Fleurissimo

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Fleurissimo vor 13 Jahren 8
10
Flakon
10
Duft
Leichter als das Original
Mit dieser modernen Überarbeitung des Klassikers ist Jacques Polge ein wirkliches Meisterwerk gelungen! Was "Eau Première" meiner Meinung nach auszeichnet, ist diese ätherische Beschwingtheit, die genau zum aktuellen Zeitgeist passt, ohne sich ihm anzubiedern.

Dabei verdient das angemessene Preis-Leistungs-Verhältnis höchstes Lob. Diesen Duft kann ich, weil er so dezent ist, guten Gewissens auch als Mann im Büro tragen (meiner letzten Freundin gefiel er übrigens auch an mir); er ist zeitlos und zugleich alterslos.
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Fleurissimo vor 13 Jahren 2
10
Flakon
10
Duft
Der hundertste aquatische Duft und doch irgendwie anders.
Eins vorab: Wer angesichts des Namens ("Granatapfel") orientalische Üppigkeit erwartet, mag enttäuscht vom puristischen, unterkühlten Charakter sein, der freilich auch die meisten anderen Splashs von Marc Jacobs auszeichnet.

Das Duftthema "fruchtig-aquatisch" hat in den letzten Jahrzehnte viele Düfte hervorgebracht, die auch qualitativ leichtgewichtig sind. Um so mehr fällt mir "Pomegranate" sofort auf, als ich das erste Mal dran schnuppere - einmal dadurch, dass es herber, dezenter und leicht würzig ist und sich damit wohltuend vom zunächst strahlenden, aber auf Dauer gummibärchenhaften und allzu einheitlichen Melonen- und Alpenveilchen-Akkord abhebt.

Dann kommt aber noch eine sehr subtile Erotik - die sich gerade dadurch auszeichnet, dass sie nicht hervorsticht, sondern in der verführerischen Basisnote zur Geltung kommt - einfach lecker!
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Fleurissimo vor 13 Jahren 5 2
5
Flakon
10
Duft
Moderner Klassiker
Ich kann mich den offenbar massiven Vorbehalten, die teilweise gegen Joop-Düfte zu bestehen scheinen, nicht anschließen. Joop! Jump jedenfalls hat für mich schon das Zeug zum modernen Klassiker - wobei ich es weniger für innovativ als vielmehr für ein Meisterwerk der Perfektion halte.

Natürlich könnte man es mit "alles schon mal dagewesen" abtun - es hat die Frische von Davidoff Cool Water, das Bittersüße von Chanel Alluren und so weiter. Aber der Cocktail in seiner Gesamt-Komposition lebt von den aufregenden Kontrasten zwischen Zitrus, Heliotrop, Zedernholz, Moschus, Karamel und Tonka. Dabei wirkt "Jump" weniger streng oder barock als "Allure Homme" von Chanel, sondern strahlt einen modischen Chic aus und verbreitet ein Flair, an dem ich mich immer noch nicht übergerochen habe. Weil der Duft eben viele Facetten hat und sehr harmonisch komponiert ist! An der Oberfläche wirkt er vielleicht erst mal yuppiehaft und uniform, aber auf Dauer können die teils spritzigen, teils lieblichen und teils melancholischen Noten immer wieder mein Herz erwärmen.
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Fleurissimo vor 13 Jahren 11
10
Flakon
10
Duft
Das "Chanel No. 5 für Männer"
Für mich ist und bleibt "Knize Ten" der Referenzduft für Männer - so wie es das aus der gleichen Zeit, den goldenen Zwanzigern stammende "Chanel No. 5" für Frauen ist. Es hat einfach Klasse, und wenn man es mit einer Neuschöpfung vergleicht, kann die Frage nur sein, wie *groß* der Abstand nach *unten* ist. Und natürlich kann ich jedem Wien-Besucher den Knize-Herrenschneider am Graben, der von Adolf Loos entworfen wurde, wärmstens empfehlen!

Einerseits gilt "Knize Ten" als DER Lederduft schlechthin. Aber dast ist nur die halbe Wahrheit und würde keinesfalls das Charisma erklären, das dieser Duft nach fast hundert Jahren immer noch ausstrahlt. Die Zitrus-, Zedernholz- und Rosennoten von "Knize Ten" bilden einen starken Kontrast und sind so geschickt zusammenkomponiert, dass sie sich nie "beißen". Dabei bleibt der Duft ein markanter Macho, hat absolut nichts Geglättetes und hebt sich wohltuend von den vornehmen, aber doch sehr behäbigen Gentleman-Düften vergangener Tage ab.
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Fleurissimo vor 13 Jahren 7
10
Flakon
10
Duft
Dandy
Das Eau de Parfum im goldenen Zerstäuber war mein Leib- und Magen-Duft, als ich meine erste Freundin kennenlernte - worüber ich heute ein wenig schmunzeln muss. Jedenfalls schien "Escada pour Homme" niemanden kalt gelassen - ich habe nie wieder so viele Komplimente, aber auch so viel Kritik für einen Duft geernet, den ich getragen habe!

Die Duftrichtung ist orientalisch-würzig, der Duft wirkt sehr üppig und balsamisch, man kann ihn vielleicht am ehesten mit dem später erschienen "L'Instant pour Homme" von Guerlain vergleichen oder sogar mit Courvoisier. Die grandiose Ausstrahlung ist jedenfalls einmalig und immer wieder beeindruckend - allerdings nur, wenn man sich mit der gewollten Künstlichkeit dieses Duftes anfreunden kann, denn auf mich wirkt Escada geziert und leicht chemisch. Aber das ist kein Kritikpunkt, sondern gerade das Thema dieses Duftes, der für den urbanen Dandy konzipiert ist.

Einziger Wertmutstropfen: Escada wirkt etwas "eckig". Das mag an der stechenden Aldehyd-Kopfnote liegen, die den Duft leicht unharmonisch erscheinen lässt. Aber dafür hat er eben einen eigenwilligen Charakter und unterscheidet sich von vielen Designerdüften, mit denen man nur wie frisch aus der Dusche riecht.
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