Deirdre

Deirdre

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1 - 5 von 9
Deirdre vor 8 Jahren 5 3
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Luxusweibchen
Auch dieser Duft kam durch einen Zufall in meine Sammlung: nämlich durch das Tauschspiel. Als er da angeboten wurde, habe ich einfach blind zugeschlagen. Vorher sind die Body Shop Düfte immer so ein bisschen unter meinem Radar geflogen, abgestempelt als "ganz nett, aber nichts besonderes". Das sollte sich ändern.

Schon der Flakon ist ein Augenschmaus. Schlicht gehalten, in seinem dezenten rosa Farbverlauf auf dem mattiertem Glas. Irgendwie Edel, da haben große Häuser schon billig wirkendere Flakons entworfen.

Nach dem ersten Test sollte sich dann meine Meinung zu den Body Shop Düften grundlegend ändern. Zumindest zu diesem Duft.

White Musk Libertine ist ein Traum in Rosa. Eine leichte rosa Puderwolke, so ganz ohne Staub. Man riecht ihm seine Verwandtschaft zu White Musk sehr deutlich an, nur wurde hier der trocken - saubere Moschus um eine dezente Süße ergänzt. Die Crème Chantilly rieche ich hier deutlich, gepaart mit einer sehr leisen Orchidee. Das türkische Konfekt in seiner triefenden Honigsüße kann ich nicht erkennen - und finde das eigentlich auch ganz gut so. So bleibt der Duft schwebend, locker leicht. Er erdrückt nicht, erschlägt niemanden. Ich finde, man assoziiert ihn nicht einmal unbedingt mit Parfum, sondern eher mit einem teueren Körperpuder. Man riecht ganz einfach gepflegt, die Sillage ist dementsprechend eher körpernah, aber dennoch wahrnehmbar. Luxusweibchen eben.
Er hüllt einen ein und lässt einen in einer rosa Wolke über dem Alltag schweben.

White Musk Libertine ist einer der wenigen ertauschten Düfte, die auf Anhieb einen Stammplatz in meiner Sammlung erhalten haben. Ich trage ihn häufig, denn er passt super in den Alltag. Uni, Arbeit, Couch - alles kein Problem.

Ich will ihn nicht mehr missen, leider ist das aber in absehbarer Zeit der Fall, denn er wurde eingestellt. Wie so oft bei den wahren Schätzen. Aber bis dahin werde ich mich meinem rosa Puder - Traum gerne hingeben.

Wer ihn noch ergattern will: grade wird er vom Body Shop zu einem Knallerpreis im Abverkauf verschleudert. Sichere ihn sich, wer kann!
3 Antworten
Deirdre vor 8 Jahren 29 5
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Unverhofft kommt oft.
An dieses Parfum kam ich wie die Jungfrau zum Kinde.

Mit der Manifesto - Serie von YSL hatte ich bis gestern merklich wenig bis gar nichts zu tun.
Manifesto war mal irgendwann getestet, unter "Beerig - Süß - Generisch" abgelegt worden und ab dann ignorierte ich ihn und sämtliche Flanker geflissentlich. Bis zum gestrigen Tage, als ich einen neuen Flakon des Eclats auspackte.

Dazu muss man wissen: meine Mutter war die letzten vier Wochen auf großer Indienreise. Da sie uns keinen Nippes oder anderes Zeug von fraglicher Qualität mitbringen wollte, beschied sie, dass ich und mein Bruder uns jeweils ein Parfum aussuchen sollten, dies würde sie uns dann aus dem Duty Free Shop mitbringen. Keine große Überraschung, aber gut, was soll ich mich da beschweren ;) ?
Ich suchte mir Cinéma aus. Endlich sollte dieser wunderschöne Sommerorientale in meinen Besitz übergehen. Ich frohlockte. Lange war ich um den fraglich schönen Flakon mit dem wunderbaren Inhalt herumgeschlichen, aber jetzt sollte er endlich mein werden. Entsprechend enttäuscht war ich, als meine Mutter mir kurz vorher mitteilte, dass sie Cinéma nicht erhalten habe. Sie habe es sogar noch einmal im örtlichen Douglas versucht, wo sich wohl folgender Dialog so oder so ähnlich abgespielt haben muss.

"Guten Tag, ich suche Cinéma von YSL für meine Tochter."
- (verwirrter Blick der Verkäuferin): "Den führen wir nicht mehr, die letzte Flasche haben wir davon 2012 verkauft... Und überhaupt, wie alt ist denn Ihre Tochter?"
(verwirrter Blick meiner Mutter): "23, wieso?"
- (schockierter Blick der Verkäuferin): "Nunja, weil dieser Duft VIEL (!) zu altbacken für Ihre Tochter ist. Ich könnte den Duft wohl aber für Sie bestellen, wenn Sie darauf bestehen..."
(meine Mutter in gerät in Zeitnot): "Äh, nein, Danke! Was können Sie mir denn sonst so empfehlen?"

Innerlich graust es mich, wenn ich daran denke, was dabei alles hätte heraus kommen können (vor allem, weil meine Mutter a) sich meiner Duftvorlieben nur so marginal bewusst ist und b) in ewiger Liebe zu Olympea entbrannt ist und ich Salz in Parfums auf den Tod nicht ausstehen kann) ...

Nunja. Flash Forward. Es ist Sonntag und ich packe meinen Duft aus und stutze. Manifesto L'Eclat? Noch nie gehört. Mir schwant schlimmes, als ich über den Ur - Manifesto (oder das, was ich über ihn zu wissen glaube) nachdenke. Gewillt, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, sprühe ich ihn auf - und sehe erstmal alle meine Vorurteile bestätigt, aber anders, als ich es gedacht hätte. Was ich da rieche, ist so weit von beerig entfernt wie nur irgendwie möglich.
Tatsächlich fühle ich mich unangenehm an das aktuelle Lieblingsparfum meiner Mutter (kleine Erinnerung: es ist Olympea) erinnert. Ich rieche etwas Süßes mit frischem, fast salzigem Einschlag. Ich lächele tapfer. Nur Mama nicht enttäuschen, sie hat sich doch so viel Mühe gegeben...

Was genau ich als salzig empfinde, kann ich nicht sagen. Ich spekuliere, ob es der grüne Tee in Kombination mit Neroli ist, aber ehrlich gesagt entzieht sich das einer genaueren Betrachtung durch meine Nase. Die Kopfnote ist jedenfalls gewöhungsbedürftig, zumindest für mich.
Dabei muss man dem Yves lassen: sie ist außergewöhnlich. So etwas riecht man nicht alle Tage in einer Duftwelt die aktuell mehrheitlich durch Obstkörbe, Marmelade und Zuckerwatte dominiert wird.

Tapfer drücke ich nach 20 Minuten erneut die Nase auf mein Handgelenk und meine Augen werden groß. Das riecht ja gar nicht schlecht. Das Frisch - Salzige hat sich verzogen und einer wunderbaren Wärme Platz gemacht. Vor meinem inneren Auge geht die Sonne auf und ich sehe in Spätsommerlicht getauchte Landschaften vor mir, überzogen vom goldenen Glanz der Sonne. Ich rieche eine sehr deutliche Tonka - Note, unterstützt von Vanille und Sandelholz, aufgelockert durch Freesie und Orangenblüte. Zuckerwatte rieche ich zum Glück nicht.
Ab der Herznote wird der Duft wunderbar weich, warm, und feminin. Girlie, kreischend süß oder billig wird er dabei zum Glück nicht, ganz im Gegenteil.

Im weiteren Verlauf des Abends schnuppere ich immer wieder irritiert, da mir ein gänzlich unbekannter Wohlgeruch in die Nase steigt. Warm und rund aber irgendwie auch ziemlich sexy. Nachdem ich alle anwesenden Personen mehr oder weniger subtil intensiv berochen habe, stelle ich fest: das bin ja ich. Und ab diesem Punkt kriege ich den Mund nicht mehr zu vor Staunen. Ich mag den Yves ja generell sehr gerne. Cinéma halte ich für großartig weiblich - elegant und In Love Again ist eine der wenigen Fruchtbomben, die ich liebe. Aber von diesem Manifesto Flanker bin ich regelrecht geflasht, vorallem nach der doch ein wenig gewöhnungsbedürftigen Kopfnote und meinen eher negativen Voreinstellung.

Die Basis ist einfach nur wunderschön. Dieser warme Fond aus Tonka, Sandelholz und einem Hauch Vanille ist einfach unbeschreiblich subtil - sexy. Wie ein Kaschmirpullover mit Uboot - Ausschnitt auf nackter Haut, der lässig über eine Schulter rutscht und immer Andeutungen auf mehr macht, aber doch nichts preisgibt außer einem wunderschönen Schlüsselbein...
Nicht opulent, überbordend sexy, sondern leise und subtil. Weil eine Frau in besagtem Kaschmirpullover weiß, dass sie dazu kein Make Up braucht, um ihren Mann zu verführen, sondern vielleicht lediglich ihr langes offenes Haar...

Wer aber auf Wummser steht, den muss ich enttäuschen. Obwohl die Haltbarkeit sehr gut ist (Nachmittags um 15.00 aufgesprüht, abends um 22.00 noch deutlich zu vernehmen), ist es kein Sillage - Monster. Kein "Hallo Wach! Hier bin ich! Seht alle her!" - Duft. L'Eclat ist stilvoll und besitzt genau das richtige Maß. Er wird wahrgenommen, drängt sich aber nicht auf.

Ich bin froh, ihn geschenkt bekommen zu haben, denn in meiner Borniertheit hätte ich bestimmt keinen Manifesto - Flanker getestet...

... und den Cinéma gibts dann halt von mir für mich zu Weihnachten.

Danke Mama!
5 Antworten
Deirdre vor 12 Jahren 20 5
9
Duft
"Candy" wie es sein sollte
Durch das Regenwetter und die Kälte auf der Suche nach einem wärmenden Duft in die Parfümerie getrieben, begegnete mir heute dieses Schätzchen.

Eigentlich wollte ich mich ja gar nicht beraten lassen und wehrte auch die erste Verkäuferin mit einem gekonnten "Ich schau' nur, danke!" ab. Aber die zweite Verkäuferin stellte es klüger an. Bei einem netten Plausch über das Wetter von hinten durch die Brust ins Auge fand ich mich dann doch in einer Beratung wieder und das schneller, als ich gucken konnte.

Zum Glück, wie ich sagen muss. Denn ohne sie, wäre mir dieses Leckerli hier niemals aufgefallen, da ich seine "Vorgänger" nicht besonders mag. Das eine ist zu krautig, das andere zu zitrisch. Ich bin ja doch irgendwie eher so ein süßer Zahn.

Naja. Lange Rede, kurzer Sinn.

Die Verkäuferin sprühte mir ziemlich beherzt L'Ambre des Merveilles auf, da ich den unbedingt mal probieren müsse, da er genau der Richtige für den Herbst und Winter sei.
Und das Beste: Sie hatte Recht!

L'Ambre startet bei mir leicht herb karamellig und wirklich eher dezent. Schon in der Kopfnote erinnert er mich entfernt an Candy, wenn auch mit weniger Wumms und viel, viel schöner.
Mit der Zeit verliert sich die Herbe, sie wird milder und das Karamell noch leckerer, ohne in die süße Belanglosigkeit abzudriften, wie Candy das tut. Hier verliert sich dann nämlich auch schon alle Ähnlichkeit mit Candy.

Nach der sehr intensiven Kopfnote bei Candy, flacht der Duft nämlich wahnsinnig schnell ab und riecht nur noch nach billiger Zuckerwatte. Ende.

Bei AdM rieche ich zuerst den Amber, der das Ganze leicht herb werden lässt, gemischt mit Labdanum. Dann wird der Duft immer weicher, als die Vanille langsam aber sicher in der Kombination mitschwingt.
Er verliert dann die anfängliche Herbe, wird weicher und anschmiegsamer, aber zugleich auch intensiver und tiefer. Patchouli rieche ich keinen, ich vermute aber, dass Patchouli die Vanille im Zaum hält und dem Duft seine besondere Tiefe verleiht.
Eine immens große Duftentwicklung findet statt, aber da dieser Duft von Anfang an traumhaft schön ist, ist die auch gut zu verschmerzen.

Alles in allem ist der Duft für mich so, wie Candy als Idee mal werden sollte, es aber nicht wurde.
Wo Candy mit der Hammerkopfnote reinhaut und dann seinen Absturz erlebt, ist L'Ambre einfach durchgängig gut komponiert und wunderschön. Nicht aufdringlich, nicht zu hautnah. L'Ambre schreit nicht um Aufmerksamkeit, er bekommt sie einfach so. Er hüllt seine Trägerin oder seinen Träger ein in einen Schleier aus Wärme und Kuschligkeit, die jeden Wintertag irgendwie erträglich macht.
Er ist süß, aber nicht billig oder klebrig und die Haltbarkeit ist phänomenal gut.


Ganz einfach eben Candy wie er sein sollte. Nur mit seinen Vorgängern hat der Duft für mich nicht viel gemeinsam.

Zum Glück.
5 Antworten
Deirdre vor 12 Jahren 11 1
8
Duft
Mini Schokolade
Der Name ist irreführend. Die namensgebende Vanille habe ich bis heute nicht gefunden, nichtmal irgendwo in der Basis versteckt und glaubt mir, im aufspüren von Vanille bin ich einsame Spitze.

Das Fehlen der Namensgeberin bedeutet aber eins nicht: nämlich, dass der Duft schlecht ist. Das ist er ganz und gar nicht. Er ist nur anders als erwartet, nämlich (an mir) vollkommen unsüß und sogar ziemlich herb.

Von der angegebenen Duftpyramide rieche ich nicht eine Zutat, absolut nada, niente, nichs.

Stattdessen startet der Duft mit einer leicht herben Frucht (die ich bis heute nicht richtig identifizieren konnte, die Mango ist es jedenfalls nicht. Vielleicht etwas herbe Orange.) in dunkler, ziemlich herber Schokolade.

Und genau diese Kopfnote ist es, die mir den Duft lange Zeit vermiest hat. Teeny-Deirdre wollte nämlich eins nicht : herb duften! Es sollte ja bitte niemand vermuten, dass ich gar ein Männerparfum aufgelegt hätte. Ich wollte weiblich duften (wie alle Teenies das so wollen... Bloss duften wie das eigene Geschlecht, zum Glück gibt sich das irgendwann wieder ;) ). Mein Vater brachte dann mit seinem Kommentar zum frisch aufgesprühten Duft das Fass zum Überlaufen.

"Hast du schon wieder mein Parfum benutzt?"

Wie er darauf kam, ist mir bis heute schleierhaft, da die damaligen Parfums meines Vaters L'Eau d'Issey und Herrera for Men, welche mit Mini Vanille absolut nichts gemeinsam haben.
Aber gut, der Duft war für mich gestorben und landete in der Versenkung.

Zum Glück habe ich mich irgendwie nie überwunden, den Duft weg zu schmeißen.
Die Kopfnote ist mir zwar immernoch einen ticken zu herb (und dabei zu raumfüllend), aber schlecht finde ich sie absolut nicht mehr.

In der Herznote gesellt sich Patchouli zur Schokolade und verleiht ihr Tiefe, nimmt dabei aber etwas den gourmandigen Touch.

In der Basis setzt keine großartige Veränderung ein, der Duft wird allenfalls etwas weicher, etwas schmeichlerischer. Ich bilde mir ein, etwas unsüßes Karamell zu riechen (sofern Karamell überhaupt unsüß sein kann ;) )
Wirklich weich und anschmiegsam wird der Duft aber nie. Die Herbe zieht sich bis zum Ende durch, was ich aber keines Falls störend finde, da er so nicht in Gefahr gerät in die zuckersüße, klebrige Richtung abzudriften, wie es viele Teenie-Düfte tun.

Alles in allem finde ich den Duft wirklich gut und absolut nicht billig riechend. Im Gegenteil, ich habe sogar schon viele Komplimente für ihn bekommen (wenn man mal von meinem Vater absieht...). Die Haltbarkeit ist auch sehr gut.

Ich würde auf jeden Fall dazu raten ihn selbst zu testen und sich nicht von den schlechten Kommentaren hier abschrecken zu lassen, denn so eine leckere herbe Schokolade bekommt man sonst für so kleines Geld nirgendwo.
1 Antwort
Deirdre vor 12 Jahren 4 2
5
Flakon
7
Duft
Mein Duft für Katerstimmung
Jeder kennt sie, die Katerstimmung. Allgemein ist sie absolut unbeliebt, kommt immer dann, wenn der gestrige Abend mal wieder zu gut war um wahr zu sein und weigert sich hartnäckig zu gehen.

Wenn ich also an so einem Tag nach entweder viel zu wenig oder viel zu viel Schlaf gegen Nachmittag aus dem Bett krieche, mühsam die Augen vor dem Spiegel aufzwinge um sie danach reflexartig wieder zu schließen, mich vor Grauen zu schütteln und dann Duschen gehe (lange, heiß), dann ist Cool Water Wave mein Duft.

Cool Water Wave ist der Duft, der geht, wenn Dufttechnisch gar nix mehr geht. Wenn mir meine lieben, schweren Schätzchen zu viel des Guten und vor allem zu viel für Kopf und Magen sind, greife ich zu ihm. Er nervt nicht, er ist nicht laut. Allerdings erfrischt er angenehm und umgibt mich mit einer Duftaura, bei der ich mich einfach gepflegt fühle (was man an so einem Tag ja auch bitter nötig hat!).

Ansonsten kann man ihn auch gut an überfüllten, dunklen und stickigen Orten benutzen (da, wo die Katerstimmung meist her kommt ;) ). Er ist präsent, bringt Komplimente von beiden Geschlechtern und kann auch gut mit Rauch und Schweiß kombiniert werden ohne eine ekelhafte, klebrige Süße oder andere penetrante Noten zu entwickeln.

Ich mag ihn gerne, er vermittelt mir und anderen das Gefühl gut geflegt und gut gelaunt zu sein. Er drängt sich nicht auf, versteckt sich aber auch nicht.

Natürlich ist dieser Duft keine großartige Parfumeurskunst und er bleibt ziemlich linear. Aber manchmal ist ein einfaches Mineralwasser einfach besser und wohltuender als der Whiskey.
2 Antworten
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