HeliaAJ

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1 - 5 von 12
HeliaAJ vor 1 Monat
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Spritzige zitrig kommt und geht...
Ich bin schon länger auf der Suche nach einem zitrischen Duft der richtig knallt. Einer den man aufsprüht und von dem man direkt wach wird, weil sauer, spritzig, intensiv! Und natürlich wäre es noch super, wenn er wenigstens ein paar Stündchen halten würde, mehr kann man bei frisch zitrischen Düften naturgemäß auch nicht erwarten.

Beim ersten Sprüher Sal y Limón habe ich gedacht wir wären ganz nah dran!

Frische, saftige Zitrone, es prickelt in der Nase! Man kann die Säure förmlich schmecken. Obwohl nicht gelistet, bekomme ich eine salzige Note...Fleur de Sel Flocken auf die langsam der Saft einer frisch ausgepressten Zitrone tropft, das Salz löst sich langsam auf...Herrlich!

Und dann war es das. Einfach weg. So wie es gekommen ist, verschwindet es wieder und hinterlässt einen schallen Beigeschmack. Übrig bleibt ein schwer definierbarer, unscheinbarer 0815 Zitrusduft, Badreiniger Vibes, langweilig. Dieser hält dann für ein paar Stündchen an, begeistert mich aber nicht.
Schade! So nah dran!
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HeliaAJ vor 5 Monaten 2
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Pflanzensaft & Tulpenstrauß
Diesen interessanten Duft habe ich ausgiebig in einer Runde Duftbegeisterter testen dürfen. Die Meinungen waren dabei sehr durchwachsen. Einig waren wir uns allerdings darüber, dass die Kopfnote sehr gewöhnungsbedürftig ist. Obwohl nicht gelistet, rochen wir Pflanzensaft, grün, süßlich, vielleicht sogar leicht faulig und unangenehm. Ein Tulpenstrauß der schon etwas länger im Wasser steht und bei dem man nun die Stängel nachschneidet. Das Wasser müsste dringend mal gewechselt werden.

Nach einigen Minuten entfaltet sich allmählich auch der Duft der Tulpen Blüten und überlagert den merkwürdigen Pflanzensaft Geruch. Freesie und holzige Anklänge runden das ganze ab. Nach einigen Stunden rieche ich nur noch die Tulpe, sehr authentisch und hautnah.

Für mich keine Kaufoption. Der Duft erinnert mich sehr ein Blumengeschäft, ich könnte es mir fast als Raumduft vorstellen.

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HeliaAJ vor 6 Monaten 1
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Am Sonntag Morgen wäscht man Wäsche
So hat sich das wohl Maison Margiela vorgestellt. Der Duft ist ein frischer, cleaner Baumwollduft, den ich so auch auf frisch gebügelter Bettwäsche erwarten würde. Maiglöckchen, eine frische grüne Birne und helle Rose verschmelzen zu einem wunderbar flauschigen Duft.

Leider kann ich ihn mir eher als Raumduft vorstellen. Für eine Wohnung die gerade einen Frühjahresputz genossen hat, wäre das wohl der richtige Duft.

Auf der Haut kommt er meiner Meinung nach nicht besonders gut zu Geltung. Ich kann leider kaum etwas von der Basis riechen. Für mich hat der Duft einen frischen, leicht zitrischen Auftakt in den ersten paar Sekunden, wird dann zum Saubere-Wäsche Duft und verschwindet. Bei mir hält der Duft keine 2 Stunden. Es bleibt nichts warmes zurück, keine Basis. Dadurch erweckt der Duft bei mir den Eindruck, als würde er nicht zur Haut passen, nicht richtig mit ihr verschmelzen können. Trotzdem ein schöner Duft, nur kommt er auf Wäsche sicherlich mehr zur Geltung.

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HeliaAJ vor 6 Monaten 4
10
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
5
Duft
Delina für die alte Lady
Ich bin kein großer Fan von Delina, irgendwie ist mir das ganze zu rosig süß. Dennoch ist der Duft von guter Qualität und eine schöne Komposition mit nicht zu schwülstiger, sondern sanfter, gepflegter Rose. Einer Freundin habe ich das pinke Wässerchen vor einer Weile zum Geburtstag geschenkt und darf es seither an ihr riechen. Und da war ich neugierig auf das Exlusif.

Delina Exlusif hingegen ist für mich ein Schocker. Das ganze riecht wie die Oma-Variante von Delina. Ich bilde mir ein, würde man Delina in ein altes Puderdöschen sprühen, man würde wohl einen ähnlichen Geruch bekommen. Das ganze ist pudrig verhangen und irgendwie altbacken. Die Frische, das Spritzige und Jugendliche, alles weg. Eine gealterte Delina und dazu leider nicht sehr gut gealtert. Je suis désolée.
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HeliaAJ vor 6 Monaten 11 6
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Ein Hauch Parfümgeschichte
Nachdem ich so viele bezaubernde Rezessionen über Mitsouko gelesen habe, fällt es mir irgendwie schwer meine eigene zu schreiben. Ich muss zugeben, mir ist Mitsouko vorher in der Parfümerie nie aufgefallen. Guerlains Bienenflakons wirken irgendwie verspielter und interessanter, da habe ich mich noch nie an diesen hier gewagt. Nun habe ich letztens eine Abfüllung bestellt und wollte mich überraschen lassen. Mein Interesse wurde durch Jean-Claude Ellenas Buch geweckt. Hier gibt es einige Passagen zu der Entstehung der bekannten Parfümhäuser, die die Duftwelt nachhaltig geprägt haben.

Mitsouko kam 1919 erstmals auf den Markt und wenn man der Dame aus der Nischenparfümerie glauben darf, hat er sich seitdem nicht verändert. Er riecht wie damals, natürlich. Das dem nicht so ist, wissen wir alle, aber der bloße Gedanke ist schon irgendwie faszinierend. Die bezaubernden Damen in festlichen Flapper Dresses und langen Abendkleider im Gatsby-Stil, so rochen sie also, wenn sie nicht gerade Chanel No. 5 trugen.

Ich glaube ohne diesen Film im Kopf wäre Mitsouko bei mir viel schlechter weggekommen. Mit dem Wissen ein Stück Parfümgeschichte am Handgelenk zu schnuppern fällt mein Urteil milde aus. Ich den spritzigen Chypre Duft überlagert von reifer, süßer Pfirsich und Eichenmoos. Würzig leicht, aber irgendwie auch intensiv und schwer. Irgendwie schön. Vielleicht eine luxuriös gekleidete alte Lady in einer verstaubten Bibliothek. Ich kann ihn mir an jungen Leuten leider gar nicht vorstellen. Aber wer weiß, vielleicht werde ich mal eine alte Lady sein, die Mitsouko trägt. Man weiß nie.
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