Chrisantiss

Ich glaub, ich hab noch nie einen Duft gesehen, der so viele Vanillenoten in der Pyramide hat.
Wer nun glaubt, das sei eine konzentrierte Vanillesuppe (hab ich als Kind gerne gegessen, bei Papa auf dem Schoß, wurde gefüttert und am liebsten mochte ich die Blasen*gg*), irrt sich doch ein bißchen.

Ja, Vanille ist sehr vanillig, aber genau so sollte er sein.
Auf keinen Fall ist er zu süß, nur ein bißchen, genau richtig.

Es gibt ein kleines Aber...und das ist der Anfang. Vanille kommt sehr streng rüber und ich denke, daß ist der Patchouli, der sich etwas in den Vordergrund schiebt. Kann aber auch Osmanthus sein, weiß nicht, wie das riecht. Jedenfalls gefällt mir die Kopfnote nicht so sehr.

Ab der Herznote wird der Duft so, wie ich ihn liebe. Heliotrop ist ganz zart, ebenso der Jasmin.
Die langanhaltende Basis ist wunderschön. Weich, warm und kuschlig. Und natürlich vanillig.
Hier riechts absolut nichts künstlich. Bis auf die Kopfnote ist es ein sehr ausgewogener Duft. Tragbar ist er in jedem Alter und ich könnte ihn mir sogar an einem Mann vorstellen.

Vanille hat eine recht starke Duftaura, sehr umhüllend. Ich mag ihn.

Pure Eve hatte ich von meinen fünf Proben zuerst getestet und war sofort begeistert.
Hell, freundlich, sanft, lieblich, cremig, pudrig. Genau zu solchen Düften hin hat sich mein Duftgeschmack im Laufe der Zeit entwickelt.

Dabei ist Pure Eve nicht mädchenhaft, sondern paßt eigentlich zu jeder Frau.
Man könnte meinen, er ist langweilig, weil er sich tatsächlich nicht groß entwickelt. Aber er hüllt ein und ist ein bißchen wie Seide auf der Haut.
Für mich kommt er sehr vanillig rüber, feine, helle Vanille mit einem Hauch Rose und Mimose. Auch eine leichte Mandelnote ist vorhanden.
Er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Kenzo Amour, aber wo Amour noch Ecken und Kanten hat, ist Eve weicher und zärtlicher.

In der Basis erahnt man helles Zedernholz, fein abgerundet mit Moschus. Die Pudrigkeit wird bei mir nicht zuviel und vor allem nicht staubig
Dieser Duft ist stimmig und rund mit schöner Cremigkeit.

Die Sillage kann sich ebenfalls riechen lassen, absolut unaufdringlich, aber präsent und die Haltbarkeit ist für so einen freundlichen Duft sehr gut.
Das Zusammenspiel der Noten ist eine Glanzleistung des Parfumeurs.
Ein wunderschöner Duft, der es wert ist, mich zu begleiten.

Es hätte so schön werden können. Wenn die Kopfnote nicht wäre.
Schon auf dem Teststreifen schlug mir ein kräftiger Duft nach Waschmittel, Weichspüler und Reinigungsmittel entgegen.

Kaum traute ich mich, Secrète Datura näher zu testen.
Aber mutig, wie ich bin, sprühte ich mich heldenhaft ein. Was nicht unbedingt ein Fehler war.
Hat man die recht langanhaltende Kopfnote glücklich überstanden, könnte man sogar noch Freundschaft schließen. Ok, für mich eher eine Bekanntschaft, die ich nicht zu lange währt. Nur bis die Probe alle ist.

Die aufgeführten Duftnoten kann ich nicht einzeln erriechen, außer die Aldehyde. Selbst die Datura hält sich zurück und vermischt sich mit den anderen Komponenten.

Der Duft beginnt also recht streng und stark. Zum Glück gibt sich das mit der Zeit.
Die Herznote gefällt mir schon besser, sie ist etwas weicher, aber immer noch leicht Waschmittelgespült und man kann beginnen, sich auf die Basis zu freuen.

Die Basis ist dann wirklich schön. Zart blumig, warm, kuschlig und dunkel. Auch die Basis ist noch kräftig und hält sehr lange an.
Sillage ist sehr stark und Haltbarkeit sehr gut.
Ein Duft für gestandene Damen, aber dank der Kopfnote nicht ganz mein Geschmack.

Mercedes Benz reicht es wohl nicht mehr, Autos im höherpreisigen Segment herzustellen.
Nun wird eine andere Bastion anvisiert.

Zum Glück erfolglos, bei mir.

Dieser Duft ist nichts, was man haben muß, es sei denn, man ist fanatischer Mercedes-Fan, bei dem sogar der Klositz von Benz sein muß.*gg*

Nein, der Duft hat nicht wirklich was mit Toilette zu tun.

Es ist einfach nichtssagend.
Fruchtig, bißchen blumig, leicht frisch.

Sehr schade, denn Mimose mag ich in Düften, aber hier wirkt sie nur billig.

Ich frage mich langsam wirklich, muß jede Marke ihren eigenen Duft haben? Und muß er denn so unter fernerliefen sein?

Ich suche verzweifelt das Besondere, meinetwegen auch das Abgehobene, die Extravaganz, das, was eine Nobelmarke ausmachen könnte.
Nichts davon ist zu riechen.

Leider kann ich den Duft nicht mal vernünftig auseinandernehmen. Er hat einfach nichts, was irgendwie bemerkenswert ist.

Dies wird leider ein Verriß. Ja, er ist vordergründig sanft, freundlich und schön. Aber für mich untragbar. Ich hatte ihn gestern wieder drauf und es war der letzte Versuch, mit Habiba warm zu werden. Es hat nicht geklappt und ich bin so sauer, daß ich ihn fast weggeworfen hätte.

Zur Vorgeschichte...ich hab ihn in Dubai gekauft und während meiner Zeit dort viele arabische Düfte getestet. Der einzige, die mir wirklich gefallen hatte, redete meine Schwester mir aus, weil IHR der nicht gefiel. Dafür mochte sie Habiba sehr. Damals fand ich ihn auf den ersten Riecher auch nicht schlecht. Allerdings war ich schon von anderen Testereien gut beduftet und muß wohl olfaktorisch nicht mehr ganz klar gewesen sein.
Um überhaupt einen Duft aus Dubai mitzunehmen, kaufte ich Habiba. Leider. Dieser ist wohl der größte Fehlkauf meiner Parfumlaufbahn.

Warum?
Ich weiß nicht, woran es liegt.

Mein Vorkommentator hat alles richtig geschrieben. Genau so riecht der Duft.
Aber entweder spielt mir irgendwelche Chemie einen Streich, oder meine Nase macht einen Abgang.
Immer wenn ich diesen Duft trug, und ich hab es ein paarmal probiert, stank ich. Anders kann und will ich das nicht nennen. Und ihr wollt gar nicht wissen, was da meine Nase traf. Es ist auch nicht salonfähig.
Der harmloseste Geruch, der mich bei Habiba traf, war alter, saurer Schweiß. Allerdings erst in Herz-und Basisnote. Nein, ich roch nicht wirklich nach Schweiß, hab mich direkt abgeschnüffelt, ich wars nicht.*gg*

Direkt auf der Haut geschnuppert, war alles ok. Aber die Aura oder Sillage ist nichts, was ich nochmal möchte.

Es irritierte mich sehr, denn ich konnte nicht glauben, daß es am Parfum lag. Aber es war so.
Gestern war nun der letzte Versuch und der "Duft", der mich diesmal erreichte, den will ich nicht wiedergeben. Nun ist Schluß. Ich ertrage ihn nicht.