Degeneriert

Le Male-Ableger ganz klar, die Parallelen sind unverkennbar.
Da irgendwie alles nen großer Brei zu scheinen ist, macht es das Differenzieren natürlich nun zu einer olfaktorischen Meisterleistung, zumal ich da noch mehr rieche als die angegebenen Duftnoten.

Beim aufsprühen dachte ich erst: "woah gar nich so übel, hat was frisches blumiges, leicht fruchtiges".. naja Pustekuchen - der Eindruck verfliegt genauso schnell wie er gekommen ist.
Danach nimmt der Riechkolben nur noch die oben beschriebenen Noten wahr. Amber und Vanille machen Gaultier² zu einem warmen Winterduft der vorzüglich für Frauen geeignet wäre. Gerade diese Vanille erinnert mich stark an die Weihnachtszeit wo es an jeder Ecke nach Vaillekipferl riecht oder das beim Backen allseits beliebte Vanillin. Unterschwellig nehm ich auch noch eine Art Bittermandelgeruch wahr, kann aber durch den einschlägigen Weihnachtsgeruch auch nur ne Spinnerei sein.
Der Moschuseinschlag verhindert jedoch den Frauenfreifahrtsschein.

Allerdings bin ich mir doch recht unsicher welchem Herzblatt ich meine Liebe gestehen soll :


Tor 1: Die Huppifluppi metrosexuelle/homosexuelle Fraktion

Tor 2: Die Prolls mit offenem Hemd und nem kleinen Kettchen um

oder man nimmt doch lieber den braunen Umschlag und entscheidet sich gänzlich dagegen.

Somit hätten die Frauen dann die "Ehre" dieses Parfum gänzlich für sich zu beschlagnahmen. Ich für meinen Teil finde, Frauen würde dieses Parfum besser zu Gesicht gestehen als dem 0815 Mann, jedoch muss man hier auch Ausnahmen eingestehen. Feminine Männer sind durchaus in der Lage dieses EDP zu tragen um dann auch im gleichen Atemzug Gaultier² den Unisexstatus zu etikettieren.

Punktum ich mag den Duft an einer Frau sicherlich gern ein mal schnuppern aber dann doch bitte wohl dosiert - ansonsten besteht das erhöhte Risiko auf Kopfschmerz. Männern rate ich dann doch eher zu Givenchy PI oder Molinard Homme II zu greifen.

Da ich mal wieder eine Probenlieferung erhalten habe und ich darin ein Exemplar von Michalsky Men vorgefunden habe, muss ich hier auch einmal meinen Senf abgeben.
Dieses Parfum ist mir schon früher untergekommen, allerdings beim Preisvergleich zwischen Douglas und privaten Anbietern auf Ebay.

Der Flakon strahlt eine gewisse Kühle und Stärke aus. Es wirkt als wäre der Behälter implodiert wodurch die Dellen entstanden sein könnten.

MM klopft mit einer frischen sauren Note an die nasale Pforte. Auch Pfeffer gesellt sich in den Pool der Gerüche und kribbelt leicht in meinen Nüstern.
Die beschriebene Rosennote von Apicius kommt mir nicht unter, allerdings vernehme auch ich ein florales Muster. Welche einzelnen grünen Kitzler dies nun sind kann ich leider nicht beschreiben.

Im weiteren Verlauf zeigt sich dann ein wahres Potpourri an olfaktorisch-wahrnehmbaren Substanzen. Ein balsamischer Hauch legt sich über das Handgelenk, ein warmes Lüftchen von Lavendel schwebt vorüber und eine harzige Note gibt sich ebenfalls die Ehre. All diese eben genannten Duftnoten sind leider nur für einen Bruchteil wahrnehmbar. Vielleicht basiert meine Wahrnehmung nun auch nur auf der Beeinflussung des Lesens der Duftpyramide aber wer sich angesprochen fühlt kann sich ya selbst ein Urteil darüber bilden.

Die Basisnote möchte ich am ehesten mit etwas holzigem beschreiben, als wäre gerade ein alter Holztisch frisch poliert worden. Dabei bringt das alte Holz den Zedernduft ein und das Poliermittel den Frischekick des Vetivers wobei dieser keine chemischen Einschläge aufweist. Von der angeblich enthaltenen balsamische süße des Patchoulis vernehme ich nichts - schade eigentlich denn dies würde Michalsky Men zu einem potentiellen Kauf-Mich-Duft machen.

Große Ähnlichkeiten zu anderen Parfums sind erkennbar, mir fiel als erstes Red Vetyver von Montale ein. Jedoch gefällt mir Red Vetyver aufgrund der authentischeren, klareren und kernigeren Komposition um einiges besser. Michalsky Men hält sich mehr im Hintergrund und ist weniger "In Your Face" wie der Rote von Montale.

Alles in allem ist MM ein netter, nicht zu aufdringlicher Duft der sich nicht verstecken muss. Ich würde ihn am ehesten für die wärmeren Jahreszeiten empfehlen da er eine gewisse Grundfrische ausstrahlt. Die Eignung fürs Büro, wie sie bereits unten bescheinigt wurde, kann ich nur bestätigen.

So also nun... nach mehrmaligem Anläufen mich mit diesem individuellen Duft anzufreunden, muss endlich ein Resume´ her. Anfangs war ich mir noch ziemlich sicher: "Der Duft passt zu mir", zwischenzeitlich dann wieder skeptisch. Ingesamt 4 mal getestet und jedes mal zu einem anderen Schluss gekommen.

Zum Parfum, die Duftpyramide klingt ya sehr lecker und wenn ich Minze lese, wirds schwer den Drang zum Testen im Zaum zu halten. Die Kopfnote beginnt auf meiner Haut überaus kräftig mit zitrischen Anklängen, schöner Brei aus Grapefruit und Zitrone aber Minze versucht man vergeblich zu erhaschen.
Das Kuriose an der Sache - auf meiner Haut verriecht sich die Kopfnote binnen 1 Minute, jedoch auf einem Teststreifen hält sie durchaus 5-10 min stand.
Zum weiteren Verlauf bin ich leider zu subjektiv, da ich weder Koriander mag und schon gar nicht Rhabarber. Früher gabs immer Rhabarberkuchen und ich hab schon dort immer nur den Teig gemümmelt.
Koriander und Rhabarber sind sehr deutlich wahrnehmbar und ich find ganz unabhängig davon ob ich den Duft von Rhabarber nun mag oder nicht, es riecht sehr authentisch. Die sich anschließende Basisnote ist aber mit einer Durchfallquote von 50% behaftet. Vanille und Amber sind bei den 4 Testdurchläufen nicht einmal bis zu meinen Nüstern vorgedrungen. Für meinen Teil nehme ich Muskat und auch einen Hauch von Zeder wahr, ergänzt sich dann auch hervorragend mit der Herznote.

Fazit:
An sich also kein schlechter Duft, nur ist auch hier wieder ausgiebiges riechen und verriechen lassen notwendig. Frische Kopfnote und eine würzig-warme Herz/Basisnote machen Live Jazz zu einem Düftchen was für Sommerabende aus der Form gegossen wurde. Anwender sollten jedoch bei Benutzung darauf achten, LJ polarisiert im positiven und negativen Sinne - ist aber bei allen Düften so die nicht zu leicht sind, Geschmäcker sind ya bekanntlich verschieden.

Wenn der Waldgeist Freigang hat wird er wahrscheinlich so riechen.
Ein rauchiger kühler Morgen in einem Tannenwald. Die Nebelschwaden ziehen durch, das Feuer ist gelöscht und hey da kommt der Springensfeld - denkt man bei den beschriebenen Duftnoten. Doch es kommt ganz anders...

Auf meiner haut mag ich dieses Gebräu überhaupt nicht. Heute hab ich es erneut auf einem Teststreifen probiert. Man riecht zum Auftakt eine extreme Pfeffernote als auch Muskatnuss.Beides so klar, deutlich und rein als wär der Gewürzschrank darin versenkt worden. Im Vergleich dazu kam es mir vor, auf meiner Haut sei ein extrem krautiger Geruch zu vernehmen gewesen.
Die Herznote wird mysteriöser Weise fast komplett verschluckt. Wie Apicius bereits geschrieben hatte, man nimmt Weihrauch und Leder nur sehr geringfügig wahr. Für den einfachen Pöbel wie mich,die keine Supernasen sind, wird das Erschnuppern zu einer olfaktorischen Herausforderung.

Auch in der Basisnote geht das heitere Raten weiter. Keine Anzeichen von Vanille - wäre womöglich eher deplatziert. Die Kombination Vetiver/Patchouli
ist denke ich sehr selten anzutreffen. Dieses Parfum verspricht viel - vielleicht auch zu viel?!
Wir als Katzenliebhaber sollten nen kleiner Stinker abrichten der bei bestimmten Noten anschlägt. Wird die Differenzierung deutlich vereinfachen.
Zusammenfassend kann man sagen: Geringe Veränderungen im Verlauf, würzige Noten, gewagte Kombination der Komponenten und eine kühle, frische Wirkung zu Beginn machen Nuit des Sens zu einem zwiespältigem Duft. Es empfiehlt sich gründlich zu testen, denn nicht jede Nase wird diesem Parfum einen Passierschein aushändigen.

Bin zwar allgemein kein Fan von aquatischen Düften aber man sollte doch alles ein mal testen, die Neugier triumphiert sowieso.
Zu dem Duft selbst, er eckt nicht an. Nur die Frage die sich mir schon zu Beginn stellt: "Was soll Arctical für eine Duftnote sein?". The Essence geht mit einer herben Frische ins Rennen, in den ersten 5 min. wittere ich auch noch etwas dezent frisch-fruchtiges (evtl Blaubeere)- scheint sich aber lieber in ner dunklen Ecke des Flakons zu verstecken. Von nun an startet für alle Duftliebhaber, die gern einen abwechslungsreiches Parfum mögen, eine Durststrecke. Die Herz - und Basisnote ändern sich kaum noch, erahnen ja - erschnuppern nein.
Kiefer? Roger!
Balsam? Check!
Weihrauch?Schwarzer Pfeffer?.... System.ERROR!!!

Alles in allem ein leichtes,frisches und unpenetrantes Wässerchen.
Ersetzt natürlich kein frisch gewaschnes Hemd aber für das Büro,nach dem Sport oder im Sommer sicherlich ausreichend - bin mir aber sicher in dem Sektor gibts ausgefallenere Highlights.
Genau das richtige für alle Ernies die von Kollegen oder Chef´s wie Stromberg aufgrund ihrer Achselnässe und dem daraus resultierenden Geruch gemobbt werden :P