Live Jazz Yves Saint Laurent 1998 Eau de Toilette

Live Jazz (Eau de Toilette) von Yves Saint Laurent

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7.5 / 10 104 Bewertungen

Ein Parfum von Yves Saint Laurent für Herren, erschienen im Jahr 1998. Der Duft ist frisch-zitrisch. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.

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Duftrichtung

Frisch

Zitrus

Würzig

Grün

Holzig

Duftpyramide

Kopfnote

Minze Bitter-Lemon

Grapefruit

Herznote

Koriander

Rhabarberblatt Schilf

Basisnote

Zeder

Amber

Vanille

Parfümeur

Pierre Bourdon

Bewertungen

Duft

7.5104 Bewertungen

Haltbarkeit

6.583 Bewertungen

Sillage

5.870 Bewertungen

Flakon

6.673 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

6.810 Bewertungen

Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 31.10.2023.

Rezensionen

9 ausführliche Duftbeschreibungen

04.08.2020 - 07:48 Uhr

7
Flakon 5
Sillage 6
Haltbarkeit 8.5
Duft

Leimbacher
2762 Rezensionen

Leimbacher

Top Rezension 20

Der perfekte Übergang

Ich wundere mich, warum "Live Jazz" eingestellt wurde.
Ich wundere mich, warum "Live Jazz" nicht neu aufgelegt und wiederbelebt wurde.
Ich wundere mich, warum ihn nicht mehr Leute feiern, kennen, in der Sammlung haben.
Ich wundere mich, warum YSL das heute nicht mehr hinbekommt.
Ich wundere mich, wie man (trotz "Baujahr" '98) derart cool an der Schwelle zwischen 80s und 90s sliden kann.
Ich wundere mich, warum diese minzige Erfrischung nicht mehr Fans hat.
Ich wundere mich, warum man einen solch smoothen Blend heute kaum noch sieht.
Ich wundere mich, warum man YSL "Live Jazz" noch zu einigermassen human Preisen im Netz bekommt.
Ich wundere mich, warum er nicht in den Anfangstagen in meine Sammlung gewandert ist.
Ich wundere mich, warum ich ihn jetzt erst unter die Nase bekomme.
Ich wundere mich, warum nicht mehr über ihn gesprochen wird.
Ich wundere mich, wie man ganz klar ein "Jazz" sein kann und dennoch sein ganz eigenes Biest.
Ich wundere mich, warum nicht mehr minzige Düfte auf den Markt kommen.
Ich wundere mich, wie er damals floppen konnte.
Ich wundere mich, wo die Vanille bleibt.
Ich wundere mich, wie man mich auch nach 10 Jahren "im Geschäft" noch immer mit einer unfassbar tollen Kopfnote umhauen kann.
Ich wundere mich, warum ich noch nicht den "Bestellen"-Knopf gedrückt habe.
Ich wundere mich, warum der mir damals in meinen "iParfumerie-Blindkauf-Tagen" nie über den Weg lief.
Ich wundere mich, warum ihn einige Vorredner so lauwarm aufgenommen haben.
Ich wundere mich, ob das vielleicht an dem alles überragenden Kopf und dem eher leisen Abgang liegt.
Ich wundere mich, dass ich nach über 2.400 getesteten Düften noch immer Bock auf das Hobby habe.
Ich wundere mich, warum Parfumo, eine Plattform die einem solche Funde und Möglichkeiten bietet, nicht schon längst weltweit bekannt und genutzt ist/wird.
Ich wundere mich, warum es im Designerbereich (außer vielleicht "Roadster Sport") keine "Nachfolger" gibt.
Ichn wundere mich, wie elegant man sommerlichen Jazz umsetzen/olfaktorisieren kann.

Flakon: hoch, dünn, jazzy
Sillage: sehr zurückhaltend und fast vornehm
Haltbarkeit: 4-7 Stunden, kommt auf den Grad der Hitze an

Fazit: eine fast verlorene Erfrischung, bei der ich mich noch nichtmal traue sie allen herzlich zu empfehlen - aus Angst, dass ihr sie mir in der eBucht wegschnappt ;-) Spaß beiseite - "Live Jazz" ist einer der tollsten Minz-Freshies, die es je am Designermarkt gab. Nahezu auf einer Stufe mit Nische wie "XJ 1861". Mehr Kompliment geht kaum. Er fehlt wirklich. Und es ist vollkommen unverständlich, dass YSL ihn nicht quadratisch, praktisch, gut (wie viele andere ihrer Klassiker) neu aufgelegt hat...

03.11.2014 - 08:18 Uhr

7.5
Flakon 7.5
Sillage 10
Haltbarkeit 6
Duft

Dryade
5 Rezensionen

Dryade

Hilfreiche Rezension 7

Mein quietschgrüner drache

Eigentlich habe ich mir das JAZZ gewünscht und von meinem neuen Parfumzauberer das LIVE JAZZ zum probeschnuppern geschickt bekommen. Ich muß vorweg sagen, es wäre ein blindkauf gewesen, da ich weder JAZZ noch LIVE JAZZ kenne, sondern nur die beschreibungen hier im forum und mit dem wissen, das einer meiner liebsten nasen, Jean Francois Latty, das JAZZ kreiert hat.
Mein vertrauen war enorm, da Latty schon mein über alles geliebtes SCULPTURE geschaffen hat, da konnte eigentlich nichts schief gehen.

Es ging schief, insofern, dass ich das LIVE JAZZ auspackte, also nix mit JAZZ

Ich setzte mich still in eine ecke, schnupperte an der flasche und traute mich, einen sprüher aufs linke handgelenk und nase ran.

Wutsch hat es gemacht und meine nase bekam einen schlag. Immer noch leicht benommen sah ich ihn kommen und traute meinen augen nicht, ein quietschgrüner Drache, der mir seinen athem ins gesicht gefaucht hatte und nun vor mir stand, mich anstarrte und vor aufregung von einem bein aufs andere trat.
„Sag schon, sag schon, wie findest du mich“ ?.

Ähm (nur nichts falsches sagen, denn er war ein großer und schöner drache) „ganz schön limonig mein lieber und quietschgrün biste“. Er immer aufgeregter, „los sach mehr, wie geht’s weiter, magst du mich“ ?!!!!

Zaghaft schnuppere ich nochmals und kann eine winzigkleine grapefruit entdecken mit einem stäußchen minze in der hand, die ganz zaghaft vor seine riesentatzen kullert.

Das fand er wohl nicht so gut, denn er pflanzte sich einfach über sie und schwupps, nix mehr von ihnen zu sehen oder zu schnuppern.

Koriander, Schilf und Rharbarber, trauten sich erst gar nicht aus ihrem versteck, denn der drache war einfach zu dominant und versprühte weiter seinen quietschgrünen charme, der mir langsam einen tick zuviel wurde.

Ich, hoch konzentriert an meiner hand wiederholt gerochen, drache sollte ja meine bemühungen sehen und tatsächlich wurde er etwas ruhiger und breitete sich gemütlich vor mir aus.

Ich sagte mir, hab geduld, bald kommt der wald voller zedern in sicht und wenn du glück hast, findest du ja ein vanilleschötchen und goldenes bernstein und vielleicht kannst du ja dabei sogar den drachen einfach abhängen.

Er lies mir tatsächlich zeit, ich aber wurde immer ungeduldiger, denn limonen, gut und schön, mag ich eigentlich sehr, doch nicht so lange und so intensiv.

Nach 45 minuten war es dann mit meiner geduld vorbei und ich steckte meinen quietschgrünen drachen, mit ganz viel entschuldigungen versteht sich, ins wasser und schrubbte ihn mit viel seife einfach weg.

Ganz doll sorry mein junge, du warst mir einfach zu stark und ich bin wohl zu schwach für dich.

Nach über 1 stunde, ich schnuppere wieder am handgelenk und ich glaubs fast nicht, mein drache hatte sich verwandelt und taucht wieder auf. So etwas nennt man wohl transformation ;)

Nicht mehr der vor kraft strotzende limonige Mr. Charming, der war jetzt futsch.
Mir zwinkerte jetzt ein wunderbar frisch und leicht duftender kleinerer drache, mit grüngold schimmernden schuppen zu und sein duft ließ mich lächeln.
Der wäre es gewesen.

Fazit: Ich mag keine großen drachen ersäufen, nur um an den jüngeren bruder zu gelangen, dafür liebe ich sie zu sehr. Also bedanke ich mich artig und lasse die finger von ihnen!

Meine spannung wächst nun ins unermessliche, denn das richtige JAZZ soll bald zu mir gezaubert werden. Welches wesen sich wohl darin versteckt hält????

29.01.2011 - 10:26 Uhr

7.5
Haltbarkeit 6
Duft

Degeneriert
8 Rezensionen

Degeneriert

Hilfreiche Rezension 5

Ich will den Kuchen nich

So also nun... nach mehrmaligem Anläufen mich mit diesem individuellen Duft anzufreunden, muss endlich ein Resume´ her. Anfangs war ich mir noch ziemlich sicher: "Der Duft passt zu mir", zwischenzeitlich dann wieder skeptisch. Ingesamt 4 mal getestet und jedes mal zu einem anderen Schluss gekommen.

Zum Parfum, die Duftpyramide klingt ya sehr lecker und wenn ich Minze lese, wirds schwer den Drang zum Testen im Zaum zu halten. Die Kopfnote beginnt auf meiner Haut überaus kräftig mit zitrischen Anklängen, schöner Brei aus Grapefruit und Zitrone aber Minze versucht man vergeblich zu erhaschen.
Das Kuriose an der Sache - auf meiner Haut verriecht sich die Kopfnote binnen 1 Minute, jedoch auf einem Teststreifen hält sie durchaus 5-10 min stand.
Zum weiteren Verlauf bin ich leider zu subjektiv, da ich weder Koriander mag und schon gar nicht Rhabarber. Früher gabs immer Rhabarberkuchen und ich hab schon dort immer nur den Teig gemümmelt.
Koriander und Rhabarber sind sehr deutlich wahrnehmbar und ich find ganz unabhängig davon ob ich den Duft von Rhabarber nun mag oder nicht, es riecht sehr authentisch. Die sich anschließende Basisnote ist aber mit einer Durchfallquote von 50% behaftet. Vanille und Amber sind bei den 4 Testdurchläufen nicht einmal bis zu meinen Nüstern vorgedrungen. Für meinen Teil nehme ich Muskat und auch einen Hauch von Zeder wahr, ergänzt sich dann auch hervorragend mit der Herznote.

Fazit:
An sich also kein schlechter Duft, nur ist auch hier wieder ausgiebiges riechen und verriechen lassen notwendig. Frische Kopfnote und eine würzig-warme Herz/Basisnote machen Live Jazz zu einem Düftchen was für Sommerabende aus der Form gegossen wurde. Anwender sollten jedoch bei Benutzung darauf achten, LJ polarisiert im positiven und negativen Sinne - ist aber bei allen Düften so die nicht zu leicht sind, Geschmäcker sind ya bekanntlich verschieden.

31.10.2010 - 11:38 Uhr

7.5
Haltbarkeit 9
Duft

StellaMaris
69 Rezensionen

StellaMaris

Undwiderstehlich.

Für mich ein ganz besonderer Herrenduft, der vorallem gut zu Jüngeren passt. Er kommt sehr frisch und zitronig daher und hat etwas von "frisch geduscht". Später entwickeln sich die warmen, holzigen Noten wobei ich persönlich beim besten Willen keine Vanille herausriechen kann.
Könnte mir den Duft sogar gut an einer Frau vorstellen, wobei ich ihn an mir selbst nicht so gerne mag. Da kleb ich lieber an meinem Freund, der diesen Duft seit Jahren liebt und benutzt ;)

02.01.2014 - 10:20 Uhr

5
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 5
Duft

Zerostar
20 Rezensionen

Zerostar

Ein Konzert, bei dem nur der erste Song wirklich zündet.

Live Jazz ist unverkennbar ein Kind der 90er. Diese maskuline Frische - leicht herb und leicht aquatisch - werde ich irgendwie immer mit diesem Jahrzehnt in Verbindung bringen, weil in meiner olfaktorischen Erinnerung (die in Sachen Parfum jedoch zugegebenermaßen nicht sonderlich reichhaltig ist) jeder Duft nach diesem frisch-geduscht-Moment riecht. Da gibt es dann eben nur leider ein ganz kleines Problem: Ich mag diese Art von Duft sowas von überhaupt nicht! Und das ist wohl auch der Grund, warum ich Live Jazz hier nicht mehr als 50% geben kann, denn wenngleich dieses Wässerchen handwerklich unverkennbar gut gemacht ist, verfolgt mich dieser Frische-Duft doch bis in meine schlimmsten Albträume.

Einzig der Opener dieses sommerlichen Open Air Konzerts kann mich begeistern und rettet noch ziemlich viel für den Gesamteindruck des Dufts. Hier imponiert Live Jazz noch mit einer sagenhaften Zitrusfruchtigkeit, während die Minze nur leise Töne im Hintergrund trellert. Sogar als der Rhabarber der Herznote einsetzt, mimt die frische Minze noch den geduldigen und melodisch-sanften Begleiter der Band. Wenn der Duft diesen Ton halten könnte, wäre ich wohl in frenetische Jubelstürme verfallen. Aber nach etwa 15-20 Minuten wird klar, dass die Minze und ihr bassiger Busenfreund, die Zeder, die Hauptakteure dieses Ensembles sein werden. Sie spielen Duette und Solos quer durch meine Nase und womöglich weil sie wirklich so aufdringlich sind, eventuell aber auch nur weil sie mir persönlich - ganz subjektiv - so sehr dabei missfallen, nehme ich die restliche Band ab diesem Moment kaum noch wahr. Die Frucht-Fraktion ist ohnehin längst still geworden, Amber und Vanille scheinen ihren Einsatz einfach immer wieder zu verpassen und was Koriander und Muskat hier spielen, geht bei mir im virtuosen Free-Jazz-Getümmel der beiden Star-Protagonisten unter.

So verlasse ich das Konzert etwas genervt und betrübt, während der Rest des Publikums extatisch ausflippt. Aber als ich auf dem Heimweg noch einmal an diesen ersten Song des Abends denke, huscht doch ein kleines Lächeln über meine Lippen.

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