Flaconesse
duftende Gedanken
vor 3 Jahren - 07.11.2020
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​September- & Oktoberfavoriten 2020


Der Herbst hat nun endlich so richtig begonnen und ich möchte Revue passieren lassen, welche Düfte mich in den letzten 2 Monaten September und Oktober 2020 begleitet haben.

Da ich ein paar Wochen verreist war hatte ich, wie es sich für einen echten Parfumo gehört, ein prall gefülltes Probentäschchen dabei, aus dem ich je nach Lust, Laune und Temperatur auswählen konnte.

Im September war es ja noch einmal richtig heiß, das Thermometer kletterte auf Temperaturen bis 30 Grad und da haben mich diese Düfte besonders gut beduftet:

Guerlain – Aqua Allegoria Pera Ganita: Eine erfrischende (Eis)Spezialität mit Birne und spritziger Grapefruit, die besonders gut den heißen Temperaturen getrotzt hat. Der Duft geht über in ein blumiges, sanftes Herz und hier bin ich sehr gewillt mir für den nächsten Sommer einen großen Flacon zuzulegen.

Giorgio Armani – Si Passione: keine hohe Parfumeurskunst, dennoch ein unkomplizierter, fruchtig-süßer Duft für heiße Tage, der mich an Pink Lemonade Skittels erinnert. Von den angegebenen Blüten nehme ich Heliotrop besonders wahr.

Chanel – Gabrielle Essence: Die gehaltvollere große Schwester der unscheinbaren Gabrielle. Zitrus- und rote Früchte starten herb, Tuberosen geben edle Cremigkeit hinzu, vor einer ausgewogenen Basis mit Sandelholz.

Chanel – Bel Respiro: Ein wunderbar erfrischender Duft, bei dem mich die dezent ledrige Note nicht gestört, der mich bei wärmeren Temperaturen stets gut beduftet und weitaus mehr zu bieten hat, als die klassischen Colognes, die man sonst gerne an heißen Tagen verwendet. Auch wenn er anders deklariert ist, würde ich ihn durchaus auch den Herren empfehlen.

Chanel – Gardénia: Die fröhlichste und unkomplizierteste Gardenie, die mir je über den Weg gelaufen ist. Hier wirkt die Blüte sehr nahbar. Alle anderen Noten, auch die sehr dezent eingesetzte Kokosnuss spielen sich keineswegs in den Vordergrund, verweben sich fein mit der Blume und lassen diese in ihrer schönsten Weise erstrahlen.

Im Oktober wurden die Tage etwas kälter, nasser und schließlich richtig herbstlich. Hier trug ich am liebsten folgende Düfte:

Editions de Parfums Frédéric Malle – Portrait of a Lady: Beim allerersten Testen im Sommer, war ich mir nicht sicher, ob mir dieser Duft aufgrund seiner Erhabenheit und ja auch ein wenig ob der schwarzen Johannisbeeren, zusagen würde und nun kann ich sagen: Ja er gefällt mir. Die Beeren wirken keinesfalls zu süß oder gar marmeladig. Die erdende Kombination aus Weihrauch und Patchouli zieht sich wie ein roter Faden durch den Duftverlauf. Die Rose erblüht üppig, weder zu strohblumig noch zu süß. Ein Duft, der wunderbar zur herbstlichen Szenerie von in allen erdenklichen Farben schillernder Blätter, von morgendlich fröstelnden bis nachmittäglich wärmenden Temperaturen passt. Ich hatte es im letzten Blogeintrag zur Rosenwoche schon erwähnt und kann es nur immer wieder sagen, wie sehr mir doch dieser ganz wundervolle Duft ans Herz gewachsen ist, von dem ich mir auf Dauer einen Flakon zulegen will.

Chanel – Misia: Früher waren Veilchen nicht mein, wie der Engländer hier sagen würde: cup of tea. Ich werde älter und weiser! Die Veilchen in Misia wirken erwachsen, fast ein bisschen ledrig, olfaktorisch, nicht haptisch betrachtet. Begleitet werden sie von einer ganzen Menge würziger Iriswurzel, die den Duft edel wirken lässt. Misia Sert, die Muse des 19.Jahrhunderts und enge Vertraute von Coco Chanel ist hier wohl eine würdige Namensgeberin.

Und wer mich kennt, der weiß, dass Einschlaf- und Kuscheldüfte nicht fehlen dürfen:

Guerlain – Iris Ganache: Leider habe ich ihn jetzt erst kennengelernt, nachdem er aus dem Sortiment geflogen ist, warum auch immer? Ich empfinde ihn als den mit Abstand interessantesten Duft dieser Reihe und die Haltbarkeit ist enorm: ein kleiner Sprüher reicht mir zum Einschlafen und ich kann sein köstliches Aroma von Iris, weißer Schokolade, Patchouli mit einem Hauch Zimt am nächsten Morgen noch erahnen.

Pomellato – Nudo Amber Intense: Ein Schätzchen, das ich erst vor Kurzem wiederentdeckt habe. Ja bei so einer großen Sammlung kommt das immer mal wieder vor und ich bin umso glücklicher, dass wir nun ein bisschen mehr Zeit miteinander verbracht haben: Nach einer blumig-pudrigen Eröffnung entfaltet sich ein cognacfarbenes Herz aus umschmeichelndem Amber und hier meine ich das gute Zeug aus Labdanum, Vanille und Benzoe und nicht das Walsekret, das berechtigterweise wohl auch seine Fans hat.

Nun interessiert mich natürlich brennend, welche Düfte ihr im letzten Monat getragen habt.


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