Esoxus

Mh, was halte ich von Omre Nomad. Einer der populärsten und auch meist-gehypeden Düfte der letzten Jahre.

Zunächst habe ich mir überlegt, was mich beim Test erwarten wird. Ich stellte mir einen luxuriösen Duft mit einem uniqien Twist vor - der Preis muss schließlich gerechtfertigt sein-, Leder, Oud, Weihrauch und Himbeere? Interessant.

Beim Testen muss man sagen, ja zweifelsfrei der Duft ist gut! Aber wo ist der Twist. Die Himbeere im Opening ist ganz nett, aber insgesamt wirkt der Duft für mich recht glattgebügelt. Ein Gegenargument könnte lauten: Perfekt aufeinander abgestimmt und austariert, tolle Balance!
Ich stimme dem grundsätzlich zu, aber ein Duft der so viel verspricht und einen solchen Preis hat, sollte etwas mehr verzaubern. Es fehlt die Dimension des unbekannten und aufregenden. Etwas Besonderes, was einen sofort an diesen Duft oder an dessen träger erinnert. Für mich persönlich hat Ombre Nomad zu wenig Kante.

Nichtsdestotrotz ein guter Duft, zweifelsfrei! Cremige Ledernote mit ausgewogenen Oud. Aber nichts für mich.

Durch Zufall bin ich auf Molécule 234·38 gestoßen. Am Anfang habe ich ihn nicht besonders bemerkt, doch nach einiger Zeit habe ich auf meiner Haut ganz besondere Duftakkorde wahrgenommen.
Das Problem ist, dass der Duft grundsätzlich eher schwach daherkommt. Er braucht etwas Zeit um sich zu entwickeln und sich mit der Haut und dem ihr innewohnenden Körperduft zu verbinden. ISO-E-Super ist schwierig zu beschreiben. Mich erinnert es an Sandelholz und trockene Sauberkeit. Das Problem ist, dass scheinbar einige Leute ISO-E-Super nur schwer wahrnehmen können.
Ich persönlich gehöre nicht dazu. Wenn mein Bruder beispielsweise diesen Duft trägt und durch das Haus geht, rieche ich den Duft noch Minuten später wie eine dezente saubere Wolke.

Man kann ihn gut alleine tragen, doch hat dann die Problematik, dass sich die Sillage recht schnell auf unmittelbare Körpernähe schrumpft.

Was ich allerdings empfehle ist den Duft zu mischen. Er verstärkt andere Düfte wie eine Art Duftverstärker, er gibt ihnen mehr Körper und Fülle.
Absolut empfehlen kann ich die Mischung mit Bleu de Chanel, YSL La Nuit de L'Homme Prada L'Homme.

Teste diesen Duft und mische ihn mit deinen Lieblingsdüften und du wirst nicht enttäuscht sein! Molécule 234·38 hat zurecht den Titel verdient Mononatariumglutamat E621 der Duftwelt !

Eigentlich hatte ich ein recht negatives Statement über Marzocco verfasst.

Ich musste es löschen! Marzocco ist wesentlich besser als gedacht.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass die Kopfnote 1zu1 wie ein Fishermans Friend Bonbon riecht. Das macht Marzocco für mich die ersten 1.5h unerträglich.

Dannach wechselt der Duft aber in eine ganz andere Richtung. Cremig, frisch und interessant mit der Pfefferminznote. Wirklich mal eine neue Idee und was anderes, als das was man sonst so kennt.
Die Sillage ist ordentlich und die Haltbarkeit besser, als man von so einem frischen Duft erwartet. Man darf sich also nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen.

Die Frage ist nur kauft man sich einen Duft, dessen Auftakt unerträglich ist (insbesondere für das Geld)? Diese Frage muss ich nun selbst für mich beantworten und ich sage: Nein!

Alles in allem ist Marzocco aber eine echte Überraschung!

Habdan ist ein sehr guter, klassischer Orient-Männerduft. Die würzigen Noten gepaart mit Apfel machen aus ihm einen echten Wohlfühl-Duft. Die Assoziation eines älteren, sympatischen Familienvaters mit einem Bart scheint passend.

Allerdings muss man eine gewisse Ähnlichkeit zu Bvlgari Man in Black feststellen. Im Drydown wird Habdan immer vergleichbarer. Die markante Rum-Note von Man in Black lässt sich allerdings nicht finden.

Im Preis-Leistungs Vergleich würde ich Man in Black vorziehen. Zwar kommt er nicht so fein und abgestimmt daher, aber die Sillage und Haltbarkeit sind mindestens gleich gut, wenn nicht sogar besser.

Habdan ist gut, aber das Geld letztlich wert?