Duftessa
Duftessas Blog
vor 1 Jahr - 12.03.2023
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Spring in Bome - ein Winterfrühling mit Poesie und Musik

Ihr Lieben,
draußen drehen einzelne Schneeflocken ihre Pirouetten, vom Plattenspieler erklingen die polnischen Beatles („Czerwone Gitary“) und vor mir dampft leckerer Nelken-Zitronen-Honig-Tee.

Ich blicke aus dem Fenster…

… knuspere an meinem dritten Hanuta und der großen Weltfrage, wie Altes endet und Neues beginnt… und wann… oder auch nicht… niemand kann zaubern… und überhaupt:

Es ist wie es ist.

Jedenfalls ist Spring in BomeSpring in Bome mein treuer Begleiter in diesen bizarren Tagen. Den Duft haben andere treffender beschrieben und analysiert als ich es jemals könnte, daher nur ein paar Impressionen vom letzten Duftspaziergang.

Und hier ein Gedicht zum Duft - und zwar ein Frühlingsgedicht von Emanuel Geibel,

das m. E. die eigenwillige Winter-Frühlings-Stimmung von Spring in BomeSpring in Bome

bestens einfängt und in poetische Gewänder kleidet:


Hoffnung

Und dräut der Winter noch so sehr

Mit trotzigen Gebärden,

Und streut er Eis und Schnee umher,

Es muss doch Frühling werden.


Und drängen die Nebel noch so dicht

Sich vor den Blick der Sonne,

Sie wecket doch mit ihrem Licht

Einmal die Welt zur Wonne.


Blast nur, ihr Stürme, blast mit Macht,

Mir soll darob nicht bangen,

Auf leisen Sohlen über Nacht

Kommt doch der Lenz gegangen.


Da wacht die Erde grünend auf,

Weiß nicht, wie ihr geschehen,

Und lacht in den sonnigen Himmel hinauf

Und möchte vor Lust vergehen.


Sie flicht sich blühende Kränze ins Haar

Und schmückt sich mit Rosen und Ähren

Und lässt die Brünnlein rieseln klar,

Als wären es Freudenzähren.


Drum still! Und wie es frieren mag,

O Herz, gib dich zufrieden;

Es ist ein großer Maientag

Der ganzen Welt beschieden.


Und wenn dir oft auch bangt und graut,

Als sei die Höll‘ auf Erden,

Nur unverzagt auf Gott vertraut!

Es muss doch Frühling werden.

Ich denke bei diesen Zeilen auch an jene Parfumos, die zwischen ihrem eigenen Winter und Frühling changieren, zwischen Ende und Anfang, zwischen hü und hott und auf und ab und hin und rück und sowieso - ihr wisst schon, was ich meine. Und wenn nicht, dann ist auch das nicht schlimm...

- Es ist wie es ist.

Und zum Schluss noch das passende Lied zum Duft: Ein polnischer Hit von 1971 (mit englischen Untertiteln). Er ist von Marek Grechuta (einer DER bedeutsamsten Sänger, Komponisten und Vertreter der Gesungenen Poesie in Polen!) und handelt von Vergänglichkeit, Beständigkeit und Wandel...

Meine Lieblingszeile:

Ważne są tylko te dni, których jeszcze nie znamy...

= Wichtig sind nur die Tage, die wir noch nicht kennen…

… und damit sage ich tschüss und auf Wiedersehen!

Eure Duftessa!

Aktualisiert am 13.03.2023 - 05:31 Uhr
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