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Von Parfumo empfohlener Artikel
vor 8 Monaten - 11.09.2023
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Eau de Desaster: Ein olfaktorisches Drama eines Duftjunkies.

Eau de Desaster: Ein olfaktorisches Drama eines Duftjunkies.

⚠️ Achtung, Triggerwarnung! Für Personen, deren Humormeter auf Sparflamme läuft und deren Gemüter so zart sind wie eine Porzellan Vase in einem Erdbeben, besteht die Möglichkeit, dass sie sich in dieser Anekdote wiedererkennen und dadurch möglicherweise leicht verstimmt werden könnten! ⚠️  

In einem trostlosen und düsteren Apartment, das mehr nach einem chaotischen Parfum-Lager aussah als nach einem Zuhause, lebte ein Mann namens Edward. Er mochte sich selbst als Parfumliebhaber bezeichnen, doch in Wahrheit war er ein hoffnungsloser Duftjunkie, gefangen in einem Labyrinth aus Obsession und Verzweiflung. Für Edward war jedes Parfumfläschchen ein kleines Stück Glück, eine Flucht aus der tristen Realität seines Lebens. Jeder neue Flakon versprach ihm einen Hauch von Liebe, eine flüchtige Freude, die er in seinem tristen Leben so dringend brauchte. Die Welt um ihn herum hatte an Farbe verloren, und nur die Duftnoten versprachen ihm noch einen Funken Freude. 

Edward war ein Stammgast in Parfümerien, wo er unaufhörlich Düfte testete. Die Parfümerie-Angestellten reagierten auf ihn oft mit kritischen und mitleidigen Blicken. Ständig roch er an seinem Handrücken, nachdem er einen neuen Duft getestet hatte. Es war seine Art, sich selbst zu betäuben, um die Leere zu überdecken, die sich in ihm ausbreitete. Die Anzahl der Flakons wuchs stetig, während sein Bankkonto unaufhörlich schrumpfte. Sein letztes Geld hatte Edward für einen neuen Flakon ausgegeben. Nun saß er da, umgeben von zahlreichen Parfumflaschen und dachte darüber nach, wie er über die Runden kommen sollte. Die Welt der Parfums hatte ihn gefangen genommen und ihn vollständig aufgezehrt. 

Verzweifelt bot er seine Flakons und Duftproben anderen Parfumjunkies zum Tausch an, in der Hoffnung, sein Verlangen zumindest ein kleines bisschen zu stillen. Doch die Sucht war ein gnadenloser Dämon, der nie satt wurde. Edward überlegte sogar, welche Möbel er aus seiner Wohnung verkaufen könnte, nur um an der nächsten Duftsharing-Aktion teilnehmen zu können. Seine Wohnung war längst zu einem chaotischen Labyrinth aus Flakons geworden, ein Spiegelbild seiner zerrütteten Seele.

Manchmal überkam ihn die düstere Vorstellung, dass er bald obdachlos sein könnte, gezwungen, auf der Straße seinen Körper zu verkaufen, nur um an sein geliebtes Parfum zu gelangen. Doch die Sucht war stärker als seine Ängste. Und so ging es unaufhörlich weiter, von einem Sprühstoß zum nächsten, auf einem düsteren Pfad ins Verderben. Die Dunkelheit schien ihn zu verschlingen, und die Hoffnung war längst erloschen...

Ja, es war wirklich so, wie ich oben beschrieben habe – zumindest, wenn man den lebenslangen Klagegesängen seiner besseren Hälfte lauscht, die meistens im 'Nörgel-Moll' gesungen werden. Wenn es nach ihr ginge, würde sie am liebsten sämtliche Parfümfläschchen verkaufen und sich mit dem Erlös in den Urlaub verabschieden. Aber da diese Idee leider nicht auf fruchtbaren Boden fiel, hat sie sich stattdessen stets darauf konzentriert, Edward mit einer gehörigen Portion Schwarzmalerei dazu zu bewegen, seine Vorliebe für Parfums zu überdenken. Als ich die beiden zum letzten Mal sah, hat seine Frau ihm mit der Scheidung gedroht, und dabei konnte ich ein fast unsichtbares Schmunzeln auf Edwards Gesicht entdecken. 

In gewisser Weise gleichen wir alle mehr oder weniger Edward, wobei der Unterschied darin besteht, dass einige von uns mehr Glück mit ihrem Partner hatten als andere. Wie steht euer Lebensabschnittsgefährte eigentlich zu eurer Sammelleidenschaft und hattet ihr auch schon mal Probleme wie unser guter alter Edward? Ich freue mich schon darauf, eure Geschichten zu hören! 
 
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