Ergreifend

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6 - 10 von 484
Ergreifend vor 22 Tagen 13 14
8
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Belebende Weihrauchinfusion
Wer nach klarem, kräftigen Weihrauch, mit dem gewissen Etwas sucht, ist hier genau richtig.
Für nicht mal so viel Geld, bekommt man eine sehr gute Performance geliefert. Incenso d'Oriente ist ein schöner Weihrauchduft, der seinesgleichen sucht. Vor allem in dieser Preisklasse. Da können sich ganz große Häuser, eine Scheibe davon abschneiden.

Beginnen tut er schon mächtig rauchig. Eine belebende Weihrauchinfusion, die regelrecht beflügelt. Zierlich untergraben von einer Würze, die sich hier cremig mit einbindet. Schon nach sehr kurzer Zeit kommt eine sehr intensive Note von Kamille daher. Passt ungemein gut ins Konzept. Es wirkt sehr gut abgestimmt. Die Kamille wirkt dann mit der Zeit blasser, aber dies tut dem Duft keineswegs einen Abbruch. Im Gegenteil. Im Herzen wird er nicht nur satt rauchig, sondern ungemein trocken harzig. Erdige Facetten untergraben noch die Seele diesen Duftes und lassen diese einsinken, als wäre man von all diesem Leid erlöst. Wie eine lang ersehnte Schmerzinfusion. Durchdrungen von wärmenden Sonnenstrahlen, die sich ins Gemüt vordringen möchten, ohne dabei die fast schon kühle, durchaus geradlinige Atmosphäre zu unterbinden.

Haltbarkeit und Sillage absolut grandios und auch der Flakon spricht an. Bei Gelegenheit gibt es auch ein Foto von mir , denn es ist ein anderer, wie hier abgebildet.
14 Antworten
Ergreifend vor 28 Tagen 13 10
6
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Angels' Share mit Komplexen
Zugegeben, er riecht sehr ähnlich wie der gehypde Angels Share, der eigentlich nicht so mein Duft ist und mich auch nicht sonderlich erwärmen konnte. Zwar gut gemacht und ein schönes Konstrukt von Süße und für Seelen, die sich in warmen Cognac ertränken möchten, wie gemacht.
Dabei lieblich umschlossen von Haselnuss & Tonkabohne. Aber dem Zara fehlt es deutlich an Ausdauer und Tiefe.
Leise regnet es auch hier Zimtflocken, die aber äußerst schnell im Schnee versinken und auf nimmer wiedersehen, sich vertschüssen. Ein Hauch von Zitrik hängt faul in der Luft. Es wirkt alles sehr gelassen und nicht aufdringlich. Im Winter ist dieser Kandidat hier viek zu schwach auf der Brust. Passt wahrscheinlich eher zu den wärmeren Tagen. Der Duft an sich präsentiert sich sehr geradlinig, ohne irgendwelche Ausbrüche oder Vertiefungen. Er ist so, wie er auf die Haut plumpst. So bleibt er.

Was Zara hier präsentiert, ist unheimlich nah dran, an Kilian, wobei man für die paar Euronen wirklich nichts falsch machen kann. Was aber absolut nicht stimmig ist, ist die Sillage und die Haltbarkeit. Diese sind miserabel und der Duft ist äußerst schnell verpufft. Weiß nicht ob das meine Wahrnehmung ist, aber er ist wirklich so, bei mir . Schade, denn so ist er wirklich ein Schmackofatz für wenig Geld, der weder aufdringlich, noch nervig rüber kommt. Für beide Geschlechter gleichermaßen geeignet und fürs Layern gar nicht mal so übel. Der Flakon ist auch schlicht und einfach gehalten. Gefällt mir, auch der Name!

Ein Angels' Share mit Komplexen, der hier bei Kilian anklopft, jedoch nicht die gewünschte Leidenschaft hervorbringt, da er im Endeffekt viel zu schüchtern und leise daher kommt. Wobei man bei dem Preis nicht wirklich meckern kann.

Frohe Ostern euch allen
10 Antworten
Ergreifend vor 1 Monat 11 11
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Nasse Wäsche unter sengender Sonne
Sicily riecht für mich, wie frisch gewaschene Wäsche, die mittels Ariel und Zitronen Weichspüler gewaschen wurde. Einen Ticken Synthese schwingt von Anfang an mit.

Klatschnass auf die Leine gehängt, dämpft sie unter der sengenden Sonne, vor sich hin. Lauwarmer Wind zieht durch die Reihen, bringt Moschusfluff mit sich. Die Zitrone ist hier dominant, gibt sich etwas zickig, wird dann aber etwas smoother, nachdem sich ein Hauch von Pfirsich und Minze miteinander verbinden. Moschusfluff wird immer fester, zieht sich förmlich in die Wäsche. Ein seichter Geruch von Blumen hängt sich dann mit rein. Hier ist der Todesstoß für mich. Harmoniert ab da an, so gar nicht. Künstliche Frische ist hier wohlmöglich der beste Begriff. Apfelsaft rinnt auch noch in den Verlauf. Gespritzt mit abgestandenem Mineralwasser.

So hängt sie da, die Wäsche. Einen ganzen Tag. Stark getrocknet bis zum Abend. Alles aus ihr, ausgedampft. Keine großartigen Gerüchsgefühle, Entgleisungen oder Entwicklungen.

Möchte ich so riechen? Nein. Zwar ist er sicherlich für den ein und anderen äußerst interessant, aber da greife ich lieber zu anderen Sommerdüften. Die Haltbarkeit und auch die Sillage sind beachtlich, mir ist er aber im Endeffekt einfach irgendwie zu pappig, zu künstlich. Auch wenn ich den Geruch von frisch gewaschener Wäsche mag und er sich im ersten Moment auch gut in Szene setzt, ist hier letztlich das gesamte Konstrukt, leider keine harmonische Verbindung.
11 Antworten
Ergreifend vor 1 Monat 13 10
8
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
7.5
Duft
Panther im süßen Rausch
Panther Fangs ist ein Panther, der dem süßen Rausch zum Opfer gefallen ist. Animalische Noten tapsen hier auf süß, harzigem Untergrund. Rauchschwaden verdecken nur genügsam die Atmosphäre, lassen nur zaghaft Nebelschwaden im Gehirn aufkommen. Die Süße ist jedoch gut platziert, denn es nimmt dem animalischem Hieb, etwas Kraft weg, bzw. nimmt ihm die Segel aus den Wind, sonst wäre es mir persönlich auch zu viele des Guten. Mit der Zeit dann seicht untergraben, von einer zarten Note von Jasmin und Tonkabohne. Wirkt deutlich cremig zum Herzen hin, tief süß -dunkel in der Basis.

Viele Entwicklungssprünge sind hier nicht zu sehen. Er ist von Anfang bis zum Schluss, ein Panther im süßen Rausch. Finde dass dieser animalische Touch, sich äußerst gut mit der Süße verbindet und auch dieser zaghafte Rauchumhang ist bedacht eingesetzt. Sicherlich nicht jedermanns Sache, vor allem wenn man sich an zu viel Tonka und Jasmin in einem animalischen Duft stört, aber durchwegs sehr interessant und auch tragbar. Er atmet dabei sehr leise auf der Haut, gibt sich hautnah. Da fährt der Panther seine Krallen nicht aus. Im Gegenteil, er tabst nur mit den Pfoten, die Haut an. Den ganzen Tag und die ganze Nacht umhüllt einem eine sehr feine animalische Note, umgeben von dieser dunklen Süße.

Sillage und Haltbarkeit durchaus kräftig, auch der Flakon gefällt mir. Leider habe ich nur ein kleines Mini Tröpfchen im Flakon und werde mich da erstmals sparsam damit vergnügen müssen, denn überall ist er ja nicht mehr erhältlich. Calaj wird definitiv weiter von mir erforscht. Zwar wurde das Rad nicht neu erfunden, aber er hat das gewisse Etwas.
10 Antworten
Ergreifend vor 1 Monat 11 9
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Die Kunst des Wandelns
Zugegeben, Argos hat wirklich schön gestaltete Flakons. Es ist definitiv kein Einheitsbrei, wie so oft bei viele. Flakons. Natürlich mag ich es auch sehr schlich, aber bin auch denen nicht abgeneigt, die auch etwas darstellen. Auch die Verpackungen sind eine Augenweide. In diesem Fall, ziert den Flakon ein Gemälde, des bekannten österreichischen Künstlers Gustav Klimt. Danaë entstand lt. Zeitgeschichte, im Jahr 1907. Zeitlos und voller Farben, wie man es kennt, von Klimt. Ich persönlich habe einige, natürlich nicht echte Bilder von Klimt (lach) im Flur, hängen und bin nachwievor entzückt, wenn ich sie betrachte. Da kommt so ein Schätzchen, natürlich auch gut bei mir an. Optisch gesehen, aber was ist mit dem Inhalt?

Das Parfüm startet erstmals etwas sperrig zitrisch und auch holzig. Wobei es gleich mal zur Sache geht und sich diese zwei Verbindungen nichts schenken und sich dermaßen hochschaukeln, so dass sie wirklich in die Höhe gejagt werden und ihr Potenzial somit ziemlich erschöpfen, mit der Zeit. Denn es wird schon ziemlich bald ganz anders. Eine sehr samtige Auflage von Moschus wird hier über alles gezogen. Sanfte gestreut mit Pfeffer und Muskat. Dabei weht ein warmer Meereswind durch den Duft, lässt ihn ruhig und seelig auf zitrischen Wellen reiten. Dabei wird der zuerst sehr satte und sperrige Holzduft, deutlich heller und lässt sich auch mittreiben. Eine liebliche Note von Kaschmir bettet sich ein und wird fest umschlungen von den kräftigen Wellen. Die Atmosphäre ist seidig, glänzend umzogen. Es fühlt sich so an, als würde man mit kalten Fingerspitzen, auf warm gebräunter Haut herum gleiten.

Dabei ist immer wieder, mit der Zeit, eine sehr angenehme Zitrusnote zu vernehmen die, die Sinne benebeln lässt. Ein wahres Chameleon, welches hier von Argos, ausgesetzt wurde. Der Begriff "Kunst des Wandelns" kriegt hier eine ganz deutliche Bedeutung.

Cremig süß atmet der Duft dann auf der Haut. Lässt hier und da ein paar Patchouliküsse ab, hält sich deutlich lange auf mir, ehe er dann von Moschusfluff und niedrigen Wellen, davon gezogen wird. Romantisch. Irgendwie sehr berührend. Weiß nicht, wie ich das erklären soll, auf jedenfall, ist es ein sehr interessanter Duft. Danäe wäre wahrscheinlich auch entzückt. Der Duft würde auch zu dem Gemälde passen.
9 Antworten
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