ExOmega

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6 - 10 von 27
ExOmega vor 13 Jahren 5 3
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Der Met, der ist ein Asensegen!
Man möge mir verzeihen, wenn ich den durchaus vorhandenen "zarten" Charakter dieses Duftes in einem anderen, etwas martialischeren Kontext sehe: Aufgrund der hier deutlich präsenten Honig-Note erinnert mich "Cuir Pleine Fleur" ungemein an Honigwein - kurz "Met" - und damit an meine Zeit auf Metal-Festivals, auf welchen schon so manche Flasche des Germanengebräus ihr Ende fand. Dass es da alles andere als "zart" und "gepflegt" zugeht muss ich wohl nicht weiter erwähnen.

Der Auftakt hat hierbei noch deutliche blumige Einschläge, wobei der süßliche Honig (vergleichbar mit cremigem Blütenhonig) bereits deutlich hervorsticht und durch einen Schuss Zimt einen leicht würzigen Charakter bekommt. Zum Herzen hin schlagen die floralen noten eine etwas bissigere Richtung ein, was in Kombination mit der Birke-Zeder-Basis eher an holzig-würzigeren Waldhonig erinnert. Ein paar mir unbekannte Restnoten bleiben dennoch und dürften hier auch nicht aufgeführt sein. Und wie "Bibergeil" riecht weiß ich nun beim besten Willen nicht, allerdings bezweifle ich eine pheromonartige Wirkung dieses Duftes - egal ob auf Menschen oder Nagetiere.

"Cuir Pleine Fleur" bleibt in meinem bisherigen Duftrepartoir zunächst ohne Vergleich, da mir noch kein entsprechend honiglastiger Duft untergekommen ist. Sowas riecht man auf jeden Fall nicht an jeder Ecke! Und von meiner Metal-Festival-Assoziation muss sich hier auch keiner abschrecken lassen, dazu dürfte der Duft zu vielseitig interpretierbar sein. Tragen würde ich ihn selbst nicht, würde mich aber nicht daran stören, ihn an anderen wahrzunehmen - zumal ich ihn eher im männlichen Spektrum verorten würde, wenngleich er auch für Frauen tragbar sein dürfte.
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ExOmega vor 13 Jahren 2 1
5
Haltbarkeit
7
Duft
Beiß mich!
"Absolument Homme" ist einer dieser Düfte, welchen man mehr als eine Chance geben muss, um sich zu beweisen. Vielmehr noch sollte man ihm Zeit geben, um sich zu entfalten - allerdings nicht viel, denn leider ist der Duft ein wenig zu flüchtig.

Der Auftakt ist hier zunächst beißend-floral mit einem zitrisch-holzigen Einschlag. Das ist wenig angenehm und ruft bei mir zunächst eine etwas ablehnende Reaktion hervor. Sich davon abschrecken zu lassen wäre jedoch ein Fehler, da das darunterliegende, weniger beißende und sehr viel rundere Herz sehr schnell - nach c.a. 5-10min - zum Vorschein kommt und mich doch sehr positiv überrascht hat. Pelargonien rieche ich hier sehr wohl, assoziiere damit jedoch nichts Negatives - schließlich waren sie die bevorzugten Balkonpflanzen meiner Mutter während meiner Kindheit. Darüber hinaus rieche ich hier einen komplex-blumigen Duft auf einer angenehmen Sandelholz/Zeder-Basis. Es ist wohl meiner Einbildung geschuldet, hier einen Anflug von Hibiskus auszumachen, aber das nehme ich gerne in Kauf. Muskatnuss und Moschus suche ich dagegen vergebens, bin allerdings nicht allzu betrübt über deren Abwesenheit.

Den Vergleich zu einem anderen Duft suche ich hier vergebens. Das mag an meiner mangelnden Erfahrung liegen, oder aber daran, dass dies wirklich ein seltsamer, wie seltener Mix ist. So duftet definitiv kaum jemand sonst! Da ich jedoch eher mildere Düfte bevorzuge ist er leider nichts für mich. Nischen-Fans dürfen hier aber gerne einmal hinriechen - oder besser zweimal. Ein "Love it or hate it"-Potential dürfte allerdings gegeben sein.

Mit 65€/100ml (bei ALzD) ist der Preis hierbei recht moderat. Die Haltbarkeit könnte zwar besser sein, ist jedoch auch nicht schlechter als bei den gängigen Armani-Düften.
1 Antwort
ExOmega vor 13 Jahren 4
7.5
Haltbarkeit
4
Duft
Sprühseife
Nachdem ich diesen Duft nun seit c.a. 5h auf der Haut habe, gehe ich mal davon aus, dass sich da nicht mehr viel tut. Nicht, dass das bisher der Fall gewesen wäre. So wie Boss Bottled von einer durchgängigen Apfelnote durchzogen ist, so einfach kann man es auch mit "Infusion d'Homme" halten: der Duft riecht von vorn bis hinten einfach nur nach Seife! Minimale Anflüge von Iris und Zedernholz sind bei genauerem Hinriechen identifizierbar, beeinflussen das Gesamtbild jedoch kaum.

Prinzipiell riecht Seife ja nicht "schlecht" aber aus Parfum muss das nun wirklich nicht sein! Für mich bestenfalls als langweiliger Schreibtisch- & Büroduft denkbar - zum Glück habe ich keinen Schreibtischjob!
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ExOmega vor 13 Jahren 5 3
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
Wie die Gurke im Cheeseburger
Oder um es mit den Worten von Homer Simpson auszudrücken: "Laaaangweilig!"

"Acqua di Giò pour Homme" ist in meinen Augen so überflüssig wie eine neue Deo-Marke. Er erfüllt seinen Zweck - "schlecht" ist er ja nicht - aber "Charakter" erkenne ich hier keinen. Mausebeers Umschreibung als "Roboter-Duft" trifft es dabei ganz gut.

Zum Duft selbst: Der Auftakt erscheint mir zitrisch-blumig (hauptsächlich Limette/Jasmin) mit einem zunächst unspezifisch holzigen Unterton, welcher sich später als Zeder entpuppen soll. Völlig okay soweit, schließlich riecht auch mein 2,50€ Duschbad ganz ähnlich. Zum Herzen verschwindet die Zitrus-Note, wobei der holzige Unterton ein wenig mehr zur Geltung kommt. Dazu gesellt sich eine aquatische Brise, die zwar nicht alltäglich ist, in diesem Fall aber trotzdem völlig gewöhnlich rüberkommt. Von den genannten Duftnoten kann ich ansonsten lediglich das Veilchen identifizieren. Die Basis wird dominiert von Zeder und Amber auf moosigem Untergrund. Das recht dann ganz lecker, ist aber nur noch direkt auf der Haut wahrnehmbar.

Die Gurken-Analogie ist vielleicht nicht ganz treffend, kam mir jedoch recht schnell nach dem Test dieses Duftes: "Keiner mag sie, aber sie gehört einfach dazu." Auf "Acqua di Giò" bezogen: Der Mann macht den Duft, welcher hierbei bestenfalls als Beilage denkbar wäre. Vor dem Hintergrund jedoch erscheint er wiederum völlig überflüssig. In meinen Augen ist das ein Duft für all diejenigen, die eigentlich gar kein Parfüm mögen, es jedoch tragen weil man das dem Image zuliebe als gepflegter Mann halt macht. Mit "Acqua di Giò por Homme" kann Mann nichts falsch machen. Aber irgendwie auch nichts richtig.
3 Antworten
ExOmega vor 13 Jahren 4 2
5
Haltbarkeit
9
Duft
Aus Liebe zum Düftchen
Um mein Fazit diesmal - ausnahmsweise - vorwegzunehmen: Bei "No. 1" von Aus Liebe zum Duft - welche durch Herr Wuchsas gleichnamige Internetpräsenz bekannt sein dürfte - handelt es sich um ein wunderschönes, angenehmes und rundes - jedoch nicht langweiliges - Düftchen. Ja, "Düftchen", denn in einer Hinsicht enttäuscht es ein wenig: die Haltbarkeit ist, bei einem Preis von 100€/100ml, leider verhältnismäßig schlecht. Nach c.a. 3h bleiben nur ein paar Basis-Reste direkt auf der Haut wahrnehmbar, welche sich jedoch wiederum noch ein paar Stunden hält. Das ist etwas schade - auch wenn ich schon deutlich flüchtigere Kollegen kennen gelernt habe. Mit etwas mehr Ausdauer hätte sich dieser Duft wohl recht bald einen Platz in meinem Schränkchen sichern können.

Die hier aufgelisteten Duftnoten vergessen wir mal für einen Moment. Meiner Ansicht nach sind die nicht nur unvollständig sondern zum Teil auch fehlerhaft. Bestätigen kann ich jedoch die zitrische Komponente in der Kopfnote, wenngleich sich diese nicht lange halten. Allen Zitrus-Phobikern sei jedoch gesagt: diese dient bestenfalls als Ergänzung zu eine runden herb/blumigen Kopfnote mit leicht süßlich/holzigen Akzenten. Klingt etwas umständlich und tatsächlich fiel es mir bisher nur bei "Fahrenheit" von Dior ähnlich schwer, einzelne Komponenten ausfindig zu machen und treffend zu beschreiben. Bei der blumigen Note hätte ich auf Rose anstelle von Jasmin getippt, welche im Herzen optimal durch einen süßlichen (Ingwer?) Amber ergänzt wird. Als Basis bleiben ein paar holzige und ledrige Noten. Laut offizieller Beschreibung sollte Leder eigentlich das Zentrum dieses Duftes sein, jedoch bekomme ich von diesem lediglich ein paar Basis-Reste mit.

Eine Ähnlichkeit zum von Apicius erwähnten "Touaregh" von Il Profumo ist dahingehend (in Richtung Basis) durchaus vorhanden, wenngleich dieser mit deutlich mehr Leder und herberen Holznoten aufwarten kann, im Gegensatz zu "No. 1" jedoch die runde Blumigkeit und milde Süße vermissen lässt.
Eine minimale Ähnlichkeit zu "Le Male" besteht ebenfalls was die süßlichen Herznoten angeht. "No. 1" gestaltet sich allerdings auch hier deutlich milder und bei weitem nicht so synthetisch wie genannte Süßpappe.

Ein wenig hadere ich noch mit der Kaufentscheidung. Momentan haben andere Düfte Vorrang und die Haltbarkeit spricht, wie gesagt, nicht unbedingt für sich. Mit einer kleinen Abfüllung in der Tasche wäre "No. 1" jedoch ein schöner Duft für abendliche Anlässe oder zum Ausgehen, wobei ich ihn eher einem jüngeren männlichen Publikum (bis c.a. 30) empfehlen würde. Bei entsprechender Haltbarkeit wäre auch eine Verwendung als Signaturduft denkbar.
2 Antworten
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