Gelis

Ich liebe den Duft der Zitronenblüte. Also war schon einmal der Parfum-Name ein Grund auf den Bestellknopf zu drücken. Sie ist zwar nicht in der Duftpyramide gelistet, aber für meine Nase ist sie bei den weißen Blüten dabei. Sie ist süß-pudrig mit einem Hauch von Seife.

FdL startet frisch mit leicht herben und zitrischen Noten, die sich recht schnell in Richtung Haut bewegen. Dort verweilen sie dann aber noch eine ganze Weile, schweben dort über den sich langsam entwickelnden pudrig-blumigen Noten mit einer Andeutung von Süße der Herz- und Basis, bis diese dann den Duft dominieren. Dominieren sollte hier aber wirklich nicht missverstanden werden, denn #Flor de Limón dominiert wirklich gar nichts. Man/frau hat einen Hauch Duft auf der Haut, der ab und zu noch einmal auffliegt.

Für meinen Geschmack könnte FdL gern etwas mehr Power haben, aber was will/kann ich schon von einem Cologne erwarten. Und der Preis (10 Euro noch was) lässt mich bedenkenlos häufiger nachsprühen.

Nach und nach werde ich mich auch noch anderen Düften dieser Marke widmen.

„Dolce Patchouli“, ein Duft auf den ich sehr neugierig war: süsses, oder wie oben geschrieben, sanftes Patchouli, das könnte mir schon gefallen.

Doch wie so oft, hat der Name nicht zwingend etwas mit dem Flakon-Inhalt zu tun. Im wesentlichen riecht DP holzig, trocken holzig. Dazu gesellen sich im täglichen Wechsel und auf gar keinen Fall immer in der gleichen Reihenfolge:

Orange, die sich am ersten Tag recht synthetisch gibt und sich erst am 2. und den folgenden Tagen zu erkennen gibt;

Blume + Creme, die sich auch erst beim 2. und 3. Mal tragen zeigen und auch erst am Schluß mit der Nase auf der Haut;

Süsse, am 3. Tragetag interessanterweise fast gleich am Beginn, sie schwebt die ganze Zeit über der Haut;

Holz, tonangebend, jeden Tag dabei und eher trocken, was ein Vorteil ist: Es riecht nicht wie frisch geschlagenes Holz, das immer eine mir unangenehme säuerliche Note hat. Dieses Holz scheint abgelagert und leicht würzig.

Nicht für mich erkennbar: Patchouli. Es fehlt jede erdige oder an Schokolade erinnernde Note.

Wahrscheinlich sagt das Ganze eher etwas über meine Nase aus als über den Duft. Aber besonders bei dieser Marke habe ich immer wieder das Gefühl, erst einmal die Düfte anderer Marken aus der Nase und dem Duft-Gedächtnis bekommen zu müssen, bevor ich I Profumi di Firenze so richtig wahrnehmen kann. Andersherum: sprühe ich mir nach ein paar Tagen IPdF zum Beispiel einen Guerlain auf, haut es mich fast aus den Latschen vor lauter intensiven Duftmolekülen.

Fazit: Entspricht nicht meinen Erwartungen, finde ihn dann doch besser als zunächst gedacht, muss ich nicht haben.

Vorab, meine Probe ist schon älter, und es sind „nur“ noch ein Paar Tropfen vorhanden.

Ich denke, das Alter meiner Probe ist dafür verantwortlich, dass ich keine der Kopfnoten wahrnehmen kann. Shem-el-Nessim startet bei mir mit Blüten, die sich durch eine dunkel-würzige, leicht müffelnde Decke kämpfen müssen. Leder? kommt mir in den Sinn. Die Blüten haben es wirklich schwer. Dann entwickelt sich ein Duft von dunkler Schokolade, der langsam cremig-hell-würzig und blumig wird. Es scheint, jemand hat die „Leder“decke beiseite geschoben. Zum Schluss gesellt sich dann noch eine pudrige Note dazu.

Hier ist dann mal ein Duft, der sich von eher dunkel in eher hell verwandelt. Von schwerem und leichtem Duft mag ich nicht sprechen, dass passt irgendwie nicht. Haltbarkeit und Sillage bewegen sich auf meiner Haut dann auch im mittleren Bereich.

Dies ist jetzt mein dritter Aire de Sevilla und ein deutlicher Unterschied ist die Sillage. „Woman“ ist deutlicher wahrnehmbar als Solo Tú und Rosas Blancas. Damit ist Woman aber noch lange kein Wummser.

„Aire de Sevilla Woman“ ist ein fruchtig-floraler Duft mit ein wenig Vanillesüsse. Zum Auftakt begrüssen mich Mandarine und Orangenblüte und verbreiten bei mir gute Laune. Im weiteren Verlauf wird es für mich diffus fruchtig-floral. Das heisst, ich kann die Duftnoten nicht auseinanderhalten, insbesondere Lavendel, auf den ich besonders neugierig war, bemerke ich überhaupt nicht. Aus der Basis erreicht mich irgendwann die schon genannte Vanillesüsse. Sie bleibt aber im Hintergrund. Und noch einige Zeit später gibt die Zeder einen holzigen Hauch dazu.

Ich würde mir wünschen, dass die Basis ein wenig mehr mitmischt, in der Hoffnung, dass ein bisschen mehr Würze zum Duft käme. Denn dieser längere Zeit dann fast unveränderte fruchtig-florale Duft geht mir tatsächlich irgendwann ein bisschen auf die Nerven, ich wünsche mir dann eine Veränderung herbei.

Aire de Sevilla - Rosas Blancas hat mich neugierig gemacht auf diese EdTs. Bei meiner Internetsuche bin ich auf den Parfüms Club gestoßen (www.parfumsclub.de), der einige aus der Reihe in seinem Bestand hat. Vorab kann ich schon einmal sagen, dass Solo Tú, ebenso wie Rosas Blancas, sich bei der Sillage im unteren Feld bewegt. Es ist eher ein Hauch von Duft. Das ist für mich aber nicht zwingend ein Grund, einen Duft schlecht zu finden oder zu bewerten.

Solo Tú startet bei mir mit der Basis, die ich als karamellisierten und aromatisierten Kaffee erlebe. Dabei wird es erfreulicherweise nicht zu süß. Nach und nach schwebt über dieser Basis dann eine floral-fruchtige Note. Dabei könnte ich weder die Herz- noch die Kopfnoten auseinander halten. Es ist ein Hauch, den ich kurz nach dem Aufsprühen quasi vergesse, der sich aber immer wieder mal durch "Auffliegen" in Erinnerung bringt. Nach ungefähr zwei Stunden behaupten sich auf meiner Haut die floralen Noten und nur noch ein Hauch von Würze ist zu finden.

Erfreulich finde ich, dass Solo Tú zu keiner Zeit synthetisch rüberkommt. Wäre er nicht so leicht, wäre er mir wahrscheinlich zu viel. Ohnehin neige ich immer mehr zu den weniger auffälligen Düften.

Das Preis liegt mit knapp 10,00 € für 150 ml (zzgl. Versand) im "Drogerieduft-Bereich". Man kann, wenn man an die Kosten denkt, fröhlich mehrmals täglich nachsprühen.