25.05.2014 - 07:18 Uhr
Naaase
109 Rezensionen
Naaase
Top Rezension
Nachdieseln mit Super-Bleifrei
Nachdieseln mit Super-Bleifrei
"Früher hatte er 'nen forschen Pimmel,
heute einen Porsche-Fimmel."
ich muss jetzt entgegen meiner sonstigen gewohnheiten nur mit kleinschreibung fortfahren, da ich ob dieses putzigen kalauers eine hand zum schenkelklopfen benötige.
Porsche - an ihm scheiden sich die Geister: Für den Einen ein richtungsweisendes Kultobjekt, für den Anderen eine primitiv zur Schau gestellte Protzigkeit.
Also ich habe gerade meinen einzigen Porsche -in Form dieses Duftes- in die Garage gestellt: Nur sieht dieser blaß-türkisfarbene Flakon darin so verloren aus. Außerdem schmutzt er bei dieser empfindlichen Farbe ungemein in der Garage. Und außerdem steht auf diesem Flakon nicht nur der ruhmreiche Name "Porsche", sondern "Porsche Design". Was hat es denn damit auf sich ?
Die Porsche Design GmbH ist ein 1972 von Ferdinand Alexander – Sohn von Ferry Porsche, Enkel von Ferdinand Porsche und Cousin von Ferdinand Piëch– als "Porsche Design Studio" in Stuttgart gegründetes Produktdesign-Unternehmen mit Sitz in Zell am See. Seit 2003 gehört das "Porsche Design Studio" zur Porsche Design Group (Tochtergesellschaft der Porsche AG). Bereits 1974 war er mit seinem Unternehmen nach Zell am See in Österreich übergesiedelt; dort hatte Ferdinand Alexander Porsche nämlich bereits als Kind einige Jahre gelebt. 2003 verkaufte er Anteile dieses bislang unabhängigen Designlabels an eine Tochtergesellschaft der Porsche AG. Seitdem besteht auch ein wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen "Porsche-Design-Produkten" und dem nahezu gleichnamigen Sportwagen-Hersteller. Im "Porsche Design Studio" werden Produkte entworfen und entwickelt, die von anderen Firmen als Lizenzvergabe hergestellt und unter dem eigenen Markennamen "Porsche Design" verkauft werden. Vertrieben werden die Produkte weltweit über "Porsche Design-Geschäfte", Shops-in-Shop, bessere Warenhäuser und den Fachhandel. Davon unabhängig gibt es seit den 1950er Jahren, meist auf besondere Fahrzeugmodelle bezogen, die Accessoires-Kollektion des Sportwagenherstellers Porsche. Diese ist gedacht für Porschefahrer und Freunde der Automarke. 1994 wurde diese Kollektion "Porsche Selection" getauft. Seit 2004 heißt sie "Porsche Design Driver’s Selection", um sie von den übrigen "Porsche Design-Artikeln" abzugrenzen.
Unter dem Label "Porsche Design" begann man im Jahre 2008 mit unserem heutigen Kandidaten: "The Essence". Es sollten noch "The Essence Intense" (2009), "The Essence Summer Ice" (2010), "Porsche Design Sport (2011), "Titan" (2013) und letztlich "Porsche Design L'Eau" (2013) folgen.
Doch, wie duftet nun das Erstlingswerk aus diesem Hause ?
Es beginnt kühl - und zugegeben: Etwas künstlich. In der Kopfnote kann ich etwas Wacholder vernehmen. Nur sehr leicht kommt dieser uns als "Wacholder-Hauch" entgegen. Sozusagen: Im ersten Gang. Daneben noch etwas leicht Fruchtiges: In der Duftpyramide ist insoweit "Heidelbeere" angegeben. Nun ja, hätte ich nicht auf Anhieb erkannt. Auch diese ist mehr ein "Heidelbeerchen" denn eine ausgewachsene Frucht. Mehr ein Fiat Panda als ein PS-starker 911er. Die Geschwindigkeit im Sinne einer Duftintensität wird dann in der Herznote etwas erhöht. Es ist eine würzige -leicht scharfe- Kiefer zu vernehmen. Diese wird aber nach wie vor bestimmt von den anfänglichen kühlen Noten, die von unserem "Früchtchen" umhaucht werden. Dieser würzige Kiefer-Duft zündet jedoch auch nicht den Turbo. Vielmehr hält er sich wohl an eine vermeintliche "Duft-Höchstgeschwindigkeit". Mich beschleicht langsam die Angst, dass wir uns insoweit in einer 30er-Zone befinden. Ein Strafzettel wegen Überschreitung der zulässigen "Duft-Intensität" ist in dieser 30er-Zone indes nicht zu befürchten. Die anfänglich ohnehin nicht besonders prominente fruchtige Note hat einen weiteren Gang (stufenlos) zurückgeschaltet. Befindet sich nunmehr in einer "Spielstraße" und lässt dort -olfaktorisch gesehen- gerade eine ältere Dame horizontal die deutlich als "Spielstraße" ausgewiesene Fahrbahn passieren.
Die Basis wird dann wieder etwas schneller im Sinne einer duftintensiveren Tiefe: Wir schalten wieder vom zweiten in den dritten Gang und auf der nunmehr befahrenen Landstraße liegt auf der Fahrbahn etwas Patchouli herum. Weich, etwas erdig, jedoch zu keinem Zeitpunkt Gefahr laufend, die olfaktorische Leitplanke zu touchieren. Dieser ist wiederum mit einem "Weihrauch-Spoiler" ausgestattet. Oder sollen wir besser sagen: Mit einem "Spoilerchen" ? Jedenfalls führt dieser Weihrauch nicht dazu, dass wir nunmehr mit unserem PS-intensiven Boliden orientalischen Wüstensand befahren. Der Weihrauch etwa aus "Jubilation XXV" (Amouage) nimmt sich neben unserem Exemplar hier aus wie ein Maserati neben dem "Bobby-Car" meines Sohnes, über das ich einst pflegte, jeden Tag (und ich meine damit auch JEDEN Tag !) zu stolpern: Er, der Weihrauch nämlich, ist -ebenso wie das auf dem im Kofferraum befindliche Patchouli- nicht tiefgründig und geheimnisvoll. Diese edlen Ingredienzien sind ... sind... sind... na ja, sie sind einfach da. In einem Viersitzer -etwa einem "Panamera"- lägen sie auf den Rücksitzen. Da wir uns hier ja für eine Fahrt in einem 911er entschieden haben müssen sie halt im Kofferraum Platz finden.
Nach einer Spritztour von etwa 4-5 Stunden geht unserem blaß-türkisfarbenen Sportwagen auch schon der Sprit aus, so dass wir neu Tanken müssen.
Fazit:
Ein einfach gestrickter Sport-Duft zur Erfrischung, der vornehmlich eine einzige wichtige Frage aufwirft: Kann ich mit diesem Duft auch "Nachdieseln", wenn doch auf dem Tankdeckel steht, dass ich nur "Super" tanken darf ?
"Früher hatte er 'nen forschen Pimmel,
heute einen Porsche-Fimmel."
ich muss jetzt entgegen meiner sonstigen gewohnheiten nur mit kleinschreibung fortfahren, da ich ob dieses putzigen kalauers eine hand zum schenkelklopfen benötige.
Porsche - an ihm scheiden sich die Geister: Für den Einen ein richtungsweisendes Kultobjekt, für den Anderen eine primitiv zur Schau gestellte Protzigkeit.
Also ich habe gerade meinen einzigen Porsche -in Form dieses Duftes- in die Garage gestellt: Nur sieht dieser blaß-türkisfarbene Flakon darin so verloren aus. Außerdem schmutzt er bei dieser empfindlichen Farbe ungemein in der Garage. Und außerdem steht auf diesem Flakon nicht nur der ruhmreiche Name "Porsche", sondern "Porsche Design". Was hat es denn damit auf sich ?
Die Porsche Design GmbH ist ein 1972 von Ferdinand Alexander – Sohn von Ferry Porsche, Enkel von Ferdinand Porsche und Cousin von Ferdinand Piëch– als "Porsche Design Studio" in Stuttgart gegründetes Produktdesign-Unternehmen mit Sitz in Zell am See. Seit 2003 gehört das "Porsche Design Studio" zur Porsche Design Group (Tochtergesellschaft der Porsche AG). Bereits 1974 war er mit seinem Unternehmen nach Zell am See in Österreich übergesiedelt; dort hatte Ferdinand Alexander Porsche nämlich bereits als Kind einige Jahre gelebt. 2003 verkaufte er Anteile dieses bislang unabhängigen Designlabels an eine Tochtergesellschaft der Porsche AG. Seitdem besteht auch ein wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen "Porsche-Design-Produkten" und dem nahezu gleichnamigen Sportwagen-Hersteller. Im "Porsche Design Studio" werden Produkte entworfen und entwickelt, die von anderen Firmen als Lizenzvergabe hergestellt und unter dem eigenen Markennamen "Porsche Design" verkauft werden. Vertrieben werden die Produkte weltweit über "Porsche Design-Geschäfte", Shops-in-Shop, bessere Warenhäuser und den Fachhandel. Davon unabhängig gibt es seit den 1950er Jahren, meist auf besondere Fahrzeugmodelle bezogen, die Accessoires-Kollektion des Sportwagenherstellers Porsche. Diese ist gedacht für Porschefahrer und Freunde der Automarke. 1994 wurde diese Kollektion "Porsche Selection" getauft. Seit 2004 heißt sie "Porsche Design Driver’s Selection", um sie von den übrigen "Porsche Design-Artikeln" abzugrenzen.
Unter dem Label "Porsche Design" begann man im Jahre 2008 mit unserem heutigen Kandidaten: "The Essence". Es sollten noch "The Essence Intense" (2009), "The Essence Summer Ice" (2010), "Porsche Design Sport (2011), "Titan" (2013) und letztlich "Porsche Design L'Eau" (2013) folgen.
Doch, wie duftet nun das Erstlingswerk aus diesem Hause ?
Es beginnt kühl - und zugegeben: Etwas künstlich. In der Kopfnote kann ich etwas Wacholder vernehmen. Nur sehr leicht kommt dieser uns als "Wacholder-Hauch" entgegen. Sozusagen: Im ersten Gang. Daneben noch etwas leicht Fruchtiges: In der Duftpyramide ist insoweit "Heidelbeere" angegeben. Nun ja, hätte ich nicht auf Anhieb erkannt. Auch diese ist mehr ein "Heidelbeerchen" denn eine ausgewachsene Frucht. Mehr ein Fiat Panda als ein PS-starker 911er. Die Geschwindigkeit im Sinne einer Duftintensität wird dann in der Herznote etwas erhöht. Es ist eine würzige -leicht scharfe- Kiefer zu vernehmen. Diese wird aber nach wie vor bestimmt von den anfänglichen kühlen Noten, die von unserem "Früchtchen" umhaucht werden. Dieser würzige Kiefer-Duft zündet jedoch auch nicht den Turbo. Vielmehr hält er sich wohl an eine vermeintliche "Duft-Höchstgeschwindigkeit". Mich beschleicht langsam die Angst, dass wir uns insoweit in einer 30er-Zone befinden. Ein Strafzettel wegen Überschreitung der zulässigen "Duft-Intensität" ist in dieser 30er-Zone indes nicht zu befürchten. Die anfänglich ohnehin nicht besonders prominente fruchtige Note hat einen weiteren Gang (stufenlos) zurückgeschaltet. Befindet sich nunmehr in einer "Spielstraße" und lässt dort -olfaktorisch gesehen- gerade eine ältere Dame horizontal die deutlich als "Spielstraße" ausgewiesene Fahrbahn passieren.
Die Basis wird dann wieder etwas schneller im Sinne einer duftintensiveren Tiefe: Wir schalten wieder vom zweiten in den dritten Gang und auf der nunmehr befahrenen Landstraße liegt auf der Fahrbahn etwas Patchouli herum. Weich, etwas erdig, jedoch zu keinem Zeitpunkt Gefahr laufend, die olfaktorische Leitplanke zu touchieren. Dieser ist wiederum mit einem "Weihrauch-Spoiler" ausgestattet. Oder sollen wir besser sagen: Mit einem "Spoilerchen" ? Jedenfalls führt dieser Weihrauch nicht dazu, dass wir nunmehr mit unserem PS-intensiven Boliden orientalischen Wüstensand befahren. Der Weihrauch etwa aus "Jubilation XXV" (Amouage) nimmt sich neben unserem Exemplar hier aus wie ein Maserati neben dem "Bobby-Car" meines Sohnes, über das ich einst pflegte, jeden Tag (und ich meine damit auch JEDEN Tag !) zu stolpern: Er, der Weihrauch nämlich, ist -ebenso wie das auf dem im Kofferraum befindliche Patchouli- nicht tiefgründig und geheimnisvoll. Diese edlen Ingredienzien sind ... sind... sind... na ja, sie sind einfach da. In einem Viersitzer -etwa einem "Panamera"- lägen sie auf den Rücksitzen. Da wir uns hier ja für eine Fahrt in einem 911er entschieden haben müssen sie halt im Kofferraum Platz finden.
Nach einer Spritztour von etwa 4-5 Stunden geht unserem blaß-türkisfarbenen Sportwagen auch schon der Sprit aus, so dass wir neu Tanken müssen.
Fazit:
Ein einfach gestrickter Sport-Duft zur Erfrischung, der vornehmlich eine einzige wichtige Frage aufwirft: Kann ich mit diesem Duft auch "Nachdieseln", wenn doch auf dem Tankdeckel steht, dass ich nur "Super" tanken darf ?
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