ErhanSaceros

ErhanSaceros

Rezensionen
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11 - 15 von 34
ErhanSaceros vor 3 Jahren 11 1
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
le unnormâle normâle
Viele Worte braucht es nicht um diesen Duft zu beschreiben und ich bin gerade nicht in so einer Schreibphase: man riecht hauptsächlich Vanille raus.
Die Vanille ist aber nicht cremig, dick oder sogar (zu) gourmandig. Ziemlich transparent und irgendwie ist da auch etwas "dunkles" dabei. Ich kann hier nur spekulieren: die angegebenen "orientalische Hölzer" in der Basisnote rieche ich nicht wirklich raus. Aber ich glaube, dass diese Hölzer der Vanille eben die leicht dunkle, maskuline Note hinzugeben.
Lavendel hält die äußerst präsente Vanille vielleicht nur die ersten zwei Stunden im Zaun, ehe sie rasch verfliegt. Kardamom ist mit seinen nussig-würzigen Duft selbstverständlich nur am Anfang sehr präsent. Dennoch verleiht sie dem Duft in der Herznote noch eine dezente, glatte "Nussigkeit".

Es gibt wohl so einige Düfte die mehr oder weniger so riechen. Aber dieser Duft ist ganz konkret, kommt also schnell auf den Punkt und beschäftigt den Träger nicht mit drei vollen Phasen eines Duftes. Es ist fast so, als ob man einen "Basisnotenduft" gleich aufsprüht, der gut konstruiert wurde und ziemlich einfach gestrickt ist.

Was mich aber mehr überzeugt hat, ist, dass der Duft nicht intensiv/dick/schwülstig ist, aber dennoch eine weitreichende, transparente Sillage hat. Somit wird man zwar wahrgenommen, aber nicht auf einer sehr penetranten Art und Weise. Auf eine sehr voluminöse, erstickende Süße, wurde hier zum Glück verzichtet. Dass die Parfümeure das hingekriegt haben, finde ich lobens- und erwähnenswert.

Dieser Male eliminiert somit ein paar duzend süße Düfte im gewöhnlichen Designerregal, da er von allen das zum Vorschein bringt, was in einem Mainstreamsüßduft nötig ist. Seine Einzigartigkeit verdankt er seiner Einfachheit. Aber nicht alles was einfach ist, erkennt man auch wieder.
1 Antwort
ErhanSaceros vor 4 Jahren 11 3
8
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
4.5
Duft
Frustration auf allen Ebenen...
...und auf allen Ebenen die es nicht mal gibt. Ich würde mich auch über diesen Duft ärgern, wenn es ihn nicht gibt. Ja, quasi schon bevor man die Idee hatte solch ein kreatives Zeug in Massen herstellen zu wollen und zu vermarkten. Oh ja, ihr Business People da oben macht mich so geil mit euren Entscheidungen. Ja, die Konsumenten kaufen euch ja eh alles ab. Mwhahar!

Anfangs riecht man ein typisch maskulines, frisches Deo mit Apfel und ein wenig nussiges heraus. Und wenn ich schon von Deos rede, dann darf die Synthetik natürlich nicht fehlen. :)

Eine kurze Zeit später scheint sich etwas wunderbares zu offenbaren. Eine leichte "Waldigkeit" im Flakon. Dezente, kirchlich-harzige Noten, paaren sich mit dezenten Nadelwaldnoten.

Doch diese Phase bleibt nicht lange bestehen und schon fällt auch dieser Duft in sich zusammen: es wird etwas herb-süß, duschgelartig mit einem synthetischen Schleier, gepaart mit Muskatellersalbei- oder Tannenbalsammuff. Das alles ist aber immerhin ordentlich abgerundet.

Alles was ich bis jetzt hier wahrgenommen habe, fiel relativ schwach aus. Nichts wollte so wirklich in der Vordergrund treten. Es fühlt sich so an, als ob alle Noten jeweils nacheinander kurz meine Nase begrüßten und wieder verschwanden. Insgesamt fehlte es an Struktur und vor allem an einem Ziel.
Dieser Night Vision hat so viel Wiedererkennungswert wie... Ach nein, dieser Duft ist Beispiellos in diesem Belang. Aber was rede ich da schon. Nein, kauft euch das Zeug. Es gibt ja so gut wie keine kreativen Düfte im Designerregal die als Alternative zu Verfügung stehen würden.

Ich werde es mir auch kaufen, da es nach all meiner Kritik nun doch ein sehr ernstzunehmender Duft ist. Ich mach jetzt sogar Überstunden, damit ich mir möglichst viel davon kaufen kann. Was für ein spicebombastischer Duft!
3 Antworten
ErhanSaceros vor 4 Jahren 14 4
10
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Kurzer Vergleich mit dem EdT - Senkt die Erwartungen!
Ein Flanker den ich nach "Eros Flame" nicht kommen sehen habe. Deswegen war ich sehr gespannt auf den neuen Eros. Vor allem wegen der Leder-Note, die in der Pyramide aufgelistet ist.

Doch das Jahr 2020 (auch wenn wir nur Luxusprobleme hier schildern), schafft es einfach nicht mir entgegen zu kommen: Meine Lieblingsband aus meiner Jugend, hat nach 10 Jahren wieder angefangen Musik zu produzieren. Leider kamen dabei bis jetzt nicht besonders kreative Songs raus.
Und jetzt bringt Versace auch noch ein EdP von einem meiner Lieblingsdüfte raus. Das EdT ist der Grund warum ich mich für Düfte entschieden habe. Somit hatte ich für das EdP hohe Erwartungen.

Ich will keine Vergleiche über Haltbarkeit und Sillage zwischen EdT und EdP machen. Dafür bin ich mir selbst zu schade. Ein paar Stunden mehr oder weniger, ein paar Zentimeter mehr oder weniger... ist mir langsam völlig egal.

Im Grunde sind die beiden Düfte sehr identisch. Es bestehen geringe Unterschiede, die für die breite Masse unwichtig sind, aber für uns Feinnäschens doch ausschlaggebend.

So wirken die Minzblätter beim EdP noch authentischer und greifbarer als beim EdT. "Kandierter Apfel" sollte hier niemand abschrecken. Die Note ist eher dezent und zieht sich nicht bis in die Herznote.
Beim EdT fängt es schon nach 10 Minuten an süßer zu werden, während beim EdP die Minze noch dominiert. Bei beidem machen sich aber ab diesem Zeitpunkt schon die holzigen Noten bemerkbar.

Über die Herznote zu sprechen ist genauso so schwer wie beim EdT. Es ist bei beiden eher so, also ob sie nur aus Kopf und Basis bestehen. Das einzige was von der Herznote beim EdP eventuell auffällt, aber erst in der Basis zum Vorschein kommt, ist der Muskatellersalbei (vielleicht auch Vetiver?).
Ich kann hier nur spekulieren, aber meiner Erfahrung nach, hat diese Note etwas säuerlich-muffiges. Gleiches fiel mir auch beim Valentino - Uomo Intense auf. Diese Note erinnert mich auch an Tannenbalsam, was ich ebenfalls immer wieder gerne als säuerlich-muffig bezeichne.

Beim EdT hat die Vanille in der Basis die Oberhand. Hier, beim EdP, dominieren eher transparente, holzige Noten, aber eben mit dieser im letzten Abschnitt beschriebenen Note. Die Süße ist diesmal eher Nebensache.

Leider konnte ich nicht mal ein wenig Leder hineinfantasieren. Das hat mich am meisten enttäuscht. Ich war schon immer an einer reiferen Version von Eros interessiert. Ich dachte, das würde man mit einer ordentlichen Portion Leder hinkriegen können. Schade! Dann mach ich es selbst.

Ich weiß wirklich nicht wie das EdT heutzutage riecht. Aber mein Flakon aus 2017 gefällt mir besser als das EdP. Somit ist das EdP für viele, die das EdT besitzen, überflüssig. Es sei denn, euch gefallen die oben genannten, kleinen Unterschiede, die ich mit meiner mangelhaften Wahrnehmung feststellen konnte.

Tja und das war es auch schon. Versace Eros, wie gewohnt frisch-süß-synthetisch, einzigartig, polarisierend. Ein Verführer und Eroberer der Herzen. In diesem Fall aber auch ein Enttäuscher (Mein Motto dieses Jahr: "Ich bin nicht überrascht, aber enttäuscht"). Und wird noch leider als "CluBdUfT" abgestempelt. Ich benutze ihn gerne in allen Räumlichkeiten, die nicht als Club bezeichnet werden. Die Riakschonz sind immer und überall jut!
4 Antworten
ErhanSaceros vor 4 Jahren 6 2
6
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
6.5
Duft
Des Cool Waters Zeitgeist
Unser lieber Mantus hat ganz unten schon ausführlich die Unterschiede der aktuellen und der älteren Version beschrieben. Ich möchte mich hier kurz fassen, da doch so einiges in die Statement-Box nicht reingepasst hat.

Ich habe eine Vintage Miniatur mit dem alten Davidoff Schriftzug und eine Probe, die laut Batchcode vor 5 Jahren produziert wurde, verglichen. Tja, somit ist es doch nicht wirklich ein Vergleich mit der "aktuellen" Version. Aber es gibt trotzdem große Unterschiede.

Die Vintage Version ist deutlich würziger, als die aktuelle Version. Ob es Rosmarin oder Koriander ist, weiß ich nicht. Aber es wirkt schon fast etwas orientalisch, da es eine gewisse, herbe Süße hat und auch etwas warm erscheint. Durch die würzige Note wirkt das alles hier sehr markant. Hinzukommen frische, herbe und grüne Noten, die aber eher ruhiger sind und der Würze deutlich mehr Platz verschaffen.
Im Vergleich wirkt die Vintage Version auch deutlich weniger seifig-aquatisch. Eigentlich fast kaum!
Eine gewisse Synthetik ist auch vorhanden, die aber nicht unbedingt zu künstlich erscheint, sondern eher rau und verschwommen. Ich glaube das oft bei Lavendel-Noten so wahrzunehmen.
Nach einer Stunde sind die würzigen Noten etwas gedimmt, aber immer noch da. Es zeigen sich danach auch mehr holzige Töne. Spätestens ab der Herznote, kommt die Vintage Version nur ein wenig an die aktuelle Version näher. Also ist die DNA bei beidem vorhanden, auch wenn geringer als erwatet. Zum Schluss wird es etwas holziger und wärmer. Ich habe trotzdem vergeblich nach aquatischen Tönen gesucht, weil...es Cool Water heißt.

Die aktuelle Version dagegen, zeigt deutlich aquatische Züge. Dafür gibt es hier die würzige Note gar nicht und die grünen Noten sind versteckter als bei der Vintage Version. Eine dezente Süße ist bei der aktuellen Version nicht zu ignorieren. Während die alte Version markanter ist, kommt mir die aktuelle Version lockerer vor. Trotzdem finde ich, dass beide Versionen fast allen Altersgruppen gut stehen.
Man könnte beim Vergleichen schon fast denken, dass es bei der neuen Version um einen anderen Duft handelt, da hier eine seifige Note klar dominiert. Das ganze kombiniert mit aquatischen Noten, wobei ich hier aber nie an Duschgel denken musste. Hatte eher "nasse" Assoziationen.
Die seifige Note wirkt ein wenig trocken/holzig. Wie die Seife von damals, wo ich als Kind dachte, es sei Kacka.
Die synthetische Note ist auch hier vorhanden. Etwas stärker, aber nicht störend. Und dann endet es auf einmal, wie wenn es keine Basisnote geben würde.

Die aktuelle Version hielt an mir ca. 5 Stunden, mit einer hautnahen Sillage. Nur bis zur zweiten Stunden kann man ein wenig wahrgenommen werden und danach ist es quasi ein Hautduft. (Sill.: 4-5)
Die Vintage Version hielt etwas länger: 7-8 Stunden, wobei ich hier die Sillage nur ein wenig besser fand. (Sill.: 5)

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die alte Version für mich ein würzig-frisch-markanter Duft ist, während die aktuelle Version eher seifig-frisch-aquatisch ist.
2 Antworten
ErhanSaceros vor 4 Jahren 5 1
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Verhältnisse
Oft habe ich Düfte, die auf dieser Seite neu erschienen sind, ignoriert. Dabei schaue ich mir immer die Duftnoten an und sortiere Düfte aus. Wenn ich z.B. bei einem neuen Duft Minze, Ambroxan, Iso-E-Super und Kuhstall-Oud lese, dann kommt das definitiv nicht auf die Merkliste. Aber ich weiß ja eigentlich nie, in welchem Verhältnis diese Noten bei einem Parfum enthalten sind. Könnte ja sein, dass nur Kuhstall-Oud wahrnehmbar ist. Dann hätte es der Duft, wenn ich das vorher wüsste und annahm, auf meine Merkliste geschafft. :)
Dieser "Denkfehler" wurde mir bei diesem Duft offenbart.

Vanille...Rose...Oud...

Wenn man das (immer wieder) ließt, dann sortiert man eventuell den Duft sofort aus. Ich hätte hier jetzt einen typischen Rosen-Oud-Duft mit etwas mehr Süße erwartet. Aber ich lag falsch. Diese Noten sind zwar enthalten, aber nicht so präsent wie ich erwartet habe. Denn es ist meiner Nase nach eher ein Tonkanillerosenduft.

Across the Ocean startet leicht frisch, süß-blumig und dezent holzig-orientalisch. Hier merkt man schon, dass das Oud nicht die Schlüsselnote ist. Es zeigt sich auch nicht in der Herznote. Die angegebenen zitrischen Noten nehme ich nicht wahr.

Nach 15 Minuten herrscht eine fabelhafte Harmonie von süßen Noten und Rosen. Das ganze wirkt nicht zu feminin, da die Rosen nicht altbacken oder seifig wirken, sondern eher zart und lieblich, und in Maßen dosiert sind. Wie viel ich von Tonka oder Vanille rieche, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass diese Noten nicht so quietschig, klebrig, nussig, cremig oder gourmandig riechen. Eher ausgewogen, fein und sanft. Ich würde das Verhältnis von den süßen Noten und der Rose um die 7 zu 3 einschätzen. Zusätzlich hat der Duft die meiste Zeit eine Art saubere, leichte Frische. Es macht die Süße leicht, aber nicht zwingend frisch wie ein Sommer-Duft.
Und so bleibt der Duft auch bis zum Schluss. Keine große Wandlung, obwohl der Duft dann immer blasser wird.

Im Großen und Ganzen ein einfacher Duft. Notentechnisch nicht unbedingt innovativ, aber dann doch einzigartig, weil das Verhältnis der zwei Hauptkomponenten gelungen ist.

Und was habe ich gelernt? Ich darf wegen den angegebenen Duftnoten zu keiner Annahme kommen und muss immer die möglichen Mengen/Verhältnisse der Duftnoten in betracht ziehen.
1 Antwort
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