Daniel1323

Daniel1323

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16 - 20 von 22
Daniel1323 vor 3 Jahren 20 6
10
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Totes Holz und verbrannte Erde
Encre Noire à L'Extrême stellt für mich als Parfum-Neuling eine echte Herausforderung dar. Irgendwie geil, aber auch einfach nur langweilig; irgendwie vielschichtig, aber auch einfach nur trocken wie die Wüste Gobi...
Aufmerksam auf diesen Duft wurde ich durch den eher verhassten Jeremyfragrance, für welchen ich an dieser Stelle mal eine Lanze brechen muss: Dass der Kerl vermutlich deutlich weniger Expertise besitzt als manch ein Parfumo-Nutzer kann gut sein und dass er mit seinem komischen Playboy-Gehabe auf die meisten Leute echt unsympathisch wirken muss steht ganz außer Frage. Aber ich muss sagen, dass er mit seiner merkwürdigen Art, gerade für Einsteiger wie mich, ein Interesse für Parfums weckt und dass ich heute ganz sicher nicht diesen Kommentar schreiben würde, wenn ich vor einigen Monaten nicht über eines seiner Videos gestoßen wäre. Aber genug davon. In einem seinen Videos wurde das originale Encre Noire vorgestellt, mit der Aussage "es riecht wie der Tod, aber auf eine sehr gute Art". Für mich als Metal-Fan seit Kindertagen eine äußerst faszinierende Umschreibung.
Dazu motiviert mal einen unzugänglichen Duft auszuprobieren bestellte ich auf Notino direkt die EdP-Variante, weil warum auch nicht (ich wusste zu dem Zeitpunkt nun mal auch nicht, dass die beiden sich wohl im Geruch unterscheiden, aber naja, ich bin ja hier um was zu lernen). Voller Aufregung und Erwartungen sprühte ich das gute Stück zum ersten Mal auf und verspürte... irgendwie gar nichts. Der Duft war für mich weder abstoßend noch anziehend; weder überfordernd noch wirklich zuordenbar. Ernüchtert und ein Stück weit enttäuscht fragte ich mich ob der Duft mir einfach nicht gefällt oder ob meine Nase noch nicht bereit für diesen ist. Doch je häufiger ich ihn auftrug, desto besser gefiel er mir. Und mit wachsenden "Erfahrung" (wenn ich es denn so nennen darf) erschienen mir plötzlich auch die Nuancen des Duftes klarer.

Um endlich mal etwas zum Duft selbst zu sagen: Er ist wirklich verdammt holzig und dazu verdammt trocken! Die einzige Frische in Form der Bergamotte verfliegt bereits nach einer Hand voll Minuten. Platz macht diese einer grandiosen harzigen Zypresse begleitet von einem Hauch Iris. Danach dominieren für mich Weihrauch und vor allem eine ganze Menge Vetiver. Im Drydown werden diese von einer ordentlichen Menge Patchouli ergänzt. Hier wird der Duft etwas runder und wirkt komplettiert. Während er die meiste Zeit eher unvollkommen wirkt und ein Unbehagen ausstrahlt, kommt er hier endlich zur Ruhe; gewissermaßen wie der Tod. Herr Jeremy hatte also nicht ganz unrecht mit seiner Aussage.

Zusätzlich gibt die Performance auch noch gut was her. Die Sillage ist ordentlich, aber nicht so übermäßig stark, dass man einen kompletten Raum voller Leute damit austrocknen kann. Weniger ist hier meiner Meinung nach mehr, sie ist einfach gut abgestimmt auf die Ausstrahlung, die der Duft mit sich bringt. Die Haltbarkeit hingegen ist hervorragend. Morgens aufgesprüht konnte ich den Duft nachmittags noch ganz klar wahrnehmen, auf meiner Kleidung teilweise sogar Tage später noch.

Auch der Flakon ist sehr gelungen. Mir gefällt das elegante, kubische Design samt hölzernem Deckel wirklich sehr. Zudem ist das Glas wirklich dick und wirkt insgesamt sehr wertig. Die absolute Schwärze des originalen Encre Noire gefällt mir rein optisch zwar noch besser, aber dennoch wurde hier in meinen Augen alles richtig gemacht.

Es ist wahrlich nicht einfach diesen Duft zu mögen, geschweige denn ihn zu verstehen (was ich vermutlich immer noch nicht tue). Aber er ist wahrlich faszinierend und birgt eine gewisse Mystik, die ich so bisher noch nicht in der Welt der Parfums erlebt habe.
Ich kann bei bestem Willen nicht einordnen zu welchen Anlässen man das Ding abseits von Begräbnissen oder Homeoffice tragen sollte. Zudem muss man wirklich wissen worauf man sich hier einlässt. Aber wer Bock darauf hat nach totem Holz und verbrannter Erde zu riechen wird hier definitiv glücklich.
6 Antworten
Daniel1323 vor 3 Jahren 4
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Wie ein guter Rum im Rücksitz eines preiswerten Bentley
Aufgrund zahlreicher Empfehlungen habe ich mich trotz meines jungen Alters an diesen doch sehr erwachsen anmutenden Duft herangewagt. Und um das vorweg zu nehmen: Ich bereue es kein Stück!

Der Flakon ist elegant gestaltet und meiner Meinung nach insgesamt sehr gut gelungen. Das Glas ist wirklich dick und fühlt sich wertig an. Einen Stern muss ich trotzdem abziehen, da das Blech recht dünn ist und den wertigen Gesamteindruck etwas trübt.

Die Sillage ist definitiv stark, aber meiner Meinung nach nicht so übermäßig wie sie hier teilweise angepriesen wird. Die Haltbarkeit hingegen ist wirklich überragend gut.

Beim Duft hatte ich anfangs eher gemischte Gefühle. Das Opening ist echt stark und riecht intensiv nach Pfeffer und Rum. Für meine Nase zunächst fast ein bisschen unangenehm. Legt sich das Ganze jedoch nach einer Weile, kommt man in den Genuss einer wunderbar würzigen Herznote, die vor allem durch Rum, Zimt und einer Spur Muskat geprägt wird. Im Drydown dominieren diese weiterhin, werden aber durch Leder und etwas rauchiges abgerundet. An Tabak erinnert dies zwar nicht, jedoch kommt dennoch das Feeling auf mit einem guten Glas Rum und einer Zigarre im Rücksitz eines Bentley zu sitzen. Bei einem Preis von 21 € für 100 ml hat dieser auch noch ein unfassbar gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Bentley for Men Intense ist definitiv erwachsen, irgendwie ungemütlich und bedarf eines Trägers, der weiß was er ausstrahlen will. Für mich als Student ist er dann doch ein wenig zu krass, aber die Qualität, die Bentley uns da zu dem Preis liefert, ist wirklich unglaublich gut. Ich werde ihn auf jeden Fall behalten und hoffe da möglichst bald "reinzuwachsen".

Edit: Nachdem ich den Duft vor ca. 2 Jahren verkauft habe, weil ich ihn dann doch etwas zu krass fand, habe ich ihn mir nun wieder zugelegt. Ich weiß nicht ob es die dazu gewonnene Reife ist oder ob sich mein Geschmack einfach verändert hat, aber mittlerweile kann ich mich an diesem Duft kaum satt riechen :P
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Daniel1323 vor 3 Jahren 2
6
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
P. Diddy & The Bad Boy Family presents: Mittelmäßiger Freizeitduft
Da der Duft hier bisher nur drei Bewertungen hatte und für ein bisschen mehr als 20 € pro 100 ml zu haben war, dachte ich, ich versuche mich mal an einem Blindkauf und mache mir selbst ein Bild. Und naja, wie die Überschrift und meine Bewertung vermuten lässt hat er mich leider nicht gerade umgehauen.

Fangen wir mal mit der Aufmachung an: Der Flakon ist zwar schlicht gehalten, was ja an sich nichts schlechtes ist. Aber er ist einfach so unglaublich langweilig. Das Ding hat absolut keinen Charme, da fragt man sich wirklich was sich die Leute in der Design-Abteilung dabei gedacht haben. Für die Preisklasse ist er wenigstens ganz ordentlich verarbeitet, das wars für mich dann aber auch wieder.

Die Sillage ist okay, aber man kriegt meiner Meinung nach leider wenig von der gesamten Duftkomposition mit. Für mich sticht vor allem die süße Vanille penetranter heraus als ich es bei diesem dunkel gehaltenen Flakon erwartet hatte.

Wirklich enttäuscht war ich über die Haltbarkeit. Bereits nach 3 Stunden konnte ich den Duft auf meiner Haut kaum mehr wahrnehmen. Auf meiner Kleidung hielt er sich besser, aber auch nicht überragend.

Nach einem arg synthetisch-würzigen Opening setzt sich eine süßliche Kopfnote. Meiner Meinung nach kommt die Mandarine im Zusammenspiel mit der Minze und dem Pfeffer wirklich angenehm heraus. Leider schleicht sich bereits nach ein paar Minuten die Vanille in den Mix und bleibt auch bis zum Ende mit dabei, was mir die Sache ein bisschen verdorben hat. Der Duft wird dadurch viel cremiger als er anfangs den Anschein macht. Das eben beschriebene Zusammenspiel in der Kopfnote wird durch die früh auftauchende Vanille brutal schnell gestört und auch recht zeitnah überdeckt; und viel mehr kommt danach halt auch nicht. Was einem bleibt ist ein süßer Mischmasch, der nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Schade eigentlich, weil mir der Auftakt wirklich gefällt und meiner Meinung nach durchaus Charakter besitzt. So reicht es für mich leider nur zu einem mittelmäßigen und unauffälligen Freizeit- oder Partyduft.
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Daniel1323 vor 3 Jahren 4
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Frische Wäsche zum guten Preis
Zu diesem Klassiker lässt sich eigentlich nichts sagen was nicht irgendwann schon gesagt wurde.
Eleganter Flakon der genau die aquatische Frische vermittelt, die der Duft auch besitzt. Sillage und Haltbarkeit sind maximal durchschnittlich, was hier aber auch nicht weiter stört. Der Duft ist gut in dem was er macht und das zeigt sich auch in seinem Erfolg über die letzten 30 Jahre hinweg. Mir persönlich taugt dieser Geruch nach Waschmittel nicht genug um dem Ganzen mehr abzugewinnen als einen zusätzlichen Frischekick während dem Arbeiten oder nach dem Sport. Wem dies jedoch ausreicht findet das genau hier zu einem unglaublich guten Preis von 12-15 € pro 100 ml.
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Daniel1323 vor 3 Jahren 9
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Shockierend gut
Mit CK One ist den Leuten bei Calvin Klein damals ein richtiger Glücksgriff gelungen und zweifelsohne einer der bekanntesten Düfte des vergangenen Jahrhunderts. So bekannt wie er berechtigter Weise auch ist, so langweilig ist er mittlerweile leider auch geworden. Auch die vielen verschiedenen nachfolgenden Ableger der Serie waren nichts besonderes: Alles schon tausend mal gerochen und man wird alles noch tausend mal riechen. Dementsprechend überrascht war ich auf diese ziemlich mutige und dementsprechend interessante Variante von CK One zu treffen.

Der Flakon ist wenig überraschend und reiht sich mit seiner Form in den Rest der Serie ein. Der stechend grüne Schriftzug ist wenig elegant entspricht aber genau dem Image, dass ein Duft namens "Shock" vermitteln will; jung, anders, nicht für Jedermann. Für mich ein recht gelungenes Design, Abzug gibt es leider für den billigen Zerstäuber ohne Deckel, wie es bei CK One leider immer typisch ist.
Die Haltbarkeit ist in Ordnung, aber nicht überragend. Mittags aufgesprüht ist der Geruch abends auf der Haut nur noch dezent wahrnehmbar. Auf der Kleidung nimmt man ihn auch später noch stark wahr, jedoch wirkt das Ganze schwer synthetisch und wirr und erinnert wenig an den eigentlichen Duft.
Dir Sillage ist in den ersten 2 Stunden echt krass! Erstmal aufgesprüht wird man von einer Welle nach der anderen erschlagen. Während dies hier einige kritisieren empfand ich es als sehr positiv. Ein mutiger und aufregender Duft wie dieser soll für mich genau das tun. Nach diesem recht starken Auftakt setzt sich das Ganze etwas und wirkt weniger penetrant. Nach etwa 5 Stunden ist der Geruch für mich hautnah.
Das wirklich interessante an Shock ist der Duft selbst. Das Opening ist wirklich sehr synthetisch und nicht gerade angenehm. Setzt sich dieses jedoch erstmal entfaltet die Kopfnote ihre volle Pracht. Sowohl Clementine als auch Lavendel sind für mich klar wahrnehmbar. Die Gurke ist als einzelne Komponente nicht wirklich identifizierbar, allerdings ist deren Einfluss auf die gesamte Komposition unverkennbar. Der Duft wirkt sehr süß und auffällig, aber irgendwie auch erstaunlich rund. Setzt sich die Süße aus dem Auftakt erst einmal entfaltet das ganze eine angenehme Würze. Einzig mit der Basisnote konnte ich irgendwie nicht viel anfangen. Diese wirkte auf mich einfach wie ein Cocktail aus diversen beliebten Basiskomponenten; nicht schlimm, aber kein nennenswerter persönlicher Charakter.

Ich habe einen Flakon mit 200 ml für 23 € bekommen, die Preis/Leistung ist also überragend. Obwohl die Basisnote recht schwach ist stört dies nicht weiter. Da die Sillage zu diesem Zeitpunkt sowieso schon praktisch nicht vorhanden ist, würde ich eher dazu tendieren neu aufzusprühen und die geilen Kopfnoten neu zu genießen. Bei dem Preis stellt das auch keinerlei Problem dar. Der Duft ist sicher nicht für Jeden etwas, aber wenn man einen günstigen Duft ausprobieren will, den man nicht schon tausend mal gerochen hat, dann ist das Ding auf jeden Fall einen Blindkauf wert.
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