10.10.2012 - 07:33 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Sehr hilfreiche Rezension
6
Massiv und wie aus einem Guss
Aua, den möchte ich nicht an den Kopf geworfen bekommen! Mit gefühlten 800g hat dieser sperrige, metallische Flakon die massivste und solideste Anmutung, die mir bislang begegnet ist. Die Aussage ist klar: nichts für zarte Frauenhände. Der erfordert eine klobige, aber gleichsam sensible Männerpranke, die ihn in voller Breite umfassen und den fummeligen Mechanismus bedienen kann. Pressdruck auf die Außenwände gibt dann allerdings statt eines gewaltigen Sprühnebels lediglich einen mickrigen Strahl frei.
Hoher Materialeinsatz in der Verpackung – was bleibt da für den Duft übrig?
Porsche Design verfolgt die bisherige Linie weiter – mal wieder bewegen wir uns im Bereich der zitrischen Noten mit synthetischer Anmutung. Im Gegensatz zu den Porsche-Vorgängerdüften hat diese Variation deutlich Wumms und Tiefgang. Das ist kein seichtes Sportwässerchen, stattdessen nahm die Parfümeurin für Titan Anleihen bei den Schwergewichten der Gruppe Zitrisch-Aquatisch: insbesondere rieche ich eine Ähnlichkeit zu Issey Miyakes Klassiker L’Eau d’Issey pour Homme.
Titan wirkt sehr linear und solide, seine recht scharfe Grapefruitfrische verbindet sich mit etwas Metallischem. Ja, das riecht gut, und doch ist es ein gefährliches Terrain. Zu nahe dran liegen ähnliche Noten in Haushaltsreinigern und Schlimmerem. Der betonte Qualitätsanspruch der Verpackung macht durchaus Sinn – vermutlich soll und muss Titan äußerlich so beeindrucken, dass unerwünschte Assoziationen beim Kunden gar nicht erst auftreten. Aber ich kann mir nicht helfen: ständig musste ich beim Tragen von Titan an Meister Proper denken – diese Comicfigur hätte halt genau die passende Statur zu diesem Duft, und sicherlich keine Berührungsängste gegenüber metallisch – synthetisch – zitrisch!
Wie unterschiedlich man doch ähnliche Düfte vermarkten kann! Das benachbarte L’Eau d’Issey pour Homme kommt in schlichter Eleganz mit japanischem Zen-Touch, doch Titan gibt sich wie ein Metallrohling, der auf der Werkbank geschliffen werden soll. Der Flakon könnte auch ein Bauteil einer hochwertigen Maschine sein, zum Beispiel im Automobilbau. Hier geht es um „Qualität“ und „Made in Germany“!
Die Haltbarkeit scheint nicht übermäßig schlecht zu sein, eher fehlt es nach kurzer Zeit etwas an Abstrahlung. Ich war neugierig und habe geschummelt: Ich wollte wissen, ob Titan wirklich so monolithisch ist wie es den Anschein hat und etwa nur aus wenigem besteht. Mit Seife und heißem Wasser konnte ich mich der Zitrusnote und des metallischen Charakters soweit entledigen, dass dahinter aromatische Moschusnoten zum Vorschein kamen.
Titan ist sicher eine der ungewöhnlichsten Veröffentlichungen der letzten Zeit. Der wird Käufer finden, zumindest bis sich der Gimmick mit dem schweren Flakon verbraucht hat.
Hoher Materialeinsatz in der Verpackung – was bleibt da für den Duft übrig?
Porsche Design verfolgt die bisherige Linie weiter – mal wieder bewegen wir uns im Bereich der zitrischen Noten mit synthetischer Anmutung. Im Gegensatz zu den Porsche-Vorgängerdüften hat diese Variation deutlich Wumms und Tiefgang. Das ist kein seichtes Sportwässerchen, stattdessen nahm die Parfümeurin für Titan Anleihen bei den Schwergewichten der Gruppe Zitrisch-Aquatisch: insbesondere rieche ich eine Ähnlichkeit zu Issey Miyakes Klassiker L’Eau d’Issey pour Homme.
Titan wirkt sehr linear und solide, seine recht scharfe Grapefruitfrische verbindet sich mit etwas Metallischem. Ja, das riecht gut, und doch ist es ein gefährliches Terrain. Zu nahe dran liegen ähnliche Noten in Haushaltsreinigern und Schlimmerem. Der betonte Qualitätsanspruch der Verpackung macht durchaus Sinn – vermutlich soll und muss Titan äußerlich so beeindrucken, dass unerwünschte Assoziationen beim Kunden gar nicht erst auftreten. Aber ich kann mir nicht helfen: ständig musste ich beim Tragen von Titan an Meister Proper denken – diese Comicfigur hätte halt genau die passende Statur zu diesem Duft, und sicherlich keine Berührungsängste gegenüber metallisch – synthetisch – zitrisch!
Wie unterschiedlich man doch ähnliche Düfte vermarkten kann! Das benachbarte L’Eau d’Issey pour Homme kommt in schlichter Eleganz mit japanischem Zen-Touch, doch Titan gibt sich wie ein Metallrohling, der auf der Werkbank geschliffen werden soll. Der Flakon könnte auch ein Bauteil einer hochwertigen Maschine sein, zum Beispiel im Automobilbau. Hier geht es um „Qualität“ und „Made in Germany“!
Die Haltbarkeit scheint nicht übermäßig schlecht zu sein, eher fehlt es nach kurzer Zeit etwas an Abstrahlung. Ich war neugierig und habe geschummelt: Ich wollte wissen, ob Titan wirklich so monolithisch ist wie es den Anschein hat und etwa nur aus wenigem besteht. Mit Seife und heißem Wasser konnte ich mich der Zitrusnote und des metallischen Charakters soweit entledigen, dass dahinter aromatische Moschusnoten zum Vorschein kamen.
Titan ist sicher eine der ungewöhnlichsten Veröffentlichungen der letzten Zeit. Der wird Käufer finden, zumindest bis sich der Gimmick mit dem schweren Flakon verbraucht hat.
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