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vor 8 Monaten - 07.09.2023
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Eau de Wahnsinn: Die schräge Geschichte eines Parfüm-Killers.

Eau de Wahnsinn: Die schräge Geschichte eines Parfüm-Killers.

⚠️ Achtung, Triggerwarnung! Für Humor-Befreite und Zartbesaitete besteht die Gefahr, dass sie vor lauter Ernsthaftigkeit umkippen könnten! ⚠️

Jeden Tag, auf dem Weg zur Arbeit, tauchten sie vor mir auf - Menschen, die in einer Wolke aus süßem, klebrigem Sirup gehüllt waren. Diese synthetischen Düfte, die mir in dieser brütenden Sommerhitze Übelkeit und Kopfschmerzen verursachten, hatten mein Leben zur Hölle gemacht. Doch eines Tages war ich nicht mehr gewillt, das weiter zu ertragen.

Ich erinnere mich noch genau an das allererste Opfer, es war ein junger Mann, der eindeutig nach One Million Royal/Elixier/Intense roch, oder was auch immer sie ihm als "ultra-verführerisch" verkauft hatten. Ich denke stets genussvoll an den Moment, als sein Lächeln zu einem entsetzten Gesichtsausdruck erstarrte, als ich mich von hinten näherte und meine Hände um seinen Hals legte... Meine Opfer waren zufällige Passagiere, nichts weiter als Statisten in meinem düsteren Spiel, der einzige gemeinsame Nenner dieser Menschen war ihr miserabler Geschmack für Parfüms und die schreckliche Angewohnheit, den Parfümsprühknopf mehr als fünfmal zu malträtieren. Ich verfolgte sie stets aus der U-Bahn heraus, schritt durch die schäbigen Gassen der Stadt, während die Dunkelheit sich um mich legte und setzte meinen teuflischen Plan in die Tat um. Es dauerte nicht lange, bis mein Ruf als "Der Parfüm-Killer" die Runde machte. Die Menschen begannen, sich zu fragen, wer als Nächstes dran sein würde. Und das war genau das, was ich wollte. Die Stadt war meine Bühne, und ich spielte die Hauptrolle in diesem duftenden Thriller...

Doch plötzlich riss mich die nächste U-Bahn-Durchsage aus meinem Tagtraum: "Nächster Halt: Realität", sagte die Stimme aus den Lautsprechern. Verdammt, ich musste aussteigen und in die Arbeit gehen - genau wie jeder andere Bürohengst in dieser U-Bahn. Mit einem seufzenden "Auf Wiedersehen, Parfüm-Mörderdasein" verließ ich die U-Bahn und trat in die gewöhnliche Welt der Berufspendler ein. Immerhin konnte ich heute Morgen über einen herzhaften Lacher in meinem Kopf schmunzeln. Manchmal war der Irrsinn in meinen Gedanken einfach viel amüsanter als die öde Bürorealität.

Aktualisiert am 07.09.2023 - 14:36 Uhr
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