Gaukeleya

Gaukeleya

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106 - 109 von 109
Gaukeleya vor 12 Jahren 12 3
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Ein herbes Früchtchen
Durch den Monsungarten bin ich überhaupt erst hier bei parfumo gelandet. Ich wollte ihn blind bestellen und suchte ein paar Meinungen im Netz dazu. So. Als ich die Kommentare hier so las, konnte ich mir kein wirkliches Bild machen -- die einen riechen liebliche Früchte, andere Muff, wieder andere herbfrische Würzkräuter...

Nun, da ich ja den Nilgarten und Voyage von Hermès (und auch Terre d´Hermès, einen der schönsten Herrendüfte überhaupt), schon kenne und sehr mag, schien mir das Risiko einer Blindbestellung trotzdem eingehbar. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Der wunderbare, sehr schwere Glasflakon mit dem Grün-Blau-Farbverlauf entlässt im ersten Zisch in der Tat was sehr Grün-Würzig-Frisches. Wie ein Sommerregen im Kräutergarten. Doch sehr schnell entwickelt sich auch bei mir: Melone. Eindeutig Melone. Wie in anderen Kommentaren schon festgestellt, ist von Melone nix in der Duftpyramide zu sehen, doch sie ist da, und zwar dominant, woher auch immer sie kommt. Aber es ist keine Wassermelone, eher eine Gaia-Melone, fast etwas gemüsig, aber doch auch mit süsser Honignote. Dazu gesellt sich eine unterschwellige Hitze, gewiss durch Ingwer und Pfeffer verursacht, was ich sehr mag.

Reichlich Melone, mit etwas Kräutern garniert, das bleibt lange durchgängig bestehen und verändert sich kaum. Gegen Ende seiner Duftzeit wird der Monsungarten immer weniger süss, sondern lässt kurz diskret Vetiver durchblitzen, was ich aber hier komischerweise gut ertragen kann (ich mag Vetiver eher nicht so gern) und stimmig finde. Aber dann ist der Monsunregen, äh, -garten auch schon vorbei, und nach ca. 4-5 Stunden ist alles vorüber. Ach wie schade! Wenn er ein bisschen länger halten würde, besonders in der Basis, wäre er mit 100 % bei mir dabei.
3 Antworten
Gaukeleya vor 12 Jahren 13 4
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Alle Mann in Deckung!...
...hier platzt die ultimative Duftbombe.

Es war einmal: ein schwüler Maientag, 25 Grad im Schatten, stechende Sonne und gewittrige Schauer wechselten sich ab. In meinem CD-Player lag Talvin Singhs Sampler Soundz of the Asian Underground (wir schrieben das Jahr 1998). Die schwülstigen Bollywood-Schluchzer, die indischen Drum&Bass-Klänge machten mich noch träger als ich schon war. Da ich zu nichts anderem mehr Kraft hatte, sprühte ich mir mir das neue Pröbchen von Kenzo Jungle Elephant auf.

O.M.G.

Der Duft haute mich um wie eine Faust. Üppigst, schwül, fettig, würzig wurde ich vernebelt und wähnte mich im indischen Dschungel, kurz vor einem dicken Schauer, wenn die Sonne nochmal so richtig sticht. Keine Blumen. Keine holzig-würzigen Orientnoten. Sondern butterfettige Gewürze, schwerer geht es nicht mehr. Aber absolut passend! Eine Art Gefühls-o-rama tat sich auf, und bis heute ist dieser Duft für mich ein Duft für schwül-warme Wetterlagen, wenn die Natur draussen üppig-grün und bunt ist. Kein Winterduft, wo wir Mitteleuropäer ihn wahrscheinlich am ehesten unterbringen würden. Aber das würde ihm nicht gerecht. Er gehört nicht in die trockene, kahle Kälte des Winters. Auch nicht an den Kuschelkamin. Sein natürliches Umfeld ist der Frühsommer mit seinen schon mal drückenden Tagen, stechender Sonne und Gewittern mit sintflutartigen Regenschauern auf dichtes, junges Grün und Bunt.

Man muss ihn ja nicht im Büro tragen.

Edit 2.5.13: ich werde den Verdacht nicht los, dass der Elephant der Jetztzeit gegenüber dem 98er Elephanten eine kleine Kastration erlitten hat. Denn die Sillage ist längst nicht mehr so mächtig wie damals, scheint mir, wenngleich der Duftcharakter gleichgeblieben ist. Na, okay, dann kann man ihn eben doch im Büro tragen ;-)
4 Antworten
Gaukeleya vor 12 Jahren 10 1
Zartes für die Lady
Der Flakon ist hier Programm. Sollte ich dem Duft eine Farbe geben, dann wäre es perlmuttcremeweiss. Und ein bisschen klares Glas.

Der Einstieg ist dennoch nicht so sanft wie vermutet (bzw. wie von meiner Seite her auch ein Stück gehofft). Aldehyde, so meint meine Nase, und ich wundere mich, dass ich davon in der Duftpyramide nichts sehe? Nun ja, dann ist es eben eine Komposition, als wären auch Aldehyde eingesetzt worden. Die Freesie stört mich wahrscheinlich etwas - bin generell kein Freund von der blumigen Wasserfrische - doch Moschus bügelt gleich ein bisschen glatt. Könnte für meinen Geschmack aber noch etwas mehr sein, da die Herznote auch wieder nicht so soft ist wie gewünscht/vorgestellt. Elegante Blümelein und Gräser, etwas vermilcht durch Iris und aufgewärmt mit Ylang-Ylang. Auch ziemlich haftfest, über Stunden bleibt der Duft auf meiner Haut so, wie er sich zu Beginn vorgestellt hat. Elegant, fällt mir dazu ein, auch etwas holzig entwickelt er sich bei mir, keineswegs verschmust oder mädchenhaft. Ladylike eben.

Aber dann! Endlich! Viele Stunden später: die Basis! Auf Dich habe ich gewartet, auf Deine Pudrigkeit, die zarte Cremigkeit, unsüss, skinnig, sauber, warm! Mr. Gaukeley geht diesbezüglich übrigens absolut mit mir d´accord und liebt den Duft an mir (obwohl er ansonsten ein Freund von Orienthämmern ist, Angel, Kenzo Jungle etc) - wegen der Basis.

Fazit: ein bisschen Verzückung, ein bisschen Enttäuschung. Ich hätte mir etwas weniger Seifenblumigkeit am Anfang und in der Mitte gewünscht, doch die elegante Pudrigkeit, in die der Duft alsbald übergeht, gleicht den Eindruck aus. Insgesamt kein Mädchenduft, trotz des unschuldigen Flakons, sondern mehr was für eine erwachsene, elegante Frau, die hinter ihrer Businesskostümoptik (ein Kostüm in gebrochenem Weiss, versteht sich) weiche Erotik verspricht. Für mich geht die Suche nach dem perfekten Kuschelcremeduft allerdings weiter - der hier ist es nicht.
1 Antwort
Gaukeleya vor 12 Jahren 10 3
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8.5
Duft
Mamans Seifenduft
Pudrig? Babyduft? Skinnig? Clean? Mein Beuteschema - ich bin dabei! Also blind diesen Duft gekauft. Aufgesprüht. Hm. (Baby-)Puder will ich nicht so recht riechen, aber von der Kopfnote erwarte ich das eigentlich auch nicht, trotz des Rosenholzes.

Vielmehr entdecke ich eine stark seifige Nuance. Okay, es könnte eine Babyseife sein, aber es bleibt halt Seife. Nachdem sich der Duft etwas gesetzt hat, nimmt das Stechende etwas ab, verschwindet aber nicht vollständig. Überhaupt finde ich, dass man hier im Wesentlichen das bekommt, was man im ersten Sprüh auch wahrnimmt. Der Duft wird etwas seidiger im Verlauf, aber im Prinzip bleibt er - jedenfalls auf meiner Haut - relativ seifig. Kuschelpuder kann ich nicht vernehmen.

Kuschelbabypudrig ist bei mir z.B. die Basis (und zwar nur die Basis) von L´Instant Magic (Guerlain). Oder klassische Moschus-Wässerchen wie Alyssa Ashleys Musk. Petits et Mamans ist zwar auch unaufdringlich, doch die ganz leicht stechende, zitrisch-kamillig-seifige Note verflüchtigt sich nicht. Schade eigentlich! Denn dadurch bleibt das ultimative Kuschel-Skin-Erlebnis aus bei mir.

Dennoch insgesamt ein recht gefälliger Duft, an der sich weder meine Umwelt noch ich mich stören.

Übrigens käme mir nicht in den Sinn, mein Kind (oder überhaupt ein Kind) damit (oder mit etwas anderem) zu parfümieren, schon gar nicht ein kleineres Kind, auch wenn die Verpackung noch so niedlich gemacht ist und an Kinderzimmer-Deko eines 2jährigen Kindes erinnert. Ich lehne das generell ab, und mit Verlaub gesagt, diesen Duft im Besonderen fände ich auch nicht sanft genug dafür.

Edit 30.5.12: gefällt mir immer besser...bei wärmeren Temperaturen ist er gar nicht mehr so seifig, sondern wird tatsächlich weicher auf der Haut und hält auch besser als an kühlen Tagen.
3 Antworten
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