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Kennt Ihr das auch? Man sitzt im Flieger von Italien nach Hause. Vor einem sitzt eine gut betuchte, braungebrannte Dame mittleren Alters - sagen wir mal 55+. Der Duft Ihres Parfüms schwellt langsam die Sitzreihen nach hinten. Noch weiss man allerdings noch gar nicht wer oder was da so zitronig, dominant die Passagiere erfrischt.

Erste Vermutung: Die Flugbegleiterinnen verteilen schon die Erfrischungstücher mit Zitronenöl. Falsch. Zweite Vermutung: jemand hat in Verona an Luigi´s Marktstand die Zitronen geplündert und alle Früchte im Handgepäck deponiert. Aber auch diese Vermutung stellt sich als falsch heraus. Es ist immer noch die Dame vor einem, die wohl den Duft Ihres Italienurlaubes mit nach Hause nehmen möchte.

Der Duft sehr zitrisch und sehr dominant. Man mag schon fast sagen ein wenig altmodisch und dumpf. Doch muss altmodisch nicht gleich schlecht sein. Klassiker überleben die Generationen, auch wenn nicht jeder damit etwas anfangen kann. Das gilt auch für mich. Eine Schwall Toskana, ein Hauch Ligurien, ein Spritzer Sizillien und ein Woge mondänität aus Mailand. Bums, fertig ist Colonia von Acqua di Parma. Der Dame vor mir hat dieses wohl gefallen, vielleicht sogar Ihren Italienurlaub im verregneten Deutschland verlängert.

Irgendwie ist die Vorstellung ja ganz süss und nett, das man sich den Urlaub als Duft in einer Flasche mit nach Hause nehmen kann. Doch man stelle sich nur die verrückte Idee vor, die Dame wäre auf einer Vulkanerkundungstour auf Island gewesen...

Wer Fanta oder auch den gastronomieableger Orangina mag, wird auch Happy for Men von Clinique lieben. Nicht süsslich wie Orangensaft, sondern am Anfang irgendwie leicht spritzig und frisch, später dann warm und betörend. Happy for men wirkt überhaupt nicht künstlich wie ein billiger Reiniger oder Zitrus-Bonbons, sondern einfach herrlich gut und lecker frisch. Erst einmal aufgesprüht, möchte man den ganzen Tag daran schnuppern, weil es einem ein kleines Lächeln auf die Mundwinkel zaubert.

Wenn du schon einmal bei sonnigen Temperaturen mit einem Cabrio durch die Apfelsinnenplantagen in der Nähe von Valencia gefahren bist, danach ausgestiegen und durch die Heine gestreift bist und dabei die Duftnoten von Orangenöl aus Schale und Blättern erhaschen konntest, dann bekommst du eine ungefähre Vorahnung wie Happy for Men von Clinique duftet.

Hier ist der Name einfach Programm: Happy for Men von Clinique macht mich als Mann einfach happy.

Ein wundervoller Flakon weisst charmant darauf hin, was den zukünftigen Träger erwartet. Dunkle holzige Nuancen vermischen sich mit kühlen frischen aquarischen Noten. Der Duft von frisch gefällten Bäumen in der Nähe eines kristalklaren stahlblauen Bergsees. Dazu zahlreiche grüne Moose und wildwachsene Kräuter - dies fällt mir spontan zu diesem hervorragenden Duft ein. Ein wohlig warmer Dufthauch ummantelt einen, wie eine luxuriöse Cashmere-Decke. Man fühlt sich mit diesem Duft einfach sehr wohl. Ich würde diesen Duft im Sommer dezenter auftragen als im Herbst oder Sommer, da ich ihn dann doch eher mehr als herb/holzig einstufen würde.

Für mich ein wirklich guter "neuer" Duft, der sich von dem anderen Neuerscheinungen wohltuend abhebt. Wer die Mode-Marke Dsquared kennt, wird sich aber wundern, warum dieses Designer-Duo (übrigens zwei Zwillingsbründer Dean & Dan Caten) gerade so einen warmen und relativ dezenten Duft herausgebracht haben. Ich kann nur sagen, mit ihrem ersten Duft haben die Caten-Brüder gleich einen guten Treffer gelandet.

Dieser wieder neuaufgelegte Duft von Aramis war in den späten 90ern mein absoluter Favorit. Holzig herb und gleichzeitig elegant. Holz und Tabak kommt beim ersten erschnuppern in den Sinn.

Stell dir vor - Havana 1930, Zigarre rauchende Arbeiterinnen und Arbeiter in einer großen Fabrikhalle im Herzen von Havana. Sie rollen an schweren und dunklen Tropenholztischen die edelsten Zigarren der Welt und verströhmen beim Havana-Rauchen einen unbeschreiblich intensiven aromatischen Duft in der schwülen vibrirenden Mittagshitze. Der seichte Qualm steigt empor und durchstreift dabei die in der Halle stehenden Palmen und klettert weiter bis zur Decke, wo er zu einem dichten Qualmnebel wird. Dort vermischt sich dies alles zu einer warmen Komposition von wirklich wundervollen Aromen - Havana, Perle der Karibik.

Die Quintessenz Kubas mit all seinen Facetten in einer kleinen Flasche - das ist Havanna von Aramis. Da kann man nur sagen: Danke lieber Fidel.

Es grenzt fasst an Körperverletzung - oder sollte ich sagen Geruchsnervenverletzung - was Thierry Mugler da herausgebracht hat.
Ein für meine Nase unbeschreiblich süsser und penetranter Duft. Ich musste mich regelrecht schütteln. Wobei hier von einem Duft zu sprechen, schon fast wieder ein Lob wäre.
Ich habe chemische WC-Reiniger gerochen, die angenehmer geduftet haben. Aber was für den einen eine B-. oder C-Waffe, ist wahrscheinlich für den nächsten das Non-Plus-Ultra sämtlicher Düfte.
Das schönste an diesem Parfüm ist unter Umständen der Flakon, oder noch besser, das hoffentlich immer leere Regal dieses Machwerks in meiner Pafümerie.
Schade um die schönen Ingredienzien wie Vanille, Bergamotte und Jasmin. Das hätte wenigstens noch einen passabelen Tee abgegeben.