20.03.2012 - 15:23 Uhr

Markyta
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Markyta
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15
Nino, ach Nino, wie vermisse ich Dich
Der Vater meines ersten festen Freundes roch immer so lecker, ich hab ihn dann irgendwann mal gefragt was er für ein After-Shave benutzen würde - Nino Cerruti. - Meine beinahe- Schwiegermutter (so hat sie sich zumindest selbst gesehen) sprang sofort auf, lief ins Schlafzimmer und holte die Flasche mit dem wunderbaren Eau de Toilette. Mit den Worten "Mein Mann ist schon sauer, weil ich auch immer an die Flasche gehe", tupfte sie mir etwas davon aufs Handgelenk. Die Beziehung zum Sohnemann hatte sich sehr schnell erledigt, dass mit dem Parfum erst, als ich es in keiner Parfümerie mehr bekam.
Ich meine, in den 70ern als Nino Cerruti auf den Markt kam, da gab es das mit Unisex-Düften noch nicht in diesem Maß wie heute, sonst wäre er bestimmt als solcher erschienen. Ich habe den Duft immer als sehr besonders empfunden und mein letztes Fläschchen, als klar war, das man es nicht mehr bekommt, eisern rationiert, so dass ich immer noch etwas davon habe. Ich benutze es eigentlich gar nicht mehr, alle Jahr nur mal ein Tröpfen hier, ein Tröpfchen da.
Was macht Nino Cerruti für mich so besonders? Ganz einfach, ich habe viele Jahre nach einem ähnlichem Duft gesucht und ihn nicht gefunden.
Schon die Kopfnote ist für mich der Hammer, Aromen von Minze, Wacholder und Kampfer, aber nicht hart und beißend. Abgerundet durch die zitrische Note und die von Anfang an mitschwingende leicht balsamische Herznote ist es zwar frisch, aber von Anfang an irgendwie weich. Leider verschwindet die Kopfnote bis auf eine ihrer Komponenten recht schnell und die Nelke erscheint, warm, aber herb, umschmeichelt von Jasmin und meiner Meinung nach auch von Mimose.Während ich fruchtige Akkorde nicht im Einzelnen ausmachen kann, machen sie den Duft doch irgendwie rund, denn sie scheinen die Brücke zum Thymian und zur Pinie zu schlagen, die zwar deutlich wahrnehmbar sind, sich jedoch harmonisch einfügen. Wenn man auf dieser Stufe der Duft-Entwicklung dann die Nase ganz dicht an die Haut bringt und tief einatmet, trifft man einen alten Bekannten wieder, den Kampfer. Nicht scharf und kantig, sondern wie eine leichte Brise die nach einem heißen Tag in der Provence, Abkühlung vom offenen Meer mitbringt.
Nelke und Pinie tauchen schließlich mit in die Basisnote ein, die zeitweise Anklänge an Mitsouko mit sich trägt, halt ohne Zimt und nicht so kompakt. Ambra, Moos, Moschus, Nelke, Pinie und Zeder vermischen sich, gepaart mit einem anhaltenden aber nicht mehr identifizierbarem Hauch von Frische. Der Duft ist irgendwie in seiner Ganzheit ein sauberer und klarer Orientale - eigentlich dürfte es das nicht geben.
Aber es gab ihn mal, und Nino war toll, absolut mein Typ. warum ihn also den Männern überlassen?
Ich meine, in den 70ern als Nino Cerruti auf den Markt kam, da gab es das mit Unisex-Düften noch nicht in diesem Maß wie heute, sonst wäre er bestimmt als solcher erschienen. Ich habe den Duft immer als sehr besonders empfunden und mein letztes Fläschchen, als klar war, das man es nicht mehr bekommt, eisern rationiert, so dass ich immer noch etwas davon habe. Ich benutze es eigentlich gar nicht mehr, alle Jahr nur mal ein Tröpfen hier, ein Tröpfchen da.
Was macht Nino Cerruti für mich so besonders? Ganz einfach, ich habe viele Jahre nach einem ähnlichem Duft gesucht und ihn nicht gefunden.
Schon die Kopfnote ist für mich der Hammer, Aromen von Minze, Wacholder und Kampfer, aber nicht hart und beißend. Abgerundet durch die zitrische Note und die von Anfang an mitschwingende leicht balsamische Herznote ist es zwar frisch, aber von Anfang an irgendwie weich. Leider verschwindet die Kopfnote bis auf eine ihrer Komponenten recht schnell und die Nelke erscheint, warm, aber herb, umschmeichelt von Jasmin und meiner Meinung nach auch von Mimose.Während ich fruchtige Akkorde nicht im Einzelnen ausmachen kann, machen sie den Duft doch irgendwie rund, denn sie scheinen die Brücke zum Thymian und zur Pinie zu schlagen, die zwar deutlich wahrnehmbar sind, sich jedoch harmonisch einfügen. Wenn man auf dieser Stufe der Duft-Entwicklung dann die Nase ganz dicht an die Haut bringt und tief einatmet, trifft man einen alten Bekannten wieder, den Kampfer. Nicht scharf und kantig, sondern wie eine leichte Brise die nach einem heißen Tag in der Provence, Abkühlung vom offenen Meer mitbringt.
Nelke und Pinie tauchen schließlich mit in die Basisnote ein, die zeitweise Anklänge an Mitsouko mit sich trägt, halt ohne Zimt und nicht so kompakt. Ambra, Moos, Moschus, Nelke, Pinie und Zeder vermischen sich, gepaart mit einem anhaltenden aber nicht mehr identifizierbarem Hauch von Frische. Der Duft ist irgendwie in seiner Ganzheit ein sauberer und klarer Orientale - eigentlich dürfte es das nicht geben.
Aber es gab ihn mal, und Nino war toll, absolut mein Typ. warum ihn also den Männern überlassen?