruder in die Hand und zogen den Duft in eine sehr herbe, staubtrockene und unangenehm bittere Richtung .
Es wurde nicht mehr besser. Der Duft entwickelte sich auf meiner trockenen Haut sperrig und nahezu putzmittelartig weiter.
Am Ende meiner Einkäufe hatte ich es wirklich eilig, in die U-Bahn zu kommen und freute mich schon darauf , den Duft zu Hause abzuwaschen. Aber das war leichter gesagt als getan, denn die Haltbarkeit ist wirklich enorm. Selbst nach dreifachem Abschrubben mit Seife war immernoch die sehr herb-ätzende Vanillenote zu riechen.
Offenbar harmoniert "Vanille Noire" ja mit manch anderer Hautchemie wesentlich besser, was die vielen positiven Kommentare ja suggerieren. Bei mir war der Duft eine kleine Katastrophe.
5 Antworten
Caecilie vor 9 Jahren 14 7
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Reif für die Rose
Rosen haben mir schon immer gut gefallen, vor allem die dunkelroten oder auch die im tiefen Pink. Wenn ich sie früher als Kind im Garten oder an Böschungen sah, die sich an Häusern entlang rankten, war ich erstaunt über die Eleganz und gleichzeitige Wärme, die sie ausstrahlten. Eine einzelne Rose in einer Vase empfand ich schon immer als formvollendete Schönheit und einen ganzen Rosenstrauß als nahezu verschwenderische Anhäufung von Ästhetik, weiblicher Eleganz, Liebe und Wärme.
Als junge Frau bekam ich nur selten Rosen geschenkt – und wenn doch, dann vom falschen Mann…
Als ich mit Mitte dreißig dann den richtigen Mann getroffen und mit ihm einen romantischen Abend in einem griechischen Restaurant verbracht hatte, konnte ich ihm, als ein Rosenverkäufer das Lokal betrat, tatsächlich durch eine Art Telepathie oder auch einfach intensives Hingucken dazu bewegen, mir eine Rose zu schenken. Endlich die richtige Rose vom richtigen Mann! Und was soll ich sagen, das ging dann so weiter. Offenbar motiviert durch meine Begeisterung schenkte er mir immer wieder 'mal eine Rose oder auch bei Geburts- und Jahrestagen einen ganzen Strauß, sodass ich, seit wir zusammen sind - und wir sind es zum Glück immer noch - zahlreiche Gelegenheiten hatte und habe, an Rosen zu schnuppern.
Dabei fällt mir auf, dass echte Rosen interessanterweise generell einen recht schwachen Geruch haben. Manche Rosen riechen sogar überhaupt nicht. Manch andere dagegen haben ihn an sich, diesen äußerst zarten, kühlen und gleichzeitig warmen, kaum süßen und von Natur aus pudrigen , anziehenden Duft. Im Gegensatz zu anderen starken Blütendüften wie z.B. Jasmin-, Zitronen- oder Orangenblüten kommt mir der Rosenduft sehr zurückhaltend, ja sogar flüchtig vor.
In „Rose Velours“ , das ich dank einer sehr netten Parfuma testen konnte, macht sich die Rose durch den frischen Auftakt mit Bergamotte und Veilchenblatt deutlich „lauter“ bemerkbar als „ in natura“ . Der charakteristische, sonst so flüchtige Rosenduft wird hier im Rosenabsolue als Konzentrat zelebriert und in Sachen Wärme und Weichheit tatkräftig durch Honig und Iris-Absolue unterstützt. Benzoe, Ambroxan und Zedernholz geben diesem frisch-fülligen Rosenlabsal eine anziehend sinnliche Note, bei der das Holz zwar eine wichtige Rolle spielt, aber unauffällig im Hintergrund bleibt.
Schon lange suche ich nach dem ultimativen Rosenduft für mich – und das bestimmt nicht ohne Grund erst in den stolzen Mittvierzigern. Um einen echten Rosenduft zu tragen, musste ich erst reifen, angekommen sein.

„Rose Velours“ hat mir schon beim ersten Schnuppern extrem gut gefallen. Noch nie habe ich einen derartig wohlriechenden, weichen und gleichzeitig der natürlichen Rose so ähnlichen Rosenduft gerochen, der ihre Eleganz zum Ausdruck bringt, ohne dabei metallisch kühl zu wirken und ihre Dunkelheit und Wärme, ohne einen mit moschus-oder oudlastiger Schwere zu erschlagen. Die starke Femininität, die der Duft außerdem ausstrahlt, erreicht einen dabei ganz ohne klebrige Süße.
„Rose Velours“ bleibt ca. acht Stunden an mir, gräbt sich dabei angenehmerweise nicht penetrant in die Kleidung ein und hat für meine Wahrnehmung eine mittelstarke Sillage, die je nach Dosierung nach einigen Stunden hautnah wird.
Dieser Duft könnte meiner werden, mal sehen, ob wir auch im Alltag zusammenpassen.
7 Antworten
11 - 15 von 31