FredStern

FredStern

Rezensionen
Filtern & sortieren
6 - 10 von 12
FredStern vor 2 Monaten 5 3
10
Flakon
6
Sillage
4
Haltbarkeit
10
Duft
KENNT / NIMMT KEINE(R) MEHR...
oder vielleicht doch? Die letzte ausführliche Besprechung hier zu diesem Duft stammt von 2011. Das ist nun doch auch schon wieder ein paar Jahre her. Daher jetzt mein Update. Tactics begleitet mich schon seit meiner Jugend. Irgendwoher hatte ich eine Probe des Duftes und mich hat die kleine, kompakte quadratische Flasche fasziniert. Später dann, als Düfte angefangen haben, mich zu interessieren, hat mich auch der Duft für sich ein- und gefangen genommen. Es war und ist für mich noch immer ein besonderes Erlebnis, die Flasche (nun die grosse, nicht mehr die Probe) zu öffnen und daran zu riechen. Für mich ist es, als würde man den Geruch einer frisch gemähten Wiese riechen, ganz früh am Morgen, wenn die Luft noch kühl und feucht ist. Es ist ein sehr klarer Duft. Am Anfang stechend, irgendwie der Alkohol und dann hat man gleich das Bild der Wiese vor Augen und im Sinn. Es hat etwas futuristisches. Etwas wie aus einem Science Fiction. Vielleicht ist es das Japanische, das unsere "gewohnte Duftsicht" etwas "irritiert". Es ist ein sehr ungewöhnlicher und auch mysteriöser Duft, der sich nicht einfach zuordnen lässt. Dass er von 1978 ist, kann man ahnen. Er ist jedoch nicht direkt in dieser Zeit verortet und hat - meiner Meinung nach - nach wie vor Gültigkeit. Die Frische, das Grüne und auch das "Waldige" geben ihm eine enorme Zeitlosigkeit. Dabei ist er aber sehr clean. Eine Natur, die im Labor geschaffen wurde. Das trifft es wohl am ehesten. Der Flakon trägt zu diesem Eindruck bei. Reduziert, weiss, quadratisch, ohne kantig zu sein und - vor allem - schwer. Ausgezeichnet als Briefbeschwerer zu benutzen. Ein tolles Objekt. Für mich einer der schönsten Flakons. Das Label - das kryptische Quadrat - aus vielen kleinen Quadraten zusammengesetzt. Erst auf den zweiten Blick erkennt man das "T", das sich darin versteckt. Nach wie vor ein Nischenduft. Vielleicht in der Nische selbst sogar noch Nische. In den 80ern kann ich mir vorstellen, dass er von cleanen 80er Jahren Business-Männern benutzt wurde. Aber wer nimmt ihn heute noch? Ich habe immer eine Flasche. Ich nehme ihn selten, weil der Duft sofort verfliegt und man ihn eigentlich kaum wahrnimmt. Wenn ich im Sommer morgens aber ins Bad gehe und mein Kopf will nicht so, wie ich es will, dann schütte ich mir etwas davon auf die Handflächen und "klatsche" es mir auf den Hals. Danach rieche ich noch kräftig an der Flasche. Die Wiese, die Frische, das Cleane macht meinen Kopf sofort frei und begeistert mich noch immer, wie schon in meiner Teenager Zeit. Ein Duft, der zum einen komplett unterschätzt ist und zum anderen, zumindest bei uns, wahrscheinlich leider - weitgehend - vergessen wurde.
3 Antworten
FredStern vor 2 Monaten 2
6
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
GETEILTER MEINUNG
Nachdem ich viel über den Duft gelesen hatte, habe ich ihn mir bestellt. Er kam heute, vor dem Mittagessen. Um die Spannung zu erhöhen, habe ich erst gekocht, gegessen, dabei immer das kleine Paket im Blick. Ich habe mir viel erhofft. Zuerst: der Glasflakon macht was her. Er ist schwer und sieht edel aus. Das kenne ich von anderen Zara-Düften. Der Deckel aber. Ufffffffffffff, was haben die sich dabei gedacht? Scheinendes goldenes Plastik mit schwarzem Rand? Mehr billig geht nicht. Hat etwas von Tankstellen-Parfüm aus dubioser Herkunft. Aramis hatte früher goldene Deckel. Die kamen weniger billig daher. Nun ja, es geht aber eben auch um den Duft. Daher nicht vorschnell urteilen.
Einmal grosszügig gesprüht. Ein schönes, fruchtiges Dufterlebnis. Nur was für eines? Ich bin mir nicht so ganz sicher. Es ist eher ein Gemisch. Den Ingwer rieche ich tatsächlich nicht. Den hatte ich aber nach dem Mittagessen auch gegessen. Aber im Duft selbst? Ich weiss nicht.
Die Mandarine, finde ich, wenn es sein muss, irgendwo. Aber blitzschnell erkennen würde ich sie nicht. Was ich jedoch rieche ist eine Ananas. Wo kommt die den her? Dazu was cremiges, etwas wie Kokos.
Das eigentliche Südfrüchtetrio Mandarine, Orange, Bergamotte bleibt mir fremd und stellt sich nicht wirklich ein. Ganz leicht und angenehm rieche ich den Weihrauch. Weniger stark als bei Comme des Garcons "2". Ganz leicht und flüchtig. Das gefällt mir. Hat was südliches zusammen mit den Früchten.
Es ist ein schöner Duft, den ich aber nicht unbedingt gebraucht hätte. Ich habe jetzt verschiedene Zara-Düfte und stelle fest, in ihrer Konsistenz sind sie alle weitgehend gleich. Sie eröffnen gut und werden dann aber (angenehm) beliebig. Es bleibt wenig hängen. Gut zum Aufbrauchen. Es fehlt die "gestalterische" Tiefe bei dem Ganzen. Die kommt bei Comme des Garcons, Hermes oder Dior wesentlich stärker und besser durch. Über "Eau Sauvage Extreme" hatte ich ja vor kurzem erst geschrieben. Dieses Statement sehe ich bei den Zara-Düften nicht. Ich möchte sie nicht schlecht reden. Die Düfte sind schön. Aber tatsächlich kommt sogar Yves Rocher mit "Hoggar" oder "Cuir Vetiver" um einiges tiefgründiger, substanzieller und auch persönlicher daher. Wenn ich die ganzen Zara-Düfte, die nun bei mir rumstehen und aufgebraucht werden (müssen/sollen) aufrechne, komme ich preislich auch auf eine gute Flasche "Eau Sauvage Extreme". Im Gegensatz zu dem vorliegenden Duft denke ich da allerdings nicht "jetzt muss das auch noch aufgebraucht werden". Im Sommer schön. Kaufen werde ich ihn allerdings nicht mehr.
0 Antworten
FredStern vor 2 Monaten 5
10
Flakon
8
Sillage
6
Haltbarkeit
10
Duft
NICHT ZU UNTERSCHÄTZEN
Ich habe mehrere Düfte aus der Jo Malone-Reihe für Zara. Mir gefällt der Flakon sehr gut. Schön schwer und irgendwie edel. Flakons sind mir wichtig. Man vermutet dahinter weit mehr, als einen etwas über 20 Euro-Duft. Ich freue mich immer, wenn ich in in die Hand nehme. Toll finde ich auch das kleine magnetische "Schnapp" beim zumachen. Nun gut, das gibt es mittlerweile häufig. Aber ich bin da genügsam, mich freuen auch die kleinen Dinge. Jo Malone mag ich sehr gerne. Obwohl die Düfte aus der Zara Kollektion allerdings nicht ganz so "malonig" riechen, wie Jo Malone als eigenständige Marke. Der Duft jedoch ist schon recht nah dran. Der schönste aus der Reihe, wie ich finde. Die Frische beim Sprühen haut einen um. Dann gleich gefolgt von der Grapefruit und einer "kleinen" Mandarine, etwas exotisch süss. Würde man es mit Farben vergleichen, kommt der Duft sehr bunt daher. Die Zutaten sind ausgewogen. Das Ganze ist nicht sehr kompliziert aufgebaut. Es steht alles recht gut nebeneinander und zeigt sich auch so. Ich würde fast sagen, der Duft ist sehr linear aufgebaut. Ich nehme ihn am Morgen schon, bevor ich ins Bad gehe und abends noch schnell vor dem Schlafengehen. Er gibt ein frisches gefühl, das mir gefällt. Nun, in den warmen Tagen nehme ich ihn auch, wenn ich raus gehe. Er ist perfekt zum frischen Hemd und macht Laune. man freut sich, in die Welt zu treten. Leider hält er nicht sehr lange und das unterscheidet ihn von den regulären Malone-Düften. Er fängt bombig an und gibt einen lebendigen "Splash", wird dann aber sehr schnell leise, dann leiser und ist schliesslich ganz weg und es bleibt nur die Vorfreude darauf, die Flasche wieder in die Hand zu nehmen, erneut zu sprühen und sich an dem "Schnapp" des Deckels zu erfreuen.
0 Antworten
FredStern vor 3 Monaten 11 4
5
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
MEHR 80er GEHT NICHT!
Mehr 80er geht nicht und mehr Zutaten auch nicht. Eben, auch bei Rossmann, bleibe ich an der Duftbombe hängen. Unter den Arm das Waschmittel geklemmt versuche ich, den Flakon aufzumachen, was nicht klappt. Es haut den dicken runden Deckel weg und er rollt durch den halben Laden. Alle schauen mich an. Der Name ist hier wohl Programm und die erste Explosion gab es also schon. Die zweite kommt dann sofort beim Aufsprühen: alles, was möglich ist, kommt mir hier entgegen und ich kann es gar nicht zuordnen. Sofort haut es mich in die 80er Jahre zurück, als es in jedem Klassenzimmer der Oberstufe so roch und die Kugel Eis noch bei 30 Pfennig war. Pure Lebenslust wird hier versprüht. Die ganze Wucht, ohne Scham und Rücksicht. Ein ganzer Blumenladen voll mit allem, was riecht. Alles gleich laut und ziemlich schwer. Selbst dem Maiglöckchen hat man hier noch Gewichte umgehängt. Die Rose samtig schwer wie ein alter roter Kinovorhang. Irgendwo die Iris etwas versteckt und dann diskret die Bergamotte, was dem ganzen Dickicht doch eine schöne Frische verleiht und jene Muffigkeit, die Schwere mit sich bringen kann, gar nicht erst zulässt. Jahreszeitlich lässt sich das Ganze nicht zuordnen, da es jedes Element gleich stark (laut) und farbenfroh in sich trägt. Ein Duft, der komplett aus der Zeit gefallen ist und den unsere Zeit vielleicht um so mehr braucht. Over the Top. Auf jeden Fall. Unisex weiss ich nicht. Für Frauen, die auch gerne laut sind und für Männer mit viel Mut - und für alle, die eine dicke, wirklich dicke Prise 80er brauchen, um durch den Alltag zu kommen. Dicht dran an Poison und Giorgio (Giorgio Beverly Hills). WOW!

P.S. - Nachtrag: Gab es jetzt tatsächlich heute auch für 9,99 Euro. Gleich eine gekauft und eines als Geschenk.
4 Antworten
FredStern vor 3 Monaten 4
7
Flakon
10
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
VERSCHWUNDEN?!
Kaum hatte ich es, war es schon wieder weg. Ich bin erst im letzten Jahr auf die Düfte von Yves Rocher aufmerksam geworden. Ich hatte nie Anteil an der Marke genommen und mich hat sie auch nie interessiert. Im letzten Jahr dann habe ich mir Hoggar gekauft, das ich innig liebe. Ich habe mir dann auch gleich die alte Version von 2005 gekauft und die ganz alte, deren Flasche aussieht, als stamme sie direkt aus dem Fundus von "Stranger Things", also den frühen 80er Jahren. Über Hoggar schreibe ich später noch ausführlicher. Nach "Comme une Evidence" (riecht gut, aber nur zwei MInuten lang), ging ich über zu "Cuir Vetiver". Ein wunderbarer Vetiver-Duft, der einen über viele Stunden mitnimmt. Startet erfrischend mit einer unaufdringlich leichten pfeffrigen Note und wird mit der Zeit immer wärmer, tiefer und bekommt eine schöne Süsse. Selbst nach Stunden ist er noch gut zu riechen und schwächt dann mehr und mehr ab. Er schleicht sich angenehm aus und vielleicht riecht er sogar etwas nach dem, was man früher "verführerisch" nannte. Glücklicherweise riecht er nicht ledrig, muffig oder rauchig schwer, was ihn für mich zu einem idealen und eleganten Begleiter durch den Alltag macht. Zuerst war es mein "Duft auf der Arbeit", aber schnell schon ist er ins Private gewechselt. Es ist kein Duft für den ganz grossen Auftritt. Er ist eher subtil, braucht sich aber nicht zu verstecken. Und leider das tut er das im Moment irgendwie, er versteckt sich...
Nachdem mir meine Flasche vor zwei Wochen zu Boden gefallen und in 1000 Stücke zerbrochen ist und der Flur zwei Tage lang sehr intensiv roch (erst frisch, dann immer wärmer), bin ich gleich auf die YR-Webseite zur Neubestellung. Ich möchte den Duft nicht mehr missen. Weg war er. Auf der Seite, alles reduziert wie immer, aber kein "Cuir Vetiver" mehr. Nur noch das komische "Ambre Noir" (kauf ich nie mehr), mein tolles "Hoggar" und zwei, die ich nicht kenne. Schon beim Bestellen der ersten Flasche kam mir das ganze komisch vor. Anstatt dem Holzdeckel als Verschluss gab es die bollige Plastikversion. Ich hatte ein ungutes Gefühl, das sich nun bewahrheitet hat. Verschwunden. Schnell noch habe ich zwei Flaschen auf Ebay gekauft und muss nun leider sparsamer damit umgehen, was den Duft daher für mich noch mehr zu etwas Besonderem macht.
4 Antworten
6 - 10 von 12