Elenasmom

Ziemlich reißerisch der Titel, oder? Aber zumindest habe ich jetzt eure Aufmerksamkeit :-D
Jedoch ist er mir relativ zügig beim Schreiben dieser Rezension eingefallen, und ich verrate euch auch, warum.
Das Moulin Rouge stelle ich mir als ein Potpourri der Gerüche vor. Schwere, dunkle Polstermöbel, geheimnisvolle Separees, Körperausdünstungen, die aus verschiedenen Parfums und Schweiß bestehen, Rauch von Zigarren, Süßigkeiten, und über allem schwebt der schwere Geruch von den aufwendig arrangierten Blumenbouquets an den Wänden. Es riecht nach verheißungsvollen Nächten, nach kribbelnder Spannung und offensichtlicher Erotik.
Was hat das nun mit Pure XS zu tun? Ganz einfach, ich assoziiere ihn mit dem Moulin Rouge, auch wenn ich noch nie da war. In meiner Vorstellung ist es dort aber wie oben beschrieben, und Pure XS passt nicht nur wegen dem Wortspiel des Namens dazu.

Der Duft erinnert mich an viele schöne Erlebnisse, überwiegend bei Nacht. Abends in der Stadt abhängen, Disconächte, Kinobesuche mit dem Liebsten oder den Mädels, immer hübsch und ein wenig offenherzig zurecht gemacht. Ging es "auf die Piste" war Pure XS fast immer meine erste Wahl.
Der Duft strahlt für mich beinahe schon animalische Sexyness aus. Er ist laut, derb, fast schon vulgär, aber niemals billig. Er fällt mit der Tür ins Haus, eckt an und hinterlässt definitiv Eindruck. Und ja, er ist ein Kopfschmerzkandidat, ich selbst bin nicht von ihnen verschont wenn er nicht genau ins Setting eines bestimmten Abends passt.
Er ist nicht das nette Düftchen von nebenan, genauso wenig wie die Dame, die ihn trägt, das nette Mädchen von nebenan ist. Er schreit geradezu nach schwarzen, kniehohen Stiefeln mit Absatz und einem dunkelroten Oberteil. Stilvoll ja, aber eben nicht gerade mit den weiblichen Reizen geizend.
Das Popcorn und die schweren Ylang-Ylang Blumen, zusammen mit dem leicht schwülstigem Sandelholz rieche ich am meisten heraus. Er hat nicht wirklich einen Verlauf, er ist einfach von Anfang bis zum Ende (das lange auf sich warten lässt) da, bäm, in your face. 2 Sprüher reichen locker für eine durchtanzte Nacht. Am Morgen danach begrüßt er mich herausfordernd "Yo girl, wann ist die nächste Party?" während ich noch mit Kopfschmerzen im Bett liege.
Dass mir der Flakon mit der goldenen Schlange gefällt war klar, nur der Deckel könnte hochwertiger sein, er ist aus ganz normalem Plastik.
Mit dem Duft fühle ich mich stark, erotisch und sexy. Nein, nicht sinnlich, geheimnisvoll oder etwas in der Richtung. Pure XS will dich verschlingen, besitzen, umschließen, und zwar mit Haut und Haar. Wenn du ihm nicht gewachsen bist, wird er dich überrollen, platt machen und peinigen. Er ist meiner Meinung nach zu verführerisch für den Alltag, außer natürlich, man möchte auch da mal die Femme fatale raus lassen. Passt aber auf, nicht dass ihr im Supermarkt Avancen bekommt, ich weiß aus sicheren Quellen dass der Duft ein Männermagnet ist (für viele).
Pure XS gibt sofort alles preis und versteckt sich nicht, er macht keine falschen Versprechungen. What you get is what you smell. Und ja, Exzesse kann man auch mit Popcorn haben...

Hallo und herzlich willkommen zur zweiten Folge über die Gerüche der Hogwarts Gemeinschaftsräume!
Da wir ja nun mittlerweile alle wissen, wie es bei den gerissenen Slytherins riecht (Marc Jacobs - Decadence), hat sich nun die gute Constance so in mein Duftgedächtnis gebohrt, dass ich sie unglaublich stark mit dem Griffindor Gemeinschaftsraum assoziiere.

Fred und George haben gerade zum wiederholten Male Süßigkeiten aus dem Keller des Honigtopfes geklaut, denn Gryffindor hat mal wieder Slytherin in einer fantastischen Partie Quidditch besiegt, und das muss natürlich gefeiert werden! Unter lautem Gejohle werden die Leckereien verteilt. Es gibt Kesselkuchen, Lakritzzauberstäbe, Karamelleclairs, Schokofrösche und stapelweise Schokoriegel.
Nur das ganz süße Zeug wie Gummischnecken war leider nicht mehr einzupacken, da der Besitzer sie um ein Haar erwischt hätte, wie sie ihn wieder mal um seine Vorräte erleichtert haben. Aber auch ohne diese lässt es sich hervorragend feiern.
Das Feuer prasselt munter im Kamin, die Stimmung ist ausgelassen, sogar zwei Flaschen Feuerwhiskey stehen auf dem Tisch. Natürlich darf auch Butterbier in rauen Mengen nicht fehlen. Das fließt in Strömen, der sahnig-karamellig-süß-würzige Geschmack ist aber auch zu köstlich. Wenn das die Lehrer wüssten... Professor McGonagall würde vermutlich in ihrer vornehm zurückhaltenden Art
mitfeiern, Professor Snape Hauspunkte ohne Ende abziehen, und Professor Dumbledore würde milde lächelnd das Treiben beobachten. Hach ja, eine wunderschöne Vorstellung... die Feier geht nicht bis tief in die Nacht, da ja morgen wieder Unterricht ist, aber spaßig und feuchtfröhlich ist sie trotzdem.
Am nächsten Morgen schwebt über den knuddeligen roten Sesseln noch ein Hauch Karamell, und das Feuer im Kamin ist ausgegangen. Die Glut glimmt aber noch, und es ist warm und gemütlich in dem kreisrunden Raum.
Die Papierchen und Flaschen wurden natürlich von fleißigen Hauselfen in der Nacht beseitigt, aber die nächste Party kommt bestimmt ganz bald.

Mein Tipp: legt "Molecule 01" vor "Changing Constance" auf, diese Kombi harmoniert ganz hervorragend, verlängert die Party enorm und übersteht so bei mir sogar die Dusche.

Kleiner Lacher am Rande: ich hab mir "Changing Constance" hinter die Ohren, auf die rechte Armoberseite und auf den linken Handrücken gesprüht und meinen Mann alle drei riechen lassen, ohne ihm zu sagen, dass es 3x der gleiche Duft ist ^^ Den Duft auf dem linken Handrücken mochte er nicht, der auf der rechten Armoberseite fand er gut, und den hinter den Ohren fand er sexy, ich solle bitteschön öfter so riechen :-D er meinte, der Duft riecht süß und leicht rauchig, er tippte auf Weihrauch. Was soll ich sagen, Flakon ist unterwegs...

Sprühe ich mir "Wood, sage and sea salt" auf bin ich wieder 24.
Ich fahre bei offenen Fenstern in meinem schwarzen Audi S3 quattro, gut 300 PS unter mir, das lederne, unten abgeflachte Sportlenkrad vibriert leicht unter meinen Händen mit rot lackierten Fingernägeln. Der Motor dröhnt, ich schalte einen Gang höher und spüre das weiche Alcantara Teilleder um mich herum. Ich werde durch die Beschleunigung tiefer in den Sportsitz gedrückt und genieße das wohlige Kribbeln in der Magengegend.
Die Strecke ist kurvig, aber ich könnte sie im Schlaf fahren, so gut bekannt ist sie mir. Es ist März, die Sonne scheint warm, aber nicht zu heiß, ich trage eine enge Jeans und ein olivgrünes Tshirt, der kühle Fahrtwind pfeift mir um das Gesicht und wirbelt meine langen blonden Haare durcheinander. Auf der Nase die braune Sonnenbrille, ein kühnes Lächeln auf den Lippen, aus dem Bose-Soundsystem dröhnt ein Song von 5 seconds of summer. Ein bisschen traurig ist der, aber er hat eine kraftvolle Message, und der Beat ist zu gut, um ihn nicht laut aufzudrehen.
Ich wohne zwar nicht in Meeresnähe, aber genau das lässt mich der Duft fühlen, riechen, spüren wenn ich ihn aufsprühe.
"Wood, sage and sea salt" riecht wie eine spritzige, kühle und wilde Brise, zerklüftete weiße Felsen ragen an der Küste empor, der Strand ist grobkörnig, überall liegt von der Sonne gebleichtes Treibgut. Die Wellen brechen sich an den Felsen im Meer, die Gischt schäumt und spritzt. Verwilderte Vegetation gedeiht in dem rauen Klima, der Himmel ist von grauen Wolken verhangen, ab und zu blitzt die Sonne durch. Und über allem hängt der Geruch nach Salzwasser, Wind und Freiheit.
Die mineralischen Noten rieche ich glücklicherweise nicht, wohl aber das Salz und den Salbei, die in fantastischer, ausgewogener und authentischer Weise miteinander verwoben sind.
Das Dufterlebnis ist nach etwa 8 Stunden bei mir vorbei, er hält auch ohne "Molecule 01" richtig gut, mit natürlich um einiges länger.
Er ist jung, wild, frei, verwegen und ungezähmt, genauso wie ich es mal war.
Aber ab und zu blitzt noch die Wildheit in mir durch. Dann schmeiße ich mich in meine braune Lederjacke, öffne meinen Zopf und starte die Motoren, am Hals "Wood, sage and sea salt" ...

Ich muss jetzt mal eine Lanze brechen für diesen Duft. Ja, er ist ein Designer (ist ja auch nichts schlechtes), ja er ist der Xte Flanker von Poison (er wird scheinbar nicht so ausgeschlachtet wie LVEB) und viele werden ihn gar nicht auf dem Schirm haben, weil, ja, weil halt. Aus Gründen. Aber auch zu Unrecht.

Poison girl unexpected ist in der Tat unerwartet schön.
Vor allem die Kopfnote ist wirklich einfallsreich und kommt tatsächlich ein wenig maritim daher. Der Duft startet fruchtig und spritzig, ganz leicht würzig durch den Ingwer, schon süß, und auch ein wenig klebrig. Aber genau das macht das Parfum aus, vor allem da sich die Kopfnote bis zur Basis zieht und immer wieder aufblitzt, rechtfertigt es, auch das normale Poison girl in der Sammlung zu haben. Letzterer ist eher ein Kandidat für kalte Tage, unexpected lässt sich auch bei wärmeren Temperaturen wunderbar tragen. Die Rose rieche ich zwar, aber sie ist mit reichlich Ingwer-und Bitterorangensauce übergossen. Riecht leckerer als es sich anhört ;-)
Die Basisnote ist ähnlich cremig und wunderschön gourmandig wie bei der großen Schwester, jedoch wie bereits erwähnt, etwas leichter, fruchtiger und fluffiger durch die begleitenden Kopfnoten.

Momentan ist er einer meiner absoluten Favoriten, ich trage ihn fast täglich, und eigentlich liebe ich die Abwechslung. Ich bin regelrecht süchtig nach dieser tollen Kopfnote. Der Verlauf ist von fruchtig zu blumig bis hin zum Gourmand, das muss man erstmal nachmachen. Und dann auch noch in einer fast sexy Art und Weise. Das Parfum hält bei mir den ganzen Tag, mit 3, 4 Sprühern umschmeichelt mich dieser wundervolle gute Laune Duft, und bringt mich zum lächeln. Ich fühle mich klasse und auch hübsch wenn ich ihn trage, er heitert mich auf, er ist nicht zu girly, er passt einfach zu mir.
Auch der schillernde rosa Flakon ist gut gewählt, wenn auch ein winziges bisschen trashy ^^ aber der Duft selbst schillert auch in den verschiedensten Facetten, es passt also wirklich gut zusammen.

Bitte gebt ihm eine Chance, ihr lasst euch sonst echt einen schönen, gut gemachten Duft mit einer tollen Entwicklung entgehen. Oder auch nicht, dann kann ich weiterhin relativ einzigartig duften, und keiner nimmt mir meinen unexpected weg!

"Hätt ich doch bloß nichts gesagt!" - Hagrid

Wenn jemand wie ich, die eine bekennende Gourmand Liebhaberin ist, einen Duft, der einem Gourmand nicht unähnlicher sein könnte, dermaßen gerne mag, dann muss das schon was heißen. Stil(l) und heimlich hat er sich in mein Herz und in meine Kollektion geschlichen, dieser wunderschöne, kühle, anmutige und starke Boss-Lady Duft.

Coco Noir bekam ich als Abfüllung vor einigen Monaten im Zuge eines Tausches. Ich erwartete mir nicht viel, da ich den Duft nicht kannte und mit Chanel eh nie warm geworden bin, außer mit "Chance eau tendre edt". Zwischenzeitlich kamen tatsächlich noch "Allure edp" und der Crowdpleaser schlechthin "Coco Mademoiselle" dazu, aber hiervon ein ander Mal mehr.
Coco noir also. Auf parfumo die Duftnoten und Statements überflogen. Klingt nicht nach etwas, das meinem Beuteschema entspricht, auch wenn ich durchaus Freshies, Fruities, ledriges und cremig-würziges mag. Die Vanille und die Tonkabohne im Duft machten mich jedoch neugierig, gehören sie doch zu meinen liebsten Duftnoten. Wie gut würde ich sie herausriechen? Auch der Flakon hat mich als kleines Verpackungsopfer sofort angesprochen.

Aufgesprüht, gewartet. Puuuhhh, sofort schlug mir kühles, erdiges Patchouli entgegen, vermischt mit Zitrik und Rosen. Nicht wirklich eine schöne Kombi für mich, der Weihrauch kam schnell dazu und machte den ersten Eindruck auch nicht besser. Er roch - bis auf die fehlenden Aldehyde - ganz eindeutig "Coco chanellig". Elegant, stilvoll, klassisch, schick und zeitlos, mit einer gewissen Kühle und Überlegenheit, und einem leicht stechendem Beiwerk. Ich möchte nochmal betonen, dass ich nicht nur eine mit Vanille zugeklebte Nase habe, ich gebe fast jedem Genre eine Chance, und wurde schon so manches Mal positiv überrascht. Ich wusste, dieser Duft ist wunderschön komponiert und die Noten fließend miteinander verwoben, aber irgendwie passte er nicht zu mir. Zu kühl, zu erwachsen (oder auch reif).
Einige Zeit später nahm ich immer wieder einen federleichten, luxuriös anmutenden, kühlen und gleichzeitig warmen Geruch wahr. Da ich an diesem Morgen nur Coco noir getestet hatte und es somit nur dieser sein konnte, war ich umso überraschter, wie fein er sich entwickelt hatte. Das Patchouli zieht sich fast bis zur Basis, wird aber leichter und angenehmer. Die Rose rückt in den Hintergrund, schwingt aber immer noch wahrnehmbar mit, ebenso die zitrischen Noten. Der Weihrauch ist zum Nebendarsteller geworden.
Direkt Vanille kann ich im Drydown nicht benennen, aber eine angenehme, blumige Cremigkeit mit einem Hauch Würze, wirklich schwer zu beschreiben.
Der Flakon ist zwar tiefschwarz, der Duft aber nicht. Er ist nicht unfreundlich, aber trotzdem eher distanziert. Bei der Frau, die ihn trägt, gibt es keine dritten Chancen, maximal 2, dann hat man es vergeigt und sie ignoriert einen komplett. Sie verschwendet ihre Zeit nicht mit Leuten, die es nicht wert sind, mit ihnen zu diskutieren.

Dieses Parfum strahlt für mich alle oben genannten Attribute aus, aber auch eine gewisse Stärke und Verlässlichkeit. Zu diesem Duft greife ich zielstrebig, es wird nicht lange überlegt. Entweder es ist ein Noir Tag oder nicht, da gibt es keine Kompromisse, die macht der Duft auch nicht. Ich trage ihn, wenn die Sonne scheint, aber auch wenn es kalt und bewölkt ist. In Sachen Sillage und Haltbarkeit bin ich sehr zufrieden, 3 Sprüher begleiten mich durch den Tag, er lässt mich nicht hängen und ich fühle mich stark und ein bisschen unnahbar.

Coco noir ist kein "Mmmhhhh, riechst du gut!" im Bezug auf blumig-pudrig-süße Freundlichkeit. Er ist ein starkes Statement, eher ein "Wow, was trägst du da tolles?"
Und, was mich wirklich verblüfft: mein Mann findet ihn auch gut, obwohl der Duft für mich ja eher untypisch ist. Nein, nicht jeder Mann steht ausschließlich auf Vanilledüfte. Manchmal muss es einfach ein Boss-Lady Duft sein. Schließlich sind wir Frauen ein starkes Geschlecht.