24.03.2013 - 14:33 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
25
Jetzt kann der Sommer kommen!
Was tun, wenn Frühling und Sommer sich überhaupt nicht einfinden wollen? Man ruft sie herbei, mit einem passenden Duft. In diesem Fall ist mir das brandneue 1881 Acqua Forte über den Weg gelaufen, das für 28 € umgehend den Weg in meine Sammlung fand.
Ein großer Freund zitrischer Noten bin ich nicht gerade, doch wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel. Es ist wohl insbesondere die Note Yuzu, die mir regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht zaubert – jene fernöstliche Zitussorte, deren Schale uns ein eher bitteres Aroma schenkt. Bei diversen Düften von Issey Miyake und Kenzo – den aquatisch-zitrischen - schwimmt sie so mit. Prominent dargestellt wird sie im Nischenbereich von Pierre Guillaumes wunderbarem Yuzu ab Irato sowie Carons vor zwei Jahren erschienenem Yuzu Man.
Während Guillaumes recht kräftiger Nischenduft vielleicht einem gewissen Klischee entspricht – nämlich etwas speziell, unzugänglich, eben „nischig“ zu sein, ist Carons Beitrag zum Thema ziemlich langweilig und konservativ geraten. Da kommt mir Cerrutis Acqua Forte gerade recht.
1881 Acqua Forte eröffnet wunderbar zitrisch-grün – mit jener beschwingten Leichtigkeit, die ich mit eben dieser Zitrusnote verbinde. Ein wenig Würze des Kardamomsamens sowie ein grüner Aspekt vom Basilikum mögen beteiligt sein. Florale Ahnungen stellen sich kurz ein und verschwinden zur Herznote hin. Es entwickelt sich ein Hintergrund, der vielleicht minimal Holz enthält. Vom angedrohten Cascalone ist dankenswerterweise nicht mehr wahrzunehmen als eine ganz dezente Meeresfrische. Dies ist einer der seltenen Fälle, in denen Aquatisches so dezent bleibt, dass sich eine aufdringliche synthetische Anmutung gerade nicht einstellt. Auch kratzige Billig-Noten fehlen vollständig. Gut gemacht!
Geschummelt wurde beim Namen. Natürlich ist das alles andere als „Forte“. Die Flakongröße von 125 ml ist nicht zu groß gewählt, denn sprühen darf man dieses stark verdünnte Wässerchen reichlich. Die Zitrusnote verfliegt schnell, bleibt aber mit ihren „Schwingungen“ erhalten. Mit dem originalen 1881 Homme, der mich samt Flankern noch nie begeistern konnte, hat das alles wenig bis gar nichts zu tun.
1881 Acqua Forte steht in der Tradition der Eau de Colognes, weicht jedoch durch die leichte Aquatik und vor allem durch die recht modern wirkende Yuzu-Note von der Tradition ab. Gegenüber den kräftigeren, manchmal problematischen Angeboten von Kenzo und Issey Miyake benimmt sich 1881 Acqua Forte gesitteter und weniger fordernd, ohne jedoch altbacken oder langweilig zu wirken. Man könnte Acqua Forte als einfach aber gut bezeichnen – und genau das wäre eine der besten Eigenschaften, die man einem Eau de Cologne zuschreiben kann. Freut Euch auf einen schönen neuen Sommerduft, der dazu noch preiswert ist!
Ein großer Freund zitrischer Noten bin ich nicht gerade, doch wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel. Es ist wohl insbesondere die Note Yuzu, die mir regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht zaubert – jene fernöstliche Zitussorte, deren Schale uns ein eher bitteres Aroma schenkt. Bei diversen Düften von Issey Miyake und Kenzo – den aquatisch-zitrischen - schwimmt sie so mit. Prominent dargestellt wird sie im Nischenbereich von Pierre Guillaumes wunderbarem Yuzu ab Irato sowie Carons vor zwei Jahren erschienenem Yuzu Man.
Während Guillaumes recht kräftiger Nischenduft vielleicht einem gewissen Klischee entspricht – nämlich etwas speziell, unzugänglich, eben „nischig“ zu sein, ist Carons Beitrag zum Thema ziemlich langweilig und konservativ geraten. Da kommt mir Cerrutis Acqua Forte gerade recht.
1881 Acqua Forte eröffnet wunderbar zitrisch-grün – mit jener beschwingten Leichtigkeit, die ich mit eben dieser Zitrusnote verbinde. Ein wenig Würze des Kardamomsamens sowie ein grüner Aspekt vom Basilikum mögen beteiligt sein. Florale Ahnungen stellen sich kurz ein und verschwinden zur Herznote hin. Es entwickelt sich ein Hintergrund, der vielleicht minimal Holz enthält. Vom angedrohten Cascalone ist dankenswerterweise nicht mehr wahrzunehmen als eine ganz dezente Meeresfrische. Dies ist einer der seltenen Fälle, in denen Aquatisches so dezent bleibt, dass sich eine aufdringliche synthetische Anmutung gerade nicht einstellt. Auch kratzige Billig-Noten fehlen vollständig. Gut gemacht!
Geschummelt wurde beim Namen. Natürlich ist das alles andere als „Forte“. Die Flakongröße von 125 ml ist nicht zu groß gewählt, denn sprühen darf man dieses stark verdünnte Wässerchen reichlich. Die Zitrusnote verfliegt schnell, bleibt aber mit ihren „Schwingungen“ erhalten. Mit dem originalen 1881 Homme, der mich samt Flankern noch nie begeistern konnte, hat das alles wenig bis gar nichts zu tun.
1881 Acqua Forte steht in der Tradition der Eau de Colognes, weicht jedoch durch die leichte Aquatik und vor allem durch die recht modern wirkende Yuzu-Note von der Tradition ab. Gegenüber den kräftigeren, manchmal problematischen Angeboten von Kenzo und Issey Miyake benimmt sich 1881 Acqua Forte gesitteter und weniger fordernd, ohne jedoch altbacken oder langweilig zu wirken. Man könnte Acqua Forte als einfach aber gut bezeichnen – und genau das wäre eine der besten Eigenschaften, die man einem Eau de Cologne zuschreiben kann. Freut Euch auf einen schönen neuen Sommerduft, der dazu noch preiswert ist!
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