Der total interessante virale, grippale Infekt

Seit einer Woche ziehe ich nun schon rum, mit dem was der Mediziner einen grippalen Infekt nennt. Kennt sicher fast jeder, deshalb muss ich die begleitenden Unappetittlichkeiten nicht näher erläutern.

Das Erwähnenswerte dabei ist, daß seit drei Tagen Geruch und Geschmack einfach weg sind, was für jeden Parfumo sicher keine angenehme Vorstellung ist. Alles schmeckt nach Nichts und riecht ebenso.

Im Kühlschrank liegt ein Zotter Schokolade, ein Teil, das bei mir wirklich keine lange Überlebenschance hat, einfach so rum. Man freut sich drauf, erinnert sich ja wie gut die sind aber dann kommt die Erkenntnis, bringt nichts, schmeckt ja nach nix, wär schad drum.

In der Frühe die Qual der Wahl des Tagesduftes. Macht nur keinen Sinn mehr. Marlys feinste Noten oder Rossmanns neu Aufgelegter, alles riecht einfach nicht, nicht mal gleich.

Da kommt dann schon der Gedanke auf, ohje, wenn das jetzt immer so wäre. Das gibts, man hat sich vielleicht nur noch nie Gedanken drüber gemacht. Meine arme Tante, als Beispiel, riecht seit einem Autounfall nur noch sehr wenig, fast nichts.

Kann man dann sein gesamtes Duftsortiment in die Tonne treten oder benutz man es weiter, so nach Erinnerung, um die anderen zu erfreuen. Wie auch ein Blinder, der mal sehen konnte, alles nur noch Erinnerungen? Wann verblassen dann diese? Danach wirds olfaktorisch sicher ziemlich fad.

Was für ein Gedanke, das wünsch ich doch dem schlimmsten Parfumo nicht!

Aber heute, ja heute früh, ich glaubte ich riech da was, ein Parfum, das ich als "betörend duftenden Jasminstrauch am Meer" beschrieben hab, duftete wenigstens dumpf irgendwie pudrig. Ist doch schon was, der Silberstreif am Horizont....

Und wenn mir mal wieder jemand über den Weg läuft und arg vor sich hin stinkt, wie auch immer, dann werde ich dran denken und mir sagen: Vielleicht riecht er grad nichts oder wenig oder er ist halt doch einfach nur eine Schlammsau!

Und mich an meiner relativ empfindlichen Nase erfreuen! In desem Sinne...